Sonntagsausflug, der dritte – sunday, the third

Diesen Sonntagsausflug werde ich Euch nicht vorenthalten. Es fing ganz harmlos an, mit einer kleinen Tour über die Landstraße 1230, im Landkreis Mae On, Nordthailand. Die Sonne schien und kurvig ging es bergauf, wie´s sich gehört. Am Straßenrand und auf der Straße glotzten uns Rinder und Wasserbüffel friedvoll hinterher. Ab und zu, begegneten wir Pilzsammlern auf Fahrrädern und Motorbikes. Weiter oben dann der weise, abgeklärte Blick einer schönen Buddhafigur. Da ist ein “Viewing Point”, und was für eine Aussicht! Bis zu unserem Häuschen und weit darüber hinaus. Wie ich diese Sonntagsausflüge liebe: sanft daher gleiten, den Fahrtwind genießen, abwechselnd staunen und träumen!

“Schau, da vorn ist ein Dorf, Ban Mae Takhrai, sind aber nur ein paar Häuser, ….halt!!! Fahr noch mal zurück!” – Im Vorbeifahren sahen wir ein paar riesige Gestalten gegen den Himmel ragen.
Einstimmig dann beide: “Was – ist – das – denn?” – Gruselige Horrorszenen, Menschen mit verzerrten Gesichtern und Körpern, Blut, Skelette, Folterszenen, riesenlange Zungen, halb Tiere, halb Menschen, begegneten uns dort in z.T. Überlebensgröße. Ich bangte um meine Träume in den nächsten Nächten.
Schaut Euch zum Vergleich den Bagger auf dem Bild, das ist kein Spielzeugbagger!
Natürlich hatten wir nach diesem Ausflug einige Fragen an unsere thailändischen Freunde.
Diese Szenerie soll bei der einfachen Landbevölkerung zur Abschreckung vor bösen Handlungen dienen. In den mit viel Aberglauben und Geisterglauben vermischtem Buddhismus hier, trifft man immer wieder auf unglaubliche Zusammenhänge und Geschichten. Die Figuren sollen zeigen, wer stielt, mordet und hintergeht, dem widerfährt Schreckliches; und zwar in diesem Leben, in der Zwischenzeit bis-, und ganz bestimmt im nächsten Leben. Wer lügt, bekommt hierzulande weder eine lange Nase, noch kurze Beine sondern eine lange Zunge. Fremdgehende Ehefrauen werden nackt auf einen Kaktusbaum gejagt. Was mit untreuen Männern passiert war mal wieder kein Thema. Hier arbeitet man noch hart an der Emanzipation der Frau.