Ich darf nur zwei Eier die Woche…

Das scheint ja ein richtiger Eierblog hier zu werden oder hinterlässt es gar den Eindruck, ich sei eifixiert? – Nein, bin ich nicht. Es ist aber auch nicht meine Schuld, dass ich das Thema hier schon wieder breittreten muss.eier  Da war heute morgen eine Schlagzeile in den BBCnews, die mich dazu nötigte: “Eating as many eggs as you want is unlikely to damage your health by raising cholesterol, research confirms. – Limiting egg consumption has little effect on cholesterol levels, research has confirmed.” Die Überschrift des Artikels:” Regular eggs ‘no harm to health!” Was alles soviel heißt wie, regelmäßiges Eieressen wirkt sich nicht negativ auf die Gesundheit aus!
“Neuste Forschungsergebnisse” verkünden dies! Von “dem alten Vorurteil”, das der Konsum von cholesterinhaltigen Nahrungsmitteln nachteiligen Einfluss auf den Cholesterinspiegel im Blut hat, ist dort die Rede.
Ich weiß jetzt nicht im wievielten Semester des Medizinstudiums diese Zusammenhänge gelehrt werden oder wars sogar noch auf der Schule? Zumindest jeder Arzt und therapeutisch in diesem Bereich Tätige kennt die physiologischen Vorgänge des Cholesterins im Körper.

Ganz kurz, ohne Zahlen und biochemische Vokabeln läuft das in etwa so ab:
Cholesterin wird als Baustein für z.B. Zellwände, Gallensäuren und diverse Hormone vom Körper benötigt und auch selbst hergestellt. Nur nicht in vollem Umfang. In jedem gesunden Körper herrscht nun folgende Selbstregulation (Homöostase): nehme ich viel Cholesterin mit der Nahrung zu mir, produziert der Körper weniger; kommt wenig rein, produziert er mehr. Kann also gar nichts passieren, es sei denn man ist krank und irgendetwas im Regelsystem ist außer Funktion.
Huhn GungaJetzt fragt sich natürlich jeder, der bis hierhin gefolgt ist und sich bis heute noch nicht damit beschäftigt hat: ja wenn das so bekannt ist, warum gibt es denn dann schon seit Jahren diese Panikmache vor Eiern und Butter, warum sollen wir uns denn stattdessen (seit Neuestem sogar cholesterinsenkendes) Kunstfett aufs Brötchen schmieren, warum kriegen wir Cholesterinsenkerpillen verschrieben, warum…. mit diesen Fragen lasse ich Euch jetzt einfach mal allein.

 

PS: lasset Euch die Eier schmecken, wenn Ihr mögt, aber bitte darauf achten, wo es herkommt und wie man dort mit den Hühnern umgeht!!

Kauf Dir doch `ne Kuh!

Kuh So wird bald die Empfehlung lauten, wenn jemand nach einem Glas frischer Milch verlangt. Es ist mir ein dringendes Bedürfnis zur derzeitigen Milchdiskussion auch meinen Rahm hinzuzugeben. Wieder ein halbwegs natürliches Produkt vom Aussterben bedroht.
Es gibt immer weniger „Lebens“mittel gibt. Produkte ohne Zutatenliste. Produkte an denen keiner irgendetwas „verbessert“ oder für uns „sicherer“ gemacht hat.
Man packt uns ungeniert Acrylamid in die Tüte, streicht uns gehärtete Fette aufs Brot, aber warnt uns vor unreinen Rohmilchprodukten. Auch vor der guten Butter wird gewarnt und das Ei steht auf dem Index als gefährliche Cholesterinbombe. Da warte ich Gefäße-ringend auf das cholesterinfreie, jodgesalzene Eipulver! Ach gibt’s schon?

Wer ist Schuld? Schuld sind wieder wir, die Verbraucher. Denn wir wollen Milch kaufen, die wir uns wochenlang in den Kühlschrank stellen können, ohne das sie schlecht wird. Wir wollen fettreduzierte Milchprodukte essen und trinken, damit wir doppelt zuschlagen können.
Wollen wir wirklich? Oder kriegen wir das nur eingeredet und gibt es weitere Schuldige?
Verkauft man ein erstklassiges Produkt aus der Natur, ohne Patentrecht, Namensrecht, ohne wertvolle Abfallprodukte, ohne Strecken und Verlängern, ohne es zu „veredeln“, so ist die Gewinnspanne einfach nicht groß genug.
In Kürze, was mit unserer Milch passiert:
Überall in den Händlerregalen wird die Frischmilch langsam von der längerfrischen Milch verdrängt, weil sie händlerfreundlicher ist und wir das angeblich so wollen.
Der Aufreger in der letzten Woche war in der Hauptsache die irreführende Kennzeichnung dieser Längerfrischen: Bei nur flüchtiger Betrachtung kann man sie kaum von der Frischmilch unterscheiden.Milch
Die Längerfrische oder auch ESL (Extendet Shelf Life)-Milch ist ungefähr zwischen Frischmilch und der H-Milch einzuordnen. Meistens erfolgt hier zunächst die Erhitzung (verschiedene Verfahren), danach die Homogenisierung (bei der Milch ist das die Zerstörung der molekularen Strukturen der Fettmolekühle) und dann, um den H-Milch Geschmack zu reduzieren eine schnelle Herunterkühlung auf ca. 4° Grad (Fallstromerhitzung). Das Verfahren der Homogenisierung und die damit verbundene Zerstörung der Fettmolekühle wurde schon in den 80er Jahren von den amerikanischen Forschern Ostler und Ross als gesundheitsgefährlich eingestuft.
Kurz beschrieben: mit diesen kleinen Fettkügelchen gelangen Eiweiße durch die Darmwand ins Blut, die dort nicht hingehören. Diese Eiweiße sorgen dann im Blut für unerwünschte Reaktionen von allergener Sensibilisierung bis hin zu Ablagerungen an den Gefäßen. Doch damals wurden diese Warnungen von der Milchlobby übergebügelt, so dass wir heute noch als humanoide Langzeit-Versuchskaninchen durch die Gegend laufen. Milchkuh

Das Lebensmittel Milch ist daher strenggenommen nur die Vorzugsmilch, nicht pasteurisiert und homogenisiert, mit natürlichem Fettgehalt. Aber diese Milch wird wohl langsam aussterben. Die Auflagen und Hygieneanforderungen sind mittlerweile höher als bei Blutkonserven im Krankenhaus und somit immer schwieriger und kostspieliger für die Milchbauern zu erfüllen.

Der Milchkonsum an sich wird durchaus kontrovers diskutiert und es gibt lautstarke Stimmen, die Kuhmilch sogar für gesundheitsschädigend halten. Dem stimme ich so nicht so zu. Viele der unangenehmen(!) Begleiterscheinungen, treten lediglich bei der behandelten Milch auf. So konnte ich schon einige Male beobachten, wie Kunden mit einer Laktoseunverträglichkeit, Rohmilch ganz gut vertragen haben. Je mehr an einem Produkt manipuliert wird und je mehr chemische Eingriffe erfolgen, desto höher liegen die Wahrscheinlichkeiten für Unverträglichkeiten oder Allergien.Gunga Kuh und Horsty
Egal wie man nun zur Milch, zu Milchprodukten steht, ich finde, wir haben ein Recht auf naturbelassene, unbearbeitete Lebensmittel!
Schließlich kann sich nicht jeder eine Kuh in den Garten stellen.