rot auf weiß = Liebesbeweis


Er, sie kommt vielleicht zum ersten Mal zu Besuch? Zum Essen? Ja- ok, Du kannst losrennen und mit der EC-Karte planlos die nächste Feinkostabteilung leerkaufen, kannst einen Koch mieten oder doch lieber zum Essen auswärts einladen. Du kannst hektisch die letzten Jahrgänge der Essen&Trinken Ausgaben durchforsten, um dann aus dem ersten, dicken Kochbuch Dein Standard-Besucher-klappt-immer-Menü zu kochen. Du kannst hier ein paar Austern und dort etwas Champagner kaufen; die besten Rinderfilets und den edelsten Thunfisch der Stadt ausfindig machen; mit Tapir-Fleisch auf Mangospiegel experimentieren, mit Rezepten aus der Molekularküche Spinat als grüne Wolke über den Teller schweben lassen oder gar eigenhändig ein Kaninchen erlegen. Bestimmt fallen Dir da noch mehr Möglichkeiten ein, einer möglichen Katastrophe entgegenzusteuern. Vielleicht denkst Du auch einfach mal über meinen Vorschlag nach:
Koche eine Tomatensoße, dazu Spaghetti, vorweg einen feinen Blattsalat und beim Nachtisch orientiere Dich an Früchte der Saison.

Ich verspreche es, damit kriegst Du alle! Vorausgesetzt es gelingt Dir, Dich ganz der Zubereitung dieser Tomatensoße hinzugeben. Ehrlich und aufrichtig, Heuchelei ist hier fehl am Platze und wird nicht belohnt! Wer etwas versierter in der Küche hantiert, der macht auch die Pasta selbst, allen anderen empfehle ich gute, italienische Spaghetti aus 100% Hartweizen zu kaufen.


Die Vorteile:

Nr.1 kein Stress: im Gegenteil, Du kannst Dich schon bei der Zubereitung meditativ auf Deinen speziellen Gast einstellen.

Nr.2 Hauch von Luxus: statt aus monetären Gründen nur zweitklassigen Champagner, Sommertrüffel und Aquarium-Austern zu servieren, kannst Du, ohne Dich finanziell zu ruinieren, die besten Tomaten, das reinste Olivenöl und eine richtig guten Rotwein dazu kaufen.

Nr.3 Nähe: mit diesem Gericht zauberst Du augenblicklich eine heimelige, intime Atmosphäre. Es gibt wohl kaum ein Gericht, dass so uns nah und vertraut ist, weil es uns schon seit unserer Kindheit in allen Lebenslagen begleitet.

Nr.4 Charakter:
ganz nebenbei trennst Du so die Spreu vom Weizen, die oberflächlichen Blender von den feinfühligen Seelen. Leichte Verstimmung, weil es NUR Spaghetti mit Tomatensoße gibt? Du weißt was Du zu tun hast.

Nr.5 Multitasking: da dies im wahrsten Wortsinne eh kaum jemand beherrscht (selbst Frau nur annähernd), hierbei die Möglichkeit, sich auf alles voll und ganz nacheinander zu konzentrieren: auf die Soße, die Vorfreude, das eigene Outfit, die Tischdeko, den Gast.

Nr.6 Stimmung: da Du bei diesem Vorhaben eher nicht Gefahr läufst, dass Du Zutaten nicht bekommst oder dass Du Dich im zeitlichen nach- und miteinander der einzelnen Zubereitungen verhedderst, ist die Stimmung nach wie vor ungetrübt.

Nr.7 Risiken: -keine!  Ja, so machst Du es Dir leicht, na und? Schon mal was von Vegetariern gehört? Oder von Fleischessern, die aber nichts essen, was so aussieht als käme es vom Tier? Von Kreuzallergien? Laktoseunverträglichkeit? Abneigungen gegen Spinat und Hülsenfrüchte? Gegen Rote Bete und allem was sonst noch auf dem Teller blutet? Muss ich weiter reden?

Nr.8 Individualität:
auch wenn ich nachfolgend mein Rezept vorstelle, das ist mein Rezept, für die einzig wahre Tomatensoße, so heißt das noch lange nicht, dass Du die Soße zubereitest, gerade wie es (zu) Dir passt. Ich bin sicher, dabei wird eine weitere, einzig wahre Tomatensoße entstehen.

Hier das Rezept:

Noch einmal: nicht an der Qualität der Zutaten sparen, ok?

Für die Nudeln: Spaghetti 100% Hartweizen vorher schon mal recht al dente kochen, wenn es keine Selbstgemachten sind und etwas Nudelwasser beim Abgießen zurückbehalten für die Soße. Die Nudeln müssen dann, wenn es losgeht nur noch eine Minute in kochendes Wasser, auf jeden Fall müssen sie zum Schluss noch al dente sein! Unbedingt vorher testen! Zur Not eine Reservepackung bereit halten, denn weich gekochte Nudeln können alles verderben.
Für die Soße:
extra natives Olivenöl
2 Knoblauchzehen (frischer Knoblauch wäre gut!)
1 mittelgroße Zwiebel oder 2 Schalotten
viele aromatische Tomaten (oder falls keine Tomatenzeit, gute Dosenqualität)
etwas getrocknetes Oregano (beste Qualität) oder
etwas mehr frischen Oregano und Basilikum, feingehackt
Meersalz
etwas Rohrohrzucker
Tomatenmark

Für den Salat:

Blattsalat, gern mal etwas Außergewöhnliches, z.B. eine Mischung aus Wildsalaten,
weißer Balsamico, Olivenöl und Pecorino- oder Parmesankäse gehobelt, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Meersalz


Fürs Dessert: Eis geht immer, selbstgemacht, vom Italiener geholt oder gute Qualität aus der Tiefkühltruhe, dazu frische Früchte je nach Jahreszeit. Auch ein Espresso mit Amarettini reicht da völlig aus. Nur nicht den schlichten Charme des Menüs durch ein furchtbar, kompliziertes Dessert zunichte machen.

Schon geht es munter und mit voller Konzentration ans Werk:

Die Zwiebeln, Knoblauchzehen schälen und in kleine, schöne Würfelchen schneiden. Die Würfelchen vom Knoblauch sollten dabei um ein Vielfaches kleiner ausfallen. Die Zehen aber auf keinen Fall quetschen, pressen oder reiben. Erhitze etwas Olivenöl im Lieblingstopf und gib die erlauchten Würfel dort hinein. – Wichtig: keine Röststoffe! Das heißt, immer schön bei Topf bleiben und beobachten. Die Nase drüber, umrühren, lächeln und so fort, bis alles glasig süß gedünstet ist. Nun kommt Tomatenmark ins Spiel. Hinein damit und gleich 1 TL Rohrohrzucker hinterher. Alles sorgfältig verrühren und immer darauf achten, dass es nicht zu heiß wird. Jetzt vom aromatischen Oregano dazu und dann mit dem Schneebesen das Nudelwasser langsam einrühren. Richtig sämig ist sie jetzt schon, die Tomatensoße. Sie brauchen auch kein Mehl, da die Stärke im Nudelwasser völlig ausreicht. Nun geht es zunächst den Tomaten an die Pelle und dann an die Kerne, soviel Zeit muss sein. Die Tomatengeschichte kannst Du handhaben wie Du magst und wie es die Jahreszeit vorschreibt: entweder  jede Menge frische, aromatische Tomaten, eine gute Dosenqualität oder halb und halb. Gib noch Meersalz dazu und die Temperatur so einstellen, dass nichts anbrennt, aber das Sößchen gleichmäßig leicht vor sich hin blubbert. Bei geöffnetem Topf, damit es etwas reduzieren kann.
Eine halbe Stunde oder auch Stunde, gerade solange, wie Du für Dich oder oder die Tisch-Deko benötigen. Aber immer mal ein Auge draufwerfen.

Apropos Tischdeko, alles nach Belieben, da will ich nicht reinreden, aber großen, weißen Stoffservierten wären fein, soviel Luxus muss sein. Denn Blusen und Hemden mit Sommersprossen mag nicht jeder und hektische Flecken-Entfern-Versuche bei Tisch, tragen nicht unbedingt zu einer harmonischen Stimmung bei. Obwohl …

 

Pizza – schnödes Fastfood?

Allein schon: Fastfood! Bitteschön!? Das einzig schnelle daran mag die flinke Behändigkeit sein, mit der ein echter Pizzabäcker aus der Teigkugel ein flaches Rund zaubert. Ich denke, dass dieser an sich köstliche Fladen durch die ganzen Pizza Ketten, durch die Zweifuffzich-auffe-Hand-Verkäufe und die geschmacksdesignten Tiefkühlexemplare einen argen Imageschaden erlitten hat.

Wann kommt man schon mal in den Genuss einer richtigen Pizza? Klar, man kann sie selbst herstellen. Man nimmt dann vielleicht Vollkornmehl für den Teig, packt viel und lecker Belag nach eigenem Gusto drauf, nimmt ordentlich vom Lieblingskäse, passt den Schärfegrad optimal an die eigene Schmerzgrenze an und so fort. Das Ergebnis kann man sich, nach meiner Erfahrung, immer gut schmecken lassen. Nur, es hat ja streng genommen nichts mehr mit einer Pizza gemein. Es ist eigentlich eher ein pikanter Hefekuchen oder eine aufgemotzte Auflagenpizza. Bitte nicht falsch verstehen, es schmeckt! Ist eben nur keine Pizza.

Warum ich jetzt und hier so darauf herumreite?- Ganz einfach, diese Gedanken kamen mir, als ich vor einiger Zeit mal eine Pizza serviert bekam, die mich begeistert hat! Diese Pizza, so schoss es mir augenblicklich in den Kopf, diese Pizza, ist genauso, wie das wohl ursprünglich mal vorgesehen war. Ge-nau-so! E´ basta! Bestimmt kennt der ein oder die andere von Ihnen solch ein Gefühl!? Wo und wann haben denn Sie das letzte Mal solch eine Genau-Richtig-Pizza gegessen? – Ach, regelmäßig? Bei Ihrem Lieblingsitaliener um die Ecke? Im letzten Italienurlaub? – Vielleicht ist das wirklich so, dann schätzen Sie sich glücklich! Ich war bisher auch ganz zufrieden hier und meine letzte verklärte Urlaubserinnerung reicht 4 Jahre zurück, bis in die Toskana. Dort wurde uns in einer kleinen Osteria in Quota (kleines Bergdorf ca. 60 km südlich von Florenz) eine einfache, aber sensationell auf den Punkt gebrachte, Pizza serviert.

Doch davon soll hier nicht die Rede sein. Mein Pizzaerlebnis ist noch frisch, hat keine Patina.
Es geschah genau dort, wo man es bestimmt nicht erwartet, im Land der alten Philosophen und Syrtakitänzer, genau dort war ich ihr ausgeliefert. Einer riesigen bewunderungswürdig duftenden Pizza frutti di mare! Ja es war tatsächlich letztens in Griechenland. Hungrig schlenderten wir abends durch die Gassen, bis zuerst meine Nase und dann mein Blick auf ein italienisches Restaurant fiel. Na so was?! Als ich näher hinsah, beobachtete ich, wie sich ganz hinten im Raum jemand an einem großen Steinofen zu schaffen machte. Dadurch war zumindest schon klar, das kann man wagen, hier können wir uns ruhig eine Pizza gönnen, mal Abwechslung von Saganaki und Co.

Drinnen Platz genommen, wurden wir von einem griechischen Kellner freundlich begrüßt und bewirtet. Wir bekamen die Speisekarte auf der in griechisch mit englischer Übersetzung italienische Gerichte aufgeführt waren. Wir entschieden uns schnell für eine Pizza frutti di mare, weil einerseits der Steinofen und dann, so nah am Meer…
Etwas später hatten wir jeder ein riesiges Rad italienischer Pizzakunst vor uns liegen. Natürlich waren wir hin und weg, sonst würde ich diese Zeilen hier nicht schreiben. Natürlich bin ich in die Küche, neugierig bis zur Kragenspitze, wer da wohl am Ofen steht? Umberto Castaldi aus Napoli. Verschmitzt lächelnd nahm er unsere Ovationen entgegen. Dann erfuhren wir mehr. Über seine neapolitanisches Pizzablut, seine Auswanderung zunächst nach Deutschland, Gütersloh und seine gastronomisch Ausbildung in Cuxhaven, weitere Stationen in ganz Europa, alle konnten sie sie genießen, seine italienischen Gerichte. Denn Pizza ist nicht alles, was er mit viel Hingabe und einfachen, guten Naturprodukten in seiner Küche zaubert. Hier sei jetzt Endstation, verriet er uns. Das Klima stimme und die Griechen hier wissen so langsam seine Küche zu schätzen. Hier steht er, auch wenn es draußen über 30°C im Schatten sind, vor einem 400°C heißen Pizzaofen und holt ein Meisterwerk nach dem anderen daraus hervor. Es hat mir großen Spaß gemacht, seine geschickten, flinken Hände bei der Arbeit zu beobachten. Wie eine kleine Choreographie, kein Zögern und kein überflüssiger Handgriff.

So zubereitet, mit frischen, besten, natürlichen Zutaten und Leidenschaft, ist die Pizza alles andere als ungesundes Fastfood.

Ich habe ihn auch nach seinem Wunsch für die Zukunft gefragt und die Antwort kam schnell:“Ich möchte hier bleiben und mite meine Frau diese Restaurante übernehmen. Eine Teile gehört mir schon!“ – Und was könne er sich gar nicht vorstellen, wollte ich noch wissen, auch hier ohne Zögern: „Eine Mikrowelle ine meine Restaurante!“

Ja, Du hast ja so Recht Umberto! Und bestimmt kannst Du das Restaurant schon bald dein eigen nennen, dafür drücken wir dir fest die Daumen! Und hier die Adresse mit meiner uneingeschränkten Empfehlung: Da Cesare, 165 Clavdiou Pepper St. – Rodos 85100 – Griechenland

Wer hat die Kokosnuss … (Teil II)


Jetzt geht es weiter mit dem zweiten Teil des Interviews „Wer hat die Kokosnuss…“. Hier geht es um die praktische Dinge im Umgang mit Kokosöl und Kokoswasser. Deshalb gleich mal wieder ein paar Fragen an den Fachmann.
Nicolas Limbrock ist bei der noch jungen, innovativen Firma KULAU für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
KM: Nicolas, beginnen wir mit dem Kokosöl. Ich habe festgestellt, dass es bei Zimmertemperatur fast schon flüssig, also ein richtiges Öl ist, während es im Kühlschrank knüppelhart wird. Wie und wo bewahre ich es am besten auf und wie lange hält es sich?

NL: Kokosöl wird bei etwa 25 °C flüssig und ganz klar. Am besten bewahrt man es nach dem Öffnen im Kühlschrank auf. Dort kann es mindestens ein halbes Jahr aufbewahrt werden. Ich persönlich habe es direkt neben dem Herd stehen, es wird aber auch nie älter als ein paar Wochen. Ungeöffnet ist KULAU Kokosöl mindestens 2 Jahre haltbar.

KM: Was genau kann ich nun alles anstellen mit diesem Fett? Wie sieht es zunächst mit dem Braten, Dünsten und Frittieren aus?

NL: Kaltgepresstes Kokosöl ist sehr hitzestabil. Sie können es ohne Sorge auf 200 °C Grad erhitzen, ohne dass das Öl Schaden nimmt. Ich benutze es deshalb besonders gerne zum Braten.

KM: Geht beim Braten der feine Kokosgeschmack in das Bratgut über, wie stark?

NL: Tatsächlich gibt naturbelassenes Kokosöl eine dezente und sehr schmackhafte Kokosnote an das Bratgut ab. Kokosöl eignet sich durchaus auch für die „nicht-asiatische“ Küche. Wünschen Sie ein starkes Kokosaroma, sollten Sie zusätzlich Kokosmilch verwenden.

KM: und welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es sonst noch, ohne es zu erhitzen?

NL: Kokosöl ist auch eine beliebte Zutat für hausgemachte Smoothies. Einfach 1 Esslöffel KULAU Bio-Kokosnussöl, eine Handvoll frischer Erdbeeren, einen kleinen Becher Magermilchjoghurt und 50 ml fettarme Milch im Mixer vermengen und fertig ist der schmackhafte Drink. Kokosöl eignet sich aber auch für die Körperpflege.

KM: Was ist Ihr Lieblingsrezept mit Kokosöl?

NL: Ich habe zwei Lieblingsrezepte. Gestern erst habe ich Bratkartoffeln mit Kokosöl gegessen, dazu gab es Spargel. Kochen Sie die Bratkartoffeln vor und braten Sie diese dann in Kokosöl knusprig – je nach Geschmack mit Meersalz und Pfeffer würzen. Schmeckt einfach fantastisch! Als Beilage esse ich liebend gerne in Kokosöl angebratene Karottenstreifen. Pfeffer, Salz, ein bisschen Zucker oder Honig- lecker! Die Karotten erhalten ein wunderbar süßliches Aroma.

KM: Zum Kokoswasser, bitte erklären Sie uns kurz den Unterschied zwischen der Kokosmilch, die wir so gern für thailändische Rezepte in der Küche verwenden und dem Kokoswasser.

NL: Für die Herstellung von Kokosmilch wird Kokosfleisch mit Wasser vermengt und dann ausgepresst. Dadurch auch die weiße Farbe und der hohe Fettgehalt. Hier gilt grob, je höher der Fettgehalt, desto besser die Qualität. Oft werden für die Herstellung Reste der Ölproduktion verwendet, dann ist im Fleisch natürlich nicht mehr soviel Fett enthalten. Wer es fettarm mag, sollte einfach weniger von der Kokosmilch verwenden und nach Belieben selbst Wasser hinzufügen. Kokoswasser ist die Flüssigkeit aus dem Inneren der Kokosnuss und von Natur aus fettfrei. Es schmeckt fruchtig erfrischend und hat einen sehr hohen Mineralstoffgehalt.

KM: und die Anwendungsmöglichkeiten für Kokoswasser? Wie schmeckt´s am Besten? Wie lange ist es haltbar?

NL: Kokoswasser schmeckt am besten eisgekühlt. Eine besonders leckere Variante ist Kokoswasser mit einem Schuss Holunderblütensirup oder auch mit Ananassaft. Kokoswasser ist natürlich isotonisch, es sorgt also für eine schnelle Wiederherstellung des Flüssigkeits- und Mineralsstoffhaushalts der Zellen. Außerdem wirkt es entgiftend. In den Anbaugebieten spielt Kokoswasser eine wichtige Rolle in der Ernährung und der medizinischen Versorgung der Menschen. Mehr erfahren Sie auch in unserem Blog, www.kokosnussblog.de und auf unserer Website, www.kulau.de. Ungeöffnet ist KULAU Kokoswasser etwa 12 Monate haltbar. Kühlung ist nicht erforderlich.

KM: Nicolas Limbrock, vielen Dank für das Gespräch. Lassen Sie uns hier auf genugda.de wissen, wenn es neue interessante Produkte und Informationen bei KULAU gibt.

Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen zum Thema haben, wir freuen uns über Ihre Kommentare (nutzen Sie hierzu die Kommentarfunktion am Ende des Interviews).

Stevia aus Paraguay – ganz nah und yerba buena

Heute möchte ich wieder eine kleine, aufstrebende Firma vorstellen.  Die Inhaberin sitzt direkt an der Quelle Ihrer Produkte, denn , Petra Helmreich vertreibt Stevia Produkte aus dem Ursprungsland dieser wertvollen Pflanze, aus Paraguay. Es ist schon viel geschrieben worden über die ökonomischen Zusammenhänge, von den Problemen es in Deutschland zu vertreiben etc. -siehe hierzu auch Artikel „Stevia: Zarte Pflanze – harte Währung“.  Ich möchte in erster Linie von der Inhaberin des Yerbabuena-Shops, Petra Helmreich  näheres über die Idee und die Leidenschaft für Stevia, sowie vielleicht das ein oder andere Geheimrezept zu erfahren.

K: Konsequenterweise gleich zu Beginn die Frage, wie alles anfing, Petra:
Wie kamst Du auf die Idee, ausgerechnet Stevia zu vertreiben? Die Idee, ein Plan, die Ausführung, war das ein langer Prozess?

P: Zunächst einmal vielen Dank Konstanze, für die Einladung zu diesem Interview!

Also, um ganz ehrlich zu sein war es gar nicht einmal vorrangig die Idee Stevia zu vertreiben, sondern die Idee, die südamerikanische Mate-Trinkkultur nach Europa zu bringen – und dabei ist natürlich die Stevia nicht wegzudenken.

Dass es ausgerechnet meine Steviaprodukte sind, die in Europa so reißenden Absatz finden, spricht natürlich für das ausgeprägte Gesundheitsbewußtsein meiner Kunden – das freut mich sehr.

Petra HelmreichDie Idee, die schöne und vor allen Dingen gesunde Tradition des Matetrinkens zu vertreiben hatte ich bereits kurz nach unserer Einwanderung hier in Paraguay – das war vor über 3 Jahren J Ein konkreter Plan und dessen Umsetzung entwickelte sich dann erst im August oder gar September 2008. Ab da ging dann alles relativ zügig über die Bühne. Mein Ziel war es, bis Anfang Dezember 2008 den Shop online zu stellen.

Nunja, das ist mir dann auch gelungen – YerbaBuena-shop steht meinen Kunden und solchen die es werden wollen – seit dem 5. Dezember 2008 mit tollen Produkten und interessanten Informationen zur Verfügung.

K: Dein Shop heißt: Yerba Buena. Was heißt das, gibt es eine Geschichte zur Namensfindung?

P: Oooh – die Namensfindung – mit das Wichtigste überhaupt – zumindest für mich war das sehr wichtig. Er sollte das ausdrücken, was den Shop ausmacht und außerdem noch gut klingen – und ein anderer wichtiger Punkt war letztendlich auch noch die entsprechend verfügbare Domain J.

Ich bin mit meinem Shop-Namen mehr als glücklich und verrate natürlich gerne, warum.
YerbaBuena ist ein spanisches Wort.
Yerba bedeutet übersetzt Kraut – aber auch der Mate wird in Südamerika kurz „yerba“ genannt. Und Buena bedeutet ganz einfach Gut.

„Gutes Kraut“ ist also die korrekte Übersetzung des Shop-Namens, der damit auch den Inhalt meines Shops auf den Punkt bringt.

Aber – Yerbabuena hat noch eine weitere Bedeutung. Die Pfefferminze trägt ebenfalls diesen Namen – und zwar jene Art, die dem Spearmint-Kaugummi zugesetzt wird, die sog. „Hemmingway-Minze“.

K: Wie hast Du es angestellt, in einem fremden Land,  geeignete Lieferanten oder Steviabauern zu finden?

P: Die wichtigste Voraussetzung ist zunächst einmal, die Landessprache zu sprechen, damit man findet, was man sucht und verstehen kann, was man wissen möchte.

Ich habe einen sehr hohen Anspruch was die Qualität meiner Produkte anbelangt, denn schließlich möchte ich nur das Beste an meine Kunden weitergeben und last but not least ist schon allein der Shop-name Programm J

Hier in Paraguay gibt es eine große Auswahl an Stevia-Produkten, doch mußte ich feststellen, daß viele Produkte Zusatzstoffe wie Sorbit oder gar künstlichen Süßstoff enthalten.

Bei der Produktpalette von Stevita hingegen oder auch die P.A.N.-Tropfen ist das anders. Hier gibt es sogar ein Herkunftszertifikat und was Stevita betrifft, führen die Produkte zahlreiche Auszeichnungen, wie z.B. vom paraguayischen Diabetikerverband, der dem internationalen Verband angeschlossen ist, oder die Kosher-Zertifizierung, um nur einige zu nennen.

Hinzu kommt noch, daß Stevita z.B. eigene Plantagen unterhält und somit von der Scholle bis zum fertigen Produkt für Qualität bürgen kann. Dies gilt im übrigen auch für mein Angebot an Mate.

Von daher war es für mich eigentlich verhältnismäßig einfach, mich für „meine“ Produkte zu entscheiden – ich bin überzeugt von ihnen.

Insofern ja, ich kenne Steviabauern – auch wenn es nicht der kleine Campesino auf seiner Parzelle ist – hier in Paraguay wird es erst ab einigen tausend Hektaren interessant. Doch was nicht ist, kann noch werden.

K: Waren die Verhandlungen, um Preis, Menge und Transport schwierig?

P: Die paraguayischen Lieferanten waren sehr entgegen kommend und interessiert und sind von meiner Initiative natürlich sehr angetan, ihre Produkte ins ferne Europa zu bringen. Momentan kann ich jedoch noch nicht mit Großabnehmer-Rabatten rechnen, da ich mit meinem Shop noch ganz am Anfang stehe, was den Umsatz anbelangt. Insofern liegt es in der Hand meiner Kunden – je größer der Absatz ist, desto schneller werde ich in der Lage sein, bessere Konditionen auszuhandeln, die ich dann selbstverständlich gerne an meine Kundschaft weiter reiche.

K: Wie wächst Stevia dort eigentlich? Wie oft im Jahr wird geerntet? Auf welche Art wird geerntet?

P: Das Hauptanbaugebiet der Stevia liegt im nördlichen Paraguay, an der Grenze zu Brasilien, in den Departamenten San Pedro, Alto Paraná, aber auch in Concepción, Central und Caaguazú. Der Anbau erfolgt überwiegend auf verhältnismäßig kleinen Parzellen auf den außergewöhnlich nährstoffhaltigen dunkelroten Böden Paraguays.

Geerntet wird viermal im Jahr ! Und zwar alles in Handarbeit – d.h. ohne Einsatz von irgendwelchen Maschinen.
Die Erntehelfer schneiden die Steviapflanzen entweder mit der Heckenschere oder aber mit der Machete auf Wurzelhöhe ab und breiten sie dann auf großflächigigen Planen an der Sonne zum trocknen aus. Anschließend werden die Blätter – per Hand – von den Stielen gepflückt und zur Weiterverarbeitung transportiert.

Also – insgesamt ein sehr aufwändiger Prozess, der allerdings für viele hunderte Familien in den Pflanzungsgebieten ein Überleben sichert.

K: Wie sieht es mit den Gedanken der Nachhaltigkeit aus, was weißt Du über den Einsatz von Dünger und Pestiziden?

P: Natürlich ist dies ein Aspekt, der mir selbst sehr am Herzen liegt und mit den Ausschlag gab für die Auswahl meiner Produkte für den Shop.
Steviapar S.A. – bürgt für die Bioqualität ihrer Stevita-Produke. Es kommen weder künstliche Dünger noch Pestizide zum Einsatz. Und bei dem sehr aufwändigen Extraktionsprozess zur Gewinnung des Steviosid, wird im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, mit Wasser gearbeitet.

K: Wohin vertreibst Du überall? Könntest Du Dir einen weiteren Ausbau der Geschäfte vorstellen? Partnerschaften?

P: Meine Kunden kommen vorwiegend aus Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und sogar Frankreich und Italien.

Wer sich meinen Shop anschaut wird feststellen, daß er ausschließlich in Deutsch geschrieben ist. Von daher ist natürlich der mögliche Kundenstamm eingegrenzt. Aber, eine englischsprachige Variante der Angebotspalette ist bereits in Planung und damit wäre Yerbabuena-shop dann international.

Und – ich verrate jetzt mal ein Geheimnis – die Produktpalette wird in Kürze ebenfalls um eine weitere Kategorie erweitert. Was das genau sein, verrate ich natürlich nicht – aber es wird 100% Yerba Buena sein J.

K: Wie und wozu verwendest Du selber Stevia?

P: Diese Frage habe ich befürchtet JJ nun gut, also dann beichte ich jetzt, daß ich mich selbst so gut wie zuckerlos ernähre.

Aber natürlich verwende ich Stevia in der Küche, denn meine Familie liebt alles, was Süß ist. Das morgendliche Müsli wird mit Stevita-Pulver gesüßt und in den Tee kommen Stevia-Tropfen – wobei ich persönlich beim Teetrinken auch schonmal eine Ausnahme mache und 1-2 getrocknete Steviablätter in den Tee gebe, einfach weil es lecker ist.stevia-sweetener-powder

Naja, und Süßspeisen, Kuchen oder viele Weihnachtsplätzchen bieten sich für den Einsatz von Stevia ja regelrecht an. Und das tolle daran ist, daß man dann wirklich hemmungslos und ohne schlechtes Gewissen schlemmen kann.

Ach ja, und hier in Paraguay gibt es jetzt auch Eiscreme mit Stevia!
Ich habe es selbst noch nicht probiert, werde es aber bestimmt nachholen, sobald hier wieder der Sommer eingekehrt ist.

Nicht unerwähnt möchte ich aber lassen, daß Stevia ein starkes und bewährtes Heilkraut ist – und zwar egal, ob es als frische oder getrocknete Blätter verwendet wird. Es wirkt z.B. stark entzündungshemmend und kommt als natürliches Antibiotikum vor allem bei Scheidenentzündungen zum Einsatz. Es hemmt die Plaquebildung der Zähne und wirkt traditionell gegen Bluthochdruck. Und für Diabetiker ist es ein Segen, denn es hat nicht nur NULL Kalorien, sondern reguliert darüber hinaus auch noch den Blutzuckerspiegel. Alle Wohltaten der Stevia rebaudiana B. hier aufzuführen würde jetzt glaube ich den Rahmen sprengen, oder?

K: Stimmt es eigentlich, daß Steviosid – also das hochkonzentrierte weiße Steviapulver – das Non-plus-ultra des Stevia ist?

P: Ja und Nein.
Es stimmt, daß das Steviosid 300x süßer ist als Steviablätter es sind. Aber – genau deshalb ist es für den Endverbraucher – also auf dem Frühstückstisch oder in der Küche, kaum verwertbar. Es ist einfach viel zu hoch konzentriert – man kann es nicht bzw. sehr schlecht dosieren. Das Ergebnis ist Bitterkeit. Insofern Nein, es ist nicht das Nonplusultra – nicht für den Verbraucher.

Ich höre und lese immer wieder, daß die Leute auf das Steviosid erpicht sind. Meiner Meinung nach werden die Konsumenten nicht richtig aufgeklärt, vielleicht auch deshalb, weil Steviosid die Kassen richtig klingeln läßt – es ist nämlich sehr sehr teuer.

Hier in Paraguay wird das Steviosid für den industriellen und landwirtschaftlichen Einsatz angeboten. D.h. also zur Weiterverarbeitung in diversen Steviaprodukten wie Pulver und/oder Tropfen aber auch für den Einsatz in der Viehwirtschaft oder als biologischer Dünger.

Allein hier kann man schon erkennen, wie hochdosiert und wenig geeignet es für den Endverbraucher ist.

Also ich kann wirklich nur jedem dazu raten, die fertigen Produkt-Kompositionen zu verwenden – und bei Stevita weiß ich nunmal, daß Erfahrung und Qualität gewährleistet sind.

K: Die Produkte kann man bei Dir online in Deinem Yerbabuena-Shop bestellen. Gibt es irgendwelche Zollbegrenzungen zu beachten und wie teuer müssen wir uns die Versandkosten vorstellen, hast Du ein Beispiel?

P: Der Versand der Produkte ist problemlos. Ich verschicke die Päckchen mit der paraguayischen Post – das funktioniert hervorragend. Auch was die Postlaufzeit von 10-15 Tagen anbelangt, so sind mir bislang keine Beschwerden zu Ohren gekommen.

Schade ist allerdings, daß ich dem Bedürfnis einiger Kunden nicht nachkommen kann, die Bestellungen per Nachnahme zu verschicken. Aber diese interessante Versandart wird von der hiesigen Post leider nicht angeboten.

Zolltechnisch spielt sich alles im legalen Bereich ab – da braucht also niemand Magengrummeln zu haben J In Deutschland ist Stevia ja bedauerlicherweise nur eingeschränkt verkehrsfähig. Damit ist aber lediglich der Verkauf innerhalb Deutschland untersagt – NICHT VERBOTEN ist jedoch der Kauf, der Besitz oder der Verzehr von Stevia.
Wer also bei mir in Paraguay Stevia bestellt, macht sich nicht strafbar !!

Achso ja, Deine Frage zu den Versandkosten beantworte ich natürlich gern.
Die amtlichen Postgebühren sind nach Gewicht gestaffelt – und zwar in 250g-Schritten. Im Warenkorb des Shops wird dies automatisch berücksichtigt und auch sofort ausgewiesen. Für den Kunden ist es also ganz einfach, sicher und übersichtlich, seine Bestellung zu machen.
Ein kleines Exempel der Postgebühren zum besseren Verständnis – ich hoffe, es führt nicht zur Verwirrung: bis 300g wird für € 6,67 befördert, bis 500g zahlt man € 8,67, bis 750g kostet es € 10,83 und bei 1,75 kg sind es nur € 20,83.

Dem interessierten Kunden empfehle ich immer – um das optimale Warengewicht vs. Postgebühr zu ermitteln – im Warenkorb selbst mit den Mengen zu „spielen“, also ein bisschen kreativ zu sein. Solange der Kaufvorgang nicht ausdrücklich abgeschlossen ist, kann da ja nichts passieren.

Und selbstverständlich bin ich auch gerne beim tüfteln behilflich – einfach eine Email über das Kontaktformular an mich schicken.

K: Was wünscht Du Dir für die Zukunft in  Bezug auf Dein Geschäft?

P: Ich wünsche mir, mit meinem Angebot an Stevia, Mate, Kräuter und Zubehör viele Menschen erreichen und überzeugen zu können. Und ich wünsche mir natürlich viele viele Kunden für meinen Shop.

K: Halt uns hier weiter auf dem Laufenden, vielen Dank und weiterhin viel Erfolg, Petra!

Jenseits von Gyros

Klingt wie der Titel eines Westerns oder? Einige Parallelen gibt es wohl, von wegen die Guten und die Bösen. Obwohl, ist es wirklich böse, Gyros mit fettigen Pommes zu servieren? Das beurteilt am besten selbst.

Dies hier ist ein kleiner Blogartikel, kein Film, kein Roman und er handelt von einer kulinarischen Spurensuche auf Rhodos. Fernab durchgekauter Gyros-Pommespfade oder hochpreisiger Luxusküchen. Es geht hier um meine ewige, neugierige Suche nach ehrlichen, natürlichen und einfachen Gerichten. Voller Geschmack und Lebensfreude! Es geht um Irrfahrten in die entlegensten Bergdörfer und in die dunkleren Ecken von Rhodos Stadt; um angeregte Gespräche mit und ohne sprachliche Gemeinsamkeiten.

Hier verkünde ich hoffnungsfroh: es gibt sie selbstverständlich auch in Griechenland, die frische, leichte, fleischlose und natürliche Küche! Angefangen bei den Startersalaten, wo schon der Geschmack der Tomaten zusammen mit dem Olivenöl alle Sinne auf´s Äußerste verzückt. Findet man die richtigen Orte, so stellt man fest, dass hier kaum jemand versuchen würde, diese natürlichen Köstlichkeiten unter einer dicken, cremigen Salatsoße zu verbergen.

Weiter geht es mit den Saganaki-Speisen, das sind Leckereien in einem Pfännchen mit Schafskäse und Tomaten überbacken. – Ich korrigiere, das können besagte Leckereien sein.
Mir sind Saganaki-Pfännchen begegnet, da hätt ich mich gleich reinsetzen können. Die typische Saganakimischung waren kleine, frische Tomatenwürfel, viele frische Kräuter, Schafskäse und Olivenöl. Je nach Gericht noch mit Knoblauch und Chili abgeschmeckt. Keine Ähnlichkeit mit der weißgesprenkelten, undefinierbaren, rote Masse, die in unseren hiesigen Hellas-Tempeln, mal Garnelen, mal Schafskäsescheiben unter sich begräbt. An den Originalschauplätzen beherrschen das die entlegensten, einfachsten Tavernas. Ok, die Voraussetzung ist, mutiges verlassen ausgetretener Touristen-Pfade.

Manchmal, wenn etwas gar so raffiniert und lecker ist, empfiehlt es sich, hartnäckig und unbeachtet aller Sprachbarrieren nach dem Rezept zu fragen. So geschehen bei den Zucchinipuffern. Fast kloßartig dick, kross und mit stacheliger Optik lagen sie tiefbraun auf dem Teller. Außen knusprig und innen saftig mit ungewöhnlicher Geschmacksharmonie! Da hielt es mich nicht länger auf dem Tavernenstuhl. Zunächst fragte ich brav bei der Bedienung nach, die dann freundlich hilflos den Chef des Hauses herbei rief: Michalis. Nach ausgiebigem Lob zückte ich erwartungsvoll den Stift und notierte: Zucchini, Zwiebeln, Petersilie, Salz und Pfeffer, Ei und Mehl.– Hm, ist ja irgendwie weder Hexenwerk noch entdeckte ich den Pfiff. Sollte es so einfach sein, lieber Michalis? Ich blieb hartnäckig: ja, in viel Olivenöl, nicht allzu heiß, verriet er und:.. ein Gewürz, griechisch: Diosmos. Weder er noch ich wussten eine englische oder deutsche Übersetzung (= Pfefferminze). Ist also einzig dieses Kraut verantwortlich für das kleine Geschmacksfeuerwerk? Herausgeschmeckt habe ich es jedenfalls nicht.
Etwas später, rief Michalis mich in die Küche und ich konnte sie kennenlernen, die Urheberin meiner auserwählten Köstlichkeit: Irena, die Köchin. Lächelnd entsaftete sie gerade die geriebenen Zucchinistreifen. Sie sprach sogar ein wenig deutsch und so nahmen die Puffer mit jedem Arbeitsschritt endlich Geschmack an, auch in meinen Notizen. Vor allem spürte ich, dass sie die wichtigste Zutat bereits in sich trug, die Freude an den Produkten, der Zubereitung und auch daran, ihr Rezept mit mir zu teilen.

Zucchinipuffer - Michalis - Irena Neugierig? Hier die Adresse: Restaurant Metaxy mas – Ouzeri – Kleine Pepperstreet 113-115, Rhodos-Stadt

In loser Folge gibt’s hier weitere kulinarische Reisegeschichten. Wir lesen uns!

Jetzt aber (D)Alli

Einiges zur Info für diejenigen, die unsicher sind und vielleicht schon mit einem Fuß in der Apotheke stehen, um sich das neue Diätmittel aus der aktuellen Werbung zu holen:

Alli ist eine werbetechnisch aufgepeppte, inhaltsstoffmäßig abge- schwächte, daher rezeptfreie Version von Xenical. Xenical ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, dass bei Adipositas verschrieben wird und in die ärztliche Behandlung gehört. Der Wirkstoff heißt Orlistat, ein Lipasehemmer. Das heißt, dort wo im Darm Enzyme die Fette aufspalten, damit sie durch die Darmwand resorbiert und vom Körper aufgenommen werden, blockiert Orlistat diese Enzyme und das Fett wird, quasi unverdaut, mit dem Stuhl ausgeschieden.

Studien, die eine positive (gewichtsreduzierende) Wirkung beschreiben (immer im Zusammenhang mit einer leicht kalorienreduzierten/ fettreduzierten Kost und Bewegung), beziehen sich auf Substanzmengen, wie sie in Xenical mit 120mg vorhanden sind. Mit 60mg Orlistat enthält Alli ungefähr die Hälfte . Langzeitstudien fehlen bisher vollständig. Auch weil für eine längere Einnahme, die Begleiterscheinungen auf Dauer zu unangenehm sind: Fettstühle, Durchfälle, Darmwinde. Dazu kann es auf Dauer zu einer Verringerung der Aufnahme aller fettlöslichen Vitamine E,D,K,A und die Senkung des Gesamtcholesterins, also ebenfalls eine Senkung des „guten“ HDLs, kommen. Eine appetitzügelnde Wirkung besteht nicht!

Wer also kurz davor ist, eine Menge Geld (50-60 EUR – 84 Stück für 28 Tage) für eine recht zweifelhafte Wirkung auszugeben, dem möchte ich die gesunde Billigvariante ans Herz legen: Ballaststoffe.

Ballaststoffreiche Ernährung sättigt nicht nur, sondern, das bestätigen neuere Untersuchungen, die löslichen Ballaststoffe (Pektin, Inulin, Oligofructose) binden ebenfalls Fette im Darm und transportieren sie aus dem Körper, bevor sie resorbiert werden. Zusammen mit den unlöslichen Ballaststoffen sorgen sie für eine gesunde Darmflora, eine gute, regelmäßige Verdauung und die Träger dieser Ballaststoffe (Vollkorn, Gemüse, Obst) liefern auch noch jede Menge Vitamine anstatt die Aufnahme zu hemmen.

Fazit: eine Behandlung mit dem Wirkstoff Orlistat gehört in ärztliche Hände. Die „Spielvariante“ ist uneffektiv und teuer. Mein Rat: neben einer schrittweisen Umstellung auf Vollwertkost und dem reichlichen Verzehr von Gemüse und Obst, morgens Kleie, Weizenkeime und Leinsamen über das Müsli oder in den Joghurt streuen. Für genügend Flüssigkeitszufuhr sorgen! – Dieser Tipp istabsolut kostenneutral und ich hoffe nicht umsonst.

Wer hat die Kokosnuss …?

Das kommt selten vor, dass ich meine Seite als Werbeplatt- form für Produkte anbiete.
“Schuld” daran, dass ich nur zu gern dazu bereit bin, ist die aufstrebende und engagierte Firma KULAU.
Meine erste Begegnung mit dem Kokos-Öl und dem Kokos- wasser im Internet und wenig später live vor meiner Nase, haben mir bereits ein eindeutiges „ja“ aus der Bauchgegend signalisiert. Der angenehme Außenauftritt, das Engagement für Natur und Umwelt und natürlich zuallererst die Produkte der Firma KULAU selbst, haben mich auf die Idee gebracht, Ihnen diese Firma und Ihre Produkte in Form eines Interviews näher vorzustellen. Ich gebe es zu, ich war voreingenommen, aber wie auch nicht, wenn auf einem Produkt unter Zutaten steht: 100% „von irgendetwas“, dann hat es bei mir schon die höchste Beachtungsstufe. Denn solche Produkte sterben langsam aus bei uns.

KM: Nikita Andreew, danke, dass Sie sich spontan bereit erklärt haben hier in meinem Blog einige Fragen zu Ihren Produkten, Ihrer Firma zu beantworten.
Durch Irrtümer in der Forschung und industriell, monetären Interessen sind die Kokosölprodukte für den Ernährungsbereich seit den 50er, 60er Jahren stark in Verruf geraten. Lange Zeit nur in der Kosmetikindustrie wertschätzt, korrigiert man inzwischen die Irrtümer in der Ernährungsmedizin und die einstmals geächteten, gesättigten Fettsäuren, werden für unsere Gesundheit nun hoch geschätzt. Wie kommt’s?

NA: Nikita-AndreewIch glaube, solche Veränderungen liegen an zwei Dingen: einerseits am wissenschaftlichen Fortschritt, der neue Erkenntnisse liefert und alte Stereotype in Frage stellt. Andererseits liegt es an der Begeisterung der Menschen, die ihre Intelligenz, Kreativität und Energie einsetzen, um die konstruktive Veränderung zu popularisieren. Was die Kokosnuss betrifft, bezieht sich das vor allem auf Wissenschaftler wie Dr. Bruce Fife, Leiter des amerikanischen Coconut Research Centers, und Mary G. Enig, Ernährungswissenschaftlerin. Junge Unternehmen wie KULAU leisten mit Ihren Produkten natürlich auch Ihren Beitrag, da Sie einen direkten Draht zu den Verbrauchern haben und das Wissen in Ihren Produkten umsetzten.

KM: Wie und wann ist die Idee KULAU entstanden? Wer ist KULAU?

NA: Die Firma KULAU wurde von Josefine Staats Anfang 2008 gegründet, unmittelbar nach ihrem MBA Studium an der Businessschule INSEAD in Frankreich und Singapur. Im Laufe dieses Studiums ist auch die Idee einer „Kokosnussfirma“ entstanden. In Asien werden an jeder Ecke frische Trink-Kokosnüsse angeboten, in Europa sind sie dagegen nahezu unbekannt. Dabei wollte es Frau Staats nicht belassen und begann mit der Recherche. Dabei entdeckte sie, dass die Kokosnussprodukte nicht nur hervorragend schmecken, sonder auch sehr gesund sind. Nach langer Vorarbeit entstand dann die Firma KULAU. Heute beschäftigt die Firma noch einen Festangestellten und zwei Praktikanten.

KM: Waren die Gedanken Bio und Klimaschutz von Anfang an vorhanden oder war es ein Entwicklungsprozess?

NA: Bioqualität, Klimaschutz und Gerechtigkeit waren vom Anfang an in das Konzept der Firma KULAU integriert. Ein modernes Unternehmen darf auf diese Ideen auch gar nicht verzichten, da das Bewusstsein und die Wünsche der Verbraucher sich in den letzten Jahren stark geändert haben. Für uns sind die Themen „Bio“ und „Klimaschutz“ aber nicht nur eine Reaktion auf die Veränderung des Markts, sondern eine freiwillige Übernahme der Verantwortung für die Welt, in der wir als sozialer Akteur existieren.

KM: Auf Ihrer Seite www.kulau.de kann man Ihre Produkte über einen Onlineshop bestellen. Gibt es weitere Bezugsquellen?

NA: Es gibt seit kurzem auch einige Händler, bei denen man KULAU Produkte erwerben kann, zum Beispiel „Goldhahn und Sampson“ in Berlin, Fleming Apotheke in München und Bioladen Grefrath in Grefrath. Die Liste ändert sich jedoch stetig. Informationen dazu findet man auf unserer Internetseite. Wer unseren Twitter oder Newsletter verfolgt, bleibt über alle Neuigkeiten aus der Welt der Kokosnuss auf dem Laufenden.

KM: Nikita Andreew, vielen Dank für Ihre Informationen!

Ende Mai gibt es hier den zweiten Teil des Interviews, dann geht es um die praktische Anwendung, Verwendung und Haltbarkeit der Kokosprodukte. Natürlich wird auch ein Rezept dabei sein.

Von Desserteffekten und Saucen-Syndromen

Ist das nicht seltsam manchmal mit uns Menschenkindern? Nicht wenige Tätigkeiten im Laufe des Tages absolvieren wir recht gedankenlos. Dazu gehört bei vielen von uns leider auch das Essen. Das führt nicht selten zu Problemen. Erstenfalls Figurprobleme, schlimmstenfalls dann Gesundheitsprobleme. Statt das wir nun in uns gehen und schauen, was da nicht rund läuft und wie man´s besser machen kann, suchen wir lieber fieberhaft nach Erklärungen. Bekannt? Klar, kennen wir, nahezu aus allen Bereichen.
Da ist Schlammassel passiert und anstatt das nun schleunigst zu entwirren, wird erstmal nach einem Namen, einen Schuldigen oder zumindest nach einer Erklärung gesucht.
Kurz, liebe Leser, ich, als hobbymäßig, wortliebender Erklärungsfan, bin da mal wieder auf zwei wunderschöne Begriffe aus dem Ernährungsbereich gestossen: der Desserteffekt und das Sauce-Bernaise-Syndrom.

Der Desserteffekt: man nimmt bei einem Menü mit mehreren Gängen mehr Nahrung auf als von einem Tellergericht. Anders herum ausgedrückt, je monotoner unser Essensangebot, desto geringer die Nahrungsaufnahme. Der Effekt hier also: akute Übergewichtsgefahr bei Überangebot und ständiger Verfügbarkeit von vielen unterschiedlichen, wohlschmeckenden Speisen.
Das Sauce-Bernaise-Syndrom mal gleich hinterher: So wird eine bestimmte Art der falschen Selbstkonditionierung bezeichnet. Ein Beispiel: jemand trinkt an einem Abend siebzehn Schnäpse und isst dazu ein Schüsselchen Haferbrei. An diesem Abend wird ihm hundekaterelend. Was ist passiert? Ihm ist vom Haferbrei übel geworden und er wird nie wieder Haferbrei essen. Doch bei der nächsten Feier gibt’s bestimmt wieder ein Schnäpsken, wetten? Mit der Sauce-Bernaise ist es mal einem Psychologen ähnlich ergangen. Nach dem Verzehr dieser Soße erkrankte er an einer Darminfektion. Diese wurde aber durch einen viralen Infekt verursacht. Egal, er mied fortan diese Sauce. Soll heißen, wir umgeben unsere Nahrungsaufnahme tag-täglich mit einem Netz voller Assoziationen. Wir bewerten daraufhin die zukünftige Aufnahme dieser Nahrungsmittel nach unserem Erfahrungsschatz, eben nach unserer Selbst-Konditionierung. Ob richtig oder falsch ist dabei unerheblich.
Was fangen wir an, mit diesem fabelhaften, frisch erworbenem Wissen? Ich mag hier nicht alles „vorkauen“ :-). Macht selbst was draus oder freut Euch still über zwei hübsche, neue Begriffe oder nutzt es als Thema für den nächsten Small Talk. Frei nach dem Motto: alles ist für was gut.

Ostern- ein Gedicht!

Siehst du lauter Hasen
lautlos über deinen Rasen
rasen;
Baumeln, bunte Eier, leer und hohl,
an Sträuchern in diversen Vasen;
Entdeckst du hier wie dort mitunter Feuer
und plötzlich wird´s an deiner Tanke teuer;
-wenn all dieses oder jenes,
dir widerfährt in diesen Tagen
so lass dir sagen:
ES IST OSTERN!

Die Eieroffensive – pro Huhn!

Das ist nun wirklich nicht meine Schuld, dass ich schon wieder über Eier schreiben muss. Aber ich hoffe, Ihr seht ein, dass ich regelrecht gezwungen bin, mich wieder dieses Themas anzunehmen. Jede Plattform im Internet, jede Zeitung, die etwas auf sich hält und nur im entferntesten mit Ernährung zu tun hat oder auch nicht, äußert sich derzeit über Eier! Wen wunderts, schließlich geht es ja stramm auf Ostern zu. So wirklich Neues kann ich Ihnen hier nicht mehr bringen (siehe auch meine Artikel Nr.502 und Nr.171)

Aber ich möchte die Gelegenheit nutzen und noch einmal darauf aufmerksam machen:
Kauft kein Ei mit einer Drei!!
Die Haltungsform wird durch die erste Ziffer des Eierstempels beschrieben. Die 3 steht für Käfighaltung. Die 2 für Bodenhaltung. Auch die ist für mich nicht akzeptabel: maximal 6000 Hühner dürfen hier in einen Stall gehalten werden und ein Auslauf ist nicht vorgeschrieben. Hätten Sie da Lust, glücklich gackernd Eier zu legen?
Also eindeutig zu bevorzugen sind Eier mit einer 0 oder mindestens einer 1 an erster Stelle (1 bezeichnet Freilandhaltung und 0 aus ökologischer Haltung). Natürlich ist solch ein Ei teuer, aber ausgerechnet am Ei sparen? Auf den Federn der Hennen? Das Ei ist eines der letzten Naturprodukte, sehr nährstoffreich und sollte uns ruhig auch ein paar Cent mehr wert sein.
Nähere Informationen oval um Ei und Hühnerhaltung bieten Ihnen auch folgende Seiten:
was-wir-essen zum Thema Ei und wwf zum Thema Ei

Endlich, Euer Bärlauch(t)

Bärlauch Das wurde aber mal wieder Zeit jetzt! Geht es Euch auch so?  Das erste heimische Grün und schon kommt ein frühlingsfröhliches Küchengefühl in mir hoch! Rezepte werden gesucht, nicht gefunden und neu kreiert. Bärlauchpesto, dazu Nudeln, fertig ist das Frühlingsglück! So schnell, so grün, so glücklich! Der Bärlauch, Allium Ursinum: in feuchten Laubwäldern ist er zu finden, besonders auf kalkhaltigen Böden oder auf den Wochenmärkten.auch Bärlauch Im April, die ersten Bärlauchblätter sind die Besten! Außer seinem feinen Knoblauchgeschmack bringt er noch jede Menge Lauchöl, Flavonoide, Biokatalysatoren, Fructosane und viel Vitamin C mit. Also am besten frisch genießen! Ganz einfach zum Beispiel, ein-zwei Blätter auf´s Brot und Käse drauf oder gehackt auf Frischkäse.
Oder etwas aufwändiger, das oben erwähnte Bärlauchpesto mit Nudeln: 2 Bund Bärlauch, 4 El gehackte Mandeln, 100g geriebenen Parmesankäse, ¼l Olivenöl, etwas Meersalz. Alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und pestare (zerquetschen), mit dem Zauberstab oder klassisch, in einem Mörser. Für die gewünschte Konsistenz zum Schluss einige Esslöffel vom Nudelkochwasser einrühren.

50 Jahre: Tüte trifft Topf!

Bald wird das Maggi”Koch”Studio 50 Jahre alt und bringt aus diesem Anlass ein Jubiläums-“Koch”buch heraus.  Einen lesenswerten Artikel dazu finden Sie im Spiegel Online. Als Kind der 60er, 70er trifft man dort auf viele Bekannte und kann nur froh sein, wenn Mama damals bereits einen misstrauischen Blick auf den “Geschmack in Tüten” hatte: danke Mama! Hier ein kleiner Appetithappen aus dem Artikel von Peter Wagner:
(…) Wer mit der täglichen Dosis Mononatriumglutamat schon im Kindesalter die Geschmacksknospen überreizt, wird sich später ohne diese Zungenstimulanz schwer im Essleben zurechtfinden. (…) Braucht heute, im Zeitalter der permanenten Verfügbarkeit hochwertiger Frisch-Zutaten, denn so ein wunderschönes Rezept wie “Gefüllte Schweinelende mit Rosmarin” wirklich den “Maggi Bratenfond Classic”? Braucht ein teurer Seeteufel “Maggi klare Gemüsebrühe”? Braucht eine Ente ein Päckchen “Delikatess Pfeffersauce”? (…) mehr davon lesen