1. Achtung! Attention!
So grün und üppig wie die Pflanzenwelt in Thailand ist, verwundert es zunächst nicht, ein paar Äste auf der Straße liegen zu sehen. Doch mit der Zeit erkennst du folgenden Zusammenhang: Ein paar Meter weiter befindet sich ein Auto im Krisenmodus, es steht da, weil es nicht mehr weiter fahren kann. Richtig, diese Äste sind „Warndreiecke“! Das ist ziemlich smart. Das spart nicht nur das Geld für die Anschaffung eines Warndreiecks sondern auch die Strafgebühr, falls man bei einer Warndreieckmitführungspflicht beim Nicht-Mitführen erwischt wird. Es schont außerdem die Ressourcen, die es braucht, ein Warndreieck herzustellen, Bäume und Gesträuch gibt es hier schließlich genug an jeder Straße. Es ist auch gar nicht so wichtig, nach der Weiterfahrt, die Äste wieder von der Straße zu räumen. Sie werden verrotten, verweht oder wiederverwendet.
Given how lush and green the plant life in Thailand is, it’s not initially surprising to see a few branches lying on the road. But with time, you’ll notice the pattern: a few meters ahead, there’s a car in crisis mode, stopped because it can’t go any further. Correct, those branches are “warning triangles”! Pretty smart, right? It not only saves you the money of buying a proper warning triangle, but also the fine for not carrying one if you get caught in a place where it’s required. Plus, it conserves the resources needed to manufacture a warning triangle—trees and shrubs abound along every road here. And it’s not really important to remove the branches after you’re on your way again. They’ll decompose, get blown away, or will be reused.
2. Lecker! Yummy! Aroy!
Du bist relativ neu in Thailand und das vielfältige Essensangebot überfordert dich? Besonders dann, wenn es vor den Restaurants keine Tafeln mit Menü-Bildern gibt? Das mit dem Lesen, wird in der ersten Zeit auch noch nicht so gut laufen. Hier ein Tipp vorab (dazu wird es noch einmal eine eigene Reihe geben): Wenn du ein nacktes, blasses Huhn kopfüber in einem Schaukasten hängen siehst (in Plastik oder echt), dann gibt es dort Khao man gai (ข้าวมันไก่). Ein wunderbar einfaches gradliniges und fast immer schmackhaftes Gericht, welches die Thais gern im Laufe des Vormittags essen. Khao man gai gehört eindeutig zu meinen Lieblingsthaigerichten. Es besteht „nur“ aus gekochtem Hühnerfleisch, Reis, ein paar Gurkenscheiben und dazu meistens eine fantastische Chilisoße (น้ำจิ้มข้าวมันไก่) und immer ein Schälchen von der Brühe. Ein wirklich bodenständiges Gericht, dessen Raffinesse in der Zubereitung und Qualität dieser wenigen Komponenten besteht.
Are you fairly new to Thailand and overwhelmed by the variety of food on offer? Especially when there are no picture menus outside the restaurants? Reading won’t come easily in the beginning either, right? Here’s a tip in advance (there will be a separate series on this later): If you see a naked, pale chicken hanging upside down in a display case (whether plastic or real), that’s a sign they serve Khao man gai (ข้าวมันไก่) there. It’s a wonderfully simple, straightforward, and almost always delicious dish that Thais love to eat mid-morning. Khao man gai is definitely one of my favorite Thai dishes. It consists of “just” boiled chicken, rice, a few slices of cucumber, mostly a fantastic chili sauce (น้ำจิ้มข้าวมันไก่), and always a small bowl of broth. A truly down-to-earth dish whose finesse lies in the preparation and quality of these few components.
3. Ein Karton auf einem Auto? – A box on a car?
Meistens steht eine Telefonnummer darauf, nie ein Preis und häufig ขาย. Was ja nicht jeder, der grad in Thailand gelandet ist, gleich zu lesen vermag. Es entspricht dem Deutschen „zu verkaufen“ oder neudengsch “sale”. Der Preis wird erst beim direkten Kontakt genannt, wenn ein potenzieller Käufer sich meldet. Schließlich möchte man sich die Option offenhalten, den Preis individuell an die tagesaktuelle Bedürftigkeit und den Käufer anzupassen. Dieses VB (Verhandlungsbasis) folgt ganz eigenen Thai-Gesetzen, die nicht selten erheblich von westlichen Geschäftslogiken abweichen. So gewährt man hier durchaus gern Rabatte und Nachlässe, jedoch nur, wenn sie vom Verkäufer ausgehen und bereits gedanklich eingepreist sind. Egal, ob es um einen Gebrauchtwagen, um Antiquitäten, Häuser, um Mengenrabatt, Mängelware oder Ausstellungexemplare geht, preismindernde Vorschläge von der Käuferseite werden in den meisten Fällen mit einem lächelnden Kopfnicken und einer Wiederholung des angesetzten Preises abgeblockt.
The box usually has a phone number written on it, rarely a price, and often the word ขาย. Not everyone who just arrived in Thailand can read that, but it translates to “Sale” in English. The price? That only comes up when a potential buyer makes contact. The seller wants to keep the option open to adjust the price according to his day’s needs and the specific buyer. This OBO (or best offer) approach follows its own unique Thai rules, often deviating significantly from Western business logic. Here, discounts and concessions are gladly offered—but only if they’re initiated by the seller and mentally factored in beforehand. Whether it’s about a used car, antiques, houses, about quantity discounts, defective goods or exhibition specimens, any price-reducing suggestions from the buyer’s side are usually met with a smiling nod and a repetition of the original price.
4. Von Löwen und Hähnen – About lions and roosters
Kleine bis riesige Tierfiguren findest du in Thailand überall. Vor allem um Tempel, Buddha Statuen und Geisterhäusern herum. Häufig zieren sie auch die Zufahrten und Einfahrten von Firmen und privaten Häusern. Bekanntes Beispiel sind die Wächterlöwen, die manchmal zum Schutz auf den beiden Eingangspfosten von größeren Gebäuden aufgestellt werden. Oft sind es auch Tiere aus dem chinesischen Jahreshoroskop, die Grund und Boden je nach Geburts- oder Baujahr schmücken. Die Hähne, die man gerade im ländlichen Bereich hin und wieder rechts und links vom Eingang postiert sieht, haben noch eine spezielle Bedeutung. Sie weisen in der Regel darauf hin, dass hier hin und wieder Hahnenkämpfe stattfinden. Hahnen-, Fisch- und Käferkämpfe (inklusive der dazugehörigen Sportwetten) haben in Thailand eine lange Tradition und sind daher, genau wie das Raketenfestival, geduldete Glücksspiele. In einigen Regionen werden sie sogar als Touristenmagnet gefördert. Bei den dörflichen Hahnenkämpfen kann man aber fast sicher sein, dass es sich nicht um diese lizensierten, streng geregelten Arenen handelt.
In Thailand, you’ll find small to giant animal figures everywhere. Especially around temples, Buddha statues, and spirit houses. They often adorn the driveways and entrances of companies and private homes too. A well-known example is the pair of guardian lions on the entrance posts, which should protect the house or area behind. Also common are animals from the Chinese zodiac, decorating the land according to the birth of the owner or construction year. The roosters, which you occasionally see on the right and left of the entrance, particularly in rural areas, have a special meaning. They usually indicates that cockfights take place here now and then. Cockfights, fish fights, and beetle fights (along with the associated sports betting) have a long tradition in Thailand and, like rocket festivals, are tolerated Gamblings. In some regions, they’re even promoted as tourist attractions. However, in village cockfights, you can be almost sure that these are not the licensed, strictly regulated arenas.
5. Flaschenpost – Message in (from) a bottle
Zum Schluss ein geheimes Zeichen, welches sich nicht an uns Menschen richtet, sondern an Hunde adressiert ist. Magic! Was denkt ein Hund, wenn er eine Wasserflasche sieht? Das würde mich wirklich mal interessieren. Vielleicht denkt er, hier kann ich unmöglich gegenpinkeln, so zumindest die Hoffnung der Flaschenaufsteller. Aber warum? Spritzt sie wohlmöglich zurück, die Flasche? Wird sie bald wieder entfernt, sodass der wertvolle Duftstoff hier verschwendet ist? Vielleicht kann sich ja mal ein Hundeflüsterer melden und seine Theorie mitteilen. Fakt ist, dass viele Thais volle Wasserflaschen an Wände und vor ihren Autoreifen (besonders bei neuen, teuren Felgen) aufstellen. Immer in der, anscheinend berechtigten Hoffnung, dass die Hunde da nicht gegenpinkeln mögen. Warum auch immer.
Lastly, a secret sign that isn’t directed at humans but at dogs. Magic! What does a dog think when it sees a water bottle? I’d really like to know. It seems the dog thinks— so the bottle-placer hopes—“I can’t possibly pee here.” But why? Does the bottle splash back? Will it soon be removed, making the valuable scent marker wasted? Maybe a dog whisperer could share their theory. The fact is, many Thais place full water bottles against walls and in front of their car tires (especially when it comes to new, expensive rims). Always in the seemingly justified hope that the dogs won’t pee there. For whatever reason.
One year Thai Five! Ein Jahr Thai Five!
Bin gespannt, wie es dann in September weitergeht!
I’m excited to see what happens in September!
Derweil kannst du dich ja noch mal durchs Jahr scrollen und wenn dir das gefällt, ver- oder weiterlinken. Dankeschön!
In the meantime, you can scroll through the year again and if you like it, share or link to genugda.de. Thank you!