Madeira, kulinarisch aufgespießt

Wie das Essen auf Madeira war? – Also Madeira ist erstmal eine Trauminsel! Allein die Vegetation dort, alles was bei uns auf Fensterbänken und in Wintergärten sorgsam gehegt und gepflegt wird, wächst und wuchert dort wie wild. Wälder voller Eukalyptusbäume, Lorbeerbäume oder Maronenbäume. Bananenbäume und Zuckerrohr in den Gärten und alle unsere 70er Jahre Zimmerpalmen am Straßenrand… ach, das Essen? – Ja, also auf dem Markt in Funchal zum Beispiel gibt es eine riesige Auswahl exotischer Früchte, bestimmt die Hälfte davon waren mir völlig unbekannt. Auch Gemüse, Weißkohl, viele Kartoffelsorten, Süßkartoffeln, Bohnen, Knoblauch und Rübengemüse gibt es an den Ständen. Nicht zu vergessen eine große Fischmarkthalle und unzählige Blumenstände.
Ja, und essen waren wir natürlich auch, jeden Tag sogar, manchmal sogar zweimal am Tag. – Was soll ich sagen, es war … irgendwie … nicht so einfach.
Einfach hinein, wo es ganz nett aussieht und viele Menschen sitzen, das allein erwies sich schon mal als gaaanz schlechter Ratgeber. Schnell hatten wir raus, dass geschmacklose Erbsen und Möhren, gründlich weichgekocht, zusammen mit geschmacksfreien Kartoffeln zum Standard gehörten. Unglaublich, wer isst so was? Ohne Fett, Gewürze, Kräuter, nur in Salzwasser weichgekochtes Gemüse? Ich war einigermaßen verblüfft, echt!
Bolo do Caco hingegen, ein frisches Brot (der Teig aus Mehl und Süßkartoffeln) mit Knoblauchbutter erwies sich fast durchgehend als einzig, geschmackvoller Anker in vielen Restaurants.
Damit das klar ist, wenn ich hier so von meinen Gastro-Erfahrungen berichte, rede ich nicht von der gehobenen Gastronomie, die es natürlich ebenfalls auf Madeira gibt. Ich mag es bodenständig. Mich interessiert in fremden Ländern und Regionen was man dort allgemein isst, zu Hause und in kleinen normalen Restaurantsund Gaststuben.
Der Fischesser und der Fleischesser, die kommen hier doch wenigstens voll auf ihre Kosten? – Ja, klar! Man findet auf Empfehlung oder nach eifriger Suche kleine Restaurants, wo auch die Einheimischen am Wochenende vor der Tür Schlange stehen um dort einen Tisch zu bekommen. Hier kann man frischen Fisch oder wer mag, auch Fleisch, am besten gegrillt, genießen. Natürlich schmeckt das auch, eben wie überall am Meer, wo man frischen Fisch und Meeresfrüchte genießt!
Doch die Beilagen sorgen auch in diesen Restaurants für wenig Aufregung. Was ist mit all den Kräutern und Gewürzen? Fast scheint es als ware die ganze Inspiration zusammen mit diversen Fleisch- und Fischteilen (Espetada und Espada) aufgespießt. Überhaupt, diese riesigen Spieße auf oder am Esstisch: dick und oft einen halben Meter lang hängen sie dominant und fast bedrohlich in einem Ständer auf dem Tisch oder werden einem vom Kellner auf den Teller gerammt, der dann das Essbare herunter streift. Mich machen diese Gerätschaften bei Tisch nervös.
Sämtliches Gemüse, egal ob Kraut, Bohnen, Erbsen oder Möhren kommen weichgekocht und ungewürzt auf den Tisch. Selten habe ich im Ausland so durchgehend einfallslose Zubereitungen der Speisen vorgefunden. Ist das der lange Einfluss der Engländer, erst als Händler, dann als Touristen? – Das Verwegenste scheint noch die gebackene Banane zu sein, die man dem dort häufig servierten Degenfisch beilegt.
Im Landesinneren gibt es Maronenwälder und in dieser Gegend wird eine Kastaniensuppe serviert, die fast begeistert hätte, wenn sie nicht immer wieder mit so viel Speck malträtiert worden wäre, so dass der sanfte Maronengeschmack kaum eine Chance hatte.
Gutgelaunt stimmten mich die kleinen Kaffeepausen: fast durchweg gab es köstlichen Bica (Espresso) und backfrische, kleine Pudding- oder Quarkteilchen dazu, die Natas!
Kurzum, diese Insel ist ein Schlaraffenland im Dornröschenschlaf. Es versteckt die kulinarischen Höhepunkte gekonnt und hartnäckig vor den Normalbürger und –touristen.
Aber gern werde ich dort beizeiten wieder vorbeischauen und hoffnungsfroh weitersuchen, nach schönen Anregungen für Gaumen und Kochtopf.

Das hat mich bewegt

Bildquelle: The Nia Technique

Meine erste Nia Stunde bei Barbara Lenke!
Ständig drängen neue Sportarten und Bewegungs- formen auf dem Markt, mithalten kann ich da schon lang nicht mehr.
Zufrieden und altbacken klebe ich seit Jahrzehnten mit abwechselnden Schwerpunkten an meinen Lieblingen: Tai Chi, Yoga und Laufen. Aber neue Trends, vorausgesetzt man benötigt keine besonderen technischen Geräte dazu, interessieren mich immer. Allein schon um meinen Coachees eine möglichst breite Palette vorschlagen zu können. Wichtig ist eine dauerhafte Alltagstauglichkeit, Spaß und vor allem adäquate Körperhaltungen und –bewegungen.

Durch Zufall, Twitter oder anderes Netzwerk bekam ich einen Youtube-Spot über Nia zu sehen. Da sprang sofort ein Funken über und, dank sozialer Netzwerkverknüpfungen dauerte es keine 5 Minuten und ich hatte Kontakt zu Barbara Lenke, einer lizensierten Whitebelt Nia-Teacherin aus Hamburg. Schnell vereinbarten wir einen Schnupperstunden-Termin und schon kann ich Ihnen hier davon berichten. Fast noch mit dem Original-Nia-Schweiß an den Fingerkuppen.

Es ja kein Geheimnis, dass unser Körper, wenn er denn eine dauerhafte Wohlfühlform annehmen soll, bewegt werden will. Dabei ist es extrem wichtig, etwas zu finden, was einem persönlich passt und Spaß macht. Also ist es nur gut, dass es auf diesem Gebiet viele und immer neue Angebote gibt.

In normalem Wohlfühltrainingsoutfit hieß es, ab aufs Parkett! Zusammen mit 10 anderen bewegungswilligen Frauen ging es dann auch recht schnell zur Sache. Es gab eine Aufwärmphase, ein Hauptthema, eine „Routine“ und eine Cool-down Phase. Dazu immer passende und mitreißende Musik, eine Mischung aus Ethno, Funk, Chill und Jazz. Es gab einige Schrittformen, die es zu koordinieren galt und zwischendurch immer wieder Free Dance Phasen.
Nach dieser Stunde kann ich sagen, ich habe mich bewegt und zwar jeden Muskel und jedes Gelenk! Von innen massiert und von außen trainiert! Ich habe geschwitzt und fühlte mich angenehm ausgepowert nach dieser Stunde. Bestimmt werde ich Barbaras Nia-Stunde noch einmal besuchen, aber jetzt soll sie hier erst einmal selbst zu Wort kommen, denn ich habe, neugierwissensdurstig wie ich bin, doch noch einige Fragen zum Thema.

K: Schön, dass ich Dich (aus)fragen darf, Barbara! Wann hast Du das erste Mal von Nia gehört? Berichte mal von Deiner ersten Begegnung mit Nia.

Barbara Lenke

BL: Das war ein großer glücklicher Zufall: in einem Fitnesscenter konnte ich eine Nia-Stunde mitmachen. Ich war sofort begeistert: Als wenn diese Stunde für meinen Körper choreographiert worden wäre! Ich habe gelacht und geweint, mich ausgetobt und entspannt. Alles war da.
K: Wann und warum hast Du beschlossen, eine Ausbildung zur Teacherin zu machen?
BL: Es gab viele unterschiedliche Gründe für mich, die Ausbildung zu machen. Ich bin ja keine Fitnesstrainerin, sondern Pädagogin und Gestalttherapeutin und habe zunächst nicht daran gedacht, Nia auch zu unterrichten. Ich wollte die Ausbildung vor allem für mich selbst nutzen und mehr über Nia erfahren. Ich dachte allerdings auch, dass ich einige der energetisierenden Übungen für meine Elterntrainings nutzen könnte, in denen sich die Eltern den ganzen Tag mit Fragen zur Erziehung beschäftigen. Das ist oft anstrengend und Auflockerung und neue Energie wichtig.

K: Wie ist da die Vorgehensweise bei der Ausbildung, gibt es Stufen, Gürtel oder Zertifikate?
BL: Ja, im Nia gibt es unterschiedlich Grade, die du erwerben kannst, die „Belts“. Ich habe zunächst den White-Belt erworben. Sobald ich mindestens ein Jahr Erfahrung habe, kann ich den Blue-Belt machen. Und wenn ich mag, noch den Brown- und Black-Belt.
K: Gibt es da einen speziellen Vertrieb (ev. Strukturvertrieb) dahinter oder kannst Du, nachdem Du die Trainerlizenz hast, ganz eigenständig damit werben und arbeiten?
BL: Ich finde, das ist beim Nia sehr gut geregelt: ich habe eine Lizenz erworben, die mir unter Berücksichtigung einiger Richtlinien das eigenständige Unterrichten und Bewerben meiner Kurse erlaubt und mich gleichzeitig im Marketing unterstützt.

Bildquelle: The Nia Technique

K: Was heißt Nia oder wofür steht es?
BL: Nia heißt „Neuromuscular Integrative Action“ und ist ein ganzheitlicher und besonders gelenkschonender Ansatz, der es Personen aller Alters- und Fitnessstufen erlaubt, effektiv und mit Spaß die eigene Form zu verbessern. Über all dem steht das erste und wichtigste Prinzip im Nia – die Freude an der Bewegung. Fans sagen auch, dass Nia für „Now I Am“ steht.

K: Wo kommt Nia her und wer hat es erfunden?
BL: Die „Erfinder“ von Nia sind Debbie und Carlos Rosas aus Portland, USA. Auslöser für die Entwicklung von Nia war, dass Carlos als Fitnesstrainer bereits in jungen Jahren an chronischen Gelenkschmerzen litt. Die Beiden gingen auf die Suche, forschten und kreierten in den 80er Jahren dieses innovative Fitnesskonzept. Alles begann damit, dass sie die Schuhe auszogen und barfuss tanzten….

K: was ist das Ziel, der Spirit von Nia?
BL: Der Spirit ist: Freude an der Bewegung. In Amerika gibt es den Slogan: Through movement we find health. Und, was ich von mir sagen kann ist, ich gesunde auf jeder Ebene meines Seins.

K: Wie baust Du eine Stunde Nia auf?
BL: Jede Stunde enthält verschiedene Elemente der einzelnen Bewegungsformen, die Eingang in Nia gefunden haben, z.B., Modern Dance, Jazz Dance, Yoga, Feldenkrais , Tai Chi und Taek Won Do, letzteres bringt vor Allem das Kraftvolle in Nia hinein. In dem
Workshop, den du mitgemacht hast, sind dir vielleicht die vielen Drehungen aufgefallen: das waren Elemente aus dem Aikido, der Kunst, harmonisch mit der Energie in dir und der deiner Umgebung zu verschmelzen.
K: Was ist das für Musik, die Du dazu spielst. Hast Du sie selbst ausgesucht oder gibt es spezielle Nia-Musik?
BL: Zu jeder Routine (klassiche Nia Stunde), die Debbie oder Carlos entwickelt haben, haben sie auch die passende Musik ausgesucht.

K: Wem würdest Du Nia empfehlen?
BL: Jedem. Im Ernst: Jeder kann es tun. Das ist auch das, was mich so begeistert. Ich baue z.B. in Hamburg gerade eine Gruppe auf, die aus Frauen ab 40 besteht, die Lust auf Fitness haben, sich in den herkömmlichen Fitnessstudios aber nicht so wohl fühlen. Nia macht einfach Spaß und erlaubt jedem, sich nach seiner Art und in seiner natürlichen Zeit zu bewegen. Das liegt auch an dem Prinzip der 3 Level: Jeder kann die Bewegungen nach seiner Lust und seiner Beweglichkeit auf seinem Level ausführen. Du entscheidest selbst, wie intensiv du die Bewegung machst.

Barbara Lenke fotografiert von Thomas Schmitt

K: Wie lange übst und trainierst Du Nia schon und was hat sich für Dich dadurch verändert?
BL: Ich mache Nia jetzt seit 2 Jahren regelmäßig, d.h 3-4 mal in der Woche tanze ich in der Gruppe und bereite mich zusätzlich noch auf meine eigenen Stunden vor. Für mich hat sich sehr viel verändert. Einmal natürlich körperlich: ich bin fitter, mein Körper ist insgesamt gestrafft, ich fühle mich gesund und stark. Nachdem ich jahrzehntelang unter starken Migräneanfällen gelitten habe, habe ich kaum noch Beschwerden. Aber auch in meinem Alltag und im Umgang mit Menschen habe ich mich verändert. Wir arbeiten in den Stunden viel mit Bildern und Gefühlsausdrücken, um die Bewegung zu unterstützen, zu energetisieren und kraftvoll werden zu lassen. Dadurch bin ich auch im Alltag ausdruckstärker geworden, mein Bewegungsumfang hat sich erweitert, nicht nur auf körperlicher Ebene, auch emotional und mental. Nia begleitet mich in meinem Alltag.

K: Was sind Deine Zukunftspläne mit Nia?
BL: Auf jeden Fall werde ich noch weitere Belts machen, um tiefer in das Konzept von einzusteigen. Ich werde weiterhin Kurse anbieten und andere Menschen mit meiner Begeisterung anstecken. Zur Zeit arbeite ich auch an einem Konzept, Nia in meinen gestalttherapeutischen Ansatz im Coaching zu integrieren. Der Körperausdruck spielt in der Gestalttherapie wie in den ganzen humanistischen Therapieformen ja eine große Rolle.

K: Wenn jetzt jemand Appetit auf Nia bekommen hat, wie und wo können sich Interessierte in ihrer Region informieren?
BL: Ja, Appetit! Nia ist wie Schokolade: man kann es nicht beschreiben, sondern muss es schmecken. Es macht mir Spaß, über Nia zu reden aber etwas darüber erfahren kannst du erst, wenn du es ausprobierst. Auf www.Nianow.com findest du eine Liste aller Trainer und auch der Workshops und Kurse, die auf der ganzen Welt angeboten werden. Leider gibt es noch nicht in allen Regionen Nia, aber wer interessiert ist, kann mit mir Kontakt aufnehmen und wir finden eine Lösung. Es ist auch möglich, gleich mit einer White-Belt-Woche einsteigen. In meiner Ausbildungsgruppe war z.B. eine Frau, die nur ein You tube Video gesehen hat und sich spontan für die Ausbildung anmeldete. youtube – video
Auf der Homepage von meiner Ausbilderin Ann Christiansen kann man die Termine der nächsten Ausbildungen erfahren. www.anniann.de
Gern kannst du mich auch anrufen, wenn du noch weitere Fragen hast.
K.: und für die Region Hamburg? Wie sieht Dein Angebot aus?
BL: Wenn du Lust hast, in einer kleinen Gruppe Nia zu tanzen und auch etwas über die Prinzipien von Nia zu erfahren, dann komm doch Sonntags in das Körperzentrum in der Emilienstraße 78 in Hamburg. Z.Zt. finden die Workshops noch unregelmäßig statt. Der nächste Workshop ist am 25.04. um 13.30 Uhr und dauert 90 Minuten. Eine Probestunde ist kostenlos. Kontakt über: www.barbaralenke.com/
K: Prima, jetzt hast Du meine ersten schönen Erfahrungen mit Nia, in der Theorie ergänzt und positiv bestätigt! Vielen Dank, Barbara!