Heute möchte ich wieder eine kleine, aufstrebende Firma vorstellen. Die Inhaberin sitzt direkt an der Quelle Ihrer Produkte, denn , Petra Helmreich vertreibt Stevia Produkte aus dem Ursprungsland dieser wertvollen Pflanze, aus Paraguay. Es ist schon viel geschrieben worden über die ökonomischen Zusammenhänge, von den Problemen es in Deutschland zu vertreiben etc. -siehe hierzu auch Artikel „Stevia: Zarte Pflanze – harte Währung“. Ich möchte in erster Linie von der Inhaberin des Yerbabuena-Shops, Petra Helmreich näheres über die Idee und die Leidenschaft für Stevia, sowie vielleicht das ein oder andere Geheimrezept zu erfahren.
K: Konsequenterweise gleich zu Beginn die Frage, wie alles anfing, Petra:
Wie kamst Du auf die Idee, ausgerechnet Stevia zu vertreiben? Die Idee, ein Plan, die Ausführung, war das ein langer Prozess?
P: Zunächst einmal vielen Dank Konstanze, für die Einladung zu diesem Interview!
Also, um ganz ehrlich zu sein war es gar nicht einmal vorrangig die Idee Stevia zu vertreiben, sondern die Idee, die südamerikanische Mate-Trinkkultur nach Europa zu bringen – und dabei ist natürlich die Stevia nicht wegzudenken.
Dass es ausgerechnet meine Steviaprodukte sind, die in Europa so reißenden Absatz finden, spricht natürlich für das ausgeprägte Gesundheitsbewußtsein meiner Kunden – das freut mich sehr.
Die Idee, die schöne und vor allen Dingen gesunde Tradition des Matetrinkens zu vertreiben hatte ich bereits kurz nach unserer Einwanderung hier in Paraguay – das war vor über 3 Jahren J Ein konkreter Plan und dessen Umsetzung entwickelte sich dann erst im August oder gar September 2008. Ab da ging dann alles relativ zügig über die Bühne. Mein Ziel war es, bis Anfang Dezember 2008 den Shop online zu stellen.
Nunja, das ist mir dann auch gelungen – YerbaBuena-shop steht meinen Kunden und solchen die es werden wollen – seit dem 5. Dezember 2008 mit tollen Produkten und interessanten Informationen zur Verfügung.
K: Dein Shop heißt: Yerba Buena. Was heißt das, gibt es eine Geschichte zur Namensfindung?
P: Oooh – die Namensfindung – mit das Wichtigste überhaupt – zumindest für mich war das sehr wichtig. Er sollte das ausdrücken, was den Shop ausmacht und außerdem noch gut klingen – und ein anderer wichtiger Punkt war letztendlich auch noch die entsprechend verfügbare Domain J.
Ich bin mit meinem Shop-Namen mehr als glücklich und verrate natürlich gerne, warum.
YerbaBuena ist ein spanisches Wort.
Yerba bedeutet übersetzt Kraut – aber auch der Mate wird in Südamerika kurz „yerba“ genannt. Und Buena bedeutet ganz einfach Gut.
„Gutes Kraut“ ist also die korrekte Übersetzung des Shop-Namens, der damit auch den Inhalt meines Shops auf den Punkt bringt.
Aber – Yerbabuena hat noch eine weitere Bedeutung. Die Pfefferminze trägt ebenfalls diesen Namen – und zwar jene Art, die dem Spearmint-Kaugummi zugesetzt wird, die sog. „Hemmingway-Minze“.
K: Wie hast Du es angestellt, in einem fremden Land, geeignete Lieferanten oder Steviabauern zu finden?
P: Die wichtigste Voraussetzung ist zunächst einmal, die Landessprache zu sprechen, damit man findet, was man sucht und verstehen kann, was man wissen möchte.
Ich habe einen sehr hohen Anspruch was die Qualität meiner Produkte anbelangt, denn schließlich möchte ich nur das Beste an meine Kunden weitergeben und last but not least ist schon allein der Shop-name Programm J
Hier in Paraguay gibt es eine große Auswahl an Stevia-Produkten, doch mußte ich feststellen, daß viele Produkte Zusatzstoffe wie Sorbit oder gar künstlichen Süßstoff enthalten.
Bei der Produktpalette von Stevita hingegen oder auch die P.A.N.-Tropfen ist das anders. Hier gibt es sogar ein Herkunftszertifikat und was Stevita betrifft, führen die Produkte zahlreiche Auszeichnungen, wie z.B. vom paraguayischen Diabetikerverband, der dem internationalen Verband angeschlossen ist, oder die Kosher-Zertifizierung, um nur einige zu nennen.
Hinzu kommt noch, daß Stevita z.B. eigene Plantagen unterhält und somit von der Scholle bis zum fertigen Produkt für Qualität bürgen kann. Dies gilt im übrigen auch für mein Angebot an Mate.
Von daher war es für mich eigentlich verhältnismäßig einfach, mich für „meine“ Produkte zu entscheiden – ich bin überzeugt von ihnen.
Insofern ja, ich kenne Steviabauern – auch wenn es nicht der kleine Campesino auf seiner Parzelle ist – hier in Paraguay wird es erst ab einigen tausend Hektaren interessant. Doch was nicht ist, kann noch werden.
K: Waren die Verhandlungen, um Preis, Menge und Transport schwierig?
P: Die paraguayischen Lieferanten waren sehr entgegen kommend und interessiert und sind von meiner Initiative natürlich sehr angetan, ihre Produkte ins ferne Europa zu bringen. Momentan kann ich jedoch noch nicht mit Großabnehmer-Rabatten rechnen, da ich mit meinem Shop noch ganz am Anfang stehe, was den Umsatz anbelangt. Insofern liegt es in der Hand meiner Kunden – je größer der Absatz ist, desto schneller werde ich in der Lage sein, bessere Konditionen auszuhandeln, die ich dann selbstverständlich gerne an meine Kundschaft weiter reiche.
K: Wie wächst Stevia dort eigentlich? Wie oft im Jahr wird geerntet? Auf welche Art wird geerntet?
P: Das Hauptanbaugebiet der Stevia liegt im nördlichen Paraguay, an der Grenze zu Brasilien, in den Departamenten San Pedro, Alto Paraná, aber auch in Concepción, Central und Caaguazú. Der Anbau erfolgt überwiegend auf verhältnismäßig kleinen Parzellen auf den außergewöhnlich nährstoffhaltigen dunkelroten Böden Paraguays.
Geerntet wird viermal im Jahr ! Und zwar alles in Handarbeit – d.h. ohne Einsatz von irgendwelchen Maschinen.
Die Erntehelfer schneiden die Steviapflanzen entweder mit der Heckenschere oder aber mit der Machete auf Wurzelhöhe ab und breiten sie dann auf großflächigigen Planen an der Sonne zum trocknen aus. Anschließend werden die Blätter – per Hand – von den Stielen gepflückt und zur Weiterverarbeitung transportiert.
Also – insgesamt ein sehr aufwändiger Prozess, der allerdings für viele hunderte Familien in den Pflanzungsgebieten ein Überleben sichert.
K: Wie sieht es mit den Gedanken der Nachhaltigkeit aus, was weißt Du über den Einsatz von Dünger und Pestiziden?
P: Natürlich ist dies ein Aspekt, der mir selbst sehr am Herzen liegt und mit den Ausschlag gab für die Auswahl meiner Produkte für den Shop.
Steviapar S.A. – bürgt für die Bioqualität ihrer Stevita-Produke. Es kommen weder künstliche Dünger noch Pestizide zum Einsatz. Und bei dem sehr aufwändigen Extraktionsprozess zur Gewinnung des Steviosid, wird im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, mit Wasser gearbeitet.
K: Wohin vertreibst Du überall? Könntest Du Dir einen weiteren Ausbau der Geschäfte vorstellen? Partnerschaften?
P: Meine Kunden kommen vorwiegend aus Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und sogar Frankreich und Italien.
Wer sich meinen Shop anschaut wird feststellen, daß er ausschließlich in Deutsch geschrieben ist. Von daher ist natürlich der mögliche Kundenstamm eingegrenzt. Aber, eine englischsprachige Variante der Angebotspalette ist bereits in Planung und damit wäre Yerbabuena-shop dann international.
Und – ich verrate jetzt mal ein Geheimnis – die Produktpalette wird in Kürze ebenfalls um eine weitere Kategorie erweitert. Was das genau sein, verrate ich natürlich nicht – aber es wird 100% Yerba Buena sein J.
K: Wie und wozu verwendest Du selber Stevia?
P: Diese Frage habe ich befürchtet JJ nun gut, also dann beichte ich jetzt, daß ich mich selbst so gut wie zuckerlos ernähre.
Aber natürlich verwende ich Stevia in der Küche, denn meine Familie liebt alles, was Süß ist. Das morgendliche Müsli wird mit Stevita-Pulver gesüßt und in den Tee kommen Stevia-Tropfen – wobei ich persönlich beim Teetrinken auch schonmal eine Ausnahme mache und 1-2 getrocknete Steviablätter in den Tee gebe, einfach weil es lecker ist.
Naja, und Süßspeisen, Kuchen oder viele Weihnachtsplätzchen bieten sich für den Einsatz von Stevia ja regelrecht an. Und das tolle daran ist, daß man dann wirklich hemmungslos und ohne schlechtes Gewissen schlemmen kann.
Ach ja, und hier in Paraguay gibt es jetzt auch Eiscreme mit Stevia!
Ich habe es selbst noch nicht probiert, werde es aber bestimmt nachholen, sobald hier wieder der Sommer eingekehrt ist.
Nicht unerwähnt möchte ich aber lassen, daß Stevia ein starkes und bewährtes Heilkraut ist – und zwar egal, ob es als frische oder getrocknete Blätter verwendet wird. Es wirkt z.B. stark entzündungshemmend und kommt als natürliches Antibiotikum vor allem bei Scheidenentzündungen zum Einsatz. Es hemmt die Plaquebildung der Zähne und wirkt traditionell gegen Bluthochdruck. Und für Diabetiker ist es ein Segen, denn es hat nicht nur NULL Kalorien, sondern reguliert darüber hinaus auch noch den Blutzuckerspiegel. Alle Wohltaten der Stevia rebaudiana B. hier aufzuführen würde jetzt glaube ich den Rahmen sprengen, oder?
K: Stimmt es eigentlich, daß Steviosid – also das hochkonzentrierte weiße Steviapulver – das Non-plus-ultra des Stevia ist?
P: Ja und Nein.
Es stimmt, daß das Steviosid 300x süßer ist als Steviablätter es sind. Aber – genau deshalb ist es für den Endverbraucher – also auf dem Frühstückstisch oder in der Küche, kaum verwertbar. Es ist einfach viel zu hoch konzentriert – man kann es nicht bzw. sehr schlecht dosieren. Das Ergebnis ist Bitterkeit. Insofern Nein, es ist nicht das Nonplusultra – nicht für den Verbraucher.
Ich höre und lese immer wieder, daß die Leute auf das Steviosid erpicht sind. Meiner Meinung nach werden die Konsumenten nicht richtig aufgeklärt, vielleicht auch deshalb, weil Steviosid die Kassen richtig klingeln läßt – es ist nämlich sehr sehr teuer.
Hier in Paraguay wird das Steviosid für den industriellen und landwirtschaftlichen Einsatz angeboten. D.h. also zur Weiterverarbeitung in diversen Steviaprodukten wie Pulver und/oder Tropfen aber auch für den Einsatz in der Viehwirtschaft oder als biologischer Dünger.
Allein hier kann man schon erkennen, wie hochdosiert und wenig geeignet es für den Endverbraucher ist.
Also ich kann wirklich nur jedem dazu raten, die fertigen Produkt-Kompositionen zu verwenden – und bei Stevita weiß ich nunmal, daß Erfahrung und Qualität gewährleistet sind.
K: Die Produkte kann man bei Dir online in Deinem Yerbabuena-Shop bestellen. Gibt es irgendwelche Zollbegrenzungen zu beachten und wie teuer müssen wir uns die Versandkosten vorstellen, hast Du ein Beispiel?
P: Der Versand der Produkte ist problemlos. Ich verschicke die Päckchen mit der paraguayischen Post – das funktioniert hervorragend. Auch was die Postlaufzeit von 10-15 Tagen anbelangt, so sind mir bislang keine Beschwerden zu Ohren gekommen.
Schade ist allerdings, daß ich dem Bedürfnis einiger Kunden nicht nachkommen kann, die Bestellungen per Nachnahme zu verschicken. Aber diese interessante Versandart wird von der hiesigen Post leider nicht angeboten.
Zolltechnisch spielt sich alles im legalen Bereich ab – da braucht also niemand Magengrummeln zu haben J In Deutschland ist Stevia ja bedauerlicherweise nur eingeschränkt verkehrsfähig. Damit ist aber lediglich der Verkauf innerhalb Deutschland untersagt – NICHT VERBOTEN ist jedoch der Kauf, der Besitz oder der Verzehr von Stevia.
Wer also bei mir in Paraguay Stevia bestellt, macht sich nicht strafbar !!
Achso ja, Deine Frage zu den Versandkosten beantworte ich natürlich gern.
Die amtlichen Postgebühren sind nach Gewicht gestaffelt – und zwar in 250g-Schritten. Im Warenkorb des Shops wird dies automatisch berücksichtigt und auch sofort ausgewiesen. Für den Kunden ist es also ganz einfach, sicher und übersichtlich, seine Bestellung zu machen.
Ein kleines Exempel der Postgebühren zum besseren Verständnis – ich hoffe, es führt nicht zur Verwirrung: bis 300g wird für € 6,67 befördert, bis 500g zahlt man € 8,67, bis 750g kostet es € 10,83 und bei 1,75 kg sind es nur € 20,83.
Dem interessierten Kunden empfehle ich immer – um das optimale Warengewicht vs. Postgebühr zu ermitteln – im Warenkorb selbst mit den Mengen zu „spielen“, also ein bisschen kreativ zu sein. Solange der Kaufvorgang nicht ausdrücklich abgeschlossen ist, kann da ja nichts passieren.
Und selbstverständlich bin ich auch gerne beim tüfteln behilflich – einfach eine Email über das Kontaktformular an mich schicken.
K: Was wünscht Du Dir für die Zukunft in Bezug auf Dein Geschäft?
P: Ich wünsche mir, mit meinem Angebot an Stevia, Mate, Kräuter und Zubehör viele Menschen erreichen und überzeugen zu können. Und ich wünsche mir natürlich viele viele Kunden für meinen Shop.
K: Halt uns hier weiter auf dem Laufenden, vielen Dank und weiterhin viel Erfolg, Petra!