Orange: lecker, hinreißend, gute Laune!

สีส้ม – Ja, so sieht das aus zur Zeit. Ich sehe nicht rot, ich seh´ orange! Ich liebe diese Farbe! Meine Fußnägel glänzen bereits in schönstem Orange und eine orangene Sonnenbrille habe ich auf dem letzten Night Bazar in Chiang Mai erstanden. Weitere Accessoires folg(t)en. Aber ich will Euch nicht so sehr mit intimen Details langweilen.

Rein kulinarisch gesehen ist orange ja auch wirklich der Bringer! Schaut Euch nur diese wundervolle Papaya an. Sich an leicht gekühlter Papaya sattessen, das ist fantastisch! Diese Papaya hier ist mindestens so groß wie ein Baseball, hatte auch ungefähr die Form.

Weiter unten seht ihr meine absolute Lieblingssuppe hier in Nordthailand, die Khao Soi. Ich habe sie Euch bereits im Artikel “Khao Soi, lecker Süppchen” genau beschrieben. Wenn sie gut gemacht ist, dann hat diese Suppe einfach alles und das in perfekter Harmonie: Haptisch, im Mund, ist alles dabei, von crispy, flüssig, weich und etwas fester. Geschmacklich auch,  salzig, süß, scharf und sauer, für mich, perfekt.  

Schon in Deutschland konnte ich mich nicht sattsehen, bzw. –essen. Z.B. wenn ich eine Möhren-Kokos-Orangen-Suppe zubereitet habe. Mit einem Hauch von  Ingwer und Safran. Oder eine Hokkaido-Orangen-Ingwer-Suppe! Hach, orange ist einfach umwerfend! Himmelhochjauchzend! Ist wie die Sonne, die morgens als orangene Scheibe über die Bergkuppen Nordthailands aufsteigt, wie die orangenen Kutten der Mönche, die vormittags durch die Gassen huschen und ihre Gaben einsammeln. – Aber nun genug geschwärmt, findet Euer eigenes Orange! – Viel Spaß dabei!


Viele werden satt, es gibt: Khanhom Jeen


Khanhom Jeen, auf Thai, ขนมจีน, das sind zunächst einmal “nur” Reisnudeln, die man hier überall frisch auf dem Markt kaufen kann. Zu diesen Nudeln werden unterschiedliche Suppenfonds gereicht. Fast immer lecker und allgegenwärtig. Dieses Gericht findet man, außer in den Garküchen an der Straße, oftmals dort, wo große Menschenansammlungen sind. Das ist hier in Thailand nicht selten der Fall, denn jedes Geburts- und Todesjahr in der Familie steht schonmal unter vollster Aufmerksamkeit aller Menschen in naher und nächster Umgebung. So kommt es nicht selten vor, dass mal locker 100 und mehr Personen zu verköstigen sind.
Denn Eines muss man hier wissen, eine Feier ohne Kerzen, ohne Schampus und ohne Hauptperson, das mag noch angehen, aber ohne Essen, das ist jenseits der thailändischen Vorstellungskraft. So trifft man dann oft zu diesen Gelegenheiten auf die Khanhom Jeen mit ein- oder auch mehreren Suppenvarianten. Yupins Variante könnt ihr hier nachlesen:

Zutaten (see english version below)

getrockene Chilis, Knoblauch, roten Zwiebeln, Garnelen Paste, Zitronengras, Salz, Kurkuma, Korianderwurzel, Tomaten, Champignons, Schweinefleisch Scheibe, Schweinefleisch Knochen, Rettich, Fischsauce, Austernsauce, Sojasauce.

Zur Tat

Zuerst die Schweineknochen mit dem Radi und den Korianderwurzeln kochen.
Die Chilis, den Knoblauch, die roten Zwiebeln, die Garnelen Paste, Zitronengras und Salz zusammen mischen.
Zerkleinerten, jungen Knoblauch mit Schale in etwas Öl goldgelb frittieren und in ein Schälchen zur Seite stellen.

Den Chilimix 5 Minuten bei mittlerem Feuer vorsichtig braten, das Schweinefleisch feingeschnitten dazugeben. Ein wenig Wasser (aus dem Topf) hinzugeben. Wenn alles gut riecht, diese Mischung zu dem Suppenfond mit dem Knochen geben. Zum Schluss kommen die Pilze und Tomaten hinzu und es wird mit Auster- , Fisch- und Sojasauce abgeschmeckt.

Hierzu schmecken der frittierte Knoblauch, Koriander, Zitrone und alle Arten von Gemüse, gerade so, wie es gefällt. 

Zusammen mit Freunden genießen!

Ingredients

dry chili, garlic, red onions, shrimp paste, lemon grass, salt, turmeric, coriander root, tomatoes, mushrooms, pork slice, pork bone, radish, fish sauce, oyster sauce, soy sauce.
How to make

First boil the pork bone with radish and coriander root.
Then mix chili, garlic, red onions, shrimp paste, lemon grass, and salt together.

Fry some garlic til it get little yellow and then take it to the dish later.

Fry the chili-mixture 5 minutes with medium fire, and then fry pork slice, together and put a little bit of water. Turn it all around sometimes, about 5 minutes. When it all smells good put it inside the pork soup. At least put mushroom in and make it tasty with oyster-, fish-, soy sauce and tomatoes. 

Eat with Thai-style vermicelli, fried garlic, coriander, lemon and all kinds of vegetables as you like.

Let’s enjoy eating!

Yes, Yupin, let´s celebrate! 😉

 

Happy new (chinese) year! The Year of the snake!

Ein frohes, neues (chinesisches) Jahr! Das Drachenjahr wird zum Schlangenjahr! Weisheit und Schönheit verkörpert die Schlange in Asien, kann aber auch gelegentlich für gute bis böse Überraschungen sorgen. Also fast wie jedes Jahr: alles ist möglich, wie schön!

Das chinesische, neue Jahr wird immer am ersten Neumond, nachdem  die Sonne in das Sternbild des Wassermanns eintritt, gefeiert. Dieses Jahr ist das vom 9. auf den 10. Februar der Fall gewesen.

Hier im chinesischen Viertel in Chiang Mai, Thailand, sieht man vor allen Dingen Rot! Es wird viel gegessen, was nicht weiter verwundert, denn Essen ist und bleibt nun mal ein vorrangiges Thema hier. Dim Sums dürfen genau so wenig fehlen, wie die chinesischen Glückskuchen. Das ist eine schwerwiegende, runde Köstlichkeit mit unterschiedlichsten Füllungen im Blätterteigmantel. Die Sorten, die ich bisher probiert habe, waren erstaunlich lecker und nie zu süß. (Dies ist ein Urteil von jemandem, der nicht gerade auf Süßes Zeugs steht.)

Klar, außer Essen ist da noch jede Menge Knallerei, von wegen Geister vertreiben und so! Ähnlich, wie man es an diesem Wochenende ja auch in Deutschland mit diversen Masken und kollektiven Verhaltensauffälligkeiten versucht.

Dies ist nun das zweite Mal in kurzem Zeitraum, dass wir ein neues Jahr begrüßen und ich weiß, es wird noch nicht der letzte Jahreswechsel sein. Im April wartet das thailändische Jahr 2556, Sonkran, auf uns.

 


 

so geht das: po pia tod

ปอเปี๊ยะทอด – fried springrolls – frittierte Frühlingsrollen

Klar, es ist kein Hexenwerk und es gibt wohl kaum eine thailändische Familie in der nicht mindestens Einer perfekte, wohlschmeckende Frühlingsrollen zubereiten kann. Für zwischendurch ein geniales Fingerfood. Bei Khun Ta haben wir letztes Jahr das erste Mal Frühlingsrollen gegessen und gemerkt, dass da noch weitaus mehr geht als die Feststellung: Schmeckt jedenfalls nicht nach altem Fett.
Das Wichtigste ganz klar die Füllung: egal ob man es vegetarisch, mit Garnelen oder Schweinehack mag, kann man eine optimale Mischung wie folgt zusammenrühren:
fein geraspelter Kohl, in Deutschland den Spitzkohl nehmen, der ist in etwa so zart wie der thailändische Weißkohl. Weiter hinein, feingeschnittene Mäuse-Ohr-Pilze (mice ear mushrooms), Korianderkraut, Frühlingszwiebeln, ein Ei, und zuvor in kaltem Wasser eingeweichte Glasnudeln. Wer mag, gibt dann das Fleisch dazu oder noch ein paar Möhrenraspeln. Als Gewürz hat Ta eine selbstgemachte Paste aus Korianderwurzeln, schwarzem Pfeffer, grünem Chili, Knoblauch und etwas Öl verwendet. Zum Salzen wird hier oft sogenanntes Hühnerpulver (mit und ohne MSG) verwendet, was nichts weiter ist als Suppenpulver. Wer das nicht mag nimmt Salz. Das alles mit den Händen gründlich durchkneten, damit der Kohl schön geschmeidig wird. Die Masse darf nicht zu feucht sein.

Dann, wie auf den Bildern zu sehen, einwickeln und kurz in heißem Öl ausbacken.
Diese goldgelb gebackenen, köstlichen, saftigen Röllchen werden hier gern in eine süß-scharfe Soße eingetaucht, die man mühelos, und weitaus schmackhafter als die gekauften Fertigkollegen, selbst zubereiten kann: Erhitze Essig, Zucker, Salz und Wasser. Reduzieren. Gegen Ende dann zerhäckselte, rote Chilis und Knoblauch mit hineingeben. Schon ist der perfekte Begleiter der Sapalinglolls (thai-englisch) fertig!

Mehr braucht es nicht – all it takes

Damit ich das jetzt auch für mich mal klar kriege: Eine Tom Yam, das ist eine sauer-scharfe Suppe mit viel Zeug drin, das man nicht mitessen kann und mit einem unglaublichem Aroma! Eigentlich ist es die thailändische Suppe überhaupt. Es gibt sie mit Krabben (Tom Yam Kung), das ist mein Liebling, mit Fisch (Tom Yam Phla) und mit Hähnchen (Tom Yam Gai), auch beides lecker.

Mit einem Schuss Kokosmilch wird es zu einer Tom Yam Nam Kho. Die ist natürlich nicht zu verwechseln mit der typisch Nordthailändischen Khao Soi, die wir letztens hier hatten.

Heute ging es weiter mit unserer Yoga-TaiChi-Cooking Class. Das ist übrigens eine Mischung die ich nur empfehlen kann. Man nehme ein paar FreundeInnen, mache zunächst einige Yoga-Aufwärmübungen, dann einige Übungen aus dem Chi Gong, um danach, Schritt für Schritt die 24er Peking Form (Yang Style) zu erlernen. Dermaßen entspannt und energetisch aufgeladen geht es, nach einer kleinen Früchte-, Quatsch- und Wasserpause ans Kochen. Dann ans Essen. Besser geht kaum! That´s all it takes!

Yupin hat sich für uns heute eine Mischung aus Tom Yam Gai und Tom Kha Gai ausgedacht. Eine Tom Kha Gai ist eine Hühner-Galgantsuppe aus Kokosmilch. Eine Tom Yam Gai ist eine sauer-scharfe Hühnersuppe. Sie hat das Kha, das ist der Galgant, der sogenannte Thailändische Ingwer, mit zur Tom Yam Gai genommen und die Kokosmilch außen vor gelassen. Lange Rede, viel Gerede, schaut selbst, wie es geht. Leider könnt ihr es mangels Geschmacksinternet nicht mit allen Sinnen miterleben.

Zutaten: Sojasoße, Fischsoße, Limonen, Hühnerknochen, Hühnerfleisch, Tomaten, Galgantwurzel (thailändischer Ingwer), Zitronengras, kleine, rote Zwiebeln, Korianderkraut, Pak Chi Farang, langer Koriander, Chili frisch und trocken

Freitagabend in Chiang Mai

Eine faszinierende Geschmacksreise durch die makrobiotische Ernährung, wer hätte das jetzt hier erwartet? Es kommt noch besser. Tatsächlich kann makrobiotische Ernährung mehr sein als das, was in vielen Köpfen noch als freudlose „Körnerfresserei aus den 70ern” herumgeistert. Nach der gestrigen Erfahrung habe ich mich mal wieder ein wenig eingelesen in Sachen Makrobiotik und siehe, sie wird noch gelebt. Besonders international betrachtet, ist es mehr als nur ein freakiges Randthema. Ich fand es jedenfalls interessant und denke, es lohnt sich da mal reinzulesen, auch wenn man nicht vor hat, sich auf die makrobiotische Ernährung umzustellen. Obwohl, wenn mir jemand jeden Tag solche Speisen, wie sie im TianZi, Chiang Mai, serviert werden, zubereitete, ich würd´s mir überlegen.

Hier nur ein kurzer Überblick zur makrobiotischen Ernährungsweise: Sie besteht in der Hauptsache aus Vollkorngetreide, frischem Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen sowie Algen und fermentierten Sojaprodukten. Alle Nahrungsmittel werden nach Yin und Yang eingeteilt und das Verhältnis sollte 5:1 sein, genau wie das Verhältnis der Mineralstoffe Kalium und Natrium in unbehandeltem Reis, so ist es optimal. Die Lebensmittel sollten saisonal sein und aus pestizidfreiem Anbau stammen. Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Zucker und einige Gemüse die zu viel Yin haben (Kartoffeln, Tomaten, Auberginen, viele Früchte) finden keine Verwendung in der makrobiotischen Küche.

Zurück zur gestrigen Kulinarik, wir haben vier verschiedene Gerichte bestellt und hatten vier einzigartige, wunderbar harmonische Geschmackskombinationen auf dem Tisch:

Wer oder was steckt da hinter? Was heißt TianZi? Diesen Fragen nachgegangen, führte uns die Spur zu dem deutschen Biologen Dr. Josef Margraf. Er ging damals für seine wissenschaftlichen Arbeiten an ausgestorbenen Pflanzenarten nach Yunnan, China und hat sich dort intensiv für die Wiederaufforstung der Regenwälder eingesetzt. Er verstarb im Januar dieses Jahres. Seine Arbeit führt nun seine Frau Li Minguo mit ihren beiden Töchtern weiter.
Wieder mittendrin in einem hoch interessanten Thema. Wenn es euch auch so fasziniert, hier ein sehenswertes kurzes Video mit Dr. Josef Margraf
und auf dieser Seite gibt es Informationen und einen Überblick über das Engagement, die laufenden Projekte vom TIANZI, BIODIVERSITY RESEARCH & DEVELOPMENT CENTRE.
Ach, und „TianZi“ heißt “seeds of heaven”.
TianZi Teahouse and Restaurant, 119/1 Kampangdin Road, Chiang Mai, Thailand 

Khao Soi, lecker Süppchen!

Fast überall im Norden Thailands (auch in Burma und Laos) kann man sie auf der Straße an bestimmten Nudelsuppen-Ständen bekommen. Man nennt sie hier auch Chiang Mai Suppe. Gute Stände findet man, indem man darauf achtet, dass dort zur Lunch-Zeit emsiges Treiben herrscht oder eben auf Empfehlung. Nicht neu der Tipp aber immer noch zielführend. 🙂
Khao Soi (ข้าวซอย), heißt “geschnittener Reis” und hat eigentlich nicht viel mit dem zu tun, was man in der Suppenschale vorfindet. Das ist ein scharfes Kokos-Curry-Süppchen, mit frischen, meist Weizeneiernudeln, kleinen Hähnchen-Schenkeln und frittierten Nudeln oben drauf. Serviert mit Korianderkraut, roten Zwiebeln, Limone, sauer eingelegtem Pok Choy und einer Chiliölpaste. Yupin, eine leidenschaftliche Köchin und Genießerin, hat uns heute mal gezeigt, wie man sie selbst herstellen kann.
Da es wirklich nicht einfach ist, all diese Zutaten in Deutschland zu bekommen, möchte ich hier nur ein paar Anregungen geben. Mit etwas Phantasie könnt ihr bestimmt eine ähnlich, köstliche Suppe zaubern. Auf Nachfrage gebe ich euch gern mehr Details.

Pampel Pomelo

Jetzt im Oktober begegnet sie dir überall an den Marktständen in Nordthailand. Oder Du gehst spazieren und es steigt dir plötzlich ein süß-fruchtiger Zitrusduft in die Nase. Jetzt kannst du den Blick schweifen lassen, bis du ihn entdeckst. Einen wunderschönen Baum mit dicken Bällen daran, den Pomelo Baum.

Hast du eine Frucht zu Hause, ist erst eine dicke Zitrusschale zu überwinden. Dann bist du aber lange noch nicht am Ziel. Eine störrig-ledrige, weiße Haut umzieht die ganze Frucht und jedes Segment auch noch einmal. Erst wenn du die einzelnen Schiffchen völlig herausgeklaubt hast, geht’s ans genießen. Ich weiß, warum diese Frucht hier oft schon geschält erhältlich ist. Saftig geht’s erst im Mund zu, wenn man mit den Zähnen die einzelnen kleinen Fruchtzellen zerplatzen lässt. Der beste Moment, der Pomelo Moment, ein herrliches Gefühl!
Ganz klar, es ist eine Pampelmusenart, genauer, eine Kreuzung aus Grapefruit und Pampelmuse. Der Geschmack ist unaufdringlich und hat von allem etwas, ist bitter und süß, säuerlich und erfrischend.
In der pikanten Küche könnte ich sie mir am besten in einem Chutney vorstellen. Leckere Vorstellung auch, thailändisch inspiriert, eine Kombi mit Garnelen oder Hühnchen, Chili, Lemon und Korianderkraut, auf zarten *Kohlblättern angerichtet.
*der thailändische Weißkohl ist extrem lecker, ganz zart, leicht süß. Viel zu schade um ihn zu garen, daher wird er hier auch meistens roh verspeist.

 

 

Jamaica Food Experience – Teil III

Heute nun der dritte und letzte Teil der Jamaica Food Experience von Olaf Schulz. Ich starte mit meinen Lieblingen, den scharfen, kleinen, farbenfrohen Chilis. Im Bild seht Ihr Habaneros, die schärfsten Vertreter der Gattung Capsikum (Paprika). Die gelbe ist der scotch bonnet pepper, eine karibische Zuchtsorte. Diese Habaneros haben es in sich, auf der Scoville-Skala sind sie mit einer Schärfe ab 150.00 Scoville bis zu 500.000(!) Scoville vertreten. Zum Vergleich: eine Durchschnittspeperoni liegt bei ungefähr 600 Scoville und reiner Cayennepfeffer bei ungefähr 40.000 Scoville.

 

 

Escoveitch fish ist ein traditionelles jamaikanisches Fischgericht, dass fast auf jeder Speisekarte zu finden ist. Am besten eignet  sich Red Snapper, aber auch jeder andere Fisch der sich gut frittieren läßt. Der Clou ist aber eher die Soße, die zum Fisch serviert wird. Sie besteht aus Essig, Rohrzucker, Salz, grüner Paprika, Piment, Möhren, Zwiebeln und natürlich Scotch Bonnet Pepper. Alle zusammen ergibt eine Soße oder Marinade die es in sich hat. Die Zutaten werden zusammen in Essig kurz gegart und dann über den noch heißen Fisch gegeben.

 

In Jamaica gibt es eine Bucht in der Nähe von Whitehouse an der Südküste, wo jeden Tag von Fischern escoveitch fish fangfrisch angeboten wird. Dazu gibt es Bami. Das sind Pfannkuchen, die aus geriebener Maniok mit Kokosnussmilch gebacken werden.

 

 

Natürlich gibt es auf auch in Jamaika, wie überall in der Karibik, frischen Hummer.  Schonzeit ist allerdings von Anfang April bis Ende Juni.

 

 

Vielen Dank Olaf, für Deine fantastischen, eindrucksvollen Fotos und Deine Einblicke in die jamaikanischen Küche!

Jamaica Food Experience – Teil II

Heute geht´s weiter mit der “Jamaica Food Experience” von Olaf Schulz.
Es geht um Brot, das auf Bäumen wächst. Und ich sag´s Euch gleich, auf den Fijis bin ich der Brotfrucht das erste Mal begegnet und Freunde sind wir nicht geworden.
Die Fotos von Olaf kann ich trotzdem genießen, Danke!

 

Die Brotfrucht, in Jamaika Breadfruit genannt,  kommt ursprünglich aus Polynesien.
Nach der Meuterei auf der Bounty, gelang es Kapitän William Bligh
erst im zweiten Anlauf die Stecklinge der Brotfrucht nach Jamaika zu bringen.
Sie sollten zur preiswerten Ernährung der Sklaven dienen und als Ersatz für Getreide.
So findet man heute an jeder Ecke in Jamaika, bis zu 20 m hohe Brotfruchtbäume
voll mit bowlingkugelgroßen  grünen Früchten mit bis zu 2 kg Gewicht.

 

Auf Jamaika kann 2 Mal im Jahr Brotfrucht geerntet werden.
Man kann sie je nach Reifegrad kochen, frittieren, in der Glut eines Feuers rösten,
zu Salat oder Pudding verarbeiten oder, bei Vollreife, auch roh essen.

 

Aus dem Fruchtfleisch lässt sich auch Mehl mit einem hohen Nährwert gewinnen
ca. 75 % Stärke, bis zu 31 % Zucker, bis zu 5 % Eiweiß und 2 % Fett.

 
Auf jeden Fall macht Brotfrucht satt und es gibt jede Menge davon. Frische Brotfrucht gibt es teilweise auch in Deutschland zu kaufen. Meistens in asiatischen Lebensmittelläden. Die Ware kommt auch von den  jamaikanischen Märkten aus London/Brixton.

Das will erst einmal verdaut werden, oder? Darum gibt es demnächst, über Fisch und Seefrüchte, noch einen dritten und letzten Teil “Jamaica Food Expirience”.

Jamaica Food Experience – Teil I

ein Gastbeitrag von Olaf Schulz
Er reist gern in der Weltgeschichte herum, schaut neugierig in jeden Kochtopf, ist Creative Director seiner Firma creative networx und zum Glück ein alter Schulkollege von mir. Vielen Dank, für Deine beeindruckende Fotostrecke!

ein typisches Frühstück in Jamaika

Ackee & Saltfish ist das Nationalgericht Jamaikas. Es wird meistens zum Frühstück gegessen.
Der Saltfish (Kabeljau getrocknet) wird in Schweinefett mit Zwiebeln und Pfeffer (Piment und Scotch Bonnet) angebraten und mit gekochter oder gebratener Brotfrucht, Kochbanane, Bratbanane, Maniok (Cassava) Yamswurzel und Dumpling (gekochter Mehlklops, nicht wirklich lecker ) serviert.
Ackee wird auch gerne mit Callaloo (jamaikanischer Spinat) gemischt. Sieht aus wie Rührei mit Spinat und schmeckt auch so.

Ackeebaum und Frucht im August in Westmoreland

Die Pflanze kommt ursprünglich aus Westafrika und wächst als immergrüner Baum. Eigentlich ist Ackee sehr giftig! Man darf nur frische, reife und geöffnete Früchte zum Kochen verwenden. Nur der fleischige, gelbliche Samenmantel ist zum Verzehr geeignet.

 


 

… zum Frühstück einen köstlichen Blue Mountain Kaffee und ein Glas frischer Soursapp, Stachelannone in Sojamilch ausgepresst.

Typische Obst und Gemüsestände in Negril, Westmoreland

 

Ananas, Jackfruit, Soursap, Melone, Okra, Papaya, Mango, Kochbanane, Süßbanane, Karambole, Ackee, Orangen, Rambutan, Callaloo, Maniok / Cassava, Kohl …

Richtig, das war Teil 1, es gibt also eine Fortsetzung. Da freu ich mich schon auf weitere, farbenprächtige Köstlichkeiten aus Jamaica, Food Experience aus dem Meer, my one and only hot favorite (Chili!) und Brot, das auf Bäumen wächst.

Maracu – jaaaaa!

Passiflori  edulis, Passionsfrucht! Passion! Wie passend! Passion! Passt!
Das ist ein Geschmack, ein Geruch! Bin immer ganz hin und weg! Der Gedanke daran treibt mir schon wieder Wasser auf die Zunge! Hier auf den Märkten in Thailand kann ich sie kilo(!)weise kaufen! Das muss ein Stück vom Paradies sein!

Ok, ich komm dann mal wieder runter.

Die Maracuja hat eine Ausgewogenheit von Säure und Fruchtsüße, wie sie kaum eine andere Frucht besitzt.
Dann dieses unverwechselbares Aroma, wofür laut Chemiebuch flüchtige Ester (chemische Verbindungen, die durch Kondensation aus Fruchtsäure und Alkohol entstehen) verantwortlich sind.  Ursprünglich stammt diese wunderschön blühende Rankpflanze wohl aus Brasilien und Parayuay.
Hier in Thailand gibt es sie auch bereits ausgepresst, ohne Kerne zu kaufen. Hinein damit ins vorgekühlte Glas mit zerstoßenem Eis, mehr geht kaum!

Klar, Gesundheit ist auch drin, viel Vitamin C, A und auch aus der Vitamin B Gruppe ist einiges dabei.
Die bekannte Wirkungen neben Geschmacksverzückung, sind  allesamt eher beruhigend, schlaffördernd und blutdrucksenkend.

In der Küche nutzt man sie gern für besondere Desserts und Kuchen, ebenso sind sie ein aromatischer Bringer für fruchtige Cocktails und Mocktails.
Während ich die, ebenfalls anbetungswürdigen, Mangos hier gern als Zutat in der Küche verwende, sind mir die Maracujas bisher noch pur am liebsten. Für die pikante Küche gibt es kaum Rezepte mit Maracujas. Ein recht ansprechendes und einfaches Rezept habe ich beim NDR gefunden von Rainer Sass. Er hat einen scharfen Tomatendip aus Zucker, Tomatensaft, Chili, Maracuja und Olivenöl zubereitet. Werde ich mal testen.