July Thai Five

Ab und zu gibt es (sinn)befreite Thai Five. Befreit von einer autoritären Überschrift, ohne Rahmen und rote Fäden. Kurz abgelichtet und erzählt: Was war bemerkenswert für mich und unwichtig genug, um in meinen Juli Thai Five auf genugda Erwähnung zu finden.

Sometimes, I serve you a free Thai Five: free from a central theme, a common thread. Just briefly captured and told: Something noteworthy for me and trivial enough to make it into my July Thai Five on genugda.

1 – Bun Bang Fai, Rocketfestival, ประเพณีบุญบั้งไฟ

Das ist ein würdiger Startschuss für meine July Thai Five. Mein Lieblingsfestival! Schon oft habe ich darüber geschrieben.* Ja und ich weiß, es ist gefährlich, dämlich, laut und primitiv, – geschenkt. Hier nur so viel dazu, ich habe es auch dieses Jahr wieder in Huai Lan genießen dürfen! Es gibt weitere, sehr berühmte und größere Raketenfestivals in Thailand und Laos. Doch wenn ich von den Menschenmassen und organisierten Reisen dorthin höre, freue ich mich jedes Jahr, dass ich hier, fast vor der Haustür, dieses explosive Fest miterleben kann! Ganz ohne das touristische Tamtam. Sinn und Zweck des Ganzen, außer trinken, tanzen, wetten, zündeln, ist es, die Wolken anzustubsen, damit sie in der nun folgenden Monsunzeit ordentlich Wasser lassen. So einfach ist das.   (english version see below)
* Artikel im “Farang”, Post auf “genugda”

Rocketfestival

This is a worthy kickoff for the July Thai Five. My favorite festival! I’ve written about it many times.* Yes, I know it’s dangerous, silly, loud, and primitive. Anyway, I had the pleasure of enjoying it in Huai Lan again this year! There are other, more famous, and larger rocket festivals in Thailand and Laos. But when I hear about the crowds and organized trips to those, I’m always glad I can experience this explosive festival as well in my neighborhood! Completely without the touristy fuss. In short, apart from drinking, eating, dancing, betting, igniting, the purpose is to nudge the clouds so they pour down a lot of rain in the upcoming monsoon season. It is that simple.

foodstall at rocketfestival

2 – Regenzeit, Rainy Season, ฤดูฝน

Im Grunde ist in Nordthailand von April bis Oktober Regenzeit. Das heißt zunächst einmal nicht allzu viel. Die Regenwolken kommen und gehen letztendlich wann sie wollen und dann entscheiden sie noch immer selbst, wo genau sie abregnen. Wie im deutschen Sommer halt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sonnenstrahlen die Mienen erhellen und die Leiber verfärben ist im Sommer am größten. So verhält es sich hier mit dem Regen in der Regenzeit.
Die erste Abkühlung wird sehnsüchtig im April, nach dem Thailändischen Neujahrsfest Songkran erwartet. Dann, Anfang Juli, nachdem ein paar Raketen die Wolken gekitzelt haben, wird die echte Regenzeit erwartet, spätestens jedoch mit Beginn der buddhistischen Fastenzeit Juli/August. Für die Mönche ist dann leider drei Monate Schluss mit lustig. Zumindest in der Öffentlichkeit. Natur Nerds und Foto Freaks haben jetzt ihre beste Zeit!

dunkle Regenwolken

In Northern Thailand, the rainy season technically lasts from April to October. At first, this doesn’t mean much. Rain clouds come and go as they please, and even then, they decide where exactly to rain down. Just like a German summer. The chance of sunshine with brightening faces and tanning bodies is highest in the summer time. That’s how it works here with the rain in the rainy season.
The first rain is eagerly awaited in April, after the Thai New Year Songkran festival. Then, in early July, after a few rockets have tickled the clouds, the real rainy season is expected, latest after the start oft the Buddhist Lent July/August. For monks it means three months no fun, – in public. For nature nerds and photo freaks an exciting season starts!

Tempel

3 – Raupen, Schmetterlinge, Caterpillars, Butterflies

Das ist ja so eine Sache, das mit den Raupen und dem Entlarven. Plötzlich heißt es dann immer so, hui, hui, guck mal, ich bin ein hübscher Schmetterling! Die Raupen dagegen hauen ja alles weg was grün ist, sie fressen unsere geliebten Pflanzen über Nacht kahl! Mal so, mal so, dieselbe Kreatur!
Wenn dieses Prinzip, mit dem Fressen, Entlarven und plötzlich `ne Schönheit, schon so lange in der Natur Usus ist, dann muss das ja grundsätzlich funktionieren. Will sagen, wenn die Raupen den Pflanzen so richtig ans Leder wollten, hätten sie als Schmetterling später ja nix mehr zum schlürfen. Das wäre schön blöd. Kann man ja auch mal so sehen.
Und noch zwei Punkte für die Rauben: Im Gegensatz zu ihrem nervös flatterndem Endstadium, sind sie denkbar einfach zu fotografieren. Außerdem sehen sie in ihrem letzten Lebensabschnitt umwerfend aus. Welches Lebewesen kann das schon von sich behaupten? Erst fett und nimmer satt, dann flatterhaft und zauberhaft.

Raupe

Caterpillar

Quite a thing, this caterpillar business with their reveling act. Suddenly, it’s like, “Tataaah, look here, I’m a pretty butterfly!” As a caterpillar they devour all the green, just stripping our beloved plants overnight. Notice, these are the same critters!
If this principle of eating, transforming, and suddenly being a beauty has been in nature for so long, it must fundamentally work. My thought is, if caterpillars would seek for killing all the plants, they would have nothing to sip as butterflies later. That would be pretty stupid. You can look at it that way, too.
And two plus-points for the caterpillars: Unlike their nervously fluttering final form, they are incredibly easy to photograph. And, it is a creature which look stunning in their last life stage. Who can claim that? First fat and insatiable, then fluttery and enchanting.

Butterfly

4 – Linsenbrötchen, Lentil Buns

Wer wie ich in der veganen Küche nicht so zuhause ist und wer seit der letzten „Ab jetzt ess ich gesund Phase immer noch über Restvorräte trockener Linsen verfügt, für den ist vielleicht dieser Vorschlag ein feiner. Ich fand’s jedenfalls gar nicht so schlecht. Wenige Zutaten, geringer Aufwand, sättigt, schmeckt erstaunlich ok und hinterlässt hinten raus das gute Gefühl richtig gesund pappsatt geworden zu sein.

Du brauchst:
– 240 g trockene Linsen (Farbe egal)
– 60 g Leinsamenschalen (Psylliumschalen)
– 60 ml Wasser
– ½ TL Backpulver
– etwas Salz, ein paar Spritzer Apfelessig und Olivenöl

Fürs Topping, nimm was du so da hast. Da ich Samen-Nuss-Freak bin, hatte ich tatsächlich Kürbiskerne, Sesamsamen und Mohn im Haus. Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Haferflocken wären auch eine Möglichkeit.
Weiche die Linsen über Nacht in viel Wasser ein. Wenn´s dann losgeht, abgießen. Die anderen Zutaten hinzugeben und mit einem (Zerkleinerer)Mixer solange mixen, bis du einen homogenen Teig hast. Das sollte nun ein Teig sein, der sich mit feuchten Händen zu Kugeln formen lässt. Bevor du das in den Ofen gibst, tunke sie mit der Oberseite in deine ausgesuchten Toppings, dann ab damit aufs Backblech! Mittlere Hitze 20 bis 30 Minuten, fertig! Vor dem Aufschneiden etwas abkühlen lassen.

lentil buns

If you’re not so familiar with vegan cuisine like me, and still have dry lentils on stock from your last “I’ll eat healthy”- phase, this suggestion might be for you. I didn’t find it bad at all. Only few ingredients, low effort, filling, tastes surprisingly okay, and leaves you feeling healthily full.

You need:
– 240 g dried lentils (any color)
– 60 g psyllium husk
– 60 ml water
– ½ tsp baking powder
– a bit of salt, a few splashes of apple cider vinegar, and olive oil

For the topping, use whatever you have. Being a seed-nut freak, I had pumpkin seeds, sesame seeds, and poppy seeds at home. Sunflower seeds, flaxseeds and oat-flakes are possible as well.
Soak the lentils in plenty of water overnight. When you’re ready to go, drain them. Add the other ingredients and blend with a food processor until you have a homogeneous dough. It should be a dough that you can shape into balls with wet hands. Before putting them in the oven, dip the tops into your desired toppings, then place them on a baking sheet! Bake at moderate heat for 20 to 30 minutes, done! Let them cool a bit before cutting.

5 – Chinese Muslim Markt in Chiang Mai

Zum Schluss noch ein kleiner Tipp für alle, die nach Chiang Mai kommen oder hier sind und gern mal wieder daran erinnert werden: Freitagsvormittags geht´s ab zum Chinese Muslim Markt, Kad Ban Ho, in der Night Bazar Gegend. Etwas versteckt in den Seitenstraßen und daher vielleicht von vielen nicht beachtet. Dieser Markt hat eine reiche Geschichte und ist du wirst ihn lieben! Hier findest du viele Gerichte und Produkte, die du nur hier bekommst. Frisch gemachter Tofu, Tofu-Nudeln und Sojamilch, chinesische Würste und Schinken, Nudeln, eine wunderbare Auswahl an Gemüse und Obstsorten, frisch zubereitete Gebäcksorten nach japanischer, chinesischer, muslimischer Tradition und natürlich Lammfleisch und Ziegenfleisch. Am besten ihr schleckert euch selbst mal über diesen Markt. Für neugierige Foodies jedenfalls eine feste Adresse hier in Chiang Mai.  

Moslem Markt Chiang Mai

Lastly, a little tip for everyone coming to Chiang Mai or who’s here and likes to be reminded: On Friday mornings, head to the Chinese Muslim Market, Kad Ban Ho, in the Night Bazaar area. A bit hidden in the side streets and therefore perhaps unnoticed by many. This market has a rich history, and you will love it! Here you’ll find many dishes and products that you can only get here. Freshly made tofu, soy milk, Chinese sausages and hams, noodles, a wonderful selection of vegetables and fruits, freshly prepared pastries from Japanese, Chinese, and Muslim traditions, and of course lamb and goat meat. Best to treat yourself to a visit. For curious foodies, it’s a must-visit in Chiang Mai.

Muslem Market Chiang Mai

See you in August! – And dare to spread the link around if you liked it! Thanks.

Rocketfestival
a view of the rocket festival from a distance

February Thai Five

Frisch zurück vom Inselurlaub, hab ich gleich mal die Thai Five für den Februar mitgebracht. Und zwar: — Fünf Dinge, die du so nur an Stränden erlebst!
Fresh from my island vacation, I brought the “Thai Five” with me for February, drrrrrumroll: Five things that you can only experience on beaches!

Coconut palms

Die zweifellos berührenden Sonnenauf- und -untergänge klammere ich aus. Ebenfalls großzügig unerwähnt lasse ich Oberflächlichkeiten wie brutzelnde Leiber in Liegestühlen, straffe Strings und schlaffe Drinks. Keine Rede ist hier von semi-tödlichen Quallenbegegnungen und von übermütigen Straßenkontakten gezeichneten Jungtouristen. Ich hab mir etwas anderes ausgesucht. Ähnlich unspektakulär, dafür rein subjektiv.  

Let’s leave aside the undeniably moving sunrises and sunsets for now. I also generously forego the typical superficialities – such as sizzling bodies in lounge chairs, tight tangas and dreadful drinks. We’re not talking about semi-fatal encounters with jellyfish or young tourists characterized by sudden road contacts. No, I chose something else. Just as unspectacular and yet purely subjective.

Strandleben

1

Ob zu Forschungszwecken oder aus (voyeuristischem) Zeitvertreib, nur am Strand lässt sich der Mensch in seinem Sosein so mühelos und ergebnisoffen beobachten. Geschützt durch eine Sonnenbrille, schweift dein Blick nur scheinbar über das weite Meer, während du fasziniert einer jungen englischen Familie beim Erziehen zusiehst. Du wirst Zeugin, wie die erste zarte Urlaubsentspannung langsam im quengelnden Kindergeschrei zerbröselt. Es rührt dich, wie liebevoll sich ein ü-beleibtes Ü-70 Pärchen, auf drei Uhr, gegenseitig mit Sonnencreme bestreicht. Wobei drei Uhr hier die Blickrichtung angibt, ist klar, ne? Du siehst gutgelaunte, forsch ausschreitende Strandläufer. Da, auf zwölf Uhr, drei Frisbee spielende Jungs bemühen sich um die Aufmerksamkeit einiger Sonnenanbeterinnen. Ach ja, die Zeit scheint stehengeblieben. All diese Szenen könnten auch aus dem vorigen Jahrhundert stammen. – Woran das liegt? Meine Vermutung: Smartphones sind für den Strand einfach nicht besonders geeignet. Hier dominieren Klassiker wie ein Buch, ein Ball und Popo im Sand (und umgekehrt).

Whether it’s for research purposes or for some good old-fashioned people-watching, there’s no better place than the beach to witness humanity in all its glory and open-ended. Protected behind your stylish shades, your gaze casually drifts across the vast ocean, giving you the ability to watch secretly a young English family attempting the delicate art of parenting. You bear witness as their beginning relaxed holiday vibes slowly dissolve in the increasingly loud complaints of children. It touches you, watching the moment an over-sized over-70s couple (at three o’clock) lovingly smears each other with sunscreen. And yes, three o’clock refers here to the location not time. You spot the cheerful beach-walkers and there, at twelve, three boys engaged in playing Frisbee, competing for the attention of a few sunbathing beauties. Time seems to stand still. These scenes could easily be plucked from last century. Wonder why? Well, my guess: smartphones are rather unsuitable for the beach. This is where more the classics shine – a book, a ball and bottom in the sand (and vice versa).  

Abends am Meer

2

Das Bier Ding, ok. Das ist kurz abgehandelt. An den Strandbars gibt es default kleine Bierflaschen. Die Preise sind natürlich höher als auf dem Festland. Die Fläschen werden in einem Mini-Bierkühler, auch Kühl-Manschette, gereicht. Manchmal stimmt die Werbung auf dem Flaschenkühler mit der darin gekühlten Biersorte überein. In Holland sind diese Manschetten sehr beliebt, obwohl im Grunde klimatisch überflüssig, und werden „Condooms“ genannt. Lustig ist in diesem Zusammenhang auch das Loch am Boden.  

The beer situation, well, let’s tackle that real quick. At the beach bars, you’ve got usually the small beer bottles. Naturally, the prices are a tad steeper than what you’d find on the mainland. They are served up in mini bottle coolers, also known as cooling-sleeves. Sometimes, the advertisement on the bottle cooler matches the beer brand chilling inside. In Holland, these sleeves are quite popular, even though they’re kinda unnecessary there. They call them “condooms”, kind of amusing cause there is a hole at the bottom.

Bier mit Kühler

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Gleich noch etwas Kulinarisches hinterher: Ins Schwärmen gerate ich jedes Mal, wenn es um Fischgerichte und Seafood geht! So frisch und lecker schlemmerst du das nur am Meer. Zurück vom Strand, also in Chiang Mai, dauert das dann immer eine ganze Zeit, bis ich mich traue, auch hier wieder Gerichte mit Meeresprodukten zu essen. Nicht, dass ich verdorbene Ware befürchte, es ist vielmehr das vorauseilende Gefühl einer Enttäuschung, weil das leckere Zeug eben nirgendwo so knallfrisch und verschwenderisch serviert wird, wie am Meer.

Another culinary delight right after: I can’t help getting enthusiastic every time the topic of fish dishes and seafood pops up! Such fresh and delicious it can only be offered at the seaside! Once I’m back from the beach, back in Chiang Mai, it takes me quite a while to muster the courage to eat seafood dishes here. It’s not that I’m worried about getting spoiled goods; it’s more the preceding feeling of a disappointment because, let’s face it, that delectable stuff just cannot served up as fresh and lavishly as it is by the sea.

seabass lemon

seafood salad

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Es muss die Seeluft sein. Oder die Sonne? Ja, vielleicht ist die erhöhte UV-Strahlung zusammen mit der salzigen Luft für den Reflex verantwortlich, sich während des Strandurlaubs auf eine bestimmte Art und Weise aufzupimpen, wie man es zu Hause, irgendwo zwischen Denver, London und Berlin niemals tun würde. Auch nicht in Brabant, in Ulm oder Warschau. Du begeisterst dich auf einmal für bunte Wollfäden und exotische Accessoires im Haar!? Tattoos an Fesseln, Unterarm und Schulterblatt erscheinen dir in ferienleichtem Übermut plötzlich als ernsthafte modische Option. Schillernde Armbänder, Fußkettchen und wallende, farbenfrohe Gewänder rufen in dir ein prickelndes „Warum nicht?-Gefühl“ hervor. All dies geschieht unabhängig von Alter und Geschlecht, ein endloses Casting für das Musical Hair! Die Begeisterung dafür endet in der Regel bereits in der Ankunftshalle des heimischen Flughafens. Schade eigentlich.


It must be the sea breeze. Or the sun, perhaps? Yeah, maybe it’s the combination of the heightened UV radiation and the salty air that triggers this reflex to glam up in a certain way during beach vacations – a way you’d never dare back home, somewhere between Denver, London, and Berlin. Not even in Tilburg, Ulm, or Warschau. Suddenly, you find yourself fascinated by colorful strands of yarn and exotic accessoires in your hair!? Tattoos on ankles, forearms, and shoulder blades seem like serious fashion choices to you. In the carefree atmosphere of vacation mode shimmering bracelets, anklets, and flowing, vibrant garments evoke an exhilarated “Why not?” feeling in you. All this happens regardless of age and gender – it’s like an endless casting call for the musical “Hair”! This enthusiasm usually fizzles out as soon as you step into the arrival hall of your home airport. A pity actually.

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Sarongs, Sonnenbrillen und Eis werden an den touristischen Stränden weltweit gern verkauft. Immer wieder erstaunlich, was ein einzelner Strandhändler alles mit sich herumschleppt und dir dann professionell vor deiner Nase präsentieren kann. Auch in Thailand gibt es Strandhändler an den belebten Stränden und die finde ich ganz besonders. Sie huschen über den heißen Sand mit zum Teil unglaublichen Waren. Ihr Angebot reicht weit über die am Strand üblichen nachgefragten Waren hinaus. Hier ziehen bizarre Bastelarbeiten und ganze Maiskolbengrillstationen an dir vorbei. Ihre Unaufdringlichkeit ist so angenehm, dass du dich jedes Mal ein wenig schlecht fühlst, wenn du sie nicht angehalten hast um eine Kleinigkeit zu kaufen.   


Sarongs, sunglasses, and ice cream – these are the holy trinity of merchandise at touristy beaches around the globe. It’s always mind-blowing to see what a single beach vendor can haul around and professionally showcase to the people. Same in Thailand, at bustling beaches, but different. These vendors are special indeed. They glide over the hot sand, offering up an array of goods that go sometimes far beyond the typical beach fare. Amoung others you’ll see quirky, filigree handicraft mobiles as well as entire corn-on-the-cob grilling stations passing by. Their unobtrusive approach is so pleasant that you can’t help but feel a twinge of guilt each time you don’t stop one to make a small purchase.

Moskitokeul

January Thai Five

Leute, es wird endlich bitter, leider etwas klebrig und ein wenig familiär. Doch möchte ich beflügelt und beherzt gleich zur Sache kommen. Ich stelle vor: Fünf Gemüsesorten, die ich erst in Thailand kennen und schätzen gelernt habe.

Folks, it’s finally getting bitter, and unfortunately a bit sticky. However, I want to come right to the point and present: Five types of vegetables that I got to know and appreciate for the first time here in Thailand.

Bananenblüte am Baum

1. Riesige Blütenknospen essen

Eine besondere Delikatesse in Thailand sind die zarten Herzen der geschlossenen Bananenblüte, Hua Plee (หัวปลี). Du findest sie in Salaten (Yum Hua Plee), in Suppen und wenn du Glück hast auch zum traditionellen Pad Thai Gericht. Sie ist roh und gekocht genießbar, man verwendet nur den hellen inneren Kolben sowie die zarten, oberen Blätter. Geschmacklich, in der Zubereitung und im Verzehr erinnert sie an eine Artischocke. Man findet sie im Westen in gut sortierten Läden, im Regal in einer Dose neben den Palmherzen und Artischockenherzen. Übrigens, die Bananenblüten werden auch als Bananenherzen gehandelt.

Banana blossom

1. Eating enormous Flower Buds

A special treat in Thailand is savoring the delicate hearts of closed banana flowers, known as Hua Plee (หัวปลี). They’re often featured in salads (Yum Hua Plee), soups, and if you are lucky they come with the traditional Pad Thai dish. You can enjoy them raw or cooked, focusing on the pale inner core and the tender upper leaves. Taste-wise, in preparation, and in consumption, it’s reminiscent of an artichoke. You’ll find it in the western countries in well-stocked grocery stores, sitting pretty in a can next to palm hearts and artichoke hearts. By the way, banana flowers are also sometimes marketed as banana hearts.

Bananenblüte geschnitten

2. Jetzt wird´s endlich bitter

Das Gen TAS2R38 kodiert bestimmte Geschmacksrezeptoren auf der Zunge. Je nach Code wird die Geschmacksrichtung „bitter“ sehr stark bis gar nicht wahrgenommen, und alles dazwischen. In Deutschland scheint es wohl recht viele Bitterschmecker zu geben, denn das Bittere aus Pampelmuse, Chicorée und Co ist weitestgehend erfolgreich heraus gezüchtet worden.
Zum Glück bleiben die Bittergurke, Mara Kee Nok (มะระขี้นก) und die chinesischen Bittermelone, Mara Jean (มะระจีนม) in Thailand relativ stabil bitter.
Übrigens, diese Bittermelonen sehen aus wie die Kotzgurken, von denen sich die bösen Riesen zur Strafe ernähren mussten. Damals, in London, aber ach, das ist eine andere Geschichte*. Jedenfalls war ich hellauf begeistert, als ich sie das erste Mal hier auf den Märkten sah.
Gang Jeud Mara Sai Moo, Bittermelonenabschnitte gefüllt mit Hackfleisch und Glasnudeln im Sud gegart, ist richtig lecker! In Thailand gibt es tatsächlich noch richtig bittere Gemüsesorten! Dazu gehören zweifellos auch die kleinen Bittergurken, die wie grüne Warzen-Krapfen aussehen. Auch sie verfügen über eine ordentliche Portion gesunder Bitterstoffe. Gesund? Klar. Kurz eingeschoben: Unter vielen anderen nützlichen Eigenschaften fördern bittere Pflanzenstoffe die Verdauung, sie regen den Fettstoffwechsel in Leber und Galle an.

* Wer kennt das entzückende Kinderbuch „Sophiechen und der Riese“ von Roald Dahl? Genau so, wie die chinesische Bittermelone, habe ich mir die dort erwähnten Kotzgurken immer vorgestellt.

Bittermelone

2. Now it’s finally getting bitter

The gene TAS2R38 encodes certain taste receptors on the tongue. Depending on your genetic code, the perception of the “bitter” taste can range from very strong to not at all, and everything in between. In Germany, it seems there are quite a lot of bitter tasters, as the bitter taste from grapefruit, chicory, and company has been largely bred out.
Fortunately, bitter gourds, Mara Kee Nok (มะระขี้นก), and Chinese bitter melons, Mara Jean (มะระจีนม) from Thailand remain reliably bitter. By the way, the bitter melon looks like the puke cucumbers that the nasty giants had to eat as punishment. Back in time, in London, but ah, that’s another story*. Anyway, I was over the moon the first time I spotted them in the markets here.
Gang Jeud Mara Sai Moo, bitter melon slices filled with minced pork and glass noodles, cooked in a soup, is yummy! In Thailand, there are indeed veggies that pack a real bitter punch. This undoubtedly includes the small bitter gourds, looking like little green wart american football balls. They too, come with a generous dose of healthy bitter compounds. Healthy? Absolutely. Quick aside: Among many other useful properties, bitter plant compounds promote digestion and stimulate the fat metabolism in the liver and gallbladder.

*Anyone familiar with the delightful children’s book “The BFG” by Roald Dahl? That’s exactly how I once pictured the puke cucumbers there, just like this Chinese bitter melon.

Bittergurke

3. Der Geschmack bleibt in der Familie

Der Chinesische Brokkoli, Pak Kanaa (ผักคะน้า), chinesisch Kai-lan, sowie der Chinesische Blütenkohl, Khwang Tung (ผักกวางตุ้ง), chinesisch Choi-sum, können ihre Verwandtschaft nicht leugnen. Sie gehören, wie Grünkohl, Pak Choi und Raps auch zur Familie der Senf- und Kohlgewächse, Kreuzblütler, Brassicaceae. Auf asiatischen Märkten sind diese beiden allgegenwärtig. Kein Wunder, denn sie sind preisgünstig, aromatisch und anspruchslos in der Zubereitung. Der Kai-lan zählt sogar zu den beliebtesten Gemüsesorten in ganz Asien. Frag nicht, welche Statistik dahinter steht. Es handelt sich hier um eine dieser typischen Aussagen nach dem Motto „Hab ich irgendwo gelesen, könnte so sein“. Sie sind alle beide jedenfalls ein Gewinn für jedes Gemüsegericht im Wok. Waschen, schneiden, dann braten, dünsten oder dämpfen und genießen, gern mit Austernsoße und in Gesellschaft anderer Gemüsesorten oder Reis. 

Blütenkohl
Chinese Brokkoli

3. Taste Runs in the Family

Chinese broccoli, Pak Kanaa (ผักคะน้า), in Chinese Kai-lan, and Chinese cauliflower, Khwang Tung (ผักกวางตุ้ง), in Chinese Choi-sum, can’t deny their family ties. Like kale, Pak Choi, and rapeseed, they belong to the mustard and cabbage family, Brassicaceae. These two are omnipresent on Asian markets. No wonder—they’re budget-friendly, aromatic, and easy to whip up. Kai-lan even ranks among the most beloved veggies throughout Asia. Don’t ask for the specific statistics behind that claim. It’s one of those typical statements based on “I read it somewhere, and feels like it´s true.” Anyway, both of them are a win for any veggie dish in the wok. Wash, chop, then stir-fry, sauté, or steam, and enjoy, preferably with oyster sauce and in the company of other veggies or rice.

Blütenkohl Brokkoli

Chinese Brokkoli
roher chinese Brokkoli auf Eis zum moo manau oder moo yang gereicht – raw Chinese broccoli on ice served with moo manau or moo yang

4. Geflügelte Gemüsesorten

Klar, da denkst du sicher gleich an die Flügelbohne, auch Goabohne oder Dua Phu (ถั่วพู) und an die Flügelgurke, Buap liam (บวบเหลี่ยม), stimmts? Ja, diesen beiden Exoten bin ich auch auf den Märkten in Asien das erste Mal begegnet. Toll sehen sie aus, finde ich. Buab liam heißt wörtlich übersetzt quadratische Zucchini. Ok, kann man so sagen. Auf jeden Fall sieht sie mit ihren scharfen Kanten aus wie eine dünne, preußische Gurke.
Wie unbekümmert und grazil kommt dagegen die Flügelbohne daher, mit ihren weichen, welligen, ausgefransten Flügeln! Ihr Geschmack ist charakteristisch aber nicht dominant, eine angenehme Mischung aus Bohne und Erbsenschote. Sie schmeckt in Salaten (Yam Dua Phu), und ist ein perfektes Wokgemüse.
Der Geschmack der Flügelgurke ähnelt dem der Zucchini, unaufdringlich süßlich-herb. Würde man die Flügelgurke in Ruhe ausreifen lassen, so hätte man nach der Trocknung, Trommelwirbel ….. : einen Luffa Schwamm! Folgerichtig hört sie auch auf die Namen Luffagurke und Schwammgurke.

winged beans - Flügelbohnen

4. Winged Veggies

Sure, you’re probably thinking of winged beans, also known as Goa bean or Dua Phu (ถั่วพู), and winged gourd, Buap liam (บวบเหลี่ยม), right? Yep, I only encountered these two exotic gems the first time in Asia as well. I must say, they look pretty spectacular. Buap liam literally translates to square zucchini. Well, you could say that. Either way, it looks like a slender Prussian cucumber with sharp edges.
In contrast, the winged bean appears carefree and graceful, with its soft, wavy, fringed wings! Its taste is distinctive but not overpowering—a pleasant blend between beans and pea pods. It’s delightful in salads (Yam Dua Phu) and makes a perfect wok veggie.
The flavor of the winged gourd is akin to that of zucchini, subtly sweet and little bitter. Left to mature in peace, the winged gourd would, after drying, drumrrrrrroll …: become a loofah sponge! Consequently, it also goes by the names loofah cucumber and sponge cucumber.

winged gourd, Buap liam

Jackfrucht

5. Riesig und klebrig, die Jackfrucht (Khanun – ขนุน)

Meistens hängen diese Baumfrüchte direkt am Baumstamm. Das ist auch gut so. Denn sie wachsen, im Gegensatz zur Durian, ins Unermessliche und erreichen auch gern mal ein Kampfgewicht von über 30 Kilogramm. Die Durian wehrt sich mit ihrer extrem harten und stacheligen Schale gegen den Verzehr. Die Abwehr der Jackfrucht ist dagegen geradezu hinterfotzig. Wer je ohne Vorwissen eine Jackfrucht geöffnet hat, weiß was ich meine. Wer es wagt, ohne jegliche Vorkehrungen an ihr Inneres gelangen zu wollen, wird gnadenlos verklebt. Binnen Sekunden kleben Finger, Messer und Unterlage zu einem schier unlösbaren Knäuel aneinander. Die Thais wissen das natürlich zu vermeiden und bieten sie zum Glück oft verzehrfertig an.
Apropos verzehren: Reif schmecken sie fantastisch, überraschend frisch, süß, mit ausdrucksstarken Geschmacksnoten, die an eine Mischung aus Vanille und Tonkabohnen, Ananas und Bananen erinnern. Unreif sind sie ein fabelhaftes Gemüse für Curries. Sie erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als haptischer und kulinarischer Fleischersatz. Das hat sich im Westen herumgesprochen. Dort wachsen die Jackfrüchte meistens in Dosen auf ausgesuchten Händlerregalen oder im Internet.
Ach und gesund ist sie auch noch, denn ihr Gehalt an Vitamin C, B-Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen ist bemerkenswert.  

halbierte Jackfrucht
der austretende Saft ist reinster Klebstoff – the juice that comes out is pure glue
reife Jackfrucht
reife Jackfrucht zum Genießen, die Kerne ebenfalls – ripe jackfruit to enjoy, the seeds too

5. Enormous and Sticky, the Jackfruit (Khanun – ขนุน)

Most of the time, these tree fruits dangle right from the tree trunk. And that’s a good thing because, unlike the durian, they grow to immense proportions, sometimes reaching a fighting weight of over 30 kilograms. The durian defends itself with an extremely hard and spiky shell against consumption. The jackfruit’s defense, on the other hand, is downright sneaky. Anyone who has ever opened a jackfruit without prior knowledge will know what I mean. Dare to penetrate into its insides without any precautions, and within seconds, fingers, knives, and surfaces stick together in an almost unsolvable tangle. Luckily, the Thais know of course how to avoid this and often offer them ready to eat.
Speaking of consumption: When ripe, they taste fantastic—surprisingly fresh, sweet, with expressive notes reminiscent of a mix of vanilla and tonka beans, pineapple, and bananas. Unripe, they make a fabulous vegetable for curries. They’re gaining popularity as a tactile and culinary meat substitute. This trend has spread to the West, where jackfruits mostly grow in cans on sophisticated store shelves or in the internet. Oh, and it’s healthy too, as its content of Vitamin C, B-vitamins, fiber, and minerals is quite remarkable.

Jackfrucht Curry
links Jackfrucht Curry – แกงขนุน

Es gibt natürlich noch mehr Gemüsesorten, die mir in Thailand das erste Mal begegnet sind. Denke, dazu lohnt sich irgendwann noch einmal ein Thai Five.
Wenn du ein leckeres Rezept zu einen der beschriebenen Gemüse hast, lasse es hier raus, teile es mit uns in einem Kommentar. ​

Of course there are other types of vegetables that I encountered for the first time in Thailand. I think it’s worth having another Thai Five about at some point.
If you have a delicious recipe for one of the vegetables described here, drop it here and share it with us in a comment.

Kuh-Kuss

November Thai Five Addition

Zitronengras mit Pandanus Blättern

Zitronengras, ตะไคร้

Zitronengras (Takrei) wuchert tatsächlich, wenn man genau hinschaut, nahezu überall. Eigene Erfahrungen habe ich nicht damit, aber es scheint besonders anspruchslos zu sein. Unzählige Thai Gerichte, wie Curries oder Tom Yams leben von diesem wundervollen Aroma! Mücken hingegen meiden es, weshalb es gerne für die Herstellung natürlicher Repellents genutzt wird. Es heißt, dass sich manche Thais zur Abwehr auch getrocknetes Zitronengras unter ihr Bett legen. Achtung, das ist nur so aufgeschnappt und müsste noch bestätigt werden.
Als Aromageber wird Zitronengras vielen Kräuterteemischungen beigegeben. Auch pur ist der Tee warm und gekühlt ein angenehmer Durstlöscher.  
Meistens werden die groben Anteile der Stängel nach dem Kochen herausgefischt oder einfach nicht mitgegessen. Soll es mit rein in die geschätzte Gourmetklappe, wird es ganz fein geschnitten.
Eine kleine Aroma-Sensation in Sachen Zitronengras ist das Sereh-Pulver. Ein Pulver aus gemahlenem Zitronengras, das gerne in der ägyptischen Küche verwendet wird. Damit lassen sich Fisch- und Currygerichte wunderbar aromatisieren, wenn das Zitronengras grad mal nicht vor der Tür wächst. In Thailand ist das Pulver nahezu unbekannt, klar.

takrai lemongras

Lemongrass, ตะไคร้

Lemongrass (Takrei) is practically everywhere if you look closely. I haven’t personally grown it, but this plant seems like quite low-maintenance. Countless Thai dishes, from Curries to Tom Yams, owe their flavor to this aromatic wonder! Mosquitoes, on the other hand, steer clear of it, making it a must-have for whipping up natural repellents. It´s claimed that a few dried stalks under the bed keep them at bay. Disclaimer: That’s just hearsay; a fact check might be in order.
As a flavor booster, Lemongrass often joins the party in various herbal tea blends. Whether hot or chilled, this tea is a delightful thirst-quencher.
Typically, in meals, the chunky bits of the stems are fished out post-cooking or left out altogether. If it’s meant to be part of the dish, it gets the finely sliced treatment.
A little Lemongrass magic comes in the form of lemongrass powder, a ground-up version that finds its groove in the Egyptian cuisine. Perfect for adding flair to fish and curry dishes when fresh Lemongrass isn’t just a doorstep away. In Thailand, though, the powder is practically unheard of, naturally.

Blaue Schmetterlingsblume, Dok Anchan

Dok Anchan, ดอกอัญชัน  

In vielen Gärten und Töpfen wuchert ein Blümchen recht häufig, das ist Dok Anchan, die blaue Erbsenschmetterlingsblume oder Butterfly Pea. Diese hübsche, blaue Erbsenblume ist extrem wuchs- und kletterfreudig und säet sich selbst immer wieder aus. Sie ist vielseitig verwendbar. Die Blüten kannst du frisch essen und ebenso damit deine Tellergerichte optisch aufpimpen. Getrocknet dienen sie zum Einfärben vom Reis und Süßspeisen oder als Teegetränk.
Als Zutat in Shampoos und Spülungen ist Dok Anchan im Einsatz für glänzende, gesund wachsende Haare und gegen die ersten grauen Strähnen. Der wohlschmeckende Tee aus den Blüten soll sowohl die Schönheit (Haut, Haare) als auch die geistige Fitness fördern. Trink den Tee heiß oder auf Eis, mit Zucker und Limone oder ohne. Butterfly Pea ist auch ein prima pH-Wert Indikator. Je saurer die Umgebung ist, desto mehr wird aus dem strahlenden Blau ein eindrucksvolles Violett.
In Europa ist man über seine Fähigkeit zum Farbwechsel zurzeit sehr begeistert. Hippe Bars haben für ihre Mocktails endlich eine alkoholfreie Alternative zum Blue Curacao.

Dok Anchan

Dok Anchan, ดอกอัญชัน

In many gardens and pots, you see the little flower Dok Anchan or Butterfly Pea. This pretty, blue pea flower is a wild child, growing and climbing wherever it pleases, self-seeding like it’s throwing a floral party. It’s a jack-of-all-trades. You can eat the fresh flowers or use them to jazz up your plate visually. When dried, they work their colour magic on rice and desserts, or transform into a nice tea.
As an ingredient in shampoos and conditioners, Dok Anchan is on a mission for glossy, healthy locks and saying “nope” to those first gray hairs. The tasty tea from these blossoms is said to promote both physical beauty (skin, hair) and mental sharpness (here we go!).
Sip it hot or on the rocks, sweetened with sugar and a splash of lemon, or straight up. Butterfly Pea also doubles as a nifty pH indicator. The more acidic the surroundings, the more the radiant blue transforms into an impressive violet.
Europe is currently fangirling over its color-changing prowess, with trendy bars finally finding a non-alcoholic alternative to Blue Curaçao for their mocktails.

Oktober Thai Five

Es geht um Stärke! Muskelkraft? Nein. Steife Hemdkragen? Nein. Besondere Talente? Nein. Stärkemehle? Ja! Stärke-Skills in Thailands Küchen, Stärke-Tricks für deine Küche.
This is about starch. What amazing things they do with starch in Thailand’s kitchens! Perfect textures wanted! On top two starch tips for your kitchen.

Der Umgang mit Stärke ist eine der vielen Stärken der thailändischen Küche. Ich stelle dir ein paar fantastische Food-Produkte vor, die es hier an jeder Ecke, auf jedem Markt gibt. Eine pikante Speise ist auch dabei. Die traditionell hergestellten Desserts und Süßigkeiten sind selten so süß, wie sie aussehen. Das macht einige letztendlich, neben ihrer bezaubernden Optik, sogar kulinarisch für mich interessant. On top gibt es noch zwei außerordentlich smarte Stärke Tipps für die Küche.

Thai Five Starch

Perfect starch handling is one of the many Thai kitchen skills. I’ll introduce you to some fantastic food products that are available as streetfood and on markets. The traditionally, handmade desserts and sweets are rarely as sweet as they look. That´s why they are not only catching my eye. One non-sweet dish is quite a famous streetfood made with starch. And, on top, you´ll get two extraordinarily smart starch tips for your cooking.

Woman selling khanom at the market

1. Speisestärke ist …

… in den Küchen der Welt ein wichtiges Bindemittel. Bei uns im Westen hantiert man am liebsten mit Maisstärke, Weizenstärke, hin und wieder auch gern mit Kartoffel- oder Reisstärke. Sie alle unterscheiden sich kaum voneinander. Stärke bindet Flüssigkeiten und macht Gebäck zarter und feinporiger. All diese Stärkemehle kennt man in Thailand, doch in der traditionellen Küche liegt die einheimische Tapiokastärke vorn. Sie wird aus Maniok (Cassava Wurzeln, มันสำปะหลัง) gewonnen. Der Maniok Anbau und die Tapioka Industrie spielen eine wichtige wirtschaftliche Rolle in Thailand. Die anspruchslose Knolle gedeiht wunderbar und lässt sich in der Erde gut bis zu zwei Jahre lang aufbewahren. Nach Reis und Zuckerrohr steht Maniok an dritter Stelle der thailändischen Agrarprodukte. Der Maniok Anbau hat sich vom Süden Thailands bis in den Isaan ausgebreitet.
Übrigens, das Maniokmehl kann prima als Ersatzmehl für eine glutenfreie Ernährung verwendet werden. Die reine Stärke, Tapioka, wird aus dem Maniokmehl extrahiert und kommt entweder als Pulver oder in Form kleiner Kügelchen in den Handel.

Starch is …

… an important binding agent in cuisines around the world. The West ones prefer the use of corn starch, wheat starch, occasionally also potato or rice starch. There are no notable differences between them. Starch binds liquids and makes pastries more tender with fine pores. All of these starch flours are known in Thailand, but the Thais prefer to work with the traditional local tapioca starch. It is obtained from cassava roots (มันสำปะหลัง). Cassava cultivation and the tapioca industry are important economic players in Thailand. It´s easy to grow and can be stored in the ground for up to two years. After rice and sugarcane, cassava is the third largest agricultural product in Thailand. The cultivation of these tubers spread from the south of Thailand to Isaan.
Cassava flour can be used as a substitute flour for a gluten-free diet. The pure starch, tapioca, is extracted from the cassava flour and is sold either as a powder or in the form of small beads.

Rad Na with pork and thick rice noodles

2. Rad Na ราดหน้า

Dieses Gericht haben viele nicht auf dem Schirm. Wir bekamen es zum Glück direkt im ersten Jahr hier in Thailand einfach mal vorgesetzt. Ohne Vorwarnung galt es, mit einer merkwürdigen, schleimigen Konsistenz zurechtzukommen. Doch der Gusto-Funken sprang recht schnell über. Schlotzige, dicke Reisnudeln, etwas Gemüse und zarte Schweinefleischscheiben sind mit einer zähflüssigen Brühe ummantelt. Das sorgt im Mund für einen etwas verlängerten Aufenthalt, so dass auch die letzten Geschmacksnerven Kontakt aufnehmen können. Wenn die Grundzutaten stimmen, ist Rad Na ein köstliches Soulfood! Ein paar Chiliflocken obendrauf brechen gekonnt den harmonischen Gesamteindruck. In Nakhon Si Thammarat durfte ich letztens ein Seafood Rad Na probieren, für mich bisher die leckerste Rad Na Version ever. Dieses typische Thai Gericht hat seine kulinarischen Wurzeln unverkennbar in China.  

Rad na with seafood

Rad Na aroy mak mak  ราดหน้าอร่อยมากมาก

Thinking of Thai food, you wouldn´t think of this dish first. Fortunately we came in contact with it quite early. In expectation of a normal soup dish, we had to deal with a strange, slimy consistence. But irritation quickly turned into enthusiasm. We found flaky, chewy, wide rice noodles, some vegetables and tender prork slices, all coated and covered with a viscous broth. This ensures a slightly longer stay in the mouth so that even the last taste buds can make contact. When the basic ingredients are fine, this simple Thai dish is delicious soul food! At the table a few chiliflakes will break the harmonic taste at it´s best. In Nakhon Si Thammarat I was recently blessed to try a seafood Rad Na, for me this was the tastiest Rad Na version up to now. Like many other Thai dishes, Rad Na is an origin Chinese dish.

3. Fantasie, Farben, Fingerfertigkeit

Viele Thai Süßigkeiten und Desserts sind kleine Kunstwerke. Die nötige Konsistenz bekommen sie durch Stärke, in der Regel Tapioka.
Die Tapiokaperlen kommen hauptsächlich in den phantasievollen süßen Bubble Teas zum Einsatz. Die Mixtur aus Tee, Perlen, Milch, Sirup und Eiswürfeln hat sich in den 80ern von Taiwan aus weltweit ausgebreitet. Scheint als wären sie in Thailand hängengeblieben. Die Bubble Tea Shops gehören hier seit Jahren zum Straßenbild. Immer neue fantasievolle Kreationen sorgen dafür, dass die Beliebtheit nicht nachlässt.

Many Thai sweets and desserts are small works of art. For their required consistency usually tapioca starch is used.
Tapioca pearls are mainly used in the fancy sweet bubble teas. This mixture of tea, bubbles, milk, syrup and ice cubes was spread from Taiwan all over the world in the 80s. Feels like they have stuck here in Thailand. The bubble tea shops are still part of the street scene. Constantly new creative mixtures ensure that the popularity does not wane.

Aus der Welt der Thai Süßigkeiten habe ich vier kleine Sensationen für dich ausgesucht. Durch natürliche Zutaten wie Kokos, Reis, Bohnen oder Pandan sind sie allesamt wunderbar vielschichtig aromatisch und nicht von diesem flachen Nur-Süß, wie so viele Industrie-Süßigkeiten. Den nötigen Halt bekommen die Minikunstwerke meistens mit Reisstärke oder Tapioka verpasst. Wenn du etwas nerdig drauf bist in der Küche: Mit den Infos hier kannst du passende Rezepte im Internet finden. Einfacher ist es natürlich, du kommst und probierst vor Ort mal alles durch.

From the Thai world of sweets I selected four little sensations for you. Thanks to natural ingredients such as coconut, rice, beans or pandan, they are all fantastic complex and aromatic, not just sweet like most of the industrial sweets. The mini works of art usually get their stability from rice starch or tapioca.
If you’re a bit nerdy in the kitchen: You can use the information here to find suitable recipes on the internet. Of course it’s easier to come along and try them all here in Thailand.

Der akkurat geschichtete, grüne Glibber hat mich sofort fasziniert. Die Geschichte dieses Khanom Chan ขนมชั้น reicht zurück bis in die Sukhothai Periode, 13. bis 15. Jahrhundert. Die grüne Farbe kommt von den Pandanblättern. Ein tolles Aroma, welches für mich zu den typischen Gerüchen Thailands gehört.

Takoh im Bananenblatt

Sehr traditionell sind auch die nächsten beiden Schätze Takoh ตะโก้ und Khanom sot sai ขนมสอดไส้ (Khanom sai sai ขนมใส่ไส้). Beides kommt kunstvoll in Bananenblättern verpackt daher. Takoh besteht aus einer dünnen Kokos-Gelee Schicht mit einer superzarten Kokoscreme obendrauf.
Wenn du das hübsch verpackte Khanom sai sai entfaltest, erwarten dich: Eine gedämpfte, gelierte, ganz leicht gesalzene, geschmeidige Reisstärkemasse. In der Mitte eine süße Füllung aus Palmzucker und Kokosraspeln.

Khanom sai sai

The next two treasures Takoh ตะโก้ and Khanom sot sai ขนมสอดไส้ (or Khanom sai sai ขนมใส่ไส้) have as well an old tradition. Both come artfully wrapped in banana leaves. Takoh consists a thin layer of coconut jelly with a super-soft coconut cream on top.
When you unfold the beautifully packaged Khanom sai sai you will get: a steamed, gelled, very lightly salted, smooth rice starch mass. Inside a sweet filling, made from palm sugar and desiccated coconut, is hidden.

An dieser Stelle muss ich noch die Mochi (Moji) erwähnen. Zwar sind diese lustigen, bunten Flummis ursprünglich aus Japan, aber die Thais lieben sie und haben sie längst integriert. Die wirklich einmalige, spaßige Konsistenz erhalten die Mochi durch Klebreisstärke. Süß sind lediglich die Füllungen, die von Ei, über Bohnen, Beeren, Durian, grüner Tee bis hin zu ebenso vielen Eiscreme Variationen reichen.

At this point I have to mention mochi. These funny, colorful bouncy balls are originally from Japan. But as with the Taiwanese bubbles, the Thais love them and so they adopted them. Mochi get their really unique consistency from sticky rice starch. The only sweet things are the fillings, they ranges from egg, beans, berries, durian, green tea up to all sorts of ice cream.

4. Stärke Tipp , der erste – tip no. one

„Jetzt habe ich die Tofu-Stücke schon über Nacht mariniert und trotzdem, irgendwie noch fad ..!“ Ok, dann mal aufgepasst! Getestet und für gut befunden: Tofu pressen, entwässern. In Stücke reißen statt schneiden. Nicht würzen! In einer Schüssel mit Stärke von allen Seiten bepudern. In Öl braten bis sie überall goldbraun sind. Erst jetzt die fertigen Tofu-Stückchen in eine Marinade geben oder nach Belieben würzen. So geht Tofu in lecker!

“Now I’ve already marinated the tofu pieces overnight and they’re still somehow bland and boring!” Watch out! Tested and favoured. Do this: press the tofu block and drain it. Then tear it into pieces instead of cutting. Don’t season! Dust them all around with starch. Fry in oil until golden brown all over. Now mix the tofu pieces in a marinade or season them as desired. Enjoy your tasty tofu!

bunte Khanom Mischung

5. Stärke Tipp Nummer zwei – tip no. two

Zartes, saftiges Schweinefleisch bekommst du mühelos mit Tapioka und Eiweiß hin. Dieser Trick kommt ursprünglich aus der chinesischen Küche. Gib etwas Stärke und ein Eiweiß in die Würzmarinade und lass das Fleisch mindestens eine halbe Stunde darin ziehen. In Thailand wird das Fleisch häufig nur mit Stärke benetzt. Nicht schlecht, aber das bessere Mundgefühl entsteht eindeutig mit der Kombination Stärke und Eiweiß.

You can easily achieve tender, juicy pork with tapioca and egg white. This trick originally comes from the Chinese cuisine. Add some starch and an egg white to the marinade and let the meat marinate for at least half an hour. In Thailand the meat is often only coated with starch. Not bad, but the better mouthfeel definitely comes with a combination of starch and protein.

Suppe und Wurst

Klar, die Thai Küche ist weltweit beliebt. Doch regional gibt es da sehr unterschiedliche Gaumenfreuden zu entdecken. Rund um Chiang Mai stehen in der Regel die Khao soi und die Sai oa an erster Stelle. Besucher aus dem Süd- und Zentral-Thailand versuchen jedenfalls in Chiang Mai so oft wie möglich die köstlich scharfe Suppe Khao soi zu essen. Auf dem Rückweg haben sie fast alle mindestens einen Ring der würzigen Kräuterwurst Sai oa im Gepäck. Beide Gerichte sind aber auch so was von „voll auf die Fresse“! (-sorry-)

Hin und wieder schreibe ich, hier in der Provinz Chiang Mai, für ein deutschsprachiges Magazin, das in Pattaya für ganz Thailand publiziert wird. Der Herausgeber Martin Rüegsegger hat nun einige meiner Bezahlartikel freigeschaltet, damit ich sie auf genugda mit Euch teilen kann.

Im ersten Artikel geht es um die Khao soi. Eine Suppe, die alles fast im Übermaß bietet, was man so kulinarisch wahrnehmen kann. Achtung, manch sensiblen Gaumen kann das durchaus überfordern. Nicht nur wegen der Schärfe!

Khao soi

https://der-farang.com/de/pages/khao-soi-ein-feuerwerk-fuer-alle-sinne

Und hier geht´s um die Chiang Mai Wurst, die Sai oa, die scharfe, köstliche:

Chiang Mai Wurst, Sai oa

https://der-farang.com/de/pages/lecker-aus-chiang-mai-der-aromakick-im-darm

Gac, nicht von dieser Welt

Gacs oder Gacfrüchte, das sind hübsche, rote Stachelmonster aus den Tropen.

Ohne Frage, eine Gac (auch: Gacfruit, Momordica cochinchinensis, Gacfrucht oder Baby-Jackfrucht) auf dem Markt oder in Gärten ist beeindruckend. Diese Gacs sehen äußerst attraktiv aus! Völlig anders, als alle Früchte, die man im Laufe seines Lebens kennengelernt hat. Auf jeden Fall schreit allein schon ihr knalliges Orangerot:“Nimm mich!“ Hält man eine dieser kugeligen Stachelfrüchte dann in den Händen, sind sämtliche Reflexzonen aktiviert. (Das ist bestimmt eine Therapie, die im Netz noch nicht vorgestellt wurde, die Gac-Handreflexzonenmassage.)

Diese Gacfrucht ist noch nicht reif

Botanisch gesehen

Die Gacs gehören zu den Kürbisgewächsen. Am liebsten ranken sie meterlang hoch und quer. Sie wachsen in ganz Südostasien. Ursprünglich kommen sie aus Vietnam, können aber genausogut auch aus Südchina oder Indien stammen. Egal.

Die blassgelbe Gac Blüte ist leider nicht weiblich, wachst übrigens bei mir im Garten.

Gacfrüchte mögen es ganzjährig warm, bei einer hohen Luftfeuchtigkeit. Es sind eben tropische Kürbisgewächse. Wer, außerhalb tropischer Gebiete, über ein Gewächshaus verfügt und gerne Neues ausprobiert, sollte ein paar Gacs kultivieren. Wenn sie erst einmal anfangen zu ranken, sind sie kaum zu bremsen. Wer die großen, dunklen Samen der Gacfrucht ins Erdreich gedrückt hat, braucht zunächst Geduld. Die Keimdauer beträgt ungefähr einen Monat. Mitunter dauert es auch mal gut ein Jahr, bis sich was tut.

Die dunklen Samen sind daumennagelgroß. Zum Einpflanzen sollten sie so sauber sein und getrocknet werden.

Doch dann ranken sie los. Die Blüten sind blassgelb, mit schwarzem Grund und relativ unspektakulär. Nur die weiblichen Blüten bringen einen Fruchtknoten aus und damit irgendwann auch die ersehnten Früchte. Eine Erntezeit werde ich hier nicht angeben. Im Internet heißt es unisono die Gacs haben ein „schmales Erntezeitfenster von Dezember bis Januar“. Hier in Thailand ist es Mitte Juli und die Gacs reifen seit einigen Wochen munter vor sich hin. Ich denke mal, sie sie sind reif, wenn sie tief orange-rot sind und das variiert halt je nach geografischem und lokalem Standort und Sorte.

Dreimal Gacfrucht frisch geerntet. Diese habe ich von der Freundin einer Bekannten aus dem Nachbardorf.

Gac im Einsatz

In Thailand heißen die Gacs Fahk Khao (ฟักข้าว). Hier verwendet man hauptsächlich die unreifen Früchte und jungen Sprossen in Curries. In letzter Zeit bekommt man sie auch immer öfter als Smoothie, zusammen mit Passionsfrucht oder Ananas serviert. Das schmeckt dann richtig gut.

In Vietnam wird das rote Fruchtfleisch traditionell mit Klebreis, zu bestimmten Anlässen, wie Hochzeiten und zum Neujahrsfest, zubereitet. Das Gericht nennt sich Xôi gấc. In der traditionellen Medizin sind Früchte, Blätter und Samen in ganz Südostasien im Einsatz: als allgemeine Kraftquelle, als Jungbrunnen, gegen Anämien, Herz-Kreislauferkrankungen, Augenerkrankungen und vieles mehr.

Ihrem Aussehen nach müsste die Gac ein ordentliches Geschmacksfeuerwerk abliefern. Aber nein, leider ist die Gacfrucht kulinarisch nicht der Bringer. Ihr Geschmack ist leicht bitter bis geschmacksneutral. Im Internet findet man den Geschmack oft mit dem der Avocados beschrieben, ich schmeck das nicht so. Aber vielleicht kommt es ja auf die Sorte an und wie man halt so unterschiedlich schmeckt. Aber ohne Zweifel hat sie jede Menge innere Werte! Achtung, Superfood-Alarm!

Innere Werte

Auch bei den Inhaltsstoffen lese ich im Netz überall die gleichen Mengenangaben. In diesem roten Stacheligel sollen sich demnach siebzig mal mehr Lykopin als in Tomaten und zehn mal mehr Beta-Carotin als in Karotten befinden. Aber ich glaube, da schreibt nur einer vom anderen ab. Schaut man sich einige Studien an, variieren die Werte.

Dennoch, was den Gehalt an Lykopin und Beta-Carotin betrifft, da kann kein Gemüse, keine Frucht der Welt mithalten. Auch Vitamin C und E sind reichlich enthalten. Selbst ohne genaue Zahlen kann man wohl getrost davon ausgehen, dass die Augen, die Haut, das Immunsystem und das Herz vom Verzehr profitieren werden. Ein spezielles Protein wird auch noch hervorgehoben. Das führte in Versuchen mit Mäusen zu einer Reduzierung cancerogener Tumore.

Wer da näher eintauchen möchte, kann sich ja hier mal reinlesen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4779482/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15753981
https://pdfs.semanticscholar.org/1843/17b812d47e9f6bbd5209ccb146b5f93c7aeb.pdf

 

Auf in die Küche: die Vorbereitung

Die Früchte habe ich mit einem Messer angeritzt und in zwei Hälften gebrochen. Den Rest könnt Ihr eigentlich auf den Bildern ganz gut sehen.

So schaut sie von innen aus, auch schön!

Links die Matsche aus dem Kerngehäuse und rechts das hellere Fruchtfleisch.

 

Das ganze Kerngehäuse habe ich, zusammen mit etwas Wasser, in eine Schüssel gegeben und so lange massiert, bis das meiste Fruchtfleisch von den Kernen entfernt war. Diese Prozedur kann man einige Male wiederholen, bis die Kerne ganz nackig und sauber sind. Dabei würde ich aber insgesamt nicht mehr als einen viertel Liter Wasser auf eine Frucht verwenden.

Mit Wasser die Kerne vom Fruchtfleisch befreien.

Das hellorangene Fruchtfleisch kann man mit einem Löffel aus der Schale kratzen und direkt in einen Mixer geben. Die Flüssigkeit mit dem abgewaschenen Fruchtfleisch aus dem Kerngehäuse kommt dann hinzu. Jetzt wird alles gemixt. Es entsteht eine attraktive, samtige Masse, die aussieht wie Tomatenmark oder -püree.

Beide Komponenten dann …

… portionsweise gründlich fein mixen.

Ab in einen Topf damit. Wenn es zu breiig ist, noch etwas Wasser hinzugeben. Das Ganze blubbert nun auf kleiner Flamme wenige Minuten.

Nur kurz kochen lassen, dabei stehen bleiben und umrühren.

Die Masse habe ich dann in blitzsaubere Gläser gefüllt und abkühlen lassen.
Jetzt hat man die wertvolle Gacfrucht einsatzbereit im Kühlschrank stehen. Die Gläser halten sich dort bestimmt ein paar Monate (hier fehlt mir noch die Erfahrung).

Fertig und einsatzbereit.

Was tun mit dem gesunden Zeug?

In Smoothies verarbeiten. Besonders lecker ist eine Kombi mit Ananas oder Passionsfrucht. Auf diesem Gebiet lässt sie viel Spielraum für eigene Kreationen. Aber auch in jedes Curry oder in Tomatensoßen passt dieses Mus perfekt. Es federt Fruchtsäure ab und sorgt dadurch für einen runden Geschmack. Natürlich bringt es auch eine fantastische Einfärbung!

Wer kann, sollte jede Gelegenheit nutzen, die Gacfrucht zu konsumieren. Genießen, kann ich leider nicht so einfach behaupten, ohne gacfruchtrot zu werden. Dennoch darf man auch ihre kulinarische Wirkung im Zusammenhang mit anderen Ingredienzien nicht unterschätzen: Sie erdet geschmacklich, optisch erhöht sie jedes Gericht mit ihrer Farbe und im Inneren, da brodeln die Elemente.

 

 

 

At least not only a movie about a cooking rat: Ratatouille

Anyone don´t know what to cook today? What´s about Ratatouille? Brings you in a good mood, for sure. The ingredients you get almost everywhere in the world. Just start buying them (see pic) fresh from the market. Cut and salten Zucchini and eggplants. Let them water, dry them and fry them hard both sides in olive oil. Peel tomatoes and paprika, it´s worth. Fry garlic and onions in a big pot with olive oil. Put all the veggies in. Add sea salt, kind of fresh or dry herbs like thyme, rosemary or herbs of Provence. Cover the hole and stew it for 45 minutes. That´s it: a happy-making, colourful dish!

Macht doch mal wieder Ratatouille! Die Vorbereitungen sind ein klein bisschen aufwendig, doch der Rest geht von allein. Das macht gute Laune! Versprochen. Die Zutaten bekommt man fast überall auf der Welt. Kauft die Zutaten frisch auf dem Markt (siehe Bild). Zucchini und Auberginen schneiden, salzen und Wasser ziehen lassen. Dann beidseitig kräftig anbraten. Natürlich in Olivenöl. Tomaten und Paprika enthäuten (lohnt sich). In einem großen Topf reichlich Zwiebeln und Knoblauch (wieder in Olivenöl) andünsten. Dann alles andere dazu. Würzen mit Meersalz, Thymian (Kräuter der Provence) und ein paar Rosmarinzweige. Deckel drauf und 45 Minuten schmoren lassen. Fertig ist ein farbenfrohes Gutelaunegericht!

 

ratatouille-zutaten
 
ratatouille-eggplants
 
ratatouille-zucchini
 
ratatouille

Neues aus Eierland

Sie sind schneeweiß, dreckigweiß (= stark bekackt), braun, rosa oder gesprenkelt. Winzig klein bis ziemlich groß. Gealtert, fermentiert, gesalzen, roh, gegrillt, frittiert und aufgespießt. Die Erzeugerinnen haben alle Federn, bis auf die Ameisen, logisch.

Der letzte Eierartikel auf genugda  ist vom April 2012. Meine Erfahrungen mit der Eier-Kulinarik in Thailand waren noch arg begrenzt. Inzwischen habe ich einiges mehr in Sachen Eier gesehen, zubereitet und probiert. Zeit, meinen Zwischenstand mit Euch zu teilen. Damit auch Ihr staunen könnt, was sich jenseits von wachsweich gekochten Hühnereiern und Kartoffeleiernestern  in der Eierszene abspielt. Zum Beispiel in Südostasien. Viele Eiervariationen, auf die man hier im Norden Thailands trifft, haben ihren Ursprung in China oder sind Koproduktionen mit den Einwohnern aus Myanmar und Laos.

Im Uhrzeigersinn: hundertjährige Eier, gesalzene Enteneier, Hühnereier und Enteneier
Im Uhrzeigersinn: hundertjährige Eier, gesalzene Enteneier, Hühnereier und Enteneier

Na dann folgt mir mal in die abwechslungsreiche, thailändische Eier-Welt. Heute gibt es profane braue Hühnereier; weiße, aber heftig mit Kot beschmutze Enteneier; weiße, saubere, rohe und in Salzlake gelagerte Enteneier; rosafarbene, alte, sogenannte hundertjährige Eier; kleine, lustig gesprenkelte Wachteleier und noch viel kleinere Ameisen-„Eier“.

Hundertjährige Eier, Khai Yioua Maa

Geklärt hatten wir vor ein paar Jahren bereits, dass diese Eier nur ein paar Monate und niemals hundert oder gar tausend Jahre alt sind. Khai Yioua Maa heißen sie in Thailand, das heißt so viel wie Pferdepisse-Eier. Pferdepipi kommt aber in der Rezeptur nicht vor. Es geht die Sage, dass einst jemand alte Eier im Stroh eines Pferdestalls gefunden, probiert und für gut befunden hat.

In China werden sie aufgrund ihrer Konsistenz Pidan, Ledereier, genannt. Für diese „Garmethode“, Fermentierung, werden in der Regel Enteneier verwendet. Sie liegen drei bis vier Monate lang in einer alkalischen Mischung. Heute liest sich die Liste leider oft wie eine chemische Formelsammlung. In Handarbeit wird dafür eine Paste aus Soda, Kalkerde, Salz, Asche, Teeblätter und Reisspelzen hergestellt. Wobei die Zutaten stark variieren können. Im Netz habe ich irgendwo gelesen, dass diese rosafarbenen Eier ihre Farbe durch die Lagerung erhalten. Das stimmt natürlich nicht! Sie werden rosa eingefärbt, um sie besser von anderen Eiern unterscheiden zu können. Warum gerade rosa? Könnte ja sein, dass dieser Eier-Erstfinder, damals an einem Dienstag im Pferdestall unterwegs war. In Thailand ist der Dienstag Rosa (auch darüber gibt´s schon was auf genugda). Aber, vergesst das am besten schnell wieder. Im digitalen Weltennetz wird schon genug herumgeeiert. Sie sind eben rosa hier, punkt.

Hundertjährige Eier, Pferdepisseeier, Khai Yioua Maa
Hundertjährige Eier, Pferdepisseeier, Khai Yioua Maa

Noch immer will keine spontane Begeisterung bei mir aufkommen, wenn sie frisch abgepellt und aufgeschnitten ihren leichten Ammoniak Geruch verströmen. Es gibt aber ein Gericht mit Khai Yioua Maa, dass ich inzwischen sehr gern esse: Khai Yioua Maa kaprao Grob. Die Eier werden dafür geviertelt, in Mehl gewälzt und frittiert. Ebenso frittiert werden reichlich Blätter vom Thaibasilikum (meistens Tulsi, Indisches Basilikum). Parallel wird mit Knoblauch, Chili, Austernsoße, dunkler und heller Sojasoße gewokt. Wer mag, fügt Schweinemett hinzu. Dann alles mischen, die frittierten Eierstücke dazu geben und die fragilen, knusprigen Basilikumblätter großzügig oben drauf verteilen. Richtig lecker!

Khai Yioua Maa Kaprao Grob
Khai Yioua Maa Kaprao Grob

Khai Kem, gesalzene Eier

Geradezu profan dagegen scheinen die Krai Kem. Diese Enteneier leuchten schneeweis und liegen meistens neben den rosafarbenen Eiern. Sie wurden lediglich drei Wochen lang in eine gesättigte Salz-Wasserlösung gelegt. Aber roh! Daher nicht sofort aufschlagen, sondern erst kochen, gute zehn Minuten. Das Eigelb ist fast schon rot und ergibt einen schönen Kontrast zum schneeweißen Eiweiß. Man nimmt gerne Enteneier, weil sie ein größeres Eigelb haben, überhaupt, weil sie größer sind. Das funktioniert natürlich auch mit Hühnereiern. Mit dieser Zubereitungsart bekommen die Eier auch ihre schöne Konsistenz und Farbe. Sie schmecken als einfache Beigabe zum Grünen Curry oder zu scharfen Reisgerichten. Auch im Salat sind sie eine Bereicherung, zum Beispiel im Som Tam Khai Kem oder als scharfer Yam Khai Kem. Übrigens, die stark mit Kot verschmierten weißen Eier, die oft neben den schönen, weißen und rosafarbenen Eiern zum Verkauf angeboten werden, sind ebenfalls Enteneier. Sie sind roh und frisch (im besten Fall). Vielleicht werden sie nicht gewaschen, damit man sie nicht mit den gesalzenen Eiern verwechselt, statt rosa eben bekackt.

Gesalzene Enteneier, sehr lecker zu vielen Gerichten
Gesalzene Enteneier, sehr lecker zu vielen Gerichten

Khai Songkrüang (Lao: Kai Paeng), gegrillte Eier am Spieß

„Wie kommen die Eier auf den Spieß?“ Da liegen drei, in diesem Fall eindeutig Hühnereier, der Länge nach auf einen Holzstab gespießt auf dem Grill. Wie kann das denn? Erst kochen dann durchpieken und grillen? Wo ist der Sinn? Erst aufspießen, dann grillen? Eher nicht. – Das funktioniert folgendermaßen:

Da liegen sie, die aufgespießten Hühnereier
Da liegen sie, die aufgespießten Hühnereier

– Ein Hühnerei an der Spitze vorsichtig anklopfen und ein ungefähr 1,5 cm großes Loch frei knibbeln
– Mithilfe eines Holzspießes den Inhalt in eine Schüssel glitschen lassen
– Die Eimasse mit Sojasoße, Austernsoße und schwarzem Pfeffer nach Geschmack würzen
– Mixen bis die Masse flüssig ist und nicht mehr so glibbert
– Mit ruhiger Hand wieder in die leeren Eihüllen hineinschütten
– Jetzt aufrecht dünsten und stocken lassen (ungefähr 8 Minuten)
– Drei Eier der Länge nach aufspießen und ab auf den Holzkohlegrill

und so schaut´s von innen aus
und so schaut´s von innen aus

All das macht eine Menge Arbeit. Selbermachen lohnt sich eher nicht. Die Exemplare, die auf den Märkten angeboten werden, haben mich bisher geschmacklich nicht umgehauen. Klar, es kommt auf die Würzmischung an und zumindest sieht es lustig aus, so ein Ei ohne Dotter. Dieser Snack wird mit einer süßscharfen Chilisoße gereicht.

Khai Nok kratha, Wachteleier

Diese kleinen, hübschen Eier sind in Thailand weit verbreitet. Gekocht, frittiert und gebraten sind sie allgegenwärtig auf den Märkten. Dazu ein Tütchen Sojasoße und schnell sind zehn Exemplare verputzt. Rein kulinarisch sehe ich da keine Vorteile gegenüber Hühner- oder Enteneiern. Weil Ostern ist und ich ein paar Wachteleier für meine Eierrecherche gekauft habe, werde ich sie heute pochiert in meine Brokkolisuppe hineingeben. Zu den Wachteleiern muss ich noch anmerken: Die Innenhaut ist recht zäh. Mal eben aufschlagen, läuft nicht. Wenn Ihr sie für Spiegeleier oder zum Pochieren aufschlagen wollt, dann ritzt die Schale oben rundherum mit einem scharfen Messer ein, brecht es vorsichtig auf und lasst den Inhalt in ein kleines Gefäß gleiten.

Wachteleier: richtig hübsch, ganz ohne anzupinseln
Wachteleier: richtig hübsch, ganz ohne anzupinseln

Khai Mod Daeng, Ameiseneier

Man braucht nicht lange Ausschau halten, bis man ein Ameisennest im Baum entdeckt
Man braucht nicht lange Ausschau halten, bis man ein Ameisennest im Baum entdeckt

Ja, wir steigern uns. Also morphologisch gesehen eher umgekehrt. Kaum einen Zentimeter groß sind die Larven der roten Ameisen (Weberameise, Oecophylla smaragdina), die hier als Delikatesse gelten. Ja, es sind eher die Larven und nicht die Eier, die gesammelt und in Gerichten verarbeitet werden. Warum dann hier, in einem Eierartikel? Ganz einfach. Es gibt in Nord- und Nordostthailand ein traditionelles Rühreigericht, Khai Pam. Dafür wird ein Hühnerei, ähnlich unserem Rührei, mit Kräutern und Sojasoße gewürzt. Diese Eiermischung kommt in kunstvoll gefaltete Bananenblattschiffchen und wird auf dem Grill gegart, lecker! Gerne mischt man hier noch zusätzlich diese Ameisen-Larven unter. Ich habs probiert: Sie bringen etwas Säure ins Geschehen und poppen im Mund. Womit wir wieder bei der oralen Haptik wären. Ein Mundgefühl, dass neben Gewürzharmonie und Schärfe für Thailänder eine wichtige Rolle spielt.

traditionelles Rührei ohne ...
traditionelles Rührei ohne …

... und mit Ameisenlarven
… und mit Ameisenlarven

Hier kann man die kleinen weißen Larven erkennen
Hier kann man die kleinen weißen Larven erkennen

So werden die Wachteleier auf den Märkten gebraten und als Snack verkauft
So werden die Wachteleier auf den Märkten gebraten und als Snack verkauft

Kleine thailändische Eierkunde:
Khai Ped – Enteneier
Khai Nok Kratha – Wachteleier
Khai dao – gebratenes Ei
Khai Pam – gegrilltes Rührei in Bananenblattförmchen (Nord-, Nordost Thailand)
Khai Jiao – würziges Omelett mit unterschiedlichen Zutaten
Khai luuk Kheuy – Frittierte hart gekochte Eier mit süßer Tamarindensoße und Zwiebeln („Sun in low eggs“)
Khai Yioua Maa – Hundertjährige Eier
Khai Mod Daeng – Ameiseneier (bzw. Larven der roten Ameisen)

Pok pok pok, großes Thai-Kino: Som Tam

My favorite ingrediences for Papaya salad
My favorite ingrediences for Papaya salad

Immer wenn Ihr ein hohles, hölzernes “pok pok pok” in Thailand hört, bereitet jemand gerade einen köstlichen Salat zu. Egal ob in Zentralthailand oder im Norden Thailands, Som Tam, ein scharfer Papayasalat, ist allgegenwärtig. Ein spritziges Fast- und Street-Food, das mal wieder gustatorisch und oral-haptisch die volle Bandbreite bietet. Wie so oft, in der thailändischen Küche.
Gleich einem Trailer, hier fürs Gaumenkino, möchte ich Euch alle Darsteller, inkl. der deutschen Besetzungsalternativen, einmal vorstellen:

Hauptdarsteller …

… und zugleich unwesentlicher Geschmacksträger, dennoch alle Geschmacksrichtungen tragend: eine unreife Papaya. In Deutschland kaum zu bekommen. Als Alternative könnte ich mir eine große Zucchini oder vielleicht auch Weißkohl vorstellen. Die Papaya jedenfalls wird geschält und in kleine Streifen geraspelt.

Komparsen (hier: Zutaten)

Bevor es ans Set geht, ist es hilfreich, alle Akteure um sich versammelt zu haben:

– junge Knoblauchzehen (ungeschält, ältere geschält)
– Chilis
– Palmzucker (Honig)
– Fischsauce
– Limetten
– (frisch) geröstete Erdnüsse
– getrocknete Krabben
– Tomaten
– Longbeans (roh; Alternative schwierig, evtl. ganz kurz blanchierte Kaiserschoten; könnte mir auch rohen, dünnen, grünen Spargel oder Thaispargel vorstellen)

Gerade im Norden Thailands werden gerne schwarze, fermentierte Krabben (Poo, ปู) und Gapi, eine Garnelenpaste hinzugefügt. Das mag jeder halten, wie er möchte. Während Gapi (กะปิ) mir noch einen gewissen Kick geben kann, scheitere ich an diesem schwarzen Krabbengetier, das mit samt der Schale im Mörser landet. Vom Gefühl her, wie Rührei mit Eierschalen …

Papaya salad can be done prestigious like he, no... she does
Papaya salad can be done prestigious like he, no… she does or …

... like she does every saturday on Sankamphaeng Walking Street.
… like she does every saturday on Sankamphaeng Walking Street.

Zubereitung

Das „Making of“, dieses kulinarischen Films (das zieh ich jetzt durch) ist denkbar einfach und geschieht portionsweise. Das ist allein deshalb schon wichtig, weil so jeder seinen eigenen Schärfegrad bestimmen kann. Von null bis acht oder mehr Chilis pro Portion ist alles möglich.

Die Szene spielt sich traditionell in einem hohen Tonmörser mit Holzstößel ab. Eine moderate Mischung wäre: 4 bis 6 kleine Knoblauchzehen und die gewünschte Chilimenge mörsern. 1 El Palmzucker, 2 EL Fischsoße und 2 EL Limettensaft dazugeben, mörsern und mischen. Erdnüsse und getrocknete Krabben hinein, mörsern und wieder gut vermengen. 1 Tomate, in kleine Stücke und die Longbeans , ungefähr Streichholzlänge, dazu geben und leicht anstößeln(?). Äh sagt man das so? Auf jeden Fall sollte die Regie da nicht alles zu Mus mörsern. Erst zum Schluss kommt eine gute Handvoll Papaya Schnitzel mit hinein und wird sorgfältig mit den Zutaten vermengt. Das funktioniert gut mit den Requisiten, langer Löffel und Holzstößel.

Der Film, das Ergebnis und (vielleicht) gut zu wissen

Bereit zur ersten und einzigen Aufführung ist: ein köstlicher, exotischer, ölfreier, gesunder und der Verdauung recht förderlicher Salat! Die Feinheiten sind unbedingt auf den persönlichen Geschmack abzustimmen. Man kennt das ja, der eine mags nicht so süß, nicht so scharf, der andere nicht so sauer und ein Dritter mag ihn gar nicht. Dieser Dritte (Mann, -nee ist ja gut jetzt, ich hör auf damit) ist mir aber bisher noch nicht begegnet.

Som Tam (Thai: ส้มตำ) stammt ursprünglich aus Laos und dem Gebiet des Isaan, nordöstliches Thailand. „Som“ heißt so viel wie sauer und „Tam“, zerstoßen. Weitere Namen sind Papaya pok pok sowie in Lao und im Isaan Tam Mak Hung (Thai: ตำหมากหุ่ง, Lao: ຕຳໝາກຮຸ່ງ).

Wer in Thailand Som Tam Thai bestellt, kann sicher gehen, dass sich im Salat keine schwarzen Krabben tummeln. Auch Karottenschnitzel können mit dabei sein. Som Tam Mamuang ist der gleiche Salat, nur mit unreifen Mangos statt Papaya. Genau so lecker.

 step by pok pok pok by step by pok pok by step by pok, that´s it
step by pok pok pok by step by pok pok by step by pok, that´s it

Som Tam finally on my plate!
Som Tam finally on my plate!

Zwei Tage Doi Inthanon

Dieses Mal mit festem Schuhwerk und einer Übernachtung in einem Karen-Dorf (Doi Inthanon National Park auf vier Rädern und in Flip-Flops). Karen, bekannt? In Kürze: Die Karen zählen in Burma und (hauptsächlich) im Norden Thailands, mit über 250.00 Menschen, zu einer der größten ethnischen Bergvölkergruppe. Sie leben von der Landwirtschaft, kleiner Viehzucht und sie weben farbenfrohe Baumwollstoffe, woraus sie ihre typische Bekleidung schneidern. Das allein ist schon wieder einen Artikel wert (kleine Stütze, zur Erinnerung für mich).

Every glance out of a window or behind a crossways you´ll meet a beautiful scenery at Doi Inthanon!

Wie schon vor vier Jahren, war es auch jetzt wieder Noi (Noi on Facebook), die es uns als Guide ermöglicht hat, jenseits der touristischen Pfade im Wald und längs der Wasserfälle umherzustreifen, die Natur zu genießen. Charly und seine Frau, Boon Sri, haben uns für zwei Tage „aufgenommen“. Wir konnten ihre Fürsorge genießen. Das Schönste daran war, dass ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, durch unsere Anwesenheit großartig in ihr Leben einzugreifen. Alles was sie taten, schien ohne Hast, ohne Last und nur im Jetzt stattzufinden. Auch eine Zeremonie im Dorf, an der wir teilhaben durften, fand auf eine ergreifende Art und Weise einfach statt. Nachbarn luden uns in ihre Häuser ein. Geweihte Baumwollfäden fanden unsere Handgelenke und Selbstgebranntes unsere Kehlen. Glück strömte so durch alle Pforten. Beide Seiten schienen Spaß am gegenseitigen Beschnuppern zu haben.

Happiness comes, evil spirits will go ...
Happiness comes, evil spirits will go …

… and this are the ingrediences: cotton thread and genie

 

... not to forget the typical snacks.
… not to forget the typical Snacks.

Ihr Leben in den Holz-Bambus-Hütten, seit 6 Jahren mit Elektrizität, ist einfach. Schweine und Hühner tapsen rund ums Haus. Es gibt Land, dass mit Reis, Tomaten, Zwiebeln oder Blumen bewirtschaftet wird. Gekocht wird mit offenem Feuer, geschlafen auf dem Bambusboden. Doch nicht für eine Sekunde ist mir der Gedanke gekommen, diese Familie, dieses Dorf, lebt in Armut. Im Gegenteil, ich spürte die ganze Zeit über leise Bewunderung für die zufriedene Selbstverständlichkeit, die von jedem Handgriff und jedem Lächeln ausging.

The alarm-clock is set about 4 am, for sure.
The alarm-clock is set about 4 am, for sure.

Slightly later breakfast is prepared in the kitchen.
Slightly later breakfast is prepared in the kitchen.

Ich wünsche, dass Noi mit ihrem Business als Guide und auch Charlies Familie, mit gelegentlichen Besuchern, eine gegenseitige Bereicherung erfahren. Doch möge es niemals, absolut nie, nie zu einem Hype werden. Mögen sie niemals ihre Hütten für westliche Gäste all zu komfortabel herrichten, niemals ihre Dorfstraße ausbauen, möge niemals ein 7/11 dort seine Pforten öffnen!

genugda-Doi-Inthanon-wasserfall
How deep is the water, can we pass easy or do we have to swim?

genugda-Doi-Inthanon-Tiger-Balm
From the rind of this tree they make the famous tiger balm. Lovely, strong smell!

genugda-Doi-Inthanon-Spielzeug
Every step a plant or tree from which you can eat something or just make funny toys or deco with.

 

Yeah, eating again! Tasty BBQ on the way …

... marinaded chicken and pork with rice- and pad thai-packages on bananaleaf-table and seat.
… marinaded chicken and pork with rice- and pad thai-packages on bananaleaf-table and seat.

 

Not to forget, everywhere my beloved giant trees
Not to forget, everywhere my beloved giant trees