Grüne Ranken, zarte Blüten und schwarze, müffelnde Kügelchen

Gestern war es sehr interessant in unserer kleinen Kochrunde. Gleich drei Zutaten wurden verarbeitet, die ich zuvor noch nie gegessen oder zubereitet habe. Da sind zunächst kleine, schwarze, mattglänzende Kügelchen, die etwas gestrenge nach Pilz müffeln. Man nennt sie hier hed poh, frei übersetzt, Bergbällchen-Pilze. Dann, das hier allgegenwärtige Rankzeug, chiang da. Es ist saftig grün, die Blätter werden, samt der weicheren Stile, meistens nur kurz mit Austernsauce, Fischsauce und Ei im Wok gerührt. Das schmeckt lecker, leicht bitter. Die dritte Unbekannte, das waren Tamarindenbaum Blüten, dok makham. Wunderschön sehen die gelb-rosa, zarten Blütenkelche und Knospen aus. Sie verleihen dem Gericht eine säuerliche Note. Was wir, unter Yupins Regie dann gekocht haben, nennt sich:
Pad pahk chiang da, sai krai, geng hed poh, sai dok makham.

 

In Deutschland wird es diese drei Zutaten, selbst in gut sortierten Asialäden, wohl eher nicht geben.

Deshalb hier mein abgewandelter Rezept Tipp:

Ein bis zwei Eier verquirlen. In einem Mörser eine halbe Schalotte, eine Knoblauchzehe, 2 -4 grüne, kleine Chilischoten und Krabbenpaste grob mörsern. In einem Wok mit Öl, zunächst 1-2 junge, leicht angequetschte Knoblauchzehen mit Schale frittieren, den Mörserinhalt dazu rühren und kurz darauf drei bis vier Hände voll jungen Frühlingsspinat (ganz mit Blatt und Stielansatz) verrühren und einfallen lassen, zusammen mit etwas Austernsauce und Fischsoße. Dann die Blätter im Wok ein wenig zur Seite schieben und die Eiermasse in der anderen Hälfte  unter leichtem Wenden stocken lassen. Erst wenn alles ein wenig fest ist, mit den Spinatblätter gründlich vermischen. Fertig. Zur Seite stellen.

 

Im Mörser wird wieder eifrig gestößelt. Dieses Mal, 1 -2 getrocknete rote Chilis, 1 frische rote Chili, Krabbenpaste, Knoblauch und eine halbe Schalotte. Diese Masse in etwas köchelndem Wasser hineingeben. Dazu dann die Pilze. Hier könnte ich mir gut Shitake Pilze vorstellen, aber auch Morcheln oder eine andere Sorte, aber mit Geschmack. Diese werden ins sanft blubbernde, gewürzte Wasser gelassen. Austernsauce und Fischsauce dazugeben und garkochen. Die saure Note der Blüten kann man mit Limetten ersetzen oder noch besser, mit etwas Tamarindenpaste.

Dieses Pilz-Curry und den Bratspinat zusammen mit Reis servieren und genießen.

Adult-Muffins für Kuchenmuffel…

…scharf und hochprozentig, so schmeckt das auch!
Ein regelrechter Kuchenmuffel bin ich. Was die meisten in Ekstase versetzt, kann mich nicht von meinem Käsebrot trennen. Torten, Kuchen, Kekse, Desserts und Co akzeptiere ich breitwillig, nicht weniger aber auch nicht mehr. Doch in diesen Zeiten, in denen es erlaubt ist, geradezu Trend ist, die Schokolade auch wieder mit Kakao herzustellen, da werde ich aufmerksam. Die Regale sind gefüllt mit hochklassigen und hochprozentigen Schokoladen und man besinnt sich auf die alten Werte der Kakaobohne zurück. Sie nimmt ihren prominenten Platz in der Schokolade ein und erfolgreich drängt sie Zucker und Milch wieder auf ihre Nebenschauplätze zurück. So richtig entflammt bin ich dann durch die Beimischung von Chili in die Schokolade! Von wegen neumodischer Kram, schon die Azteken schätzten diese explosive Mischung von Kakao und Chili. Da bin ich doch mit dabei! Flugs habe ich ein allgemein gültiges Schokomuffin-Rezept etwas abgewandelt, mit zerhackten, getrockneten Chilischoten versetzt und statt Milch, gleich einen kräftigen, trockenen Rotwein genommen. Und bester Schokolade –klar!
Bestimmt bin ich nicht die Erste, aber ich bin begeistert!!!