Suppengeheul aus norddeutschen Wäldern

Für dieses Suppeninterview konnte ich Petra Manthey-Petersen erwärmen. Mit Ihrer Firma Coyote-Trainings hilft sie beim “Knoten lösen & Brücken bauen” vielleicht auch beim “Suppen kochen”? Ich horch da gleich mal nach:

K.: Petra, schön, dass Du Dich hier zum Thema Suppe äußern magst. Meine ersten Assoziationen waren da selbstverständlich: Outdoor-Verpflegung wie Survival-Suppen, Snacks a la Nehberg etc. Ich denke mal ganz so läuft es mit Deinen Coyote Trainings nicht ab oder vielleicht doch?

P.: Nein, ganz so läuft es natürlich nicht, denn unser Schwerpunkt liegt ja nicht auf Survival-Training. Obwohl wir natürlich auch – wenn es passt – rüberbringen wollen, was man alles Essbares aus unserer Natur nutzen kann. Und das ist eine Menge. Außerdem soll der kulinarische Genuss auch draußen nicht zu kurz kommen. Aber Käferlarven und ähnliches kommen uns definitiv nicht in die Suppe!

K.: Erzähle doch mal kurz, was Du da machst in der Natur …

P.: Ich unterstütze Menschen in Veränderungssituationen dabei, über den Kontakt zur äußeren Natur wieder in Kontakt mit sich selbst, also ihrer inneren Natur zu kommen. „Wie außen so innen“ heißt es, und die Natur ist uns ein Spiegel ohne Bewertung und Kommentar, und sie hält oft verblüffende Antworten auf unsere Fragen bereit. Das bedeutet Coaching draußen, beim Spazierengehen, am Lagerfeuer, oder auch sich selbst erleben und erfahren im Rahmen eines Wildniswochenendes, mit Übernachtung im Wald und ähnlich netten Dingen. Wenn wir länger draußen sind, verpflegen wir uns natürlich auch, und dann hängt durchaus auch mal ein großer Topf Suppe über dem Feuer.

K.: Nähere Informationen zu Deiner Arbeit gibt es hier https://coyotetrainings.de/
Nun die Gretchen Frage: sag, wie hältst Du´s mit den Suppen?

P.: Ich liebe Suppen! Mein Mann macht gern (liebevolle) Witze darüber, wenn es bei uns „schon wieder Suppe“ gibt.

K.: Welche Art Suppen sind dann so angesagt?

P.: Am liebsten alles, was cremig ist. Also Zutaten kochen und anschließend pürieren. Für die Cremigkeit (sagt man das?) ist meist Kartoffel mit dabei. Ansonsten alles, was die Küche so hergibt, Möhren, Zucchini, Kürbis, Porree, Kohl in allen möglichen Sorten, Gewürze und Kräuter aller Art. Und am Ende darf auch die Sahne bzw. Soja Cuisine nicht fehlen.
An Suppen finde ich gut, dass sie so schnell zuzubereiten sind; dass man eigentlich alles rein schmeißen kann, was gerade da ist; dass sie am zweiten Tag oft noch besser schmecken; dass man sie gut einfrieren kann und dann noch schneller etwas Gutes auf dem Tisch hat.

K.: Zu welcher Tageszeit gibt es bei Euch Suppe? Auch zum Frühstück?

P.: Oft essen wir erst abends recht spät, da ist das dann ungeheuer praktisch: Truhe auf, Suppe raus, Hunger weg. Und für mich Frostbeule wichtig: sie machen schnell warm!
Zum Frühstück mache ich mir gern eine Haferflockensuppe, man könnte auch sagen, etwas dünneres Porridge. Das ist schön warm im Bauch für den Tagesanfang, und außerdem wunderbar wandelbar, mit oder ohne Obst, mit oder ohne Honig, mit oder ohne Sahne, ganz wie es gerade passt. Es kommt aber auch schon mal vor, dass ich zum Frühstück die Restsuppe vom Vortag löffel, in der kalten Variante, direkt aus dem Topf ;-).

K.: Zum Schluss, ebenfalls schon Standard, die Frage nach Deiner Lieblingssuppe, wenn Du magst mit Rezept.

P.: Eine richtige Lieblingssuppe habe ich gar nicht. Bis auf Erbsensuppe mag ich eigentlich alles.
Eine Suppe, die ich besonders im Sommer oft koche, ist die Zucchinicremesuppe. Da ich frei nach Schnauze koche, ist das Rezept ohne genaue Mengenangaben.
Also, man nehme 1-2 Zwiebeln, brate sie in Olivenöl an, gebe 2-3 kleingeschnittene Kartoffeln dazu, dann mehrere kleingeschnittene Zucchini mit hinein und brate weiter an. Das Ganze ablöschen mit Gemüsebrühe, köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind. Mit schwarzem Pfeffer und einer Messerspitze Cayennepfeffer abschmecken. Wer mag, gibt auch noch Knoblauch mit dazu. Dann alles schön pürieren, einen Schuss Sahne oder Soja Cuisine dazu, und zum Abschluss eine halbe Zucchini frisch hineinraspeln. Lecker sind auch ganz dünn geschnittene Lauchringe zum Schluss mit hineingegeben.

K.: Vielen Dank für Deine Outdoor-Suppenimpressionen, Petra!

Mahlzeit! Interview mit einem Kantinenchef

Karl Heinz Lutsch Karl Heinz Lutsch, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. So haben wir auch mal die Gelegenheit ein wenig hinter die Kulissen einer Essensausgabe zu schauen. In meiner Schüler- und Studentenzeit habe ich das ein ums andere Mal als Aushilfe in Kantinen gearbeitet und wenn ich nicht gerade an der heißen Spülmaschine arbeiten musste, hat es mir viel Spaß gemacht. Besonders interessant und lehrreich empfand ich die Unterschiede in der Führung, den Umgang mit den Nahrungsmitteln und nicht zuletzt auch die Stimmung. All dies war in der Hauptsache abhängig vom Chef. Das war dann entweder auch der Koch oder, bei größeren Kantinen ein Kantinenleiter. Was ich, als Nordlicht, besonders reizvoll finde, ist, dass es hier um einen Betrieb im tiefsten Süddeutschland geht, bestimmt gibt es Brezen zum Frühstück … KM: Karl Heinz, Ihre genaue Berufsbezeichnung ist Betriebsverpflegungsleiter, wie Sie mir schon mitgeteilt haben und Sie arbeiten in einem Betrieb der Linde AG in Schalchen. Bestimmt fällt man als Betriebsverpflegungsleiter nicht vom Himmel, was haben Sie gelernt und wie war ihr Weg dahin? KHL: Nun, zuerst war da die Lehre als Koch und der Abschluss mit Auszeichnung und dann der Abschluss an der Gastronomie-Berufsfachschule. Es folgten lehrreiche Wanderjahre als Koch und Küchenchef durch die Gastronomie in Süddeutschland. KM: Ich habe vorab schon mal in Ihren Lebenslauf geschaut und dort auch etliche Auszeichnungen und Weiterbildungen entdeckt? KHL: Ja, für mich muss es immer weiter gehen, immer neue Ziele vor Augen, neue Erfahrungen machen, das ist für mich sehr wichtig!

KM: Seit wann arbeiten Sie bei Linde und wie setzt sich Ihre Kundschaft dort zusammen und vor allem, wie viele Menschen müssen Sie täglich satt kriegen? KHL: Seit 91 bin ich bei der Linde AG. Insgesamt sind es täglich ca. 200 Mitarbeiter. Davon bestimmt nur 5% Frauen, der Rest sind Männer und die meisten davon arbeiten körperlich. Vielleicht 1/3 Büroarbeiter. KM: Ja, bestimmt müssen Sie das auch bei den Portionen berücksichtigen? Und bei der Zusammenstellung der Gerichte, achten Sie da auf die Kalorienanzahl? Auf die Nährwertzusammenstellung, Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß? KHL: Bei uns portionieren die Kunden selber, also ist eine Kalorien oder Nährwertberechnung gar nicht möglich. Ich betreibe Aufklärungs-, Schulungsarbeit nebenher. Ich hatte früher mal fest definierte Portionen, aber nein, das kam gar nicht gut an und das ist für meinen Umsatz schlecht! KM: Wie sieht denn so ein Arbeitstag als Betriebsverpflegungsleiter aus, Karl Heinz? KHL: Arbeitsbeginn ist um 6:50h. Zunächst die Vorbereitung für das Frühstück, d.h. also 300 Brezen backen, dann ab 8:15h portionieren der warmen Brotzeit, Leberkäse, Braten, Würste für die Kunden und für besondere Anlässe unserer Mitarbeiter … KM: aha, schon ein deutlicher Unterschied zu unserem Angebot hier im Norden… KHL: …danach die dazugehörige Ausgabe und Abrechnung. Dann bis kurz vor Mittag die Überwachung der Essenszubereitung, Essensplanung für die nächste Zeit, Mitarbeitergespräche, Bestellungen, Lieferantenverhandlungen, Besprechungen, Automatenverwaltung, Kassenprogrammierung, Kalkulationen, Angebotserstellungen, Betreuung des bargeldlosen Zahlungssystems und so weiter. Ab 11:40h bis 12:35h ist dann Essensausgabe. Überwachung, dass ständig nach produziert wird und möglichst keiner zu lange wartet; Kontrolle der Temperatur der Waren; wir braten Kurzgebratenes während der Ausgabe-Zeit immer frisch, es werden nur geringe Mengen warm gestellt, Speisen immer zwischendurch frisch regeneriert, gedämpft. Um 12:40h holen dann die Tachertinger Hauptschule und unser Kindergarten das Essen für die Mittagsbetreuung ab. KM: Wie kam es denn zu dieser interessanten Zusammenarbeit? KHL: Unser Pfarrkindergarten und die Hauptschule wählen aus dem Speiseplan aus und geben dann vormittags Bescheid was und wie viele Portionen sie brauchen. Der Schulbus-Dienst der Gemeinde macht das mit und holt bei uns ab. Die Bezahlung ist einmal monatlich je bezogenen Portionen zu einem etwas günstigeren Preis. Mir kam die Idee im Gespräch mit dem Pfarrer und Rektor hier im Dorf. KM: Das ist ja eine gute Idee gewesen und gleich umgesetzt, Respekt! Aber ich habe Sie im Tagesablauf unterbrochen … KHL: Ja, also von 13:00h bis 13:30h haben wir dann Mittagspause. Danach erledige ich Büroarbeit. Schaue nach, dass mein Personal für den folgenden Tag Ware bereitstellt, Automaten befüllt, für die Brotzeit aufdeckt, spült und alles sauber macht. Im Normalfall ist um 14:50h Schluss. Ab und an gibt es Sonderveranstaltungen, wo es bis nachts rund geht. Z.B. Jubilar-Ehrungen mit Menüs für bis zu 400 Personen. Einmal hatte ich ein Fest-Menü für 1200 Personen im Werk zu organisieren, mit Zeltaufbau, am folgenden Tag dann „Tag der offenen Tür“ mit 8500 Besuchern. KM: Eine logistische Herausforderung! – Wie viele Gerichte stehen denn alltags zur Auswahl? KHL: Montag bis Donnerstag immer mindestens zwei, Freitag ein Gericht. Täglich gibt es Salatbuffet und zur Wahl, Salatteller einmal als Hauptgericht oder als Beilage. Sonderwünsche wie „ohne Milcheiweiß“, „Vegetarisch“ „ohne Fleisch“ gibt es auf Vorbestellung. Ich stelle immer einen aktuellen Speiseplan ins Linde Intranet und Internet unter www.haka-lutsch.de/linde KM: Was unterscheidet dann die beiden Gerichte? Also gibt es ein einfaches und ein anspruchsvolleres, ein vegetarisches oder kalorienreduziertes? KHL: es gibt eines mit Fleisch und das Zweite ist dann eher Gemüse oder eine Mehlspeise. Die Akzeptanz dieser Gerichte: 4/5 zu 1/5. Der Preis unterscheidet sich nur über Portionsgröße. KM: Was steht Ihnen pro Gang für ein Budget zur Verfügung? Und wie viel bezahlt der Mitarbeiter pro Gericht und übernimmt die Firma einen Teil davon? KHL: Wir rechnen einen Durchschnitt über´s Jahr von 2 Euro netto für Lebensmittel. 3,40 Euro kostet die Hauptkomponente mit Beilage, also zum Beispiel Schnitzel mit Kartoffelsalat, 3,80 Euro dann mit Nachtisch und Suppe oder Fruchtsaftschorle. 4,50 Euro kostet die Großportion „all inclusive“ aber mit nur einer Hauptkomponente sprich es gibt nicht 2 Schnitzel 😉 Die Kosten zur Produktion eines Essens betragen ca. 8 Euro, den nicht erwirtschafteten Anteil trägt die Firma also ca. 50% KM: Kommen Sie gut mit ihrem Budget klar? Sind Sie am Einkauf direkt beteiligt? KHL: Zweimal: Ja! KM: Kaufen Sie bewusst saisonal, regional? KHL: Ja, unbedingt. KM: Wie oft ändern Sie den Speiseplan? Wie oft nehmen Sie neue Gerichte hinzu? Wie groß ist der Wiederholungszeitraum der einzelnen Gerichte? KHL: jede Woche gibt es einen anderen Speiseplan. Natürlich müssen sogenannte „Renner“ alle drei Wochen drauf stehen KM: Nutzen Sie viele Fertigprodukte und falls ja, welche? KHL: Natürlich verwenden wir Convenience Food, also arbeitserleichternde Essenszutaten; ich sehe geschältes Gemüse, portioniertes Fleisch nicht als Fertigprodukt; es wird von uns zubereitet und individuell abgeschmeckt. Es gibt kein Essen aus der Dose, wir wärmen nichts an Fremdprodukten auf! KM: Bei welchen Gerichten ist der Ansturm der Mitarbeiter am größten? – ich glaub ich weiß die Antwort schon 😉 KHL: Currywurst, Schnitzel paniert, Schweinebraten, pommes frites … 😉 KM: Mit welchem Gericht haben Sie am meisten Stress in der Küche? KHL: Stress gibt es nicht, gut geplant ist halb gekocht! KM: Welcher Typ Küchenchef sind Sie? KHL: Ruhig, vorausplanend KM: Ein Mitarbeiter kritisiert Ihr Essen, wie reagieren Sie? KHL: Ich versuche es zu erklären warum das so ist. Wenn es für die Masse gilt, wird es sofort geändert; wenn es nur für Ihn ist, versuchen wir den Wunsch zu erfüllen KM: Welche Mitarbeiter sind Ihnen die Liebsten? KHL: mit denen ich reden kann, die nicht einfach weg bleiben KM: Welche Ihrer Charakter Eigenschaften kommt in Ihrem Beruf am besten zum Tragen? KHL: meine Kompromissbereitschaft KM: Auf welchem Gebiet in der Küche, wachsen Sie über sich hinaus? KHL: bei der Organisation KM: Was dulden Sie in Ihrer Küche überhaupt nicht? KHL: unsauberes Arbeiten KM: Was essen Sie am liebsten? KHL: Krebse, Muscheln, Rindersteaks KM: Kochen Sie auch privat gern? KHL: für Gäste schon, für mich eher nicht KM: Gehen Sie gern auswärts essen? KHL: Ja, je nach Saison gibt es Lokale die ich wegen des Wildangebotes besuche, dann solche mit Fisch, im Biergarten dann natürlich zum Weißbier Weißwürste – gehe also nicht wegen dem Hunger oder weil ich keine Lust habe was zu kochen, sondern um mit Genuss die Gerichte der Kollegen zu würdigen. KM: Wenn Sie in allem, was Ihre Arbeit betrifft so schalten und walten könnten, wie Sie wollten, was würden Sie ändern, einführen oder abschaffen? KHL: Die „Freiheit“ habe ich mir bereits erarbeitet: Kochen muss ich immer so, wie es meine Kunden wollen. Ansonsten ist kein finanzieller Erfolg möglich. Die Akzeptanz muss stimmen. Wie gesagt, Dialog mit dem Kunden. Und: Stillstand ist Rückschritt, es gibt immer was Neues zum Testen! Habe z.B. die Kassen ohne Kassier eingeführt, bargeldlose Bezahlung, Kunden bedienen sich und portionieren selber usw. Habe nur noch einen Vollzeit-Koch, eine Teilzeit-Köchin und eine Frau in Vollzeit als Mädchen für alles. Es funktioniert und der Betrieb wird immer noch in Eigenregie der Firma Linde betrieben, was heute nicht mehr ganz selbstverständlich ist! KM: Stimmt, immer mehr Betriebe vergeben Ihre Kantine aus Kostengründen an Fremdfirmen. Die Linde AG in Schalchen kann sich glücklich schätzen einen so engagierten, ich sags mal salopp, „Küchenchef“ zu haben. Wenn ich da nur an Ihre Versorgungsidee für Schule und Kindergarten denke, vielleicht regt das ja zur Nachahmung an! Vielen Dank noch mal Karl Heinz und weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Organisieren!

Ich bin schön!

Der selbstkritische Blick in den Spiegel, wer kennt den nicht? Besonders wenn frau feststellt: Plötzlich ein Pölsterchen! Lange, lange bevor es die Öffentlichkeit wahrnimmt, entstehen da nagende Zweifel, die nicht selten sogar die Grundmauern des Selbstbildes zu erschüttern drohen.
Es gibt immer wieder Lebensabschnitte, besonders bei uns Frauen, da wird selbstkritisch Inventur gemacht. Oft mit dem Ergebnis, jetzt muss sich was ändern! An diesem Punkt kommen dann bestimmte Berufsgruppen ins Spiel. Da wäre wohl die am häufigsten frequentierte Gruppe, die der Frisöre und Haarstilisten, auch Kosmetik- und Fitness-Studios werden gern besucht. Wenn es etwas tiefer gehen soll, kommen diverse Beratergruppen ins Spiel: ganz klar sind da wir Ernährungsberater gefragt, vielleicht auch das ein oder andere Persönlichkeitscoaching und ganz bestimmt gehören Stil- und Imageberatungen dazu.
Ein verzerrtes Selbstbild kann einem ganz schön den Tag versauen; eine dauerhaft schräge Selbstwahrnehmung sogar ganze Lebensabschnitte. So haben Astrid und ich schnell die Gemeinsamkeit entdeckt, dass es uns beiden, unabhängig aller Äußerlichkeiten, sehr wichtig ist, unsere KundenInnen auch wieder zu einer freundlicheren und liebevolleren Selbsteinschätzung zu führen.
Heute möchte ich in einem weiteren Interview, Astrid Fiedler, eine Stil- und Imageberaterin aus Hamburg-Bergedorf, näher vorstellen.
KM: Was bieten Sie Ihren KundenInnen, Astrid?
AF: Mit meinem Angebot unterstütze ich Menschen darin, frischer, strahlender und entspannter zu wirken. Meine Kunden sagen mir nach der Beratung oft, dass sie mehr Sicherheit im Umgang mit Farbe, Stil und im Auftreten gewonnen haben.
KM: Verraten Sie uns, was Sie dazu gebracht hat, gerade dies zu tun?
AF: Ich stand vor Jahren sehr ratlos und unentschlossen vor meinem Kleiderschrank und konnte mich nicht entscheiden, was ich anziehen sollte.
Ich hatte schon Verschiedenes anprobiert und aussortiert und noch drei Teile zur Auswahl: Ich zog mein weißes Kleid an, das mir sonst immer sehr gut gefallen hatte – aber plötzlich sah ich, dass es mich blass wirken ließ.
Ich probierte es mit schwarz – fand mich aber auch blass und fade .
Zu guter letzt zog ich ein Kleid in einem Goldton an und fühlte mich ganz wohl damit. Dafür habe ich mich dann letztendlich auch entschieden und habe an dem Abend auch viele Komplimente für mein Aussehen erhalten. Heute würde ich sagen, dass diese Farbe mich feiner und mindestens zehn Jahre jünger wirken ließ.
Beeindruckt hat mich an dem Abend eine Frau in einem schwarzen Kleid – denn sie sah umwerfend darin aus, obwohl sie nicht im klassischen Sinne einer Schönheit entsprach.
Ich fand diese Entdeckung spannend und beobachtete bald, dass einige Menschen in bestimmten Farben blass und müde wirken, während andere Menschen in den gleichen Farben vital und frisch wirkten.
Irgendwann fiel mir auf, dass dahinter ein Prinzip steckt und das wollte ich herausfinden. Da ich es zudem außerordentlich spannend finde, Menschen in Entwicklungs-Prozessen zu begleiten, habe ich dann diesen Beruf gewählt.
Und ich bin immer wieder begeistert, wie schön Menschen sich verändern können.
KM: Wer kommt zu Ihnen?
AF: Meine jüngste Kundin war 7 Jahre alt, das Mädchen habe ich anlässlich einer Schiffstaufe beraten. Die älteste Kundin war 87, sie wollte nun endlich mal etwas für sich tun. Die meisten KundInnen sind zwischen 35 und 50. Damen und Herren nutzen das Angebot immer häufiger um sich beruflich entsprechend darzustellen, oder sich einer Veränderung anzupassen. Sie merken, dass der alte Schuh nicht mehr passt, aber wissen noch nicht, wie der Neue aussehen soll. Manchmal reicht eine Beratung aus, manchmal begleite ich die Menschen über einen bestimmten Zeitraum in diesem Findungsprozess.
KM: Geht es Ihren KundenInnen in der Mehrzahl eher um Business-Etikette und -Stil oder auch um eine ganz persönliche Unterstützung in Sachen Stil und Image?
AF: Es ist beides gleichermaßen gefragt.
KM: Wie gelingt es Ihnen, herauszufinden, mit welchem Stil und Outfit sie glücklich werden könnten?
AF: Ich frage: Wie möchten Sie wirken? Wenn es um die berufliche Entwicklung geht: Was machen Sie genau? Welche Signale möchten Sie senden?
Ich setze mich sehr intensiv mit der Persönlichkeit und den beruflichen Bedingungen auseinander damit alles passt.
KM: Bei den Einzelberatungen, welche Sätze hören Sie am häufigsten?
AF: Ich werde häufig unterschätzt.
Kann ich das noch anziehen?
Ich bin unsicher.
Sagen Sie mir, was zu mir passt.
KM: … und welchen Satz hören Sie sich oft sagen?
AF: Wie möchten Sie wirken?
Mit Ihrer Figur können Sie sich folgendes leisten…
Die gewünschten Signale senden Sie mit…
KM: Gab es schon Situationen, in denen Sie gemerkt haben, dass Sie allein nicht weiterhelfen können und es einer weiterführenden Beratung bedarf, also Hilfe z.B. in der persönlichen Ausrichtung, die Psyche betreffend oder gesundheitlich in Sachen Gewichtsreduktion? Und wie gehen Sie dann mit diesen Situationen um?
AF: Ja, es gab diese Situationen. Den persönlichen Prozess der Ausrichtung begleite ich mit Persönlichkeitscoaching, ansonsten empfehle an ausgesuchte Kooperationspartner weiter.
KM: Das Thema „Authentizität“ hier– „eine Rolle spielen“ dort, wird in letzter Zeit, angestoßen durch das Buch von Rainer Niermeyer „Mythos Authentizität“, wieder öfter diskutiert. Jetzt, ohne näher auf das Buch einzugehen, wie ist Ihre Sicht dazu, aus der Erfahrung, aus Ihrer Praxis heraus?
AF: Meine Arbeit zielt nicht darauf ab etwas vorzugeben, was man nicht ist .
Ich glaube, dass eine innere Sicherheit entsteht, wenn Menschen ihre Kompetenzen und Einstellungen erkennen, aus der heraus sie agieren können – das wirkt authentisch. Diese Sicherheit oder Kompetenz kann man schon mit dem Outfit kommunizieren. Eine Imageberatung unterstützt dabei.
KM: immer gern genommen in Interviews, aber, wie ich finde, auch meistens sehr interessant:
die kurzen Assoziationen. Also, ich gebe Ihnen ein Wort vor und Sie sagen ein-zwei Sätze oder Begriffe , die Ihnen dazu einfallen.
KM: Peinlichkeiten –
AF: wird mit Charme die Schärfe genommen.
KM: Image –
AF: ist das Bild, dass andere von uns haben und wir von anderen.
KM: Selbstbild
AF: – ist manchmal ganz schön schräge.
KM: Erfolg –
AF: ist wichtig für das Selbst und hat nicht unbedingt etwas mit Geld zu tun.
KM: Mode –
AF: ist Zeitgeist und, wenn man es schafft sich aus der Vielfalt das Passende zu kaufen, eine tolle Sache.
KM: Hatten Sie schon mal einen richtig eitlen Menschen in Ihrer Beratung? Also jemanden, der geradezu selbstverliebt und narzisstisch auf sein Äußeres fixiert ist?
AF: Nein.
KM: Und hatten Sie auch schon mal jemanden, der nur kam, weil er/sie geschickt wurde? So nach dem Motto, da muss was passieren mit Dir, jetzt geh mal zu einer Stilberatung?
AF: Ja – und die Kunden waren jedes Mal dankbar für die Beratung, denn Sie haben viel über ihre Wirkung auf Andere erfahren.
KM:  noch zwei Sachen, Astrid:
1. Wann, in welchen Situationen, Lebensabschnitten empfehlen Sie, eine Image-Beratung zu buchen?
AF: Eine Imageberatung ist immer sinnvoll, wenn man etwas für sich tun möchte und in den Wechselphasen des Lebens:
Schule, Studium – Beruf, Karriere
Heirat –Scheidung
Kinder aus dem Haus – Wechseljahre
KM: 2. Warum bei Ihnen?
AF: Ich verfüge über einen langjährigen, großen, persönlichen und fachlichen Erfahrungsschatz, aus dem heraus ich arbeite Eine Kundin, die seit etwa drei Jahren zwei mal im Jahr mit mir einkaufen geht, um Ihre Garderobe aufzufrischen war beim letzten Mal ganz traurig, dass wir so schnell fertig waren. Sie genießt die Zeit und wir freuen uns jedes Mal gemeinsam über die schöne Wandlung.
KM: Geben Sie uns am Schluss noch mal einen ganz heißen Tipp, für unseren Alltag, wo wir vielleicht nicht von selbst drauf kommen, den aber jeder für sich mal anwenden kann?
AF: Wir unterhielten uns im Vorgespräch auch über Gewohnheiten. – Um meine Körperhaltung zu verbessern, habe ich mir vor Jahren mein Handy im Stundentakt auf Vibrationsalarm gestellt, um mich an die neue Haltung zu gewöhnen. Das kann man auch mit neuen Glaubenssätzen machen. Übrigens auch mit Essgewohnheiten 😉
KM: Klasse Trick! Das stimmt, unliebsame Gewohnheiten muss man sich wirklich abtrainieren, um sie erfolgreich loszuwerden.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viele zufriedene, schöne KundenInnen und danke Ihnen für Ihre interessanten Einblicke, liebe Astrid Fiedler!
Über Ihre Aktionen und Angebote können Sie sich über die Webseite www.imagekonkret.de informieren.