Pizza – schnödes Fastfood?

Allein schon: Fastfood! Bitteschön!? Das einzig schnelle daran mag die flinke Behändigkeit sein, mit der ein echter Pizzabäcker aus der Teigkugel ein flaches Rund zaubert. Ich denke, dass dieser an sich köstliche Fladen durch die ganzen Pizza Ketten, durch die Zweifuffzich-auffe-Hand-Verkäufe und die geschmacksdesignten Tiefkühlexemplare einen argen Imageschaden erlitten hat.

Wann kommt man schon mal in den Genuss einer richtigen Pizza? Klar, man kann sie selbst herstellen. Man nimmt dann vielleicht Vollkornmehl für den Teig, packt viel und lecker Belag nach eigenem Gusto drauf, nimmt ordentlich vom Lieblingskäse, passt den Schärfegrad optimal an die eigene Schmerzgrenze an und so fort. Das Ergebnis kann man sich, nach meiner Erfahrung, immer gut schmecken lassen. Nur, es hat ja streng genommen nichts mehr mit einer Pizza gemein. Es ist eigentlich eher ein pikanter Hefekuchen oder eine aufgemotzte Auflagenpizza. Bitte nicht falsch verstehen, es schmeckt! Ist eben nur keine Pizza.

Warum ich jetzt und hier so darauf herumreite?- Ganz einfach, diese Gedanken kamen mir, als ich vor einiger Zeit mal eine Pizza serviert bekam, die mich begeistert hat! Diese Pizza, so schoss es mir augenblicklich in den Kopf, diese Pizza, ist genauso, wie das wohl ursprünglich mal vorgesehen war. Ge-nau-so! E´ basta! Bestimmt kennt der ein oder die andere von Ihnen solch ein Gefühl!? Wo und wann haben denn Sie das letzte Mal solch eine Genau-Richtig-Pizza gegessen? – Ach, regelmäßig? Bei Ihrem Lieblingsitaliener um die Ecke? Im letzten Italienurlaub? – Vielleicht ist das wirklich so, dann schätzen Sie sich glücklich! Ich war bisher auch ganz zufrieden hier und meine letzte verklärte Urlaubserinnerung reicht 4 Jahre zurück, bis in die Toskana. Dort wurde uns in einer kleinen Osteria in Quota (kleines Bergdorf ca. 60 km südlich von Florenz) eine einfache, aber sensationell auf den Punkt gebrachte, Pizza serviert.

Doch davon soll hier nicht die Rede sein. Mein Pizzaerlebnis ist noch frisch, hat keine Patina.
Es geschah genau dort, wo man es bestimmt nicht erwartet, im Land der alten Philosophen und Syrtakitänzer, genau dort war ich ihr ausgeliefert. Einer riesigen bewunderungswürdig duftenden Pizza frutti di mare! Ja es war tatsächlich letztens in Griechenland. Hungrig schlenderten wir abends durch die Gassen, bis zuerst meine Nase und dann mein Blick auf ein italienisches Restaurant fiel. Na so was?! Als ich näher hinsah, beobachtete ich, wie sich ganz hinten im Raum jemand an einem großen Steinofen zu schaffen machte. Dadurch war zumindest schon klar, das kann man wagen, hier können wir uns ruhig eine Pizza gönnen, mal Abwechslung von Saganaki und Co.

Drinnen Platz genommen, wurden wir von einem griechischen Kellner freundlich begrüßt und bewirtet. Wir bekamen die Speisekarte auf der in griechisch mit englischer Übersetzung italienische Gerichte aufgeführt waren. Wir entschieden uns schnell für eine Pizza frutti di mare, weil einerseits der Steinofen und dann, so nah am Meer…
Etwas später hatten wir jeder ein riesiges Rad italienischer Pizzakunst vor uns liegen. Natürlich waren wir hin und weg, sonst würde ich diese Zeilen hier nicht schreiben. Natürlich bin ich in die Küche, neugierig bis zur Kragenspitze, wer da wohl am Ofen steht? Umberto Castaldi aus Napoli. Verschmitzt lächelnd nahm er unsere Ovationen entgegen. Dann erfuhren wir mehr. Über seine neapolitanisches Pizzablut, seine Auswanderung zunächst nach Deutschland, Gütersloh und seine gastronomisch Ausbildung in Cuxhaven, weitere Stationen in ganz Europa, alle konnten sie sie genießen, seine italienischen Gerichte. Denn Pizza ist nicht alles, was er mit viel Hingabe und einfachen, guten Naturprodukten in seiner Küche zaubert. Hier sei jetzt Endstation, verriet er uns. Das Klima stimme und die Griechen hier wissen so langsam seine Küche zu schätzen. Hier steht er, auch wenn es draußen über 30°C im Schatten sind, vor einem 400°C heißen Pizzaofen und holt ein Meisterwerk nach dem anderen daraus hervor. Es hat mir großen Spaß gemacht, seine geschickten, flinken Hände bei der Arbeit zu beobachten. Wie eine kleine Choreographie, kein Zögern und kein überflüssiger Handgriff.

So zubereitet, mit frischen, besten, natürlichen Zutaten und Leidenschaft, ist die Pizza alles andere als ungesundes Fastfood.

Ich habe ihn auch nach seinem Wunsch für die Zukunft gefragt und die Antwort kam schnell:“Ich möchte hier bleiben und mite meine Frau diese Restaurante übernehmen. Eine Teile gehört mir schon!“ – Und was könne er sich gar nicht vorstellen, wollte ich noch wissen, auch hier ohne Zögern: „Eine Mikrowelle ine meine Restaurante!“

Ja, Du hast ja so Recht Umberto! Und bestimmt kannst Du das Restaurant schon bald dein eigen nennen, dafür drücken wir dir fest die Daumen! Und hier die Adresse mit meiner uneingeschränkten Empfehlung: Da Cesare, 165 Clavdiou Pepper St. – Rodos 85100 – Griechenland

Wer hat die Kokosnuss … (Teil II)


Jetzt geht es weiter mit dem zweiten Teil des Interviews „Wer hat die Kokosnuss…“. Hier geht es um die praktische Dinge im Umgang mit Kokosöl und Kokoswasser. Deshalb gleich mal wieder ein paar Fragen an den Fachmann.
Nicolas Limbrock ist bei der noch jungen, innovativen Firma KULAU für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
KM: Nicolas, beginnen wir mit dem Kokosöl. Ich habe festgestellt, dass es bei Zimmertemperatur fast schon flüssig, also ein richtiges Öl ist, während es im Kühlschrank knüppelhart wird. Wie und wo bewahre ich es am besten auf und wie lange hält es sich?

NL: Kokosöl wird bei etwa 25 °C flüssig und ganz klar. Am besten bewahrt man es nach dem Öffnen im Kühlschrank auf. Dort kann es mindestens ein halbes Jahr aufbewahrt werden. Ich persönlich habe es direkt neben dem Herd stehen, es wird aber auch nie älter als ein paar Wochen. Ungeöffnet ist KULAU Kokosöl mindestens 2 Jahre haltbar.

KM: Was genau kann ich nun alles anstellen mit diesem Fett? Wie sieht es zunächst mit dem Braten, Dünsten und Frittieren aus?

NL: Kaltgepresstes Kokosöl ist sehr hitzestabil. Sie können es ohne Sorge auf 200 °C Grad erhitzen, ohne dass das Öl Schaden nimmt. Ich benutze es deshalb besonders gerne zum Braten.

KM: Geht beim Braten der feine Kokosgeschmack in das Bratgut über, wie stark?

NL: Tatsächlich gibt naturbelassenes Kokosöl eine dezente und sehr schmackhafte Kokosnote an das Bratgut ab. Kokosöl eignet sich durchaus auch für die „nicht-asiatische“ Küche. Wünschen Sie ein starkes Kokosaroma, sollten Sie zusätzlich Kokosmilch verwenden.

KM: und welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es sonst noch, ohne es zu erhitzen?

NL: Kokosöl ist auch eine beliebte Zutat für hausgemachte Smoothies. Einfach 1 Esslöffel KULAU Bio-Kokosnussöl, eine Handvoll frischer Erdbeeren, einen kleinen Becher Magermilchjoghurt und 50 ml fettarme Milch im Mixer vermengen und fertig ist der schmackhafte Drink. Kokosöl eignet sich aber auch für die Körperpflege.

KM: Was ist Ihr Lieblingsrezept mit Kokosöl?

NL: Ich habe zwei Lieblingsrezepte. Gestern erst habe ich Bratkartoffeln mit Kokosöl gegessen, dazu gab es Spargel. Kochen Sie die Bratkartoffeln vor und braten Sie diese dann in Kokosöl knusprig – je nach Geschmack mit Meersalz und Pfeffer würzen. Schmeckt einfach fantastisch! Als Beilage esse ich liebend gerne in Kokosöl angebratene Karottenstreifen. Pfeffer, Salz, ein bisschen Zucker oder Honig- lecker! Die Karotten erhalten ein wunderbar süßliches Aroma.

KM: Zum Kokoswasser, bitte erklären Sie uns kurz den Unterschied zwischen der Kokosmilch, die wir so gern für thailändische Rezepte in der Küche verwenden und dem Kokoswasser.

NL: Für die Herstellung von Kokosmilch wird Kokosfleisch mit Wasser vermengt und dann ausgepresst. Dadurch auch die weiße Farbe und der hohe Fettgehalt. Hier gilt grob, je höher der Fettgehalt, desto besser die Qualität. Oft werden für die Herstellung Reste der Ölproduktion verwendet, dann ist im Fleisch natürlich nicht mehr soviel Fett enthalten. Wer es fettarm mag, sollte einfach weniger von der Kokosmilch verwenden und nach Belieben selbst Wasser hinzufügen. Kokoswasser ist die Flüssigkeit aus dem Inneren der Kokosnuss und von Natur aus fettfrei. Es schmeckt fruchtig erfrischend und hat einen sehr hohen Mineralstoffgehalt.

KM: und die Anwendungsmöglichkeiten für Kokoswasser? Wie schmeckt´s am Besten? Wie lange ist es haltbar?

NL: Kokoswasser schmeckt am besten eisgekühlt. Eine besonders leckere Variante ist Kokoswasser mit einem Schuss Holunderblütensirup oder auch mit Ananassaft. Kokoswasser ist natürlich isotonisch, es sorgt also für eine schnelle Wiederherstellung des Flüssigkeits- und Mineralsstoffhaushalts der Zellen. Außerdem wirkt es entgiftend. In den Anbaugebieten spielt Kokoswasser eine wichtige Rolle in der Ernährung und der medizinischen Versorgung der Menschen. Mehr erfahren Sie auch in unserem Blog, www.kokosnussblog.de und auf unserer Website, www.kulau.de. Ungeöffnet ist KULAU Kokoswasser etwa 12 Monate haltbar. Kühlung ist nicht erforderlich.

KM: Nicolas Limbrock, vielen Dank für das Gespräch. Lassen Sie uns hier auf genugda.de wissen, wenn es neue interessante Produkte und Informationen bei KULAU gibt.

Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen zum Thema haben, wir freuen uns über Ihre Kommentare (nutzen Sie hierzu die Kommentarfunktion am Ende des Interviews).

Stevia aus Paraguay – ganz nah und yerba buena

Heute möchte ich wieder eine kleine, aufstrebende Firma vorstellen.  Die Inhaberin sitzt direkt an der Quelle Ihrer Produkte, denn , Petra Helmreich vertreibt Stevia Produkte aus dem Ursprungsland dieser wertvollen Pflanze, aus Paraguay. Es ist schon viel geschrieben worden über die ökonomischen Zusammenhänge, von den Problemen es in Deutschland zu vertreiben etc. -siehe hierzu auch Artikel „Stevia: Zarte Pflanze – harte Währung“.  Ich möchte in erster Linie von der Inhaberin des Yerbabuena-Shops, Petra Helmreich  näheres über die Idee und die Leidenschaft für Stevia, sowie vielleicht das ein oder andere Geheimrezept zu erfahren.

K: Konsequenterweise gleich zu Beginn die Frage, wie alles anfing, Petra:
Wie kamst Du auf die Idee, ausgerechnet Stevia zu vertreiben? Die Idee, ein Plan, die Ausführung, war das ein langer Prozess?

P: Zunächst einmal vielen Dank Konstanze, für die Einladung zu diesem Interview!

Also, um ganz ehrlich zu sein war es gar nicht einmal vorrangig die Idee Stevia zu vertreiben, sondern die Idee, die südamerikanische Mate-Trinkkultur nach Europa zu bringen – und dabei ist natürlich die Stevia nicht wegzudenken.

Dass es ausgerechnet meine Steviaprodukte sind, die in Europa so reißenden Absatz finden, spricht natürlich für das ausgeprägte Gesundheitsbewußtsein meiner Kunden – das freut mich sehr.

Petra HelmreichDie Idee, die schöne und vor allen Dingen gesunde Tradition des Matetrinkens zu vertreiben hatte ich bereits kurz nach unserer Einwanderung hier in Paraguay – das war vor über 3 Jahren J Ein konkreter Plan und dessen Umsetzung entwickelte sich dann erst im August oder gar September 2008. Ab da ging dann alles relativ zügig über die Bühne. Mein Ziel war es, bis Anfang Dezember 2008 den Shop online zu stellen.

Nunja, das ist mir dann auch gelungen – YerbaBuena-shop steht meinen Kunden und solchen die es werden wollen – seit dem 5. Dezember 2008 mit tollen Produkten und interessanten Informationen zur Verfügung.

K: Dein Shop heißt: Yerba Buena. Was heißt das, gibt es eine Geschichte zur Namensfindung?

P: Oooh – die Namensfindung – mit das Wichtigste überhaupt – zumindest für mich war das sehr wichtig. Er sollte das ausdrücken, was den Shop ausmacht und außerdem noch gut klingen – und ein anderer wichtiger Punkt war letztendlich auch noch die entsprechend verfügbare Domain J.

Ich bin mit meinem Shop-Namen mehr als glücklich und verrate natürlich gerne, warum.
YerbaBuena ist ein spanisches Wort.
Yerba bedeutet übersetzt Kraut – aber auch der Mate wird in Südamerika kurz „yerba“ genannt. Und Buena bedeutet ganz einfach Gut.

„Gutes Kraut“ ist also die korrekte Übersetzung des Shop-Namens, der damit auch den Inhalt meines Shops auf den Punkt bringt.

Aber – Yerbabuena hat noch eine weitere Bedeutung. Die Pfefferminze trägt ebenfalls diesen Namen – und zwar jene Art, die dem Spearmint-Kaugummi zugesetzt wird, die sog. „Hemmingway-Minze“.

K: Wie hast Du es angestellt, in einem fremden Land,  geeignete Lieferanten oder Steviabauern zu finden?

P: Die wichtigste Voraussetzung ist zunächst einmal, die Landessprache zu sprechen, damit man findet, was man sucht und verstehen kann, was man wissen möchte.

Ich habe einen sehr hohen Anspruch was die Qualität meiner Produkte anbelangt, denn schließlich möchte ich nur das Beste an meine Kunden weitergeben und last but not least ist schon allein der Shop-name Programm J

Hier in Paraguay gibt es eine große Auswahl an Stevia-Produkten, doch mußte ich feststellen, daß viele Produkte Zusatzstoffe wie Sorbit oder gar künstlichen Süßstoff enthalten.

Bei der Produktpalette von Stevita hingegen oder auch die P.A.N.-Tropfen ist das anders. Hier gibt es sogar ein Herkunftszertifikat und was Stevita betrifft, führen die Produkte zahlreiche Auszeichnungen, wie z.B. vom paraguayischen Diabetikerverband, der dem internationalen Verband angeschlossen ist, oder die Kosher-Zertifizierung, um nur einige zu nennen.

Hinzu kommt noch, daß Stevita z.B. eigene Plantagen unterhält und somit von der Scholle bis zum fertigen Produkt für Qualität bürgen kann. Dies gilt im übrigen auch für mein Angebot an Mate.

Von daher war es für mich eigentlich verhältnismäßig einfach, mich für „meine“ Produkte zu entscheiden – ich bin überzeugt von ihnen.

Insofern ja, ich kenne Steviabauern – auch wenn es nicht der kleine Campesino auf seiner Parzelle ist – hier in Paraguay wird es erst ab einigen tausend Hektaren interessant. Doch was nicht ist, kann noch werden.

K: Waren die Verhandlungen, um Preis, Menge und Transport schwierig?

P: Die paraguayischen Lieferanten waren sehr entgegen kommend und interessiert und sind von meiner Initiative natürlich sehr angetan, ihre Produkte ins ferne Europa zu bringen. Momentan kann ich jedoch noch nicht mit Großabnehmer-Rabatten rechnen, da ich mit meinem Shop noch ganz am Anfang stehe, was den Umsatz anbelangt. Insofern liegt es in der Hand meiner Kunden – je größer der Absatz ist, desto schneller werde ich in der Lage sein, bessere Konditionen auszuhandeln, die ich dann selbstverständlich gerne an meine Kundschaft weiter reiche.

K: Wie wächst Stevia dort eigentlich? Wie oft im Jahr wird geerntet? Auf welche Art wird geerntet?

P: Das Hauptanbaugebiet der Stevia liegt im nördlichen Paraguay, an der Grenze zu Brasilien, in den Departamenten San Pedro, Alto Paraná, aber auch in Concepción, Central und Caaguazú. Der Anbau erfolgt überwiegend auf verhältnismäßig kleinen Parzellen auf den außergewöhnlich nährstoffhaltigen dunkelroten Böden Paraguays.

Geerntet wird viermal im Jahr ! Und zwar alles in Handarbeit – d.h. ohne Einsatz von irgendwelchen Maschinen.
Die Erntehelfer schneiden die Steviapflanzen entweder mit der Heckenschere oder aber mit der Machete auf Wurzelhöhe ab und breiten sie dann auf großflächigigen Planen an der Sonne zum trocknen aus. Anschließend werden die Blätter – per Hand – von den Stielen gepflückt und zur Weiterverarbeitung transportiert.

Also – insgesamt ein sehr aufwändiger Prozess, der allerdings für viele hunderte Familien in den Pflanzungsgebieten ein Überleben sichert.

K: Wie sieht es mit den Gedanken der Nachhaltigkeit aus, was weißt Du über den Einsatz von Dünger und Pestiziden?

P: Natürlich ist dies ein Aspekt, der mir selbst sehr am Herzen liegt und mit den Ausschlag gab für die Auswahl meiner Produkte für den Shop.
Steviapar S.A. – bürgt für die Bioqualität ihrer Stevita-Produke. Es kommen weder künstliche Dünger noch Pestizide zum Einsatz. Und bei dem sehr aufwändigen Extraktionsprozess zur Gewinnung des Steviosid, wird im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, mit Wasser gearbeitet.

K: Wohin vertreibst Du überall? Könntest Du Dir einen weiteren Ausbau der Geschäfte vorstellen? Partnerschaften?

P: Meine Kunden kommen vorwiegend aus Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und sogar Frankreich und Italien.

Wer sich meinen Shop anschaut wird feststellen, daß er ausschließlich in Deutsch geschrieben ist. Von daher ist natürlich der mögliche Kundenstamm eingegrenzt. Aber, eine englischsprachige Variante der Angebotspalette ist bereits in Planung und damit wäre Yerbabuena-shop dann international.

Und – ich verrate jetzt mal ein Geheimnis – die Produktpalette wird in Kürze ebenfalls um eine weitere Kategorie erweitert. Was das genau sein, verrate ich natürlich nicht – aber es wird 100% Yerba Buena sein J.

K: Wie und wozu verwendest Du selber Stevia?

P: Diese Frage habe ich befürchtet JJ nun gut, also dann beichte ich jetzt, daß ich mich selbst so gut wie zuckerlos ernähre.

Aber natürlich verwende ich Stevia in der Küche, denn meine Familie liebt alles, was Süß ist. Das morgendliche Müsli wird mit Stevita-Pulver gesüßt und in den Tee kommen Stevia-Tropfen – wobei ich persönlich beim Teetrinken auch schonmal eine Ausnahme mache und 1-2 getrocknete Steviablätter in den Tee gebe, einfach weil es lecker ist.stevia-sweetener-powder

Naja, und Süßspeisen, Kuchen oder viele Weihnachtsplätzchen bieten sich für den Einsatz von Stevia ja regelrecht an. Und das tolle daran ist, daß man dann wirklich hemmungslos und ohne schlechtes Gewissen schlemmen kann.

Ach ja, und hier in Paraguay gibt es jetzt auch Eiscreme mit Stevia!
Ich habe es selbst noch nicht probiert, werde es aber bestimmt nachholen, sobald hier wieder der Sommer eingekehrt ist.

Nicht unerwähnt möchte ich aber lassen, daß Stevia ein starkes und bewährtes Heilkraut ist – und zwar egal, ob es als frische oder getrocknete Blätter verwendet wird. Es wirkt z.B. stark entzündungshemmend und kommt als natürliches Antibiotikum vor allem bei Scheidenentzündungen zum Einsatz. Es hemmt die Plaquebildung der Zähne und wirkt traditionell gegen Bluthochdruck. Und für Diabetiker ist es ein Segen, denn es hat nicht nur NULL Kalorien, sondern reguliert darüber hinaus auch noch den Blutzuckerspiegel. Alle Wohltaten der Stevia rebaudiana B. hier aufzuführen würde jetzt glaube ich den Rahmen sprengen, oder?

K: Stimmt es eigentlich, daß Steviosid – also das hochkonzentrierte weiße Steviapulver – das Non-plus-ultra des Stevia ist?

P: Ja und Nein.
Es stimmt, daß das Steviosid 300x süßer ist als Steviablätter es sind. Aber – genau deshalb ist es für den Endverbraucher – also auf dem Frühstückstisch oder in der Küche, kaum verwertbar. Es ist einfach viel zu hoch konzentriert – man kann es nicht bzw. sehr schlecht dosieren. Das Ergebnis ist Bitterkeit. Insofern Nein, es ist nicht das Nonplusultra – nicht für den Verbraucher.

Ich höre und lese immer wieder, daß die Leute auf das Steviosid erpicht sind. Meiner Meinung nach werden die Konsumenten nicht richtig aufgeklärt, vielleicht auch deshalb, weil Steviosid die Kassen richtig klingeln läßt – es ist nämlich sehr sehr teuer.

Hier in Paraguay wird das Steviosid für den industriellen und landwirtschaftlichen Einsatz angeboten. D.h. also zur Weiterverarbeitung in diversen Steviaprodukten wie Pulver und/oder Tropfen aber auch für den Einsatz in der Viehwirtschaft oder als biologischer Dünger.

Allein hier kann man schon erkennen, wie hochdosiert und wenig geeignet es für den Endverbraucher ist.

Also ich kann wirklich nur jedem dazu raten, die fertigen Produkt-Kompositionen zu verwenden – und bei Stevita weiß ich nunmal, daß Erfahrung und Qualität gewährleistet sind.

K: Die Produkte kann man bei Dir online in Deinem Yerbabuena-Shop bestellen. Gibt es irgendwelche Zollbegrenzungen zu beachten und wie teuer müssen wir uns die Versandkosten vorstellen, hast Du ein Beispiel?

P: Der Versand der Produkte ist problemlos. Ich verschicke die Päckchen mit der paraguayischen Post – das funktioniert hervorragend. Auch was die Postlaufzeit von 10-15 Tagen anbelangt, so sind mir bislang keine Beschwerden zu Ohren gekommen.

Schade ist allerdings, daß ich dem Bedürfnis einiger Kunden nicht nachkommen kann, die Bestellungen per Nachnahme zu verschicken. Aber diese interessante Versandart wird von der hiesigen Post leider nicht angeboten.

Zolltechnisch spielt sich alles im legalen Bereich ab – da braucht also niemand Magengrummeln zu haben J In Deutschland ist Stevia ja bedauerlicherweise nur eingeschränkt verkehrsfähig. Damit ist aber lediglich der Verkauf innerhalb Deutschland untersagt – NICHT VERBOTEN ist jedoch der Kauf, der Besitz oder der Verzehr von Stevia.
Wer also bei mir in Paraguay Stevia bestellt, macht sich nicht strafbar !!

Achso ja, Deine Frage zu den Versandkosten beantworte ich natürlich gern.
Die amtlichen Postgebühren sind nach Gewicht gestaffelt – und zwar in 250g-Schritten. Im Warenkorb des Shops wird dies automatisch berücksichtigt und auch sofort ausgewiesen. Für den Kunden ist es also ganz einfach, sicher und übersichtlich, seine Bestellung zu machen.
Ein kleines Exempel der Postgebühren zum besseren Verständnis – ich hoffe, es führt nicht zur Verwirrung: bis 300g wird für € 6,67 befördert, bis 500g zahlt man € 8,67, bis 750g kostet es € 10,83 und bei 1,75 kg sind es nur € 20,83.

Dem interessierten Kunden empfehle ich immer – um das optimale Warengewicht vs. Postgebühr zu ermitteln – im Warenkorb selbst mit den Mengen zu „spielen“, also ein bisschen kreativ zu sein. Solange der Kaufvorgang nicht ausdrücklich abgeschlossen ist, kann da ja nichts passieren.

Und selbstverständlich bin ich auch gerne beim tüfteln behilflich – einfach eine Email über das Kontaktformular an mich schicken.

K: Was wünscht Du Dir für die Zukunft in  Bezug auf Dein Geschäft?

P: Ich wünsche mir, mit meinem Angebot an Stevia, Mate, Kräuter und Zubehör viele Menschen erreichen und überzeugen zu können. Und ich wünsche mir natürlich viele viele Kunden für meinen Shop.

K: Halt uns hier weiter auf dem Laufenden, vielen Dank und weiterhin viel Erfolg, Petra!

Jenseits von Gyros

Klingt wie der Titel eines Westerns oder? Einige Parallelen gibt es wohl, von wegen die Guten und die Bösen. Obwohl, ist es wirklich böse, Gyros mit fettigen Pommes zu servieren? Das beurteilt am besten selbst.

Dies hier ist ein kleiner Blogartikel, kein Film, kein Roman und er handelt von einer kulinarischen Spurensuche auf Rhodos. Fernab durchgekauter Gyros-Pommespfade oder hochpreisiger Luxusküchen. Es geht hier um meine ewige, neugierige Suche nach ehrlichen, natürlichen und einfachen Gerichten. Voller Geschmack und Lebensfreude! Es geht um Irrfahrten in die entlegensten Bergdörfer und in die dunkleren Ecken von Rhodos Stadt; um angeregte Gespräche mit und ohne sprachliche Gemeinsamkeiten.

Hier verkünde ich hoffnungsfroh: es gibt sie selbstverständlich auch in Griechenland, die frische, leichte, fleischlose und natürliche Küche! Angefangen bei den Startersalaten, wo schon der Geschmack der Tomaten zusammen mit dem Olivenöl alle Sinne auf´s Äußerste verzückt. Findet man die richtigen Orte, so stellt man fest, dass hier kaum jemand versuchen würde, diese natürlichen Köstlichkeiten unter einer dicken, cremigen Salatsoße zu verbergen.

Weiter geht es mit den Saganaki-Speisen, das sind Leckereien in einem Pfännchen mit Schafskäse und Tomaten überbacken. – Ich korrigiere, das können besagte Leckereien sein.
Mir sind Saganaki-Pfännchen begegnet, da hätt ich mich gleich reinsetzen können. Die typische Saganakimischung waren kleine, frische Tomatenwürfel, viele frische Kräuter, Schafskäse und Olivenöl. Je nach Gericht noch mit Knoblauch und Chili abgeschmeckt. Keine Ähnlichkeit mit der weißgesprenkelten, undefinierbaren, rote Masse, die in unseren hiesigen Hellas-Tempeln, mal Garnelen, mal Schafskäsescheiben unter sich begräbt. An den Originalschauplätzen beherrschen das die entlegensten, einfachsten Tavernas. Ok, die Voraussetzung ist, mutiges verlassen ausgetretener Touristen-Pfade.

Manchmal, wenn etwas gar so raffiniert und lecker ist, empfiehlt es sich, hartnäckig und unbeachtet aller Sprachbarrieren nach dem Rezept zu fragen. So geschehen bei den Zucchinipuffern. Fast kloßartig dick, kross und mit stacheliger Optik lagen sie tiefbraun auf dem Teller. Außen knusprig und innen saftig mit ungewöhnlicher Geschmacksharmonie! Da hielt es mich nicht länger auf dem Tavernenstuhl. Zunächst fragte ich brav bei der Bedienung nach, die dann freundlich hilflos den Chef des Hauses herbei rief: Michalis. Nach ausgiebigem Lob zückte ich erwartungsvoll den Stift und notierte: Zucchini, Zwiebeln, Petersilie, Salz und Pfeffer, Ei und Mehl.– Hm, ist ja irgendwie weder Hexenwerk noch entdeckte ich den Pfiff. Sollte es so einfach sein, lieber Michalis? Ich blieb hartnäckig: ja, in viel Olivenöl, nicht allzu heiß, verriet er und:.. ein Gewürz, griechisch: Diosmos. Weder er noch ich wussten eine englische oder deutsche Übersetzung (= Pfefferminze). Ist also einzig dieses Kraut verantwortlich für das kleine Geschmacksfeuerwerk? Herausgeschmeckt habe ich es jedenfalls nicht.
Etwas später, rief Michalis mich in die Küche und ich konnte sie kennenlernen, die Urheberin meiner auserwählten Köstlichkeit: Irena, die Köchin. Lächelnd entsaftete sie gerade die geriebenen Zucchinistreifen. Sie sprach sogar ein wenig deutsch und so nahmen die Puffer mit jedem Arbeitsschritt endlich Geschmack an, auch in meinen Notizen. Vor allem spürte ich, dass sie die wichtigste Zutat bereits in sich trug, die Freude an den Produkten, der Zubereitung und auch daran, ihr Rezept mit mir zu teilen.

Zucchinipuffer - Michalis - Irena Neugierig? Hier die Adresse: Restaurant Metaxy mas – Ouzeri – Kleine Pepperstreet 113-115, Rhodos-Stadt

In loser Folge gibt’s hier weitere kulinarische Reisegeschichten. Wir lesen uns!