August Thai Five

Diesen Monat geht es um kleine geheime Botschaften im täglichen Leben der Thailänder.

This month, we’re diving into the world of little secret messages hidden in the daily lives of the Thai people.

1. Achtung! Attention!

So grün und üppig wie die Pflanzenwelt in Thailand ist, verwundert es zunächst nicht, ein paar Äste auf der Straße liegen zu sehen. Doch mit der Zeit erkennst du folgenden Zusammenhang: Ein paar Meter weiter befindet sich ein Auto im Krisenmodus, es steht da, weil es nicht mehr weiter fahren kann. Richtig, diese Äste sind „Warndreiecke“! Das ist ziemlich smart. Das spart nicht nur das Geld für die Anschaffung eines Warndreiecks sondern auch die Strafgebühr, falls man bei einer Warndreieckmitführungspflicht beim Nicht-Mitführen erwischt wird. Es schont außerdem die Ressourcen, die es braucht, ein Warndreieck herzustellen, Bäume und Gesträuch gibt es hier schließlich genug an jeder Straße. Es ist auch gar nicht so wichtig, nach der Weiterfahrt, die Äste wieder von der Straße zu räumen. Sie werden verrotten, verweht oder wiederverwendet.

Given how lush and green the plant life in Thailand is, it’s not initially surprising to see a few branches lying on the road. But with time, you’ll notice the pattern: a few meters ahead, there’s a car in crisis mode, stopped because it can’t go any further. Correct, those branches are “warning triangles”! Pretty smart, right? It not only saves you the money of buying a proper warning triangle, but also the fine for not carrying one if you get caught in a place where it’s required. Plus, it conserves the resources needed to manufacture a warning triangle—trees and shrubs abound along every road here. And it’s not really important to remove the branches after you’re on your way again. They’ll decompose, get blown away, or will be reused.

2. Lecker! Yummy! Aroy!

Du bist relativ neu in Thailand und das vielfältige Essensangebot überfordert dich? Besonders dann, wenn es vor den Restaurants keine Tafeln mit Menü-Bildern gibt? Das mit dem Lesen, wird in der ersten Zeit auch noch nicht so gut laufen. Hier ein Tipp vorab (dazu wird es noch einmal eine eigene Reihe geben): Wenn du ein nacktes, blasses Huhn kopfüber in einem Schaukasten hängen siehst (in Plastik oder echt), dann gibt es dort Khao man gai (ข้าวมันไก่). Ein wunderbar einfaches gradliniges und fast immer schmackhaftes Gericht, welches die Thais gern im Laufe des Vormittags essen. Khao man gai gehört eindeutig zu meinen Lieblingsthaigerichten. Es besteht „nur“ aus gekochtem Hühnerfleisch, Reis, ein paar Gurkenscheiben und dazu meistens eine fantastische Chilisoße (น้ำจิ้มข้าวมันไก่) und immer ein Schälchen von der Brühe. Ein wirklich bodenständiges Gericht, dessen Raffinesse in der Zubereitung und Qualität dieser wenigen Komponenten besteht.  

khao man gai

Are you fairly new to Thailand and overwhelmed by the variety of food on offer? Especially when there are no picture menus outside the restaurants? Reading won’t come easily in the beginning either, right? Here’s a tip in advance (there will be a separate series on this later): If you see a naked, pale chicken hanging upside down in a display case (whether plastic or real), that’s a sign they serve Khao man gai (ข้าวมันไก่) there. It’s a wonderfully simple, straightforward, and almost always delicious dish that Thais love to eat mid-morning. Khao man gai is definitely one of my favorite Thai dishes. It consists of “just” boiled chicken, rice, a few slices of cucumber, mostly a fantastic chili sauce (น้ำจิ้มข้าวมันไก่), and always a small bowl of broth. A truly down-to-earth dish whose finesse lies in the preparation and quality of these few components.

3. Ein Karton auf einem Auto? –  A box on a car?

Meistens steht eine Telefonnummer darauf, nie ein Preis und häufig ขาย. Was ja nicht jeder, der grad in Thailand gelandet ist, gleich zu lesen vermag. Es entspricht dem Deutschen „zu verkaufen“ oder neudengsch “sale”. Der Preis wird erst beim direkten Kontakt genannt, wenn ein potenzieller Käufer sich meldet. Schließlich möchte man sich die Option offenhalten, den Preis individuell an die tagesaktuelle Bedürftigkeit und den Käufer anzupassen. Dieses VB (Verhandlungsbasis) folgt ganz eigenen Thai-Gesetzen, die nicht selten erheblich von westlichen Geschäftslogiken abweichen. So gewährt man hier durchaus gern Rabatte und Nachlässe, jedoch nur, wenn sie vom Verkäufer ausgehen und bereits gedanklich eingepreist sind. Egal, ob es um einen Gebrauchtwagen, um Antiquitäten, Häuser, um Mengenrabatt, Mängelware oder Ausstellungexemplare geht, preismindernde Vorschläge von der Käuferseite werden in den meisten Fällen mit einem lächelnden Kopfnicken und einer Wiederholung des angesetzten Preises abgeblockt.

The box usually has a phone number written on it, rarely a price, and often the word ขาย. Not everyone who just arrived in Thailand can read that, but it translates to “Sale” in English. The price? That only comes up when a potential buyer makes contact. The seller wants to keep the option open to adjust the price according to his day’s needs and the specific buyer. This OBO (or best offer) approach follows its own unique Thai rules, often deviating significantly from Western business logic. Here, discounts and concessions are gladly offered—but only if they’re initiated by the seller and mentally factored in beforehand. Whether it’s about a used car, antiques, houses, about quantity discounts, defective goods or exhibition specimens, any price-reducing suggestions from the buyer’s side are usually met with a smiling nod and a repetition of the original price.

4. Von Löwen und Hähnen – About lions and roosters

Kleine bis riesige Tierfiguren findest du in Thailand überall. Vor allem um Tempel, Buddha Statuen und Geisterhäusern herum. Häufig zieren sie auch die Zufahrten und Einfahrten von Firmen und privaten Häusern. Bekanntes Beispiel sind die Wächterlöwen, die manchmal zum Schutz auf den beiden Eingangspfosten von größeren Gebäuden aufgestellt werden. Oft sind es auch Tiere aus dem chinesischen Jahreshoroskop, die Grund und Boden je nach Geburts- oder Baujahr schmücken. Die Hähne, die man gerade im ländlichen Bereich hin und wieder rechts und links vom Eingang postiert sieht, haben noch eine spezielle Bedeutung. Sie weisen in der Regel darauf hin, dass hier hin und wieder Hahnenkämpfe stattfinden. Hahnen-, Fisch- und Käferkämpfe (inklusive der dazugehörigen Sportwetten) haben in Thailand eine lange Tradition und sind daher, genau wie das Raketenfestival, geduldete Glücksspiele. In einigen Regionen werden sie sogar als Touristenmagnet gefördert. Bei den dörflichen Hahnenkämpfen kann man aber fast sicher sein, dass es sich nicht um diese lizensierten, streng geregelten Arenen handelt.

In Thailand, you’ll find small to giant animal figures everywhere. Especially around temples, Buddha statues, and spirit houses. They often adorn the driveways and entrances of companies and private homes too. A well-known example is the pair of guardian lions on the entrance posts, which should protect the house or area behind. Also common are animals from the Chinese zodiac, decorating the land according to the birth of the owner or construction year. The roosters, which you occasionally see on the right and left of the entrance, particularly in rural areas, have a special meaning. They usually indicates that cockfights take place here now and then. Cockfights, fish fights, and beetle fights (along with the associated sports betting) have a long tradition in Thailand and, like rocket festivals, are tolerated Gamblings. In some regions, they’re even promoted as tourist attractions. However, in village cockfights, you can be almost sure that these are not the licensed, strictly regulated arenas.

5. Flaschenpost – Message in (from) a bottle

Zum Schluss ein geheimes Zeichen, welches sich nicht an uns Menschen richtet, sondern an Hunde adressiert ist. Magic! Was denkt ein Hund, wenn er eine Wasserflasche sieht? Das würde mich wirklich mal interessieren. Vielleicht denkt er, hier kann ich unmöglich gegenpinkeln, so zumindest die Hoffnung der Flaschenaufsteller. Aber warum? Spritzt sie wohlmöglich zurück, die Flasche? Wird sie bald wieder entfernt, sodass der wertvolle Duftstoff hier verschwendet ist? Vielleicht kann sich ja mal ein Hundeflüsterer melden und seine Theorie mitteilen. Fakt ist, dass viele Thais volle Wasserflaschen an Wände und vor ihren Autoreifen (besonders bei neuen, teuren Felgen) aufstellen. Immer in der, anscheinend berechtigten Hoffnung, dass die Hunde da nicht gegenpinkeln mögen. Warum auch immer.

Lastly, a secret sign that isn’t directed at humans but at dogs. Magic! What does a dog think when it sees a water bottle? I’d really like to know. It seems the dog thinks— so the bottle-placer hopes—“I can’t possibly pee here.” But why? Does the bottle splash back? Will it soon be removed, making the valuable scent marker wasted? Maybe a dog whisperer could share their theory. The fact is, many Thais place full water bottles against walls and in front of their car tires (especially when it comes to new, expensive rims). Always in the seemingly justified hope that the dogs won’t pee there. For whatever reason.

One year Thai Five! Ein Jahr Thai Five!

Bin gespannt, wie es dann in September weitergeht!

I’m excited to see what happens in September!

Derweil kannst du dich ja noch mal durchs Jahr scrollen und wenn dir das gefällt, ver- oder weiterlinken. Dankeschön!
In the meantime, you can scroll through the year again and if you like it, share or link to genugda.de. Thank you!

July Thai Five

Ab und zu gibt es (sinn)befreite Thai Five. Befreit von einer autoritären Überschrift, ohne Rahmen und rote Fäden. Kurz abgelichtet und erzählt: Was war bemerkenswert für mich und unwichtig genug, um in meinen Juli Thai Five auf genugda Erwähnung zu finden.

Sometimes, I serve you a free Thai Five: free from a central theme, a common thread. Just briefly captured and told: Something noteworthy for me and trivial enough to make it into my July Thai Five on genugda.

1 – Bun Bang Fai, Rocketfestival, ประเพณีบุญบั้งไฟ

Das ist ein würdiger Startschuss für meine July Thai Five. Mein Lieblingsfestival! Schon oft habe ich darüber geschrieben.* Ja und ich weiß, es ist gefährlich, dämlich, laut und primitiv, – geschenkt. Hier nur so viel dazu, ich habe es auch dieses Jahr wieder in Huai Lan genießen dürfen! Es gibt weitere, sehr berühmte und größere Raketenfestivals in Thailand und Laos. Doch wenn ich von den Menschenmassen und organisierten Reisen dorthin höre, freue ich mich jedes Jahr, dass ich hier, fast vor der Haustür, dieses explosive Fest miterleben kann! Ganz ohne das touristische Tamtam. Sinn und Zweck des Ganzen, außer trinken, tanzen, wetten, zündeln, ist es, die Wolken anzustubsen, damit sie in der nun folgenden Monsunzeit ordentlich Wasser lassen. So einfach ist das.   (english version see below)
* Artikel im “Farang”, Post auf “genugda”

Rocketfestival

This is a worthy kickoff for the July Thai Five. My favorite festival! I’ve written about it many times.* Yes, I know it’s dangerous, silly, loud, and primitive. Anyway, I had the pleasure of enjoying it in Huai Lan again this year! There are other, more famous, and larger rocket festivals in Thailand and Laos. But when I hear about the crowds and organized trips to those, I’m always glad I can experience this explosive festival as well in my neighborhood! Completely without the touristy fuss. In short, apart from drinking, eating, dancing, betting, igniting, the purpose is to nudge the clouds so they pour down a lot of rain in the upcoming monsoon season. It is that simple.

foodstall at rocketfestival

2 – Regenzeit, Rainy Season, ฤดูฝน

Im Grunde ist in Nordthailand von April bis Oktober Regenzeit. Das heißt zunächst einmal nicht allzu viel. Die Regenwolken kommen und gehen letztendlich wann sie wollen und dann entscheiden sie noch immer selbst, wo genau sie abregnen. Wie im deutschen Sommer halt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sonnenstrahlen die Mienen erhellen und die Leiber verfärben ist im Sommer am größten. So verhält es sich hier mit dem Regen in der Regenzeit.
Die erste Abkühlung wird sehnsüchtig im April, nach dem Thailändischen Neujahrsfest Songkran erwartet. Dann, Anfang Juli, nachdem ein paar Raketen die Wolken gekitzelt haben, wird die echte Regenzeit erwartet, spätestens jedoch mit Beginn der buddhistischen Fastenzeit Juli/August. Für die Mönche ist dann leider drei Monate Schluss mit lustig. Zumindest in der Öffentlichkeit. Natur Nerds und Foto Freaks haben jetzt ihre beste Zeit!

dunkle Regenwolken

In Northern Thailand, the rainy season technically lasts from April to October. At first, this doesn’t mean much. Rain clouds come and go as they please, and even then, they decide where exactly to rain down. Just like a German summer. The chance of sunshine with brightening faces and tanning bodies is highest in the summer time. That’s how it works here with the rain in the rainy season.
The first rain is eagerly awaited in April, after the Thai New Year Songkran festival. Then, in early July, after a few rockets have tickled the clouds, the real rainy season is expected, latest after the start oft the Buddhist Lent July/August. For monks it means three months no fun, – in public. For nature nerds and photo freaks an exciting season starts!

Tempel

3 – Raupen, Schmetterlinge, Caterpillars, Butterflies

Das ist ja so eine Sache, das mit den Raupen und dem Entlarven. Plötzlich heißt es dann immer so, hui, hui, guck mal, ich bin ein hübscher Schmetterling! Die Raupen dagegen hauen ja alles weg was grün ist, sie fressen unsere geliebten Pflanzen über Nacht kahl! Mal so, mal so, dieselbe Kreatur!
Wenn dieses Prinzip, mit dem Fressen, Entlarven und plötzlich `ne Schönheit, schon so lange in der Natur Usus ist, dann muss das ja grundsätzlich funktionieren. Will sagen, wenn die Raupen den Pflanzen so richtig ans Leder wollten, hätten sie als Schmetterling später ja nix mehr zum schlürfen. Das wäre schön blöd. Kann man ja auch mal so sehen.
Und noch zwei Punkte für die Rauben: Im Gegensatz zu ihrem nervös flatterndem Endstadium, sind sie denkbar einfach zu fotografieren. Außerdem sehen sie in ihrem letzten Lebensabschnitt umwerfend aus. Welches Lebewesen kann das schon von sich behaupten? Erst fett und nimmer satt, dann flatterhaft und zauberhaft.

Raupe

Caterpillar

Quite a thing, this caterpillar business with their reveling act. Suddenly, it’s like, “Tataaah, look here, I’m a pretty butterfly!” As a caterpillar they devour all the green, just stripping our beloved plants overnight. Notice, these are the same critters!
If this principle of eating, transforming, and suddenly being a beauty has been in nature for so long, it must fundamentally work. My thought is, if caterpillars would seek for killing all the plants, they would have nothing to sip as butterflies later. That would be pretty stupid. You can look at it that way, too.
And two plus-points for the caterpillars: Unlike their nervously fluttering final form, they are incredibly easy to photograph. And, it is a creature which look stunning in their last life stage. Who can claim that? First fat and insatiable, then fluttery and enchanting.

Butterfly

4 – Linsenbrötchen, Lentil Buns

Wer wie ich in der veganen Küche nicht so zuhause ist und wer seit der letzten „Ab jetzt ess ich gesund Phase immer noch über Restvorräte trockener Linsen verfügt, für den ist vielleicht dieser Vorschlag ein feiner. Ich fand’s jedenfalls gar nicht so schlecht. Wenige Zutaten, geringer Aufwand, sättigt, schmeckt erstaunlich ok und hinterlässt hinten raus das gute Gefühl richtig gesund pappsatt geworden zu sein.

Du brauchst:
– 240 g trockene Linsen (Farbe egal)
– 60 g Leinsamenschalen (Psylliumschalen)
– 60 ml Wasser
– ½ TL Backpulver
– etwas Salz, ein paar Spritzer Apfelessig und Olivenöl

Fürs Topping, nimm was du so da hast. Da ich Samen-Nuss-Freak bin, hatte ich tatsächlich Kürbiskerne, Sesamsamen und Mohn im Haus. Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Haferflocken wären auch eine Möglichkeit.
Weiche die Linsen über Nacht in viel Wasser ein. Wenn´s dann losgeht, abgießen. Die anderen Zutaten hinzugeben und mit einem (Zerkleinerer)Mixer solange mixen, bis du einen homogenen Teig hast. Das sollte nun ein Teig sein, der sich mit feuchten Händen zu Kugeln formen lässt. Bevor du das in den Ofen gibst, tunke sie mit der Oberseite in deine ausgesuchten Toppings, dann ab damit aufs Backblech! Mittlere Hitze 20 bis 30 Minuten, fertig! Vor dem Aufschneiden etwas abkühlen lassen.

lentil buns

If you’re not so familiar with vegan cuisine like me, and still have dry lentils on stock from your last “I’ll eat healthy”- phase, this suggestion might be for you. I didn’t find it bad at all. Only few ingredients, low effort, filling, tastes surprisingly okay, and leaves you feeling healthily full.

You need:
– 240 g dried lentils (any color)
– 60 g psyllium husk
– 60 ml water
– ½ tsp baking powder
– a bit of salt, a few splashes of apple cider vinegar, and olive oil

For the topping, use whatever you have. Being a seed-nut freak, I had pumpkin seeds, sesame seeds, and poppy seeds at home. Sunflower seeds, flaxseeds and oat-flakes are possible as well.
Soak the lentils in plenty of water overnight. When you’re ready to go, drain them. Add the other ingredients and blend with a food processor until you have a homogeneous dough. It should be a dough that you can shape into balls with wet hands. Before putting them in the oven, dip the tops into your desired toppings, then place them on a baking sheet! Bake at moderate heat for 20 to 30 minutes, done! Let them cool a bit before cutting.

5 – Chinese Muslim Markt in Chiang Mai

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp für alle, die nach Chiang Mai kommen oder hier sind und gern mal wieder daran erinnert werden: Freitagsvormittags geht´s ab zum Chinese Muslim Markt, Kad Ban Ho, in der Night Bazar Gegend. Etwas versteckt in den Seitenstraßen und daher vielleicht von vielen nicht beachtet. Dieser Markt hat eine reiche Geschichte und ist du wirst ihn lieben! Hier findest du viele Gerichte und Produkte, die du nur hier bekommst. Frisch gemachter Tofu, Tofu-Nudeln und Sojamilch, chinesische Würste und Schinken, Nudeln, eine wunderbare Auswahl an Gemüse und Obstsorten, frisch zubereitete Gebäcksorten nach japanischer, chinesischer, muslimischer Tradition und natürlich Lammfleisch und Ziegenfleisch. Am besten ihr schleckert euch selbst mal über diesen Markt. Für neugierige Foodies jedenfalls eine feste Adresse hier in Chiang Mai.  

Moslem Markt Chiang Mai

Lastly, a little tip for everyone coming to Chiang Mai or who’s here and likes to be reminded: On Friday mornings, head to the Chinese Muslim Market, Kad Ban Ho, in the Night Bazaar area. A bit hidden in the side streets and therefore perhaps unnoticed by many. This market has a rich history, and you will love it! Here you’ll find many dishes and products that you can only get here. Freshly made tofu, soy milk, Chinese sausages and hams, noodles, a wonderful selection of vegetables and fruits, freshly prepared pastries from Japanese, Chinese, and Muslim traditions, and of course lamb and goat meat. Best to treat yourself to a visit. For curious foodies, it’s a must-visit in Chiang Mai.

Muslem Market Chiang Mai

See you in August! – And dare to spread the link around if you liked it! Thanks.

Rocketfestival
a view of the rocket festival from a distance

May Thai Five

Meine Thai Five sind diesen Monat etwas kurz und beziehen sich noch einmal auf Deutschland. Grad wieder in Thailand gelandet, hier nun ein fünf-teiliger (logo.) Mini-Rückblick.

My “Thai Five” are a bit shorter this month and once again relate to Germany. Just back in Thailand and here’s a five-part (certainly.) mini-retrospective.

(English text following the photos)

Denn, soeben verließ ich Deutschland …

1.  … in einem Zustand der gesellschaftlichen Verrohung (Zitat: diverse Medien)

2.  … während es in der deutschen „Ampel“ Regierung mal wieder heftig kriselt (wegen irgendwas mit Geld)

3. … obwohl nur noch jeder 5. Baum gesund ist (laut Waldzustandsbericht des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft)

4. … mit seiner gerade erwachten, eindrucksvollen Vegetation. Frisches Grün poppt auf, unermüdlich und wo immer man es zulässt. Meine Beobachtungen dazu: ein zurückgebauter Schottergarten, Renaturierung von Waldgebieten und Bachläufen unter Einsatz engagierter Gemeinden sowie einigen weitsichtigen Menschen in der Forst- und Landwirtschaft)

5. … mit seinen vielen unerwartet herzlichen, hilfsbereiten Menschen, denen ich unterwegs auf Reisen, auf der Straße und beim Einkaufen, begegnet bin. Fast kam es mir vor wie ein Zusammenrücken in schwierigen Zeiten, die Sehnsucht nach einem warmen, freundlichen Miteinander, wenigstens im eigenen Dunstkreis. Oder überinterpretiere ich und es ist lediglich Mai? Ich war schon lange nicht mehr im Frühling in Deutschland. Keine Ahnung, es fiel mir jedenfalls auf und war sehr angenehm.  

Im Juni treffen wir uns hier hoffentlich wieder gutgelaunt für weitere (Thai!) Thai Five!

Wenn du magst, dann ordne mal zu, auf den Fotos siehst du:

Bärlauch, Binsengras, Ehrenpreis, Flechten, Gänseblümchen, Hainbuche, Kriechender Günsel, Lärche, Löwenzahn, Moose, Rotbuche, Rotklee, Scharbockskraut, Walderdbeere, Waldmeister, Waldsauerklee, Waldveilchen, Westfälisches Galmeiveilchen

Wald-Veilchen
Waldmeister-Walderdbeeren-
Scharbockskraut-

Sauerklee
Rotklee-Gunsel
Lowenzahn-Barlauch

Rotbuche-
Lärche
Hainbuche

Galmei-Veilchen
Binsen-Moose
Ehrenpreis-Ganseblumchen

If you like, identify the following in the photos:

Beech, Bugle, Dandelion, Daisy, Hornbeam, Larch, Lesser celandine, Lichens, Mosses, Red clover, Rush grass, Speedwell, Sweet violet, Sweet woodruff, Westphalian zinc violet, Wild garlic, Wild strawberry, Wood sorrel

So, I left Germany…

1.            … in a state of social brutalization (quote: various media).

2.            … while the German “traffic light” coalition government is struggling again (this time, about something to do with money).

3.            … despite the fact that only one in five trees is healthy (according to the Forest Condition Report from the Ministry of Food and Agriculture).

4.            … with its just-awakened, impressive vegetation. Fresh green is popping up, tirelessly and wherever it’s allowed. My observations: one dismantled gravel garden, renaturation of some forest areas and streams with the help of dedicated communities and some farsighted people in forestry and agriculture.

5.            … with its many unexpectedly warm-hearted, helpful people I met on my travels, on the street, and while shopping. It almost felt like a pulling together in difficult times, a longing for a warm, friendly togetherness, at least in their surroundings. Or am I overinterpreting and it’s just the charm of May? I haven’t been in Germany during spring for a long time. No idea, it just struck me and was very pleasant.

Hope to find you here in a good mood next month for another (Thai!) Thai Five!

renaurierter-Bachlauf-1

April Thai Five

Aus gegebenem Anlass (bin grad in Deutschland): In meinen launigen April Thai Five schau ich mal von dort nach hier, mal von hier nach dort. Wobei „hier“ und „dort“ für Deutschland und Thailand stehen. Alles klar? Fein.
So, given the occasion (I’m currently in Germany), let’s talk about in my “April Thai Five“. I’m looking from there to here and from here to there, where “here” and “there” stand for Germany and Thailand. Got it? Perfect.

Es geht um fünf Dinge, die ich in Deutschland zu tun pflege, in Thailand aber nicht tun würde. Und umgekehrt. Und los geht’s!

We’re talking about five things I normally do in Germany, but would not do in Thailand. And vice versa. And here we go!

(for english versions scroll down)

sleeping cat at a market

Fünf Mal „In Deutschland: unbedingt. – In Thailand: besser nicht.“

Wasser aus der Leitung trinken! Yeah!

Lasst es Käse und Wein auf mich regnen! Gebt mir vom feisten Olivenöl und lasst mich schwelgen in mediterranen Kräutern und deutschen Gemüsesorten! All das bekomme ich irgendwie und irgendwo und ganz schön teuer auch in Thailand, ist aber auf mehreren Ebenen nicht vergleichbar.

Schnittblumen kaufen! In Deutschland „überleben“ sie länger. Und: Das Leben spielt sich größtenteils in Innenräumen ab, so dass ich es als wunderbaren Luxus ansehe, mir aus ästhetischen Wellness-Gründen tote Blumen ins Haus zu holen. (Ups, das klingt ja hart so beim Durchlesen, muss ich noch mal überdenken.)

Lange in Bücher- und Zeitschriftenläden verweilen! Yesss! Es gibt leider nur sehr wenige dieser Läden in den Großstädten und Einkaufszentren in Thailand. Und wenn, ist die Auswahl an englischen Exemplaren meistens sehr begrenzt und deutsche Ausgaben sind so selten wie bellende Katzen. Ein Hoch auf das Online-Angebot! Das angenehme Gefühl gelegentlich in solchen Läden herumzustöbern, ist online nicht zu erreichen!

Versuchen, mir Sachen und Situationen, die ich nicht verstehe, logisch zu erarbeiten. Ich will verstehen und solange nachforschen, bis eventuell ein Verständnis bei mir aufkeimt oder ich raffs dann halt einfach nicht. In Thailand schalte ich in vergleichbaren Situationen eher in einen pragmatisch entspannten, interessierten Beobachtungsmodus. Damit komme ich hier in der Regel besser zurecht. (Hier hätte wieder ein Katzenbeispiel gepasst, könnt ihr euch ja denken.)

Five times “In Germany: absolutely. – In Thailand: better not.”

Drink tap water! Yeah!

Let it rain cheese and wine on me! Give me some of that premium olive oil, let me indulge in Mediterranean herbs and German vegetables!
Sure, somehow and for a pretty penny I can get it all in Thailand, but on several levels it’s not comparable.

Buy cut flowers! In Germany they “survive” longer. And: Life mostly happens indoors here, so I see it as a wonderful luxury to bring dead flowers into my house for aesthetic, wellness reasons. (Ups, as I read it again it sounds so cruel, maybe I have to think about.)

Linger in bookstores and magazine shops for ages! Yesss! Unfortunately, there are very few of these stores in the big cities and malls in Thailand. And when there are, the selection of English issues is usually very limited, and the German ones are as rare as a barking cat. Hooray for online shopping! But the pleasant feeling of occasionally browsing around in such stores cannot be achieved online!

Try to logically work through things and situations, I don’t understand. I ask and and research until an understanding emerges in me or I just don’t get it. In Thailand, in comparable situations, I tend to switch into a pragmatic, relaxed, interested observation mode. I usually get along better with that here. (Again a cat example would have been appropriate here, as you can imagine.)

red traffic light

Fünf Mal „In Thailand: immer gern. – In Deutschland: besser nicht.“

Mit einem Fahrzeug an einer Fußgängerampel, die mir rot zeigt, durchfahren, sobald die Fußgänger ihr Ziel erreicht haben.

Und: Im Auto an einer roten Verkehrsampel Emails checken, neue Playlist auf Spotify einrichten oder ein Kamikaze Sudoku lösen. Denn die  Ampelphasen in Thailand sind extrem lang. Jeder hat Verständnis dafür, wenn es dann bei Grün eine gewisse Anlaufzeit braucht, um sich von seiner Tätigkeit wieder loszureißen.

Einfach so sämtliche Leute, die mir begegnen anlächeln und dabei meistens noch fröhlich grüßen! Kann in Deutschland gut ankommen, ruft aber auch häufig mal irritierende Reaktionen hervor. Fragende, leere  Blicke zum Beispiel während im Hintergrund ein Neuronenfeuer abgeht, weil sie versuchen, mich irgendwo in ihren Kontakten unterzubringen. Gerät mein Lächeln aus Versehen zu ausdrucksstark, beobachte ich zuweilen vorwurfsvolle bis anzügliche (je nach dem) Blicke. Im Hintergrund wird dann wahrscheinlich gerätselt, ob das wohl eine Anmache sein soll oder ob da was mit mir psychisch nicht in der Spur läuft.

Aus dem Bett, aus dem Haus. Also ohne großes Dressing oder einen Blick in den Spiegel zu werfen, morgens im Hemdchen raus vor die Haustür, mal kurz mit dem Nachbarn plauschen oder den Kater zwei Straßen weiter aus einer heiklen Situation befreien, weil entzündete Wunden nervige Tierarztbesuche nach sich ziehen würden.

Hungrig aus dem Haus gehen. In Thailand bekommst du tatsächlich an jeder noch so abgelegenen Ecke frisch zubereitete Gerichte zu niedrigen Preisen. Meistens gibt es auch noch Wasser gratis dazu. Ich weiß, ich weiß, in deutschen Städten bekommt man an jeder Ecke Döner und Curryurst im Gegenwert eines monatlichen Netflix Abos mit Werbung. Auch gibt es vietnamesische Phos, Thai Curries, vegane Bowls und Backkartoffeln mit fragwürdigen Füllungen. Das ist klasse und kulinarisch weltoffen, hinterlässt jedoch meist Löcher im Budget ohne dieselben im Bauch adäquat zu füllen. Auf dem Land wird es in Deutschland schwer, die richtige Zeit anzutreffen. Von Montag bis Donnerstag sind geöffnete Gaststätten so häufig, wie ne gut gelaunte Mietze im Springbrunnen. Gut essen gehen ist in Deutschland natürlich möglich, aber einfach mal unterwegs etwas Leckeres, frisch Zubereitetes zu bezahlbaren Preisen zu bekommen, weil du grad hungrig bist? Eher selten.

Five times “In Thailand: always with pleasure. – In Germany: better not.”

Drive through a red pedestrian light as soon as the pedestrians have reached their destination.

And: Check emails in the car at a red traffic light or set up a new playlist on Spotify or solve a Kamikaze Sudoku . Because the traffic light phases in Thailand are extremely long. Everyone understands that it takes a bit of time to get the attention back on the road when it turns green.

Smile and greet for no reason at people passing by! Might go down sometimes well in Germany, but it often leads to bewildering reactions: questioning, blank stares, for example, while a neuron fire goes off in the background because they are trying to place me somewhere in their contacts. If my smile accidentally gets too broad, I sometimes observe accusatory to suggestive (depending ) looks. In the background, people are wondering if it’s some sort of flirtation or if there’s something off about me mentally.

Roll out of bed, go out of the house. So without getting all dressed up or taking a check in the mirror, stepping out in the morning in my nightshirt and briefly chatting with the neighbor or rescuing the cat two streets over from a tricky situation, because infected wounds would mean annoying vet visits.

Go out hungry. In Thailand, you actually get freshly prepared dishes at low prices on every corner, no matter how remote. Usually you get free water or water for a few baht with it. I know, I know, in German cities, you can get kebab and “currywurst”  on every corner for the price of a monthly Netflix subscribtion with ads. Or a Vietnamese pho, Thai curries, vegan bowls, and baked potatoes with questionable fillings. This is great and culinary cosmopolitan, but usually rips holes in your household budget without filling the same in your belly accordingly. In rural areas, however, it’s tough to find the right timing in Germany. From Monday to Thursday, open restaurants are as common as a snug purring cat in a fountain. Eating out in Germany is possible, but grabbing something delicious, freshly prepared, at affordable prices on the go just because the little hunger devil is calling? Rather rare.

March Thai Five

An die kleinen Geisterhäuser kommt niemand vorbei, der Thailand besucht, bereist oder belebt. Fast jedes Haus hat auch eine Unterkunft für Geister. Ähnlich wie eigentlich überall auf der Welt, …

Nobody can overlook the little spirit houses when visiting, traversing, or livening Thailand. Nearly every house has a separate accommodation for ghosts. Similar to other places in the world, …

Spirit Houses

(for english scroll down a bit)

…. hängt die Ernsthaftigkeit mit der man in archaische Glaubenswelten, Aberglauben und Religionen abtaucht, auch mit den Wohnorten zusammen. Je ländlicher, abgeschiedener die Menschen wohnen, desto mehr spielen sinnstiftende Rituale und religiöse Gedankenwelten eine Rolle in ihrem Leben. Nicht wenige klinken sich auch einfach nur ironisch oder folkloristisch ein, weil´s ne feine Deko gibt und wieder einen Grund mehr zu feiern. In diesem Zusammenhang sei das christlich-heidnische Osterfest einmal erwähnt. Oder, wie viele ihr Horoskope in der Tageszeitung lesen(!), natürlich ironisch, richtig? Vielleicht ist dieses „etwas ironisch tun“ Ding auch nur eine Phase in einem langen Prozess der Ablösung von etwas. Aber das ist nur so ein Gedanke.

In Bangkok haben jedenfalls die modernsten Banken und Firmen ebenso ihre Unterkünfte für die Geister, wie kleine Familienhäuser im Isaan. Sogar Berge und besondere Bäume bekommen Häuschen für die allgegenwärtigen Erdgeister zur Seite gestellt. Es gibt liebevoll geschmückte Geisterhäuser, deren Bewohner jeden Morgen mit roter Fanta, Reis und Räucherstäbchen bei Laune gehalten werden. Andere scheinen verlassen oder von asketischen Geistern besessen zu sein. Kurzum, die Thailänder blicken leidenschaftlich bis pragmatisch auf ihre unsichtbaren Nachbarn. Alles kann, nichts muss und besser ist, man weiß ja nie. Eine fabelhafte Grundeinstellung zu Religion und Spiritualität, die ich mir für die ganze Welt wünschen würde!

Das Wikipedia-Wissen über die Geisterhäuser (ศาลพระภูมิ – ศาลเพี้ยงตา) findest du ebendort. Ich stelle dir hier die März Thai Five vor: Meine fünf Geisterhaus-Kategorien! Ich mag es, mir Geschichten und Ambitionen über die Bewohner auszumahlen.

Geisterhaus Dorf

 … the seriousness with which one pursues archaic beliefs, superstitions, and religions is somewhat tied to the locations. The more rural and isolated people live, the more meaningful rituals and religious ideas play a role in their lives. Quite a lot people simply grab the opportunity ironically or folkloristically because there´s a nice decor and more reasons to celebrate. In this context, just think of the Christian-heathen Easter festival. Or how most read(!) their horoscopes in the newspaper, of course in a ironic manner, right? Perhaps this “doing something ironic” thing is just a phase in a long process of detachment from something. But that’s just a thought.

In Bangkok the most modern banks and companies have their accommodations for ghosts, just like small family homes in Isaan have. Even mountains and special trees have little houses assigned for these omnipresent earth ghosts. There are lovingly decorated spirit houses, whose residents are kept in good mood every morning with red Fanta, rice, and incense sticks. Others seem abandoned or possessed by ascetic ghosts. In short, Thais look passionately to pragmatically at their invisible neighbors. Everything can, nothing must, and it’s better to be safe than sorry. A fabulous attitude towards religion and spirituality that I wish for the whole world!

You’ll find the Wikipedia knowledge about spirit houses (ศาลพระภูมิ – ศาลเพี้ยงตา) right there. Now, let me introduce you to the March Thai Five: My five spirit house categories! I enjoy imagining stories and ambitions of the residents!

Geisterhaus Siedlung

Geisterhaus-Dörfer: meistens an Bergen anzutreffen
Spirit house villages: mostly found near mountains

zerstörte Geisterhäuser

Dekonstruierte Geisterhäuser: Was ist passiert? Wer war das und warum?
Deconstructed Spirit houses: What happened? Who did it and why?

improvisiert, kreativ Geisterhäuschen

Improvisierte Geisterhäuser: wundervolle Abwechslung zu den gekauften Standardhäusern
Improvised spirit houses: a wonderful alternative to purchased standard houses

Spirithouse with View

Geister-Villen mit Aussicht, für den gehobenen Geschmack
Spirit villas with a view, for the refined taste

illumiated spirit house

Des nachts illuminierte sowie architektonisch ambitionierte Geisterhäuser
Spirit houses illuminated at night, as well as architecturally ambitious ones

architect spirit house

Ach, es gäbe ja noch so viele Kategorien, aber ich habe mich ja nun mal auf meine Thai Five festgelegt und das ist gut so. Vielleicht mögt ihr diese Sammlung erweitern?

Well, there are still so many categories, but I’ve settled on my Thai Five and that’s fine. Perhaps you’d like to expand this collection?

February Thai Five

Frisch zurück vom Inselurlaub, hab ich gleich mal die Thai Five für den Februar mitgebracht. Und zwar: — Fünf Dinge, die du so nur an Stränden erlebst!
Fresh from my island vacation, I brought the “Thai Five” with me for February, drrrrrumroll: Five things that you can only experience on beaches!

Coconut palms

Die zweifellos berührenden Sonnenauf- und -untergänge klammere ich aus. Ebenfalls großzügig unerwähnt lasse ich Oberflächlichkeiten wie brutzelnde Leiber in Liegestühlen, straffe Strings und schlaffe Drinks. Keine Rede ist hier von semi-tödlichen Quallenbegegnungen und von übermütigen Straßenkontakten gezeichneten Jungtouristen. Ich hab mir etwas anderes ausgesucht. Ähnlich unspektakulär, dafür rein subjektiv.  

Let’s leave aside the undeniably moving sunrises and sunsets for now. I also generously forego the typical superficialities – such as sizzling bodies in lounge chairs, tight tangas and dreadful drinks. We’re not talking about semi-fatal encounters with jellyfish or young tourists characterized by sudden road contacts. No, I chose something else. Just as unspectacular and yet purely subjective.

Strandleben

1

Ob zu Forschungszwecken oder aus (voyeuristischem) Zeitvertreib, nur am Strand lässt sich der Mensch in seinem Sosein so mühelos und ergebnisoffen beobachten. Geschützt durch eine Sonnenbrille, schweift dein Blick nur scheinbar über das weite Meer, während du fasziniert einer jungen englischen Familie beim Erziehen zusiehst. Du wirst Zeugin, wie die erste zarte Urlaubsentspannung langsam im quengelnden Kindergeschrei zerbröselt. Es rührt dich, wie liebevoll sich ein ü-beleibtes Ü-70 Pärchen, auf drei Uhr, gegenseitig mit Sonnencreme bestreicht. Wobei drei Uhr hier die Blickrichtung angibt, ist klar, ne? Du siehst gutgelaunte, forsch ausschreitende Strandläufer. Da, auf zwölf Uhr, drei Frisbee spielende Jungs bemühen sich um die Aufmerksamkeit einiger Sonnenanbeterinnen. Ach ja, die Zeit scheint stehengeblieben. All diese Szenen könnten auch aus dem vorigen Jahrhundert stammen. – Woran das liegt? Meine Vermutung: Smartphones sind für den Strand einfach nicht besonders geeignet. Hier dominieren Klassiker wie ein Buch, ein Ball und Popo im Sand (und umgekehrt).

Whether it’s for research purposes or for some good old-fashioned people-watching, there’s no better place than the beach to witness humanity in all its glory and open-ended. Protected behind your stylish shades, your gaze casually drifts across the vast ocean, giving you the ability to watch secretly a young English family attempting the delicate art of parenting. You bear witness as their beginning relaxed holiday vibes slowly dissolve in the increasingly loud complaints of children. It touches you, watching the moment an over-sized over-70s couple (at three o’clock) lovingly smears each other with sunscreen. And yes, three o’clock refers here to the location not time. You spot the cheerful beach-walkers and there, at twelve, three boys engaged in playing Frisbee, competing for the attention of a few sunbathing beauties. Time seems to stand still. These scenes could easily be plucked from last century. Wonder why? Well, my guess: smartphones are rather unsuitable for the beach. This is where more the classics shine – a book, a ball and bottom in the sand (and vice versa).  

Abends am Meer

2

Das Bier Ding, ok. Das ist kurz abgehandelt. An den Strandbars gibt es default kleine Bierflaschen. Die Preise sind natürlich höher als auf dem Festland. Die Fläschen werden in einem Mini-Bierkühler, auch Kühl-Manschette, gereicht. Manchmal stimmt die Werbung auf dem Flaschenkühler mit der darin gekühlten Biersorte überein. In Holland sind diese Manschetten sehr beliebt, obwohl im Grunde klimatisch überflüssig, und werden „Condooms“ genannt. Lustig ist in diesem Zusammenhang auch das Loch am Boden.  

The beer situation, well, let’s tackle that real quick. At the beach bars, you’ve got usually the small beer bottles. Naturally, the prices are a tad steeper than what you’d find on the mainland. They are served up in mini bottle coolers, also known as cooling-sleeves. Sometimes, the advertisement on the bottle cooler matches the beer brand chilling inside. In Holland, these sleeves are quite popular, even though they’re kinda unnecessary there. They call them “condooms”, kind of amusing cause there is a hole at the bottom.

Bier mit Kühler

3

Gleich noch etwas Kulinarisches hinterher: Ins Schwärmen gerate ich jedes Mal, wenn es um Fischgerichte und Seafood geht! So frisch und lecker schlemmerst du das nur am Meer. Zurück vom Strand, also in Chiang Mai, dauert das dann immer eine ganze Zeit, bis ich mich traue, auch hier wieder Gerichte mit Meeresprodukten zu essen. Nicht, dass ich verdorbene Ware befürchte, es ist vielmehr das vorauseilende Gefühl einer Enttäuschung, weil das leckere Zeug eben nirgendwo so knallfrisch und verschwenderisch serviert wird, wie am Meer.

Another culinary delight right after: I can’t help getting enthusiastic every time the topic of fish dishes and seafood pops up! Such fresh and delicious it can only be offered at the seaside! Once I’m back from the beach, back in Chiang Mai, it takes me quite a while to muster the courage to eat seafood dishes here. It’s not that I’m worried about getting spoiled goods; it’s more the preceding feeling of a disappointment because, let’s face it, that delectable stuff just cannot served up as fresh and lavishly as it is by the sea.

seabass lemon

seafood salad

4

Es muss die Seeluft sein. Oder die Sonne? Ja, vielleicht ist die erhöhte UV-Strahlung zusammen mit der salzigen Luft für den Reflex verantwortlich, sich während des Strandurlaubs auf eine bestimmte Art und Weise aufzupimpen, wie man es zu Hause, irgendwo zwischen Denver, London und Berlin niemals tun würde. Auch nicht in Brabant, in Ulm oder Warschau. Du begeisterst dich auf einmal für bunte Wollfäden und exotische Accessoires im Haar!? Tattoos an Fesseln, Unterarm und Schulterblatt erscheinen dir in ferienleichtem Übermut plötzlich als ernsthafte modische Option. Schillernde Armbänder, Fußkettchen und wallende, farbenfrohe Gewänder rufen in dir ein prickelndes „Warum nicht?-Gefühl“ hervor. All dies geschieht unabhängig von Alter und Geschlecht, ein endloses Casting für das Musical Hair! Die Begeisterung dafür endet in der Regel bereits in der Ankunftshalle des heimischen Flughafens. Schade eigentlich.


It must be the sea breeze. Or the sun, perhaps? Yeah, maybe it’s the combination of the heightened UV radiation and the salty air that triggers this reflex to glam up in a certain way during beach vacations – a way you’d never dare back home, somewhere between Denver, London, and Berlin. Not even in Tilburg, Ulm, or Warschau. Suddenly, you find yourself fascinated by colorful strands of yarn and exotic accessoires in your hair!? Tattoos on ankles, forearms, and shoulder blades seem like serious fashion choices to you. In the carefree atmosphere of vacation mode shimmering bracelets, anklets, and flowing, vibrant garments evoke an exhilarated “Why not?” feeling in you. All this happens regardless of age and gender – it’s like an endless casting call for the musical “Hair”! This enthusiasm usually fizzles out as soon as you step into the arrival hall of your home airport. A pity actually.

5

Sarongs, Sonnenbrillen und Eis werden an den touristischen Stränden weltweit gern verkauft. Immer wieder erstaunlich, was ein einzelner Strandhändler alles mit sich herumschleppt und dir dann professionell vor deiner Nase präsentieren kann. Auch in Thailand gibt es Strandhändler an den belebten Stränden und die finde ich ganz besonders. Sie huschen über den heißen Sand mit zum Teil unglaublichen Waren. Ihr Angebot reicht weit über die am Strand üblichen nachgefragten Waren hinaus. Hier ziehen bizarre Bastelarbeiten und ganze Maiskolbengrillstationen an dir vorbei. Ihre Unaufdringlichkeit ist so angenehm, dass du dich jedes Mal ein wenig schlecht fühlst, wenn du sie nicht angehalten hast um eine Kleinigkeit zu kaufen.   


Sarongs, sunglasses, and ice cream – these are the holy trinity of merchandise at touristy beaches around the globe. It’s always mind-blowing to see what a single beach vendor can haul around and professionally showcase to the people. Same in Thailand, at bustling beaches, but different. These vendors are special indeed. They glide over the hot sand, offering up an array of goods that go sometimes far beyond the typical beach fare. Amoung others you’ll see quirky, filigree handicraft mobiles as well as entire corn-on-the-cob grilling stations passing by. Their unobtrusive approach is so pleasant that you can’t help but feel a twinge of guilt each time you don’t stop one to make a small purchase.

Moskitokeul

December Thai Five

Meine Dezember Thai Five musst du selbst mal bei Gelegenheit beschnuppern, ich kann sie dir nur beschreiben und Fotos zeigen.
You’ve gotta take a whiff of my December Thai Five yourself. I can only describe them and show you pictures.

noodlesoup street restaurant

Es geht hier um die flüchtige Ansammlung verschiedener Geruchsmoleküle an bestimmten Orten. Richtig, die Rede ist von Duft, Gestank und Wohlgeruch! Der Dezember ist ja eh ein Monat, der bei vielen Westlern emotional mit bestimmten Düften, wie frischgebackene Zimtsterne, Glühwein, fette Bratensoße oder brennenden Tannenzweigen verknüpft ist. In diesem Monat scheint mir das Thema Gerüche also gut aufgehoben.
Jetzt aufgepasst ihr Nasen, hier sind meine Thai Five Gerüche, die sich fest in meiner Dufterinnerung unter „Thailand“ eingenistet haben. Wenn ich sie rieche oder denke, muss ich lächeln und fühle mich gut.  

It´s about a fleeting gathering of different odor molecules at specific places. Yep, we’re talking about scent, stench, and delightful fragrances! December is a month that, for many Westerners, is emotionally linked to certain smells like freshly baked cinnamon stars, mulled wine, rich gravies, or burning pine branches. So, it seems like scents are right at home this month.
Nose at the ready, folks! Here are my Thai Five smells that have permanently etched themselves into my scent memory under the category of “Thailand.” Whenever I catch a whiff or even think about, I start to smile and feel good.

Noodlesoup street restaurant

1. Nudelsuppengeruch

Das ist wirklich herausfordernd, also die Beschreibung dieser wunderbaren Geruchswolken rund um Nudelsuppen-Läden. Jeder, der in Thailand durch die Gegend gestromert ist, kennt diesen speziellen Geruch. Es riecht nicht nach Curry, nicht nach Chili, nicht nach Fleisch oder gekochtem Reis, es riecht nach Nudelsuppe, Kwiet deau (ein Chinesisches Hokkien Wort für Nudel) วยเตี๋ยว. Der Geruch sagt dir, dass du dich hier niederlassen kannst. Dass du dich, nach einer kurzen Order beim beschürzten und bemützten Nudelsuppenpersonal, auf eine der Steinbanken an einem Steintisch setzen kannst. Du nimmst dir ein Wasser mit Eis, derweil du auf deine Nudelsuppe wartest, eine Suppe mit dicken oder dünnen Nudeln, mit Blutstücken, Schweinefleisch oder Hühnerkeulen. Welch wunderbares Gefühl der Vorfreude! Für 20 bis 60 Baht bekommst du voll was auf die Geschmacksknospen, wirst satt und zufrieden. Wenn es irgendwann mal mehr 7/11 Läden als Nudelsuppen-Läden in Thailand geben sollte, dann wäre das durchaus ein Grund für mich dieses Land zu verlassen.

Kwiet deau

1. Smell the noodle soup

Describing the enchanting scent clouds wafting around noodle soup joints is like trying to catch a greased pig—tricky business! (sorry for that picture, Chat GPT suggested it, is it common for you? I doubt it, but it cheers me up.) Anyone who ever passed a noodle soup stall in Thailand, knows that distinct aroma. It’s not curry, not chili, no meat nor rice; it’s the aroma of noodle soup, Kway teow (a Hokkien Chinese word for noodles) วยเตี๋ยว. The scent whispers to you, saying, “This is the spot!” After a quick exchange with the apron-clad and hat-wearing noodle soup staff, you can park yourself on one of the stone benches at a stone table. Grab a water with ice while you wait for your noodle soup, be it with thick or thin noodles, with blood pieces, porkslices or chickenlegs. What a delightful anticipation!  For a mere 20 to 60 Baht, your taste buds get spoiled, leaving you happily stuffed. If there ever comes a day when there are more 7/11 stores than noodle soup vendors in Thailand, that would be the day to pack my bags and say farewell.

Pandan

2. Was riecht denn hier so gut?


Bai-Toey, โปรไฟล์, Pandan leaves, ihr Geruch ist schwer zu beschreiben für jemanden, der ihn nicht kennt. Pandan riecht einfach unbeschreiblich gut! Man kann Vanille-Aromen vermuten, zusammen mit nussigen, grasigen Spuren. Ich würde noch eine Prise Tonkabohne sowie einen parmesankäsigen Umamicharakter im Abgang oben drauf geben. Ich sagte es ja, schwer zu beschreiben, aber einfach nur toll, toll, dieser Duft! Ich bekomme jedenfalls sofort ein heimeliges Gefühl, wenn ich das rieche, häufig verbunden mit akutem Speichelfluss. Mit diesen Blätter wird nicht nur der Reis aromatisiert sondern auch viele Süßspeisen. Zusammen mit Zitronengras kannst du eine feine Limo damit kochen! Mit Kokosnuss läuft das Pandan-Aroma dessertmäßig zur Hochform auf. Gerne basteln begabte Thaifrauen aus den Blättern auch hübsche Blumengebilde. Die kannst du dir dann als Raumbedufter und Deko hinstellen. Also vielseitig sind sie auch noch, die Blätter der sogenannten Schraubenpalme. Zum aromatisieren werden die langen Blätter angebrochen oder gerissen und dann lediglich mitgekocht und danach wieder entfernt. Wenn du „Pandan“ googelst, dann lass dir nicht einreden, dass diese Blätter eine prima giftgrüne natürliche Lebensmittelfarbe darstellen. Nein. Um damit irgendetwas grün zu färben, musst du ein Extrakt nehmen oder diesen selbst herstellen, was nicht gerade mal eben erledigt ist.

pandan-deko

2. What’s that delicious smell?

It´s Bai-Toey, โปรไฟล์, Pandan leaves, describing this scent to someone who never smelled it is a tough nut to crack. Pandan or Bai Toey just smells unbelievably good! You might sense vanilla undertones, coupled with nutty, grassy hints and a dash of tonka bean with a kind of parmesan-umami character in the „aftersmell“. Like I said, hard to put into words, but simpy fantastic this aroma! Instantly it gives me a cozy feeling, often accompanied by an acute case of salivation. This leaves doesn’t just flavor rice; it’s also used in many desserts. Cook up a fine limonade with it alongside lemongrass! When paired with coconut, the Pandan aroma reaches dessert perfection. Skilled Thai women often craft pretty flower arrangements from these leaves, which you can use as room fresheners and decor. So, Pandan is quite versatile as well.
To infuse flavor, the leaves are broken or torn, then simply cooked with and removed afterwards. If you Google „Pandan“, don’t let anyone convince you that these leaves can easily colorize food intensive green. No, cannot! To use it as a colorant, you’d need an extract or make one yourself, which is not exactly easy done.

Limonade aus Zitronengras Pandan und Palmzucker später Limettensaft dazu

3. Plötzlich: Tränenfluss und Halskratzen

Ich liebe es! Wieder einmal düse ich so durch die Straßen (zu Fuß, per Rad, per Scooter) oder sitze irgendwo nutzlos rum und plötzlich schießt mir ein Duft in den Kopf, wie ich ihn außerhalb Thailands bisher noch nicht wahrgenommen habe. Im näheren Umkreis spielt sich folgendes ab: Ein glühend heißer Wok steht auf einer Gasflamme, darin tanzen winzige Knoblauchzehen und Chilischoten munter vor sich hin. Ein Aroma welches sich weit über die Geruchsnerven hinaus deutlich bemerkbar macht und direkt aus dem Wok kommend nicht inhaliert werden sollte. In der westlichen Küche beginnt nahezu jedes zweite Gericht mit “Zwiebel in Butter/Öl andünsten”. Hier geht es zu wie bei einem drag race, die meisten Tellergerichte sind mit Chili und Knoblauch in Öl am Start.

3. Suddenly: Tears and Throat Tickles

I love it! Once again I’m cruising the streets (on foot, by bike, on a scooter) or just lounging around aimlessly when out of nowhere a scent invades my head. Here’s what’s happening: Somewhere nearby there’s a blazing hot wok on a gas flame with tiny cloves of garlic and chili peppers dancing in it. A special, typical Thai scent that can be felt far beyond the olfactory nerves and should never be inhaled directly over the wok. As we used to start every second dish with onion and butter or oil, they here start a lot of their dishes like a drag racing, with Chili in Garlic in oil.

ghosthouse

4. Morgens wird gewaschen und gezündelt

Wieder bist du unterwegs, auf Rädern oder zu Fuß. Du stromerst vielleicht durch die kleinen Gässchen durch Chiang Mai, am frühen Morgen. Oder aber du bist in den Dörfern unterwegs. Dann treffen wieder typisch thailändische Gerüche auf deine Rezeptoren. Es riecht abwechselnd nach Waschmittel und Räucherstäbchen. Ok, zwischendurch ein wenig nach Gulli und Grillkohle, aber darum geht es ja jetzt nicht. Das verwundert nicht weiter, denn die Wäsche wird morgens zum Trocknen rausgehängt. Und die Geister hält man zum Tagesbeginn respektvoll mit Räucherstäbchen und Verpflegung bei Laune, damit sie keinen Unfug außerhalb ihres Geisterhäuschens treiben.
Noch etwas fiel mir in diesem Zusammenhang auf. In den Supermärkten gibt es eine Vielfalt an Waschmitteln, also wirklich richtig viel! Aber, schnupperst du durch die Straßen, scheinen entweder alle das gleiche Waschmittel zu verwenden, oder aber, alle Waschmittel riechen gleich sobald sie mit Wasser in Berührung kommen. Meine These.

Wäsche

Waschmittel

4. Morning Rituals: Laundry and Incense Ignition

Once again, you’re on the move, whether on wheels or by foot. Perhaps you’re meandering through the narrow alleys of Chiang Mai in the early morning, or maybe navigating through villages. The air alternates between the scent of laundry detergent and incense. Sure, there’s the occasional whiff of manhole and barbecue charcoal, but that’s not our focus here. It’s not surprising so far, as laundry is hung out to dry in the morning. And as a morning ritual, incense and offerings keep the spirits content, ensuring they don’t wreak mess outside their spirit house.

Something else caught my attention in this context. Supermarkets boast an array of laundry detergents, surpassed in quantity only by soy milk- and condiment-products. But, in real life it seems like either everyone’s using the same detergent or all detergents smell alike once they hit water. My guess.

Wäsche trocknen

Geisterhäuschen

5. Ei Mariechen bitte: Frangipani


Oder Plumeria, in Thai Leelawadee, ลีลาวดี. Na, was ist das für ein betörender Duft, wenn du abends spazieren gehst und blühende Frangipani Bäume stehen rechts und links des Weges. So tief kann man dann gar nicht einatmen, wie man den Duft aufnehmen möchte. Den Frangipani Duft ordne ich mal als klassischen, wunderbaren Blütenduft ein, vergleichbar mit dem Duft einer alten, englischen Gartenrose, also ähnlich intensiv und in die Tiefe gehend. Das ganze Wikipedia-Wissen zur Geschichte und Botanik der Frangipani erspare ich uns hier, kannst du dir ja ebendort holen. Ich weiß nur: Im Garten sind Frangipani pflegeleicht, lassen sich leicht durch Aststecker vermehren und ich stecke meine Nase in eine Blüte, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe.  

frangipani

5. About a fragrance

Frangipani or Plumeria, in Thai Leelawadee, ลีลาวดี: What’s that enchanting aroma!? When you take an evening stroll, and blooming Frangipani trees line your way on both sides, you can’t breathe deep enough as you like, to fully soak in the fragrance.  I’d describe the fragrance of Frangipani as a classic, marvelous floral scent, like the aroma of old English garden roses, equally intense and deep. I’ll spare you the whole Wikipedia spiel on the history and botany of Frangipani; you can dive into by your own if you like. All I know is, in the garden, Frangipani is low-maintenance, easy to propagate with sticking a stick, and I stick my nose in a blossom whenever I have the opportunity.

frangipani

November Thai Five

Rate mal! Was sind die fünf Pflanzen, die nahezu jeder Thai in seinem Garten, seinen Töpfen, in leeren Farbeimern, Reifenhälften oder längs seiner Hausmauer anpflanzt?
Guess! What are the five plants that almost all Thais plant in their gardens, pots, empty paint buckets, half tires or along the walls of their house?


Ich habe mich mal umgehört in meiner Nachbarschaft. Das Ergebnis war erstaunlich! Warum? Weil die Thailänder unter den Befragten, allesamt spezielle Pflanzen im Blick hatten. Wir, die Zugereisten, holten unsere Antworten aus der bewussten Beobachtung heraus und lagen damit ziemlich weit vorne.
Das ist aber nicht weiter ungewöhnlich, denn in der eigenen Umgebung werden viele Dinge mit der Zeit so normal und selbstverständlich, dass sie kaum noch bewusst wahrgenommen werden. (Info an mich: mein Umfeld häufiger Mal mit anderen Augen, aus anderen Perspektiven, mit einem speziellen Themen-Fokus wahrnehmen!). Wenn du magst, berichte doch mal, wie das mit den „Five“ bei dir, in Südthailand, Kalifornien, Holland, Neuseeland, England, Italien, Deutschland oder sonst wo auf der Welt in den Gärten aussieht! (Am besten befragst du dafür Zugereiste! 😉 )

Doch jetzt weiter zu den fünf Pflanzen, die nahezu jeder Thai in seinem Garten hat. Im Norden Thailands wohlbemerkt! Kann gut sein, dass es weiter südlich anders aussieht. Ach ja, und meine Ergebnisse basieren natürlich auf repräsentativen „Umfragen“, „objektiven“ Beobachtungen und kommen daher meiner gefühlten Realität verdammt nahe. Schluss mit dem Geschwafel, hier ist das Endergebnis für euch!

Chaiya-Papaya

I did a little survey in my neighborhood and the results were surprising! Why? Because the Thais among those surveyed all had their eyes on specific plants. We, the newcomers, gathered our answers from conscious observation and were surprisingly ahead. However, this isn’t unusual, as many things in our surroundings become so normal and taken for granted that they are hardly consciously noticed. (Note to myself: observe my surroundings more frequently with different eyes, from different perspectives or with a specific thematic focus!) Feel free to report the „five“ in your area, from the gardens in South Thailand, California, Holland, New Zealand, England, Italy, Germany or anywhere else in the world! (best to ask foreigners! 😉)

But now, let’s get back to the five plants that almost all Thais have in their gardens. In Northern Thailand, mind you! It might look different further south. My results based on “representative” surveys, “objective” observations and come pretty close to my felt reality. Enough chit-chat, here’s the final result for you!

Melanolepis multiglandulosa, Pak chai ya, ผักไชยา

Da kannst du noch so lange googeln oder deine KI ausquetschen, da wird nicht viel kommen. Keine Rezepte und auch kein englischer oder deutscher Name.
Diese Pflanze ist unverwüstlich und allgegenwärtig in Thailand. Namensidee, Überallus spinacii. Nein, so ein richtig feines Spinataroma hat sie nicht. Dennoch wird sie gern als Gemüsebeigabe im Wok zubereitet, weil sie ja nun mal da ist. Außerdem liefert sie eine gehörige Portion Pflanzenproteine und gesunde sekundäre Pflanzenstoffe. Sie enthält allerdings auch Cyanide (Blausäureverbindungen), weshalb sie nur gegart verzehrt werden soll, halt ähnlich wie unsere Bohnen. Wenn du hier lebst, schau dich mal um, sie ist wirklich überall. Selbst wir haben so eine Pflanze im Garten, frag mich nicht woher und warum. Wenn du sie irgendwann entnervt abschneidest, weil sie immer höher wächst, dann sieht sie nach einem Monat wieder so aus, als wäre nix gewesen. Nur der Stamm wird unten dicker und dicker.  

Pak chai ya

Melanolepis multiglandulosa, Pak chai ya, ผักไชยา

You can google as long as you want or squeeze your AI, not much will show up. No recipes and no English or German names. This plant is indestructible and you see it here everywhere. Name idea, omnipresentus spinacii. No, it doesn’t have a really fine spinach aroma. Nevertheless, it is gladly prepared as a vegetable addition in the wok because it’s there. It also provides a considerable amount of proteins and healthy secondary plant substances. However, it does contain cyanide (cyanide compounds) as well, so it should only be consumed cooked, similar to our beans. If you live here, take a look around, it’s everywhere! Even we have such a plant in the garden, don’t ask me where it comes from. If you eventually cut it off in frustration because it keeps growing to high, it will look like before in just one month. Only the stem gets thicker at the bottom.

Chaiya

Chili, พริก

Kaum ein Gericht findet in Thailand ohne Chili Beachtung. Getrocknet, gebraten, geflockt, als Pulver oder frisch rein geschnippelt in Essig und Fischsauce, Chili ist immer auf dem Tisch! Chilisträucher blühen unermüdlich, haben immer Saison und sind recht anspruchslos. Mehr als beruhigend also, ein bis vier Chili-Pflänzchen in der Nähe zu wissen.
Die bekanntesten Thai Chilisorten sind die kleinen Prik Kee Noo (พริกขี้หนู) und die etwas größeren und milderen Prik Chi Fa ( Capsicum annum / พริกชี้ฟ้า).
Mehr gibt es zu diesem wundervollen Gewächs nicht zu sagen. Wenn du die Schärfe nicht verträgst, trainiere ein wenig oder lerne die Worte „prik sun met“ (null Chili). Weil: „nicht so scharf, mai ped, not spicy“ beim Empfänger selten so ankommt, wie du es ausgesendet hast.

Chili

Chili, พริก

Hardly any dish in Thailand goes without paying attention to chili. Dried, fried, flaked, as powder, or freshly chopped in vinegar and fish sauce, chili is always on the table! Chili plants bloom tirelessly, always in season, and are quite undemanding. So, it’s reassuring to have one to four chili plants nearby.
The most well-known Thai chili varieties are the small Prik Kee Noo (พริกขี้หนู) and the slightly larger and milder Prik Chi Fa (Capsicum annum / พริกชี้ฟ้า).
There’s not much else to say about this wonderful plant. If you can’t handle the heat, train a bit or learn the words “prik sun met” (zero Chili). Because “mai ped or not spicy” rarely lands with the recipient as you intended.

Chili

Kaprao, ใบกะเพรา

Ocimum tenuiflorum, Holy Basil, indisches Basilikum, Tulsi, ein tolles aromatisches Kraut! Der Geschmack ist frisch, würzig, herb und leicht scharf. Es wächst wie „Unkraut“ und findet Platz in der kleinsten Ecke. So sind immer ein paar Blättchen zur Hand, um einen gesunden Tee oder das beliebte Pad Kaprao, ผัดกะเพรา, zuzubereiten. Ein Tulsi Tee wird häufig in der ayurvedischen Medizin verwendet. Unzählige gesundheitliche Vorteile werden ihm nachgesagt, unter anderem gilt er als Blutdruck- und Blutzucker-Senker. Das Gericht Pad Kaprao bekommst du fast überall, wo du einen Wok in der Küche sehen kannst. Das Aroma der im besten Fall schön knusprig gebratenen Blätter kommt mit einem Mix aus Chili und gehacktem Schweine-, Hühner- oder Entenfleisch wunderbar zur Geltung. Ich mag es gern mit einem gebackenen Ei (sai kai dao) auf dem Reis.  

Kaprao

Kaprao, ใบกะเพรา

Ocimum tenuiflorum, Holy Basil, Indian Basil, Tulsi, a fantastic aromatic herb! The taste is fresh, spicy, herbal and slightly hot. It grows like “weeds” and finds a place in the smallest corner. So, there are always a few leaves on hand to make a healthy tea or the popular Pad Kaprao, ผัดกะเพรา. Tulsi tea is often used in Ayurvedic medicine, with numerous health benefits attributed to it, including lowering the blood sugar and blood pressure. The dish Pad Kaprao can be found almost everywhere you can see a wok in the kitchen. The aroma of the crisply fried leaves, ideally, comes to life with a mix of chili and chopped pork, chicken, or duck meat. I like it with a fried egg (sai kai dao) on top of the rice.

Kaprao

Papaya, Malagoo, มะละกอ

Die vielen schwarzen Samenkügelchen im leuchtend orangenen Fruchtfleisch sehen aus wie Riesenkaviar. Beim Saubermachen springen sie gern durch die Gegend. Weshalb man sich gar nicht dagegen wehren kann, dass sich im Umfeld unerwartet mal ein Papaya Bäumchen gen Himmel streckt. Die unreifen Früchte sind für den beliebten Som Tam (Papaya-Salat) unverzichtbar. Zum Nachtisch serviert man die reifen, saftigen Fruchtstücke. Die Verwendung von Samen und Blätter hat sich hier noch nicht etabliert. Schade eigentlich, weil der gesundheitliche Nutzen recht groß sein soll und im Westen zum Teil ganz schön viel für die getrockneten Pflanzenteile gezahlt wird. Die Kerne kannst du roh mitessen (Enzyme, Ballaststoffe, pfeffriger Geschmack) oder du trocknest sie. Sie lassen sich dann mörsern oder in einer Pfeffermühle mahlen. Als Bestandteil einer Trockenmarinade, ein prima Zartmacher von rotem Fleisch. Die getrockneten Blätter werden als Tee gehandelt, der in der Kräuterheilkunde aufgrund seiner Pepsine für eine Reihe von internistischen Problemen empfohlen wird.

Papaya tree

Papaya, Malagoo, มะละกอ

The many black seeds in the brightly orange flesh look like giant caviar. When cleaning, they like to jump around, making it inevitable for a papaya tree to unexpectedly stretch towards the sky in the vicinity. Raw fruits are indispensable for the popular Som Tam (Papaya Salad). For dessert, serve the ripe, juicy fruit pieces. The use of seeds and leaves hasn’t quite established itself here yet, which is a shame because their health benefits are said to be significant. In the West, high prices are paid for the dried plant parts. You can eat the seeds raw with the fruit (enzymes, fibers, peppery taste) or dry them. You can mortar or grind them in a pepper mill. Mix it in a marinade you prepare for your meat, it´s a perfect tenderizer for grilled meat. The dried leaves are traded as tea, recommended in herbal medicine for a range of internal problems due to its pepsins.

Papaya

Bananen, กล้วย

Ja, was soll man dazu sagen, mindestens ein Bananenbaum lässt sich immer irgendwo einpflanzen. Mit etwas Glück gibt es sogar reichliche Ernte. Bis zu zwanzig Sorten kennt man in Thailand, eine aromatischer als die andere. Mit diesem Energieriegel bist du immer save. Die Thais lieben sie auch getrocknet, als Bananenchips, als gegrillte Knabberei oder als Füllung für allerlei Süßkrams. Es gibt hier sogar hin und wieder noch die Ur-Banane (Kluai Namwa, กล้วยน้ำว้า)! Die sind recht kurz, dick, aromatisch und sie hat tatsächlich noch richtig dicke Samenkerne! Verrückt, oder?
Dennoch Bananen, man hat sie hier entweder grad nicht oder grad zu viele. Grad nicht, dann geh zum Nachbarn. Zu viele? Dann mach so ein Bananenbrotkuchending daraus oder friere sie stückweise ein. Dann schmeiß sie tiefgefroren nach Bedarf in den Mixer für deinen nächsten Smoothie.  

Banana Blossom

Bananas, กล้วย

Yes, bananas, what can one say, at least one banana tree can always be planted somewhere. With a bit of luck, there might even be a bountiful harvest. Up to twenty varieties are known in Thailand, each more aromatic than the other. With this energy bar, you are always safe. Thais love them as well dried as banana chips, as grilled snacks, or as a filling for all sorts of sweets. There is even the original banana (Kluai Namwa, กล้วยน้ำว้า) here to get! They are quite short, thick, aromatic, and indeed, it is the original banana! It has thick seeds! Crazy, right? Nevertheless, bananas, you either don’t have them or you have too many. If no bananas, go to the neighbor. Too many bananas? Then turn them into a banana-bread-cake-thing or freeze them in pieces. As needed throw them frozen into the blender for your next smoothie.

Bananen

Mit diesen fünf Pflanzen ist man versorgungstechnisch schon mal verdammt gut aufgestellt. Kein Wunder, Thailand ist ja praktisch ein großes tropisches Gewächshaus und wir dankbar und staunend mitten drin!

P.S.: In den nächsten Tagen muss ich noch mindestens zwei Pflanzen nachliefern! Fünf haben leider nicht ganz ausgereicht. Aroma und Schönheit, das werfe ich dazu schon einmal als Vorgeschmack in die geschätzte Runde. Bis dann!

With these five plants you are already in a pretty good position in terms of supply. Actually, living in Thailand is like living in a big tropical greenhouse. How blessed to be here in the middle of this botanical paradise!

P.S.: I have to deliver at least two more plants in the next few days! Unfortunately, five were not enough. As a little foretaste, it´ll be about aroma and beauty! See you!

Banana plant

an der Mauer

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Kennst Du den schon? Wat Doi Thaen Phra Pha Luang

Sicherlich, es gibt in Thailand unzählige Tempel. Viele davon sind sehr berühmt. Sie werden in den Reiseführern und Reiseblogs als „must-see“ beschrieben. Eindrucksvoll sind sie alle, jeder auf seine Art. Doch irgendwie erfreuen mich, völlig unerwartet auftauchende Tempel, mit einem gewissen Etwas noch viel mehr. Entdeckerfreude? Überraschung? Vielleicht beides. Man kann ihnen gerade hier im Norden überall begegnen. Tempel, die nirgendwo beschrieben werden, die einfach herumstehen und auf ihre Art ganz Besonders sind. Mal bestechen sie durch ihre versteckte, lauschige Lage, durch eine fantastische Aussicht, durch einzigartige Gebäude, spezielle Aktivitäten oder einfach durch viele verspielte Kleinigkeiten, die es zu entdecken gibt.

Wie dieser hier zum Beispiel: Wat Doi Thaen Phra Pha Luang in San Sai, Chiang Mai. Der Tempel liegt etwas versteckt, wir haben jedenfalls keine weiteren Besucher angetroffen. Es geht über den Highway 1001 aus Chiang Mai kommend, nach der Mae Jo Universität rechts ab. Dann weiter gen Osten, gemütlich über die Dörfer. An einem kleinen, idyllischen See (Huai Cho) kann man wunderbar Rast einlegen. Am See vorbei, kündigt nach wenigen Metern eine große liegende Buddha-Statue bereits den Tempel an. Also weiter hoch und da ist er auch schon. Innen und Außen sind die Gebäude mit winzigen, farbigen Spiegelchen verziert, das glitzert bezaubernd in der Sonne! Unzählige Kleinigkeiten gibt es hier zu entdecken, blinkende, bunte Lüster, Ganeshas, Nagas, duftende Frangipani Bäume und `ne Kindermütze an der Eingangstür.

Damit Ihr Euch ein Bild machen könnt, ein paar Fotos von unserer Zufallsbegegnung.

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai/ Der See Huai Cho
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai/ Der See Huai Cho

 

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai/ Der liegende Buddha
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai/ Der liegende Buddha

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai
Wat Doi Thaen Phra Chiang Mai

Brizzel, Zisch, Peng: Oooaahhhh

Ganz klar, die Rede ist hier vom Raketenfest. Auf Thai: Bunbangfai (ประเพณีบุญบั้งไฟ). Jedes Jahr, wenn die kleine Regensaison (April, Mai) vorbei ist, wird der Himmel mit Raketen angepiekt, damit auf jeden Fall noch mehr Regen kommt. Der Reis mag es gerne feucht und jetzt ist Pflanzzeit. Bun (Tambun) deutet aber auch auf den religiösen Hintergrund hin. Es geht um die Schaffung von Verdiensten im buddhistischen Glauben. Das Raketenfestival wird hauptsächlich in Nordthailand, im Isaan und in Laos gefeiert.

2016 ist es erst das zweite Mal, dass ich es miterlebe. Bis ich das das ganze System der Aufstellungen, Bewertungen und Wetten verstehe, werden wohl noch einige Jahre vergehen. Derweil erfreue ich mich am kurzweiligen Drumherum und natürlich am Abschuss der Raketen.

Zu den Raketen. Das sind sehr lange (10-15 Meter), schnurgerade Bambusstangen, an deren dicken Enden Röhren mit Schwarzpulver befestigt sind. Alles selbst gebaut, so will es das Regelwerk. Ebenso die Lunte, mit der dann auch eigenhändig gezündelt wird (mehr darüber bei den Bildbeschreibungen). Die Bambusstangen werden Wochen zuvor ausgesucht und über Feuer vorsichtig gerade gebogen. Ziel des Wettbewerbes ist es, die Stange möglichst hoch und senkrecht, mit einer hübschen Rauchfahne in den Himmel zu schießen. Begleitet wird das Schauspiel von einem Moderator und traditionellem Trommelwerk. Jeder Schuss löst kollektiven Jubel oder auch Gelächter aus. Letzteres quittiert die missglückten Abschüsse. Wobei echte Rohrkrepierer lebensgefährlich für alle Beteiligten werden können. Bereits bei der Mischung des Schwarzpulvers und dem Zusammenbasteln zu Hause ist es schon zu folgenschweren Unfällen gekommen.

Tja, das Spiel mit dem Feuer: Faszination und Fluch. Dazu fließt auch die ganzen Festtage über noch reichlich Feuerwasser. Das wird so emsig konsumiert, dass wir dann, am frühen Abend, lieber nicht mehr im Umkreis verweilen wollen. Frauen sind bei dieser Veranstaltung in der Minderheit und wenn, dann hauptsächlich an den zahlreichen Serviceständen und auf der Bühne aktiv.

Die fertigen Raketen werden von überall aus der Region auf Pickups bis zum Festplatz transportiert ...
Die fertigen Raketen werden von überall aus der Region auf Pickups bis zum Festplatz transportiert …

… das stellt gewisse Herausforderungen an alle Verkehrsteilnehmer. Besonders beim Abbiegen.
… das stellt gewisse Herausforderungen an alle Verkehrsteilnehmer. Besonders beim Abbiegen.

Der Rauch hat sich noch nicht verzogen, da wird schon die nächste Rakete an den Start gebracht.
Der Rauch hat sich noch nicht verzogen, da wird schon die nächste Rakete an den Start gebracht.

Der Transport zur Rampe wird oft musikalisch begleitet.
Der Transport zur Rampe wird oft musikalisch begleitet.

Eine Rakete wird die Rampe hochgeschleppt.
Eine Rakete wird die Rampe hochgeschleppt.

Das obere Ende wird vorsichtig an einem Seil senkrecht heruntergelassen.
Das obere Ende wird vorsichtig an einem Seil senkrecht heruntergelassen.

Schließlich wird aus dem kleinen Häuschen oben unter der Rampe gezündelt. Ab dafür ...
Schließlich wird aus dem kleinen Häuschen oben unter der Rampe gezündelt. Ab dafür …

So sieht dann eine gelungene Flugbahn aus. Wie hoch? Ich weiß nicht, wie das festgestellt wird.
So sieht dann eine gelungene Flugbahn aus. Wie hoch? Ich weiß nicht, wie das festgestellt wird.

Dicht dabei, steht man unten im Rauch.
Dicht dabei, steht man unten im Rauch.

Hier ein Einblick ins System. Knapp 300 Raketen starten bei diesem Wettbewerb.
Hier ein Einblick (ohne Durchblick) ins System. Knapp 300 Raketen starten bei diesem Wettbewerb.

Derweil sitzt das Publikum ...
Derweil sitzt das Publikum …

... überall irgendwie herum und amüsiert sich.
… überall irgendwie herum und amüsiert sich.

oder man steht herum ...
oder man steht herum …

... steht, guckt und hat es schattig unterm Schirm.
… steht, guckt und hat es schattig unterm Schirm.

Ein Teil des akustischen Rahmenprogramms. Dies hier ist eher traditionell.
Ein Teil des akustischen Rahmenprogramms. Dies hier ist eher traditionell.

Ganz modern dann bei Live-Musik auf der Tanzbühne. Nur gut, dass die Mädels nicht die Raketenrampe hochlaufen müssen.
Ganz modern dann bei Live-Musik auf der Tanzbühne. Nur gut, dass die Mädels nicht die Raketenrampe hochlaufen müssen.

Ein weiteres Rahmenprogramm: Unverzichtbar bei jeder Veranstaltung ist eine reiche Auswahl an Speisen.
Ein weiteres Rahmenprogramm: Unverzichtbar bei jeder Veranstaltung ist eine reiche Auswahl an Speisen.

Für Veganer, Vegetarier und Co ist das Angebot übersichtlich.
Für Veganer, Vegetarier und Co ist das Angebot übersichtlich.

Buddha, Büffel, Kannibalen

Manchmal ist Zuspätkommen gar nicht so schlecht. Zwar sichert rechtzeitiges Erscheinen die besten Plätze, doch dieses frühe Treiben aus nächster Nähe zu beobachten, war speziell für mich dann doch nicht so wichtig. Jedenfalls, um es kurz zu machen, der Büffel war schon tot als wir ankamen.

 

Der tote Büffel, ausgeweidet und hergerichtet für das Medium.
Der tote Büffel, ausgeweidet und hergerichtet für das Medium.

 

Es bot sich folgendes Bild bei unserer Ankunft um halb zehn (Beginn der Veranstaltung war um 7 Uhr): Eine große Lichtung, drumherum schöne alte Bäume. Am Rand saßen Mönche auf ihren Positionen. Aus den Lautsprechern tönte kraftvoll ihr meditativer Gesang. Auf einer Plane in der Mitte lag der tote Büffel. Drumherum reges Treiben, hauptsächlich Einheimische aus der näheren Umgebung. Über tausend waren es bestimmt. Wer nicht gerade fotografierte, aß oder trank, hatte die Hände zum Wai gefaltet.


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Letzten Samstag war wieder der Vollmondtag des 7. lunaren Monats. An diesem Tag findet jedes Jahr in Chiang Mai, am Fuße des Wat Phratathat Doi Kham, Mae Hia, im National Park Doi Suthep Pui eine in Thailand einzigartige Zeremonie statt: Ling Pee Phu Sae Ya Sae. Eine Opferzeremonie für die gigantischen Geister Phu Sae und Ya Sae, gewissermaßen ein Ehepaar. Doch dazu später. Dies ist kein thailändisches Brauchtum, sondern geht zurück in die Lanna Zeit, genauer, es ist ein Ritual der Lawa, ein altes Bergvolk aus Nordthailand.

 

27 Tänzerinnen symbolisieren die Töchter des gigantischen Geisterpaares. Sie sollen die beiden gnädig stimmen.
27 Tänzerinnen symbolisieren die Töchter des Geisterpaares. Sie sollen die Beiden gnädig stimmen.


Es begab sich also, dass Buddha bei seinen Reisen dieses Gebiet durchstreifte. Er traf auf ein finsteres Volk, das sich nicht scheute, für eine gute Ernte den ein oder anderen Menschen über die Klinge springen zu lassen. Also zu opfern. In manchen Erzählungen geht es sogar um Kanibalismus. Buddha, als Fremder, schien ein willkommenes Opfer. Doch er predigte zu den Einwohnern und versuchte, ihnen das Versprechen abzuringen fortan lieber keine Lebewesen mehr zu töten. Die Familie, mit der er sprach war das Ehepaar Phu Sae und Ya Sae. Sie handelten ihn herunter. Bald einigte man sich darauf, wenn schon keinen Menschen mehr, dann doch wenigsten einen Büffel töten zu dürfen. Der Sohn der Eheleute schloss sich jedoch Buddha an und wurde als Mönch zum Gründer und Schutzpatron von Wat Doi Suthep. Um die hungrigen Geister bis heute bei Laune zu halten, damit sie nicht in alte Gewohnheiten zurückfallen, bietet man den Beiden jedes Jahr einen Büffel als Opfer an.

Das Medium, Rang Song trinkt und bringt sich in Trance für den Kontakt mit Puh Sae und Ya Sae.
Das Medium, Rang Song trinkt und bringt sich in Trance für den Kontakt mit Phu Sae und Ya Sae.

 

Was wir dann noch mitbekommen haben, ist auf den Fotos ganz gut zu sehen. Nach den Rezitationen wurde ein alter, gebeugter Mann zum Büffel geführt. Der Rang Song, gewissermaßen das Medium, durch das die beiden Geister gespeist werden. Er nimmt auf dem Büffel Platz, isst rohes Fleisch, trinkt Hochprozentiges und wiegt sich auf dem Büffel in Trance. Satt und einigermaßen nicht mehr von dieser Welt, wird er zu einem Baum geführt, den er mühsam ein stückweit erklimmt. Warum genau, das habe ich noch nicht herausbekommen. Es könnte sein, dass er dort als Medium den beiden Geistern berichtet, ob alles in Ordnung gewesen sei. Währenddessen wird ein Bild Buddhas, das in einem Baum hängt heftig geschaukelt, um die Geister an ihr Versprechen gegenüber Buddha zu erinnern. Danach macht der Rang Song eine Runde, am Zaun längs. Gegen einen kleinen finanziellen Obolus  werden die Personen direkt am Zaun vom Rang Song berührt. Wieder ein Jahr gute Ernte und ein Leben in Sicherheit für die Einwohner von Mae Hia.


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Im Hintergrund ist das Bild Buddahs zu sehen. Zur freundlichen Ermahnung an das Versprechen schaukelt es an einem dicken Ast.
Im Hintergrund ist das Bild Buddahs zu sehen. Zur freundlichen Ermahnung an das Versprechen schaukelt es an einem dicken Ast.

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Neues aus Eierland

Sie sind schneeweiß, dreckigweiß (= stark bekackt), braun, rosa oder gesprenkelt. Winzig klein bis ziemlich groß. Gealtert, fermentiert, gesalzen, roh, gegrillt, frittiert und aufgespießt. Die Erzeugerinnen haben alle Federn, bis auf die Ameisen, logisch.

Der letzte Eierartikel auf genugda  ist vom April 2012. Meine Erfahrungen mit der Eier-Kulinarik in Thailand waren noch arg begrenzt. Inzwischen habe ich einiges mehr in Sachen Eier gesehen, zubereitet und probiert. Zeit, meinen Zwischenstand mit Euch zu teilen. Damit auch Ihr staunen könnt, was sich jenseits von wachsweich gekochten Hühnereiern und Kartoffeleiernestern  in der Eierszene abspielt. Zum Beispiel in Südostasien. Viele Eiervariationen, auf die man hier im Norden Thailands trifft, haben ihren Ursprung in China oder sind Koproduktionen mit den Einwohnern aus Myanmar und Laos.

Im Uhrzeigersinn: hundertjährige Eier, gesalzene Enteneier, Hühnereier und Enteneier
Im Uhrzeigersinn: hundertjährige Eier, gesalzene Enteneier, Hühnereier und Enteneier

Na dann folgt mir mal in die abwechslungsreiche, thailändische Eier-Welt. Heute gibt es profane braue Hühnereier; weiße, aber heftig mit Kot beschmutze Enteneier; weiße, saubere, rohe und in Salzlake gelagerte Enteneier; rosafarbene, alte, sogenannte hundertjährige Eier; kleine, lustig gesprenkelte Wachteleier und noch viel kleinere Ameisen-„Eier“.

Hundertjährige Eier, Khai Yioua Maa

Geklärt hatten wir vor ein paar Jahren bereits, dass diese Eier nur ein paar Monate und niemals hundert oder gar tausend Jahre alt sind. Khai Yioua Maa heißen sie in Thailand, das heißt so viel wie Pferdepisse-Eier. Pferdepipi kommt aber in der Rezeptur nicht vor. Es geht die Sage, dass einst jemand alte Eier im Stroh eines Pferdestalls gefunden, probiert und für gut befunden hat.

In China werden sie aufgrund ihrer Konsistenz Pidan, Ledereier, genannt. Für diese „Garmethode“, Fermentierung, werden in der Regel Enteneier verwendet. Sie liegen drei bis vier Monate lang in einer alkalischen Mischung. Heute liest sich die Liste leider oft wie eine chemische Formelsammlung. In Handarbeit wird dafür eine Paste aus Soda, Kalkerde, Salz, Asche, Teeblätter und Reisspelzen hergestellt. Wobei die Zutaten stark variieren können. Im Netz habe ich irgendwo gelesen, dass diese rosafarbenen Eier ihre Farbe durch die Lagerung erhalten. Das stimmt natürlich nicht! Sie werden rosa eingefärbt, um sie besser von anderen Eiern unterscheiden zu können. Warum gerade rosa? Könnte ja sein, dass dieser Eier-Erstfinder, damals an einem Dienstag im Pferdestall unterwegs war. In Thailand ist der Dienstag Rosa (auch darüber gibt´s schon was auf genugda). Aber, vergesst das am besten schnell wieder. Im digitalen Weltennetz wird schon genug herumgeeiert. Sie sind eben rosa hier, punkt.

Hundertjährige Eier, Pferdepisseeier, Khai Yioua Maa
Hundertjährige Eier, Pferdepisseeier, Khai Yioua Maa

Noch immer will keine spontane Begeisterung bei mir aufkommen, wenn sie frisch abgepellt und aufgeschnitten ihren leichten Ammoniak Geruch verströmen. Es gibt aber ein Gericht mit Khai Yioua Maa, dass ich inzwischen sehr gern esse: Khai Yioua Maa kaprao Grob. Die Eier werden dafür geviertelt, in Mehl gewälzt und frittiert. Ebenso frittiert werden reichlich Blätter vom Thaibasilikum (meistens Tulsi, Indisches Basilikum). Parallel wird mit Knoblauch, Chili, Austernsoße, dunkler und heller Sojasoße gewokt. Wer mag, fügt Schweinemett hinzu. Dann alles mischen, die frittierten Eierstücke dazu geben und die fragilen, knusprigen Basilikumblätter großzügig oben drauf verteilen. Richtig lecker!

Khai Yioua Maa Kaprao Grob
Khai Yioua Maa Kaprao Grob

Khai Kem, gesalzene Eier

Geradezu profan dagegen scheinen die Krai Kem. Diese Enteneier leuchten schneeweis und liegen meistens neben den rosafarbenen Eiern. Sie wurden lediglich drei Wochen lang in eine gesättigte Salz-Wasserlösung gelegt. Aber roh! Daher nicht sofort aufschlagen, sondern erst kochen, gute zehn Minuten. Das Eigelb ist fast schon rot und ergibt einen schönen Kontrast zum schneeweißen Eiweiß. Man nimmt gerne Enteneier, weil sie ein größeres Eigelb haben, überhaupt, weil sie größer sind. Das funktioniert natürlich auch mit Hühnereiern. Mit dieser Zubereitungsart bekommen die Eier auch ihre schöne Konsistenz und Farbe. Sie schmecken als einfache Beigabe zum Grünen Curry oder zu scharfen Reisgerichten. Auch im Salat sind sie eine Bereicherung, zum Beispiel im Som Tam Khai Kem oder als scharfer Yam Khai Kem. Übrigens, die stark mit Kot verschmierten weißen Eier, die oft neben den schönen, weißen und rosafarbenen Eiern zum Verkauf angeboten werden, sind ebenfalls Enteneier. Sie sind roh und frisch (im besten Fall). Vielleicht werden sie nicht gewaschen, damit man sie nicht mit den gesalzenen Eiern verwechselt, statt rosa eben bekackt.

Gesalzene Enteneier, sehr lecker zu vielen Gerichten
Gesalzene Enteneier, sehr lecker zu vielen Gerichten

Khai Songkrüang (Lao: Kai Paeng), gegrillte Eier am Spieß

„Wie kommen die Eier auf den Spieß?“ Da liegen drei, in diesem Fall eindeutig Hühnereier, der Länge nach auf einen Holzstab gespießt auf dem Grill. Wie kann das denn? Erst kochen dann durchpieken und grillen? Wo ist der Sinn? Erst aufspießen, dann grillen? Eher nicht. – Das funktioniert folgendermaßen:

Da liegen sie, die aufgespießten Hühnereier
Da liegen sie, die aufgespießten Hühnereier

– Ein Hühnerei an der Spitze vorsichtig anklopfen und ein ungefähr 1,5 cm großes Loch frei knibbeln
– Mithilfe eines Holzspießes den Inhalt in eine Schüssel glitschen lassen
– Die Eimasse mit Sojasoße, Austernsoße und schwarzem Pfeffer nach Geschmack würzen
– Mixen bis die Masse flüssig ist und nicht mehr so glibbert
– Mit ruhiger Hand wieder in die leeren Eihüllen hineinschütten
– Jetzt aufrecht dünsten und stocken lassen (ungefähr 8 Minuten)
– Drei Eier der Länge nach aufspießen und ab auf den Holzkohlegrill

und so schaut´s von innen aus
und so schaut´s von innen aus

All das macht eine Menge Arbeit. Selbermachen lohnt sich eher nicht. Die Exemplare, die auf den Märkten angeboten werden, haben mich bisher geschmacklich nicht umgehauen. Klar, es kommt auf die Würzmischung an und zumindest sieht es lustig aus, so ein Ei ohne Dotter. Dieser Snack wird mit einer süßscharfen Chilisoße gereicht.

Khai Nok kratha, Wachteleier

Diese kleinen, hübschen Eier sind in Thailand weit verbreitet. Gekocht, frittiert und gebraten sind sie allgegenwärtig auf den Märkten. Dazu ein Tütchen Sojasoße und schnell sind zehn Exemplare verputzt. Rein kulinarisch sehe ich da keine Vorteile gegenüber Hühner- oder Enteneiern. Weil Ostern ist und ich ein paar Wachteleier für meine Eierrecherche gekauft habe, werde ich sie heute pochiert in meine Brokkolisuppe hineingeben. Zu den Wachteleiern muss ich noch anmerken: Die Innenhaut ist recht zäh. Mal eben aufschlagen, läuft nicht. Wenn Ihr sie für Spiegeleier oder zum Pochieren aufschlagen wollt, dann ritzt die Schale oben rundherum mit einem scharfen Messer ein, brecht es vorsichtig auf und lasst den Inhalt in ein kleines Gefäß gleiten.

Wachteleier: richtig hübsch, ganz ohne anzupinseln
Wachteleier: richtig hübsch, ganz ohne anzupinseln

Khai Mod Daeng, Ameiseneier

Man braucht nicht lange Ausschau halten, bis man ein Ameisennest im Baum entdeckt
Man braucht nicht lange Ausschau halten, bis man ein Ameisennest im Baum entdeckt

Ja, wir steigern uns. Also morphologisch gesehen eher umgekehrt. Kaum einen Zentimeter groß sind die Larven der roten Ameisen (Weberameise, Oecophylla smaragdina), die hier als Delikatesse gelten. Ja, es sind eher die Larven und nicht die Eier, die gesammelt und in Gerichten verarbeitet werden. Warum dann hier, in einem Eierartikel? Ganz einfach. Es gibt in Nord- und Nordostthailand ein traditionelles Rühreigericht, Khai Pam. Dafür wird ein Hühnerei, ähnlich unserem Rührei, mit Kräutern und Sojasoße gewürzt. Diese Eiermischung kommt in kunstvoll gefaltete Bananenblattschiffchen und wird auf dem Grill gegart, lecker! Gerne mischt man hier noch zusätzlich diese Ameisen-Larven unter. Ich habs probiert: Sie bringen etwas Säure ins Geschehen und poppen im Mund. Womit wir wieder bei der oralen Haptik wären. Ein Mundgefühl, dass neben Gewürzharmonie und Schärfe für Thailänder eine wichtige Rolle spielt.

traditionelles Rührei ohne ...
traditionelles Rührei ohne …

... und mit Ameisenlarven
… und mit Ameisenlarven

Hier kann man die kleinen weißen Larven erkennen
Hier kann man die kleinen weißen Larven erkennen

So werden die Wachteleier auf den Märkten gebraten und als Snack verkauft
So werden die Wachteleier auf den Märkten gebraten und als Snack verkauft

Kleine thailändische Eierkunde:
Khai Ped – Enteneier
Khai Nok Kratha – Wachteleier
Khai dao – gebratenes Ei
Khai Pam – gegrilltes Rührei in Bananenblattförmchen (Nord-, Nordost Thailand)
Khai Jiao – würziges Omelett mit unterschiedlichen Zutaten
Khai luuk Kheuy – Frittierte hart gekochte Eier mit süßer Tamarindensoße und Zwiebeln („Sun in low eggs“)
Khai Yioua Maa – Hundertjährige Eier
Khai Mod Daeng – Ameiseneier (bzw. Larven der roten Ameisen)