Brühe & Fond – fix & fertig

Bei Suppen und Eintöpfen geht es zunächst darum, eine möglichst schmackhafte, flüssige Grundlage zu haben. Eine leckere Suppe herzustellen, ohne Knochen oder Karkassen im Fond, scheint für viele unmöglich. Doch, es ist längst kein Geheimnis mehr, mit Gemüse, Kräutern und jede Menge Phantasie lassen sich die köstlichsten Suppen zaubern.
Allerdings, egal ob mit oder ohne Fleisch, ein selbstgemachter Fond als Grundlage ist oft im Alltag etwas aufwändig. Darum steht immer wieder die schnelle, gekörnte Brühe oder der Suppenwürfel bereit. Möglichst ohne Geschmacksverstärker sollte sie schon sein und mit mühevoller Recherche stellt man fest, dass die meisten, auch die Bioware, eben doch mit Hefeextrakten oder Würze arbeiten und es nur sehr ausgesuchte Firmen gibt, die rein aus getrocknetem Gemüse Kräutern und Meersalz  Gemüsebrühe anbieten. Aber genugda “vorgeplänkelt”:
Marianne Reiß hat eine Praxis für Ernährungsberatung in Braunschweig. Sie gibt Diabetikerschulungen und “ihr Herz blutet für Diabetiker und Bauchträger.” 🙂
Sie teilt mit uns ihre Gedanken dazu und ein genial einfaches Rezept, vielen Dank, Marianne!

Haben Sie sich schon mal in Ihrer Küche umgeguckt? Was oxidiert denn da alles in den Vorratsschränken und -schubladen herum?
Wir wollen hier nicht von Grundzutaten wie Mehl, Zucker, Salz, Reis oder Nudeln reden. Die gehören obligatorisch zu einer guten Küche.

Aber was ist mit Trocken- und Dosensuppen, fertigen Soßen aller Art, Gewürzmischungen für Salatsoßen, Kartoffelbrei, kurz gesagt all den fertigen Conveniencprodukten, mit deren Hilfe das Essen selbst inzwischen länger dauert als die dafür notwendige Zubereitung. Das Problem ist nur, dass das, was wir als Fertigprodukt auf unsere Teller schaufeln, in der Regel nicht aus den Bestandteilen besteht, die wir hineingetan hätten, wenn wir das aus Grundzutaten selbst gekocht hätten. Und wer das nicht glauben möchte, schaut doch einfach mal auf die kleingedruckten Zutatenlisten. Da sind Dinge drin, die die Welt nicht braucht (und in der Regel noch nicht mal verstehen kann), die aber bei der industriellen Herstellung gebraucht werden, um das Huhn in die kleine Tüte zu kriegen. Genauer gesagt das fünftausendstel Huhn, das am Ende – wenn man Glück hat – in der Tüte ist. Natürlich geht das nicht ohne Geschmacksverstärker. Denn wie soll man denn sonst das bisschen Inhalt so intensiv herausschmecken können? Und wieviel Gemüse wohl tatsächlich in der Trockenbrühe ist, die in vielen Haushalten als Würzmittel für fast alles benutzt wird? Oh je, in so kleinen Chargen können wir gar nicht denken!!
Wir müssen, um gesund zu essen, nicht gleich alles wieder selbst herstellen können, was auf unseren Tellern landet. Das muss sich jeder so einrichten, wie es in sein Leben und seinen Zeitplan passt. Nudeln selbst anteigen und im Wohnzimmer auf dem Wäscheständer trocknen, ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Aber die absolut obligatorische Grundlage fürs Selberkochen ist eine gute Gemüsesuppenbasis, die nicht viel Arbeit macht, mit den richtigen Geräten schnell zuzubereiten ist und dann genau so fix zu benutzen ist wie die trockenen fixen Helfer aus der Nahrungsmittelindustrie. Und das geht so:

700 g frisches Suppengemüse (ca. drei mittelgoße Möhren, eine Stange Porree, ein Stück Sellerie oder Petersilienwurzel) mit einer Handvoll frischer Petersilie und 100 g Salz in einer Küchenmaschine (am besten mit großer Rührschüssel und breitem Messer) zu einer Paste schreddern. Für Anfänger: sie ist fertig, wenn sich der Brei wie ein Lindwurm um das Messer dreht. Das Ganze in saubere Marmeladengläser füllen und mit einem Twist-off-Deckel verschließen. Hält sich im Kühlschrank durch das konservierende Salz für etwa ein Jahr. Die gerade nicht benutzte Paste hebt man oben hinten im Kühlschrank auf, das Glas, das gerade in Arbeit ist, am besten in einem der Türfächer. Für einen Liter Brühe braucht man etwa 1 gehäuften Esslöffel Gemüsepaste, für eine schnelle heiße Tasse zwischendurch etwa 1 – 2 Tellöffel. Probieren Sie mal, Reis, Nudeln oder Kartoffeln in diesem Fond zu kochen.

Diese Suppe schmeckt besser als die Trockenvarianten aus dem Discounter, ist einfach zuzubereiten, schnell zu benutzen und sie ist genial!!!!

10 thoughts on “Brühe & Fond – fix & fertig”

  1. Ja, so mache ich das auch schon länger. Eignet sich auch für Suppengemüse, die nicht so schnell verbraucht werden, in jedem Fall besser als es wegzuwerfen. Und ich verwende etwa 10 % Salz, das genügt. Wird mit der Zeit auch im Kühlschrank ‘milchsauer’, was der Verwendungsfähigkeit keineswegs hinderlich ist. Gerade ist ein Glas leer geworden und ich werd wohl das im Keller holen und weiterverwenden. Selten brauche ich noch mein Würzel aus dem Bioladen. Denn es kommt bei mir in jede Soße und ist Basis für viele Suppen. Vorher etwas Zwiebel und Knofel anbraten, dann 1 – 2 TL ‘Gemüsebrühe’ drauf, Wasser und Lorbeerblatt dazu, dann kann’s losgehen mit 1001 Suppe und Co.

    Viele liebe Grüße von Anemone

  2. Ja, so mache ich das auch schon länger. Eignet sich auch für Suppengemüse, die nicht so schnell verbraucht werden, in jedem Fall besser als es wegzuwerfen. Und ich verwende etwa 10 % Salz, das genügt. Wird mit der Zeit auch im Kühlschrank ‘milchsauer’, was der Verwendungsfähigkeit keineswegs hinderlich ist. Gerade ist ein Glas leer geworden und ich werd wohl das im Keller holen und weiterverwenden. Selten brauche ich noch mein Würzel aus dem Bioladen. Denn es kommt bei mir in jede Soße und ist Basis für viele Suppen. Vorher etwas Zwiebel und Knofel anbraten, dann 1 – 2 TL ‘Gemüsebrühe’ drauf, Wasser und Lorbeerblatt dazu, dann kann’s losgehen mit 1001 Suppe und Co.

    Viele liebe Grüße von Anemone

  3. Jetzt habe ich einige Zeit mit meinem neuen Würzmittel experimentieren können und ich kann nur sagen: Ich bin begeistert!
    Mittlerweile weiß ich, wie ich dosieren muss, es schmeckt sowohl zu Fleisch wie auch zu Gemüse und bald werde ich das nächste Bund Suppengrün verarbeiten müssen, denn so langsam neigt sich der Vorrat dem Ende zu.

  4. Jetzt habe ich einige Zeit mit meinem neuen Würzmittel experimentieren können und ich kann nur sagen: Ich bin begeistert!
    Mittlerweile weiß ich, wie ich dosieren muss, es schmeckt sowohl zu Fleisch wie auch zu Gemüse und bald werde ich das nächste Bund Suppengrün verarbeiten müssen, denn so langsam neigt sich der Vorrat dem Ende zu.

  5. Ich habe gestern das Rezept mit dem frischen Suppengemüse zuerst einmal umgesetzt und alles in der Küchenmaschine klein gemacht. Dann in kleine Gläser abgefüllt und in den Kühlschrank gestellt.
    Heute morgen habe ich dann mein Gemüse damit gewürzt und ich habe auch gerade Tofu am Start. Da habe ich es in das verquirlte Ei gegeben.
    Es schmeckt einfach nur toll. Was ich aber anmerken möchte: zu Beginn wirklich vorsichtig dosieren. Lieber nachwürzen.

  6. Ich habe gestern das Rezept mit dem frischen Suppengemüse zuerst einmal umgesetzt und alles in der Küchenmaschine klein gemacht. Dann in kleine Gläser abgefüllt und in den Kühlschrank gestellt.
    Heute morgen habe ich dann mein Gemüse damit gewürzt und ich habe auch gerade Tofu am Start. Da habe ich es in das verquirlte Ei gegeben.
    Es schmeckt einfach nur toll. Was ich aber anmerken möchte: zu Beginn wirklich vorsichtig dosieren. Lieber nachwürzen.

  7. Ich habe lang nach einer Gemüsebrühe (Pulver) gesucht, in der möglichst wenig Zusätze sind. Mittlerweile habe ich für mich eine ganz tolle Lösung gefunden. Es gibt getrocknetes Suppengemüse zu kaufen (tatsächlich nur Gemüse!). Das schütte ich in den Mixer (aufs laufende Messer) und verwende es so wie das Pulverzeugs aus dem Glas. Es löst sich zwar nicht zischend und sprudelnd auf, ist aber so fein, dass es im fertigen Gericht nicht auffällt.

    Liebe Grüße
    Sabine

  8. Ich habe lang nach einer Gemüsebrühe (Pulver) gesucht, in der möglichst wenig Zusätze sind. Mittlerweile habe ich für mich eine ganz tolle Lösung gefunden. Es gibt getrocknetes Suppengemüse zu kaufen (tatsächlich nur Gemüse!). Das schütte ich in den Mixer (aufs laufende Messer) und verwende es so wie das Pulverzeugs aus dem Glas. Es löst sich zwar nicht zischend und sprudelnd auf, ist aber so fein, dass es im fertigen Gericht nicht auffällt.

    Liebe Grüße
    Sabine

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