Ich bin schön!

Der selbstkritische Blick in den Spiegel, wer kennt den nicht? Besonders wenn frau feststellt: Plötzlich ein Pölsterchen! Lange, lange bevor es die Öffentlichkeit wahrnimmt, entstehen da nagende Zweifel, die nicht selten sogar die Grundmauern des Selbstbildes zu erschüttern drohen.
Es gibt immer wieder Lebensabschnitte, besonders bei uns Frauen, da wird selbstkritisch Inventur gemacht. Oft mit dem Ergebnis, jetzt muss sich was ändern! An diesem Punkt kommen dann bestimmte Berufsgruppen ins Spiel. Da wäre wohl die am häufigsten frequentierte Gruppe, die der Frisöre und Haarstilisten, auch Kosmetik- und Fitness-Studios werden gern besucht. Wenn es etwas tiefer gehen soll, kommen diverse Beratergruppen ins Spiel: ganz klar sind da wir Ernährungsberater gefragt, vielleicht auch das ein oder andere Persönlichkeitscoaching und ganz bestimmt gehören Stil- und Imageberatungen dazu.
Ein verzerrtes Selbstbild kann einem ganz schön den Tag versauen; eine dauerhaft schräge Selbstwahrnehmung sogar ganze Lebensabschnitte. So haben Astrid und ich schnell die Gemeinsamkeit entdeckt, dass es uns beiden, unabhängig aller Äußerlichkeiten, sehr wichtig ist, unsere KundenInnen auch wieder zu einer freundlicheren und liebevolleren Selbsteinschätzung zu führen.
Heute möchte ich in einem weiteren Interview, Astrid Fiedler, eine Stil- und Imageberaterin aus Hamburg-Bergedorf, näher vorstellen.
KM: Was bieten Sie Ihren KundenInnen, Astrid?
AF: Mit meinem Angebot unterstütze ich Menschen darin, frischer, strahlender und entspannter zu wirken. Meine Kunden sagen mir nach der Beratung oft, dass sie mehr Sicherheit im Umgang mit Farbe, Stil und im Auftreten gewonnen haben.
KM: Verraten Sie uns, was Sie dazu gebracht hat, gerade dies zu tun?
AF: Ich stand vor Jahren sehr ratlos und unentschlossen vor meinem Kleiderschrank und konnte mich nicht entscheiden, was ich anziehen sollte.
Ich hatte schon Verschiedenes anprobiert und aussortiert und noch drei Teile zur Auswahl: Ich zog mein weißes Kleid an, das mir sonst immer sehr gut gefallen hatte – aber plötzlich sah ich, dass es mich blass wirken ließ.
Ich probierte es mit schwarz – fand mich aber auch blass und fade .
Zu guter letzt zog ich ein Kleid in einem Goldton an und fühlte mich ganz wohl damit. Dafür habe ich mich dann letztendlich auch entschieden und habe an dem Abend auch viele Komplimente für mein Aussehen erhalten. Heute würde ich sagen, dass diese Farbe mich feiner und mindestens zehn Jahre jünger wirken ließ.
Beeindruckt hat mich an dem Abend eine Frau in einem schwarzen Kleid – denn sie sah umwerfend darin aus, obwohl sie nicht im klassischen Sinne einer Schönheit entsprach.
Ich fand diese Entdeckung spannend und beobachtete bald, dass einige Menschen in bestimmten Farben blass und müde wirken, während andere Menschen in den gleichen Farben vital und frisch wirkten.
Irgendwann fiel mir auf, dass dahinter ein Prinzip steckt und das wollte ich herausfinden. Da ich es zudem außerordentlich spannend finde, Menschen in Entwicklungs-Prozessen zu begleiten, habe ich dann diesen Beruf gewählt.
Und ich bin immer wieder begeistert, wie schön Menschen sich verändern können.
KM: Wer kommt zu Ihnen?
AF: Meine jüngste Kundin war 7 Jahre alt, das Mädchen habe ich anlässlich einer Schiffstaufe beraten. Die älteste Kundin war 87, sie wollte nun endlich mal etwas für sich tun. Die meisten KundInnen sind zwischen 35 und 50. Damen und Herren nutzen das Angebot immer häufiger um sich beruflich entsprechend darzustellen, oder sich einer Veränderung anzupassen. Sie merken, dass der alte Schuh nicht mehr passt, aber wissen noch nicht, wie der Neue aussehen soll. Manchmal reicht eine Beratung aus, manchmal begleite ich die Menschen über einen bestimmten Zeitraum in diesem Findungsprozess.
KM: Geht es Ihren KundenInnen in der Mehrzahl eher um Business-Etikette und -Stil oder auch um eine ganz persönliche Unterstützung in Sachen Stil und Image?
AF: Es ist beides gleichermaßen gefragt.
KM: Wie gelingt es Ihnen, herauszufinden, mit welchem Stil und Outfit sie glücklich werden könnten?
AF: Ich frage: Wie möchten Sie wirken? Wenn es um die berufliche Entwicklung geht: Was machen Sie genau? Welche Signale möchten Sie senden?
Ich setze mich sehr intensiv mit der Persönlichkeit und den beruflichen Bedingungen auseinander damit alles passt.
KM: Bei den Einzelberatungen, welche Sätze hören Sie am häufigsten?
AF: Ich werde häufig unterschätzt.
Kann ich das noch anziehen?
Ich bin unsicher.
Sagen Sie mir, was zu mir passt.
KM: … und welchen Satz hören Sie sich oft sagen?
AF: Wie möchten Sie wirken?
Mit Ihrer Figur können Sie sich folgendes leisten…
Die gewünschten Signale senden Sie mit…
KM: Gab es schon Situationen, in denen Sie gemerkt haben, dass Sie allein nicht weiterhelfen können und es einer weiterführenden Beratung bedarf, also Hilfe z.B. in der persönlichen Ausrichtung, die Psyche betreffend oder gesundheitlich in Sachen Gewichtsreduktion? Und wie gehen Sie dann mit diesen Situationen um?
AF: Ja, es gab diese Situationen. Den persönlichen Prozess der Ausrichtung begleite ich mit Persönlichkeitscoaching, ansonsten empfehle an ausgesuchte Kooperationspartner weiter.
KM: Das Thema „Authentizität“ hier– „eine Rolle spielen“ dort, wird in letzter Zeit, angestoßen durch das Buch von Rainer Niermeyer „Mythos Authentizität“, wieder öfter diskutiert. Jetzt, ohne näher auf das Buch einzugehen, wie ist Ihre Sicht dazu, aus der Erfahrung, aus Ihrer Praxis heraus?
AF: Meine Arbeit zielt nicht darauf ab etwas vorzugeben, was man nicht ist .
Ich glaube, dass eine innere Sicherheit entsteht, wenn Menschen ihre Kompetenzen und Einstellungen erkennen, aus der heraus sie agieren können – das wirkt authentisch. Diese Sicherheit oder Kompetenz kann man schon mit dem Outfit kommunizieren. Eine Imageberatung unterstützt dabei.
KM: immer gern genommen in Interviews, aber, wie ich finde, auch meistens sehr interessant:
die kurzen Assoziationen. Also, ich gebe Ihnen ein Wort vor und Sie sagen ein-zwei Sätze oder Begriffe , die Ihnen dazu einfallen.
KM: Peinlichkeiten –
AF: wird mit Charme die Schärfe genommen.
KM: Image –
AF: ist das Bild, dass andere von uns haben und wir von anderen.
KM: Selbstbild
AF: – ist manchmal ganz schön schräge.
KM: Erfolg –
AF: ist wichtig für das Selbst und hat nicht unbedingt etwas mit Geld zu tun.
KM: Mode –
AF: ist Zeitgeist und, wenn man es schafft sich aus der Vielfalt das Passende zu kaufen, eine tolle Sache.
KM: Hatten Sie schon mal einen richtig eitlen Menschen in Ihrer Beratung? Also jemanden, der geradezu selbstverliebt und narzisstisch auf sein Äußeres fixiert ist?
AF: Nein.
KM: Und hatten Sie auch schon mal jemanden, der nur kam, weil er/sie geschickt wurde? So nach dem Motto, da muss was passieren mit Dir, jetzt geh mal zu einer Stilberatung?
AF: Ja – und die Kunden waren jedes Mal dankbar für die Beratung, denn Sie haben viel über ihre Wirkung auf Andere erfahren.
KM:  noch zwei Sachen, Astrid:
1. Wann, in welchen Situationen, Lebensabschnitten empfehlen Sie, eine Image-Beratung zu buchen?
AF: Eine Imageberatung ist immer sinnvoll, wenn man etwas für sich tun möchte und in den Wechselphasen des Lebens:
Schule, Studium – Beruf, Karriere
Heirat –Scheidung
Kinder aus dem Haus – Wechseljahre
KM: 2. Warum bei Ihnen?
AF: Ich verfüge über einen langjährigen, großen, persönlichen und fachlichen Erfahrungsschatz, aus dem heraus ich arbeite Eine Kundin, die seit etwa drei Jahren zwei mal im Jahr mit mir einkaufen geht, um Ihre Garderobe aufzufrischen war beim letzten Mal ganz traurig, dass wir so schnell fertig waren. Sie genießt die Zeit und wir freuen uns jedes Mal gemeinsam über die schöne Wandlung.
KM: Geben Sie uns am Schluss noch mal einen ganz heißen Tipp, für unseren Alltag, wo wir vielleicht nicht von selbst drauf kommen, den aber jeder für sich mal anwenden kann?
AF: Wir unterhielten uns im Vorgespräch auch über Gewohnheiten. – Um meine Körperhaltung zu verbessern, habe ich mir vor Jahren mein Handy im Stundentakt auf Vibrationsalarm gestellt, um mich an die neue Haltung zu gewöhnen. Das kann man auch mit neuen Glaubenssätzen machen. Übrigens auch mit Essgewohnheiten 😉
KM: Klasse Trick! Das stimmt, unliebsame Gewohnheiten muss man sich wirklich abtrainieren, um sie erfolgreich loszuwerden.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viele zufriedene, schöne KundenInnen und danke Ihnen für Ihre interessanten Einblicke, liebe Astrid Fiedler!
Über Ihre Aktionen und Angebote können Sie sich über die Webseite www.imagekonkret.de informieren.

rot auf weiß = Liebesbeweis


Er, sie kommt vielleicht zum ersten Mal zu Besuch? Zum Essen? Ja- ok, Du kannst losrennen und mit der EC-Karte planlos die nächste Feinkostabteilung leerkaufen, kannst einen Koch mieten oder doch lieber zum Essen auswärts einladen. Du kannst hektisch die letzten Jahrgänge der Essen&Trinken Ausgaben durchforsten, um dann aus dem ersten, dicken Kochbuch Dein Standard-Besucher-klappt-immer-Menü zu kochen. Du kannst hier ein paar Austern und dort etwas Champagner kaufen; die besten Rinderfilets und den edelsten Thunfisch der Stadt ausfindig machen; mit Tapir-Fleisch auf Mangospiegel experimentieren, mit Rezepten aus der Molekularküche Spinat als grüne Wolke über den Teller schweben lassen oder gar eigenhändig ein Kaninchen erlegen. Bestimmt fallen Dir da noch mehr Möglichkeiten ein, einer möglichen Katastrophe entgegenzusteuern. Vielleicht denkst Du auch einfach mal über meinen Vorschlag nach:
Koche eine Tomatensoße, dazu Spaghetti, vorweg einen feinen Blattsalat und beim Nachtisch orientiere Dich an Früchte der Saison.

Ich verspreche es, damit kriegst Du alle! Vorausgesetzt es gelingt Dir, Dich ganz der Zubereitung dieser Tomatensoße hinzugeben. Ehrlich und aufrichtig, Heuchelei ist hier fehl am Platze und wird nicht belohnt! Wer etwas versierter in der Küche hantiert, der macht auch die Pasta selbst, allen anderen empfehle ich gute, italienische Spaghetti aus 100% Hartweizen zu kaufen.


Die Vorteile:

Nr.1 kein Stress: im Gegenteil, Du kannst Dich schon bei der Zubereitung meditativ auf Deinen speziellen Gast einstellen.

Nr.2 Hauch von Luxus: statt aus monetären Gründen nur zweitklassigen Champagner, Sommertrüffel und Aquarium-Austern zu servieren, kannst Du, ohne Dich finanziell zu ruinieren, die besten Tomaten, das reinste Olivenöl und eine richtig guten Rotwein dazu kaufen.

Nr.3 Nähe: mit diesem Gericht zauberst Du augenblicklich eine heimelige, intime Atmosphäre. Es gibt wohl kaum ein Gericht, dass so uns nah und vertraut ist, weil es uns schon seit unserer Kindheit in allen Lebenslagen begleitet.

Nr.4 Charakter:
ganz nebenbei trennst Du so die Spreu vom Weizen, die oberflächlichen Blender von den feinfühligen Seelen. Leichte Verstimmung, weil es NUR Spaghetti mit Tomatensoße gibt? Du weißt was Du zu tun hast.

Nr.5 Multitasking: da dies im wahrsten Wortsinne eh kaum jemand beherrscht (selbst Frau nur annähernd), hierbei die Möglichkeit, sich auf alles voll und ganz nacheinander zu konzentrieren: auf die Soße, die Vorfreude, das eigene Outfit, die Tischdeko, den Gast.

Nr.6 Stimmung: da Du bei diesem Vorhaben eher nicht Gefahr läufst, dass Du Zutaten nicht bekommst oder dass Du Dich im zeitlichen nach- und miteinander der einzelnen Zubereitungen verhedderst, ist die Stimmung nach wie vor ungetrübt.

Nr.7 Risiken: -keine!  Ja, so machst Du es Dir leicht, na und? Schon mal was von Vegetariern gehört? Oder von Fleischessern, die aber nichts essen, was so aussieht als käme es vom Tier? Von Kreuzallergien? Laktoseunverträglichkeit? Abneigungen gegen Spinat und Hülsenfrüchte? Gegen Rote Bete und allem was sonst noch auf dem Teller blutet? Muss ich weiter reden?

Nr.8 Individualität:
auch wenn ich nachfolgend mein Rezept vorstelle, das ist mein Rezept, für die einzig wahre Tomatensoße, so heißt das noch lange nicht, dass Du die Soße zubereitest, gerade wie es (zu) Dir passt. Ich bin sicher, dabei wird eine weitere, einzig wahre Tomatensoße entstehen.

Hier das Rezept:

Noch einmal: nicht an der Qualität der Zutaten sparen, ok?

Für die Nudeln: Spaghetti 100% Hartweizen vorher schon mal recht al dente kochen, wenn es keine Selbstgemachten sind und etwas Nudelwasser beim Abgießen zurückbehalten für die Soße. Die Nudeln müssen dann, wenn es losgeht nur noch eine Minute in kochendes Wasser, auf jeden Fall müssen sie zum Schluss noch al dente sein! Unbedingt vorher testen! Zur Not eine Reservepackung bereit halten, denn weich gekochte Nudeln können alles verderben.
Für die Soße:
extra natives Olivenöl
2 Knoblauchzehen (frischer Knoblauch wäre gut!)
1 mittelgroße Zwiebel oder 2 Schalotten
viele aromatische Tomaten (oder falls keine Tomatenzeit, gute Dosenqualität)
etwas getrocknetes Oregano (beste Qualität) oder
etwas mehr frischen Oregano und Basilikum, feingehackt
Meersalz
etwas Rohrohrzucker
Tomatenmark

Für den Salat:

Blattsalat, gern mal etwas Außergewöhnliches, z.B. eine Mischung aus Wildsalaten,
weißer Balsamico, Olivenöl und Pecorino- oder Parmesankäse gehobelt, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Meersalz


Fürs Dessert: Eis geht immer, selbstgemacht, vom Italiener geholt oder gute Qualität aus der Tiefkühltruhe, dazu frische Früchte je nach Jahreszeit. Auch ein Espresso mit Amarettini reicht da völlig aus. Nur nicht den schlichten Charme des Menüs durch ein furchtbar, kompliziertes Dessert zunichte machen.

Schon geht es munter und mit voller Konzentration ans Werk:

Die Zwiebeln, Knoblauchzehen schälen und in kleine, schöne Würfelchen schneiden. Die Würfelchen vom Knoblauch sollten dabei um ein Vielfaches kleiner ausfallen. Die Zehen aber auf keinen Fall quetschen, pressen oder reiben. Erhitze etwas Olivenöl im Lieblingstopf und gib die erlauchten Würfel dort hinein. – Wichtig: keine Röststoffe! Das heißt, immer schön bei Topf bleiben und beobachten. Die Nase drüber, umrühren, lächeln und so fort, bis alles glasig süß gedünstet ist. Nun kommt Tomatenmark ins Spiel. Hinein damit und gleich 1 TL Rohrohrzucker hinterher. Alles sorgfältig verrühren und immer darauf achten, dass es nicht zu heiß wird. Jetzt vom aromatischen Oregano dazu und dann mit dem Schneebesen das Nudelwasser langsam einrühren. Richtig sämig ist sie jetzt schon, die Tomatensoße. Sie brauchen auch kein Mehl, da die Stärke im Nudelwasser völlig ausreicht. Nun geht es zunächst den Tomaten an die Pelle und dann an die Kerne, soviel Zeit muss sein. Die Tomatengeschichte kannst Du handhaben wie Du magst und wie es die Jahreszeit vorschreibt: entweder  jede Menge frische, aromatische Tomaten, eine gute Dosenqualität oder halb und halb. Gib noch Meersalz dazu und die Temperatur so einstellen, dass nichts anbrennt, aber das Sößchen gleichmäßig leicht vor sich hin blubbert. Bei geöffnetem Topf, damit es etwas reduzieren kann.
Eine halbe Stunde oder auch Stunde, gerade solange, wie Du für Dich oder oder die Tisch-Deko benötigen. Aber immer mal ein Auge draufwerfen.

Apropos Tischdeko, alles nach Belieben, da will ich nicht reinreden, aber großen, weißen Stoffservierten wären fein, soviel Luxus muss sein. Denn Blusen und Hemden mit Sommersprossen mag nicht jeder und hektische Flecken-Entfern-Versuche bei Tisch, tragen nicht unbedingt zu einer harmonischen Stimmung bei. Obwohl …