Neues aus Eierland

Sie sind schneeweiß, dreckigweiß (= stark bekackt), braun, rosa oder gesprenkelt. Winzig klein bis ziemlich groß. Gealtert, fermentiert, gesalzen, roh, gegrillt, frittiert und aufgespießt. Die Erzeugerinnen haben alle Federn, bis auf die Ameisen, logisch.

Der letzte Eierartikel auf genugda  ist vom April 2012. Meine Erfahrungen mit der Eier-Kulinarik in Thailand waren noch arg begrenzt. Inzwischen habe ich einiges mehr in Sachen Eier gesehen, zubereitet und probiert. Zeit, meinen Zwischenstand mit Euch zu teilen. Damit auch Ihr staunen könnt, was sich jenseits von wachsweich gekochten Hühnereiern und Kartoffeleiernestern  in der Eierszene abspielt. Zum Beispiel in Südostasien. Viele Eiervariationen, auf die man hier im Norden Thailands trifft, haben ihren Ursprung in China oder sind Koproduktionen mit den Einwohnern aus Myanmar und Laos.

Im Uhrzeigersinn: hundertjährige Eier, gesalzene Enteneier, Hühnereier und Enteneier
Im Uhrzeigersinn: hundertjährige Eier, gesalzene Enteneier, Hühnereier und Enteneier

Na dann folgt mir mal in die abwechslungsreiche, thailändische Eier-Welt. Heute gibt es profane braue Hühnereier; weiße, aber heftig mit Kot beschmutze Enteneier; weiße, saubere, rohe und in Salzlake gelagerte Enteneier; rosafarbene, alte, sogenannte hundertjährige Eier; kleine, lustig gesprenkelte Wachteleier und noch viel kleinere Ameisen-„Eier“.

Hundertjährige Eier, Khai Yioua Maa

Geklärt hatten wir vor ein paar Jahren bereits, dass diese Eier nur ein paar Monate und niemals hundert oder gar tausend Jahre alt sind. Khai Yioua Maa heißen sie in Thailand, das heißt so viel wie Pferdepisse-Eier. Pferdepipi kommt aber in der Rezeptur nicht vor. Es geht die Sage, dass einst jemand alte Eier im Stroh eines Pferdestalls gefunden, probiert und für gut befunden hat.

In China werden sie aufgrund ihrer Konsistenz Pidan, Ledereier, genannt. Für diese „Garmethode“, Fermentierung, werden in der Regel Enteneier verwendet. Sie liegen drei bis vier Monate lang in einer alkalischen Mischung. Heute liest sich die Liste leider oft wie eine chemische Formelsammlung. In Handarbeit wird dafür eine Paste aus Soda, Kalkerde, Salz, Asche, Teeblätter und Reisspelzen hergestellt. Wobei die Zutaten stark variieren können. Im Netz habe ich irgendwo gelesen, dass diese rosafarbenen Eier ihre Farbe durch die Lagerung erhalten. Das stimmt natürlich nicht! Sie werden rosa eingefärbt, um sie besser von anderen Eiern unterscheiden zu können. Warum gerade rosa? Könnte ja sein, dass dieser Eier-Erstfinder, damals an einem Dienstag im Pferdestall unterwegs war. In Thailand ist der Dienstag Rosa (auch darüber gibt´s schon was auf genugda). Aber, vergesst das am besten schnell wieder. Im digitalen Weltennetz wird schon genug herumgeeiert. Sie sind eben rosa hier, punkt.

Hundertjährige Eier, Pferdepisseeier, Khai Yioua Maa
Hundertjährige Eier, Pferdepisseeier, Khai Yioua Maa

Noch immer will keine spontane Begeisterung bei mir aufkommen, wenn sie frisch abgepellt und aufgeschnitten ihren leichten Ammoniak Geruch verströmen. Es gibt aber ein Gericht mit Khai Yioua Maa, dass ich inzwischen sehr gern esse: Khai Yioua Maa kaprao Grob. Die Eier werden dafür geviertelt, in Mehl gewälzt und frittiert. Ebenso frittiert werden reichlich Blätter vom Thaibasilikum (meistens Tulsi, Indisches Basilikum). Parallel wird mit Knoblauch, Chili, Austernsoße, dunkler und heller Sojasoße gewokt. Wer mag, fügt Schweinemett hinzu. Dann alles mischen, die frittierten Eierstücke dazu geben und die fragilen, knusprigen Basilikumblätter großzügig oben drauf verteilen. Richtig lecker!

Khai Yioua Maa Kaprao Grob
Khai Yioua Maa Kaprao Grob

Khai Kem, gesalzene Eier

Geradezu profan dagegen scheinen die Krai Kem. Diese Enteneier leuchten schneeweis und liegen meistens neben den rosafarbenen Eiern. Sie wurden lediglich drei Wochen lang in eine gesättigte Salz-Wasserlösung gelegt. Aber roh! Daher nicht sofort aufschlagen, sondern erst kochen, gute zehn Minuten. Das Eigelb ist fast schon rot und ergibt einen schönen Kontrast zum schneeweißen Eiweiß. Man nimmt gerne Enteneier, weil sie ein größeres Eigelb haben, überhaupt, weil sie größer sind. Das funktioniert natürlich auch mit Hühnereiern. Mit dieser Zubereitungsart bekommen die Eier auch ihre schöne Konsistenz und Farbe. Sie schmecken als einfache Beigabe zum Grünen Curry oder zu scharfen Reisgerichten. Auch im Salat sind sie eine Bereicherung, zum Beispiel im Som Tam Khai Kem oder als scharfer Yam Khai Kem. Übrigens, die stark mit Kot verschmierten weißen Eier, die oft neben den schönen, weißen und rosafarbenen Eiern zum Verkauf angeboten werden, sind ebenfalls Enteneier. Sie sind roh und frisch (im besten Fall). Vielleicht werden sie nicht gewaschen, damit man sie nicht mit den gesalzenen Eiern verwechselt, statt rosa eben bekackt.

Gesalzene Enteneier, sehr lecker zu vielen Gerichten
Gesalzene Enteneier, sehr lecker zu vielen Gerichten

Khai Songkrüang (Lao: Kai Paeng), gegrillte Eier am Spieß

„Wie kommen die Eier auf den Spieß?“ Da liegen drei, in diesem Fall eindeutig Hühnereier, der Länge nach auf einen Holzstab gespießt auf dem Grill. Wie kann das denn? Erst kochen dann durchpieken und grillen? Wo ist der Sinn? Erst aufspießen, dann grillen? Eher nicht. – Das funktioniert folgendermaßen:

Da liegen sie, die aufgespießten Hühnereier
Da liegen sie, die aufgespießten Hühnereier

– Ein Hühnerei an der Spitze vorsichtig anklopfen und ein ungefähr 1,5 cm großes Loch frei knibbeln
– Mithilfe eines Holzspießes den Inhalt in eine Schüssel glitschen lassen
– Die Eimasse mit Sojasoße, Austernsoße und schwarzem Pfeffer nach Geschmack würzen
– Mixen bis die Masse flüssig ist und nicht mehr so glibbert
– Mit ruhiger Hand wieder in die leeren Eihüllen hineinschütten
– Jetzt aufrecht dünsten und stocken lassen (ungefähr 8 Minuten)
– Drei Eier der Länge nach aufspießen und ab auf den Holzkohlegrill

und so schaut´s von innen aus
und so schaut´s von innen aus

All das macht eine Menge Arbeit. Selbermachen lohnt sich eher nicht. Die Exemplare, die auf den Märkten angeboten werden, haben mich bisher geschmacklich nicht umgehauen. Klar, es kommt auf die Würzmischung an und zumindest sieht es lustig aus, so ein Ei ohne Dotter. Dieser Snack wird mit einer süßscharfen Chilisoße gereicht.

Khai Nok kratha, Wachteleier

Diese kleinen, hübschen Eier sind in Thailand weit verbreitet. Gekocht, frittiert und gebraten sind sie allgegenwärtig auf den Märkten. Dazu ein Tütchen Sojasoße und schnell sind zehn Exemplare verputzt. Rein kulinarisch sehe ich da keine Vorteile gegenüber Hühner- oder Enteneiern. Weil Ostern ist und ich ein paar Wachteleier für meine Eierrecherche gekauft habe, werde ich sie heute pochiert in meine Brokkolisuppe hineingeben. Zu den Wachteleiern muss ich noch anmerken: Die Innenhaut ist recht zäh. Mal eben aufschlagen, läuft nicht. Wenn Ihr sie für Spiegeleier oder zum Pochieren aufschlagen wollt, dann ritzt die Schale oben rundherum mit einem scharfen Messer ein, brecht es vorsichtig auf und lasst den Inhalt in ein kleines Gefäß gleiten.

Wachteleier: richtig hübsch, ganz ohne anzupinseln
Wachteleier: richtig hübsch, ganz ohne anzupinseln

Khai Mod Daeng, Ameiseneier

Man braucht nicht lange Ausschau halten, bis man ein Ameisennest im Baum entdeckt
Man braucht nicht lange Ausschau halten, bis man ein Ameisennest im Baum entdeckt

Ja, wir steigern uns. Also morphologisch gesehen eher umgekehrt. Kaum einen Zentimeter groß sind die Larven der roten Ameisen (Weberameise, Oecophylla smaragdina), die hier als Delikatesse gelten. Ja, es sind eher die Larven und nicht die Eier, die gesammelt und in Gerichten verarbeitet werden. Warum dann hier, in einem Eierartikel? Ganz einfach. Es gibt in Nord- und Nordostthailand ein traditionelles Rühreigericht, Khai Pam. Dafür wird ein Hühnerei, ähnlich unserem Rührei, mit Kräutern und Sojasoße gewürzt. Diese Eiermischung kommt in kunstvoll gefaltete Bananenblattschiffchen und wird auf dem Grill gegart, lecker! Gerne mischt man hier noch zusätzlich diese Ameisen-Larven unter. Ich habs probiert: Sie bringen etwas Säure ins Geschehen und poppen im Mund. Womit wir wieder bei der oralen Haptik wären. Ein Mundgefühl, dass neben Gewürzharmonie und Schärfe für Thailänder eine wichtige Rolle spielt.

traditionelles Rührei ohne ...
traditionelles Rührei ohne …
... und mit Ameisenlarven
… und mit Ameisenlarven
Hier kann man die kleinen weißen Larven erkennen
Hier kann man die kleinen weißen Larven erkennen
So werden die Wachteleier auf den Märkten gebraten und als Snack verkauft
So werden die Wachteleier auf den Märkten gebraten und als Snack verkauft

Kleine thailändische Eierkunde:
Khai Ped – Enteneier
Khai Nok Kratha – Wachteleier
Khai dao – gebratenes Ei
Khai Pam – gegrilltes Rührei in Bananenblattförmchen (Nord-, Nordost Thailand)
Khai Jiao – würziges Omelett mit unterschiedlichen Zutaten
Khai luuk Kheuy – Frittierte hart gekochte Eier mit süßer Tamarindensoße und Zwiebeln („Sun in low eggs“)
Khai Yioua Maa – Hundertjährige Eier
Khai Mod Daeng – Ameiseneier (bzw. Larven der roten Ameisen)

Pok pok pok, großes Thai-Kino: Som Tam

My favorite ingrediences for Papaya salad
My favorite ingrediences for Papaya salad

Immer wenn Ihr ein hohles, hölzernes “pok pok pok” in Thailand hört, bereitet jemand gerade einen köstlichen Salat zu. Egal ob in Zentralthailand oder im Norden Thailands, Som Tam, ein scharfer Papayasalat, ist allgegenwärtig. Ein spritziges Fast- und Street-Food, das mal wieder gustatorisch und oral-haptisch die volle Bandbreite bietet. Wie so oft, in der thailändischen Küche.
Gleich einem Trailer, hier fürs Gaumenkino, möchte ich Euch alle Darsteller, inkl. der deutschen Besetzungsalternativen, einmal vorstellen:

Hauptdarsteller …

… und zugleich unwesentlicher Geschmacksträger, dennoch alle Geschmacksrichtungen tragend: eine unreife Papaya. In Deutschland kaum zu bekommen. Als Alternative könnte ich mir eine große Zucchini oder vielleicht auch Weißkohl vorstellen. Die Papaya jedenfalls wird geschält und in kleine Streifen geraspelt.

Komparsen (hier: Zutaten)

Bevor es ans Set geht, ist es hilfreich, alle Akteure um sich versammelt zu haben:

– junge Knoblauchzehen (ungeschält, ältere geschält)
– Chilis
– Palmzucker (Honig)
– Fischsauce
– Limetten
– (frisch) geröstete Erdnüsse
– getrocknete Krabben
– Tomaten
– Longbeans (roh; Alternative schwierig, evtl. ganz kurz blanchierte Kaiserschoten; könnte mir auch rohen, dünnen, grünen Spargel oder Thaispargel vorstellen)

Gerade im Norden Thailands werden gerne schwarze, fermentierte Krabben (Poo, ปู) und Gapi, eine Garnelenpaste hinzugefügt. Das mag jeder halten, wie er möchte. Während Gapi (กะปิ) mir noch einen gewissen Kick geben kann, scheitere ich an diesem schwarzen Krabbengetier, das mit samt der Schale im Mörser landet. Vom Gefühl her, wie Rührei mit Eierschalen …

Papaya salad can be done prestigious like he, no... she does
Papaya salad can be done prestigious like he, no… she does or …
... like she does every saturday on Sankamphaeng Walking Street.
… like she does every saturday on Sankamphaeng Walking Street.

Zubereitung

Das „Making of“, dieses kulinarischen Films (das zieh ich jetzt durch) ist denkbar einfach und geschieht portionsweise. Das ist allein deshalb schon wichtig, weil so jeder seinen eigenen Schärfegrad bestimmen kann. Von null bis acht oder mehr Chilis pro Portion ist alles möglich.

Die Szene spielt sich traditionell in einem hohen Tonmörser mit Holzstößel ab. Eine moderate Mischung wäre: 4 bis 6 kleine Knoblauchzehen und die gewünschte Chilimenge mörsern. 1 El Palmzucker, 2 EL Fischsoße und 2 EL Limettensaft dazugeben, mörsern und mischen. Erdnüsse und getrocknete Krabben hinein, mörsern und wieder gut vermengen. 1 Tomate, in kleine Stücke und die Longbeans , ungefähr Streichholzlänge, dazu geben und leicht anstößeln(?). Äh sagt man das so? Auf jeden Fall sollte die Regie da nicht alles zu Mus mörsern. Erst zum Schluss kommt eine gute Handvoll Papaya Schnitzel mit hinein und wird sorgfältig mit den Zutaten vermengt. Das funktioniert gut mit den Requisiten, langer Löffel und Holzstößel.

Der Film, das Ergebnis und (vielleicht) gut zu wissen

Bereit zur ersten und einzigen Aufführung ist: ein köstlicher, exotischer, ölfreier, gesunder und der Verdauung recht förderlicher Salat! Die Feinheiten sind unbedingt auf den persönlichen Geschmack abzustimmen. Man kennt das ja, der eine mags nicht so süß, nicht so scharf, der andere nicht so sauer und ein Dritter mag ihn gar nicht. Dieser Dritte (Mann, -nee ist ja gut jetzt, ich hör auf damit) ist mir aber bisher noch nicht begegnet.

Som Tam (Thai: ส้มตำ) stammt ursprünglich aus Laos und dem Gebiet des Isaan, nordöstliches Thailand. „Som“ heißt so viel wie sauer und „Tam“, zerstoßen. Weitere Namen sind Papaya pok pok sowie in Lao und im Isaan Tam Mak Hung (Thai: ตำหมากหุ่ง, Lao: ຕຳໝາກຮຸ່ງ).

Wer in Thailand Som Tam Thai bestellt, kann sicher gehen, dass sich im Salat keine schwarzen Krabben tummeln. Auch Karottenschnitzel können mit dabei sein. Som Tam Mamuang ist der gleiche Salat, nur mit unreifen Mangos statt Papaya. Genau so lecker.

 step by pok pok pok by step by pok pok by step by pok, that´s it
step by pok pok pok by step by pok pok by step by pok, that´s it
Som Tam finally on my plate!
Som Tam finally on my plate!

Zwei Tage Doi Inthanon

Dieses Mal mit festem Schuhwerk und einer Übernachtung in einem Karen-Dorf (Doi Inthanon National Park auf vier Rädern und in Flip-Flops). Karen, bekannt? In Kürze: Die Karen zählen in Burma und (hauptsächlich) im Norden Thailands, mit über 250.00 Menschen, zu einer der größten ethnischen Bergvölkergruppe. Sie leben von der Landwirtschaft, kleiner Viehzucht und sie weben farbenfrohe Baumwollstoffe, woraus sie ihre typische Bekleidung schneidern. Das allein ist schon wieder einen Artikel wert (kleine Stütze, zur Erinnerung für mich).

Every glance out of a window or behind a crossways you´ll meet a beautiful scenery at Doi Inthanon!

Wie schon vor vier Jahren, war es auch jetzt wieder Noi (Noi on Facebook), die es uns als Guide ermöglicht hat, jenseits der touristischen Pfade im Wald und längs der Wasserfälle umherzustreifen, die Natur zu genießen. Charly und seine Frau, Boon Sri, haben uns für zwei Tage „aufgenommen“. Wir konnten ihre Fürsorge genießen. Das Schönste daran war, dass ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, durch unsere Anwesenheit großartig in ihr Leben einzugreifen. Alles was sie taten, schien ohne Hast, ohne Last und nur im Jetzt stattzufinden. Auch eine Zeremonie im Dorf, an der wir teilhaben durften, fand auf eine ergreifende Art und Weise einfach statt. Nachbarn luden uns in ihre Häuser ein. Geweihte Baumwollfäden fanden unsere Handgelenke und Selbstgebranntes unsere Kehlen. Glück strömte so durch alle Pforten. Beide Seiten schienen Spaß am gegenseitigen Beschnuppern zu haben.

Happiness comes, evil spirits will go ...
Happiness comes, evil spirits will go …
… and this are the ingrediences: cotton thread and genie

 

... not to forget the typical snacks.
… not to forget the typical Snacks.

Ihr Leben in den Holz-Bambus-Hütten, seit 6 Jahren mit Elektrizität, ist einfach. Schweine und Hühner tapsen rund ums Haus. Es gibt Land, dass mit Reis, Tomaten, Zwiebeln oder Blumen bewirtschaftet wird. Gekocht wird mit offenem Feuer, geschlafen auf dem Bambusboden. Doch nicht für eine Sekunde ist mir der Gedanke gekommen, diese Familie, dieses Dorf, lebt in Armut. Im Gegenteil, ich spürte die ganze Zeit über leise Bewunderung für die zufriedene Selbstverständlichkeit, die von jedem Handgriff und jedem Lächeln ausging.

The alarm-clock is set about 4 am, for sure.
The alarm-clock is set about 4 am, for sure.
Slightly later breakfast is prepared in the kitchen.
Slightly later breakfast is prepared in the kitchen.

Ich wünsche, dass Noi mit ihrem Business als Guide und auch Charlies Familie, mit gelegentlichen Besuchern, eine gegenseitige Bereicherung erfahren. Doch möge es niemals, absolut nie, nie zu einem Hype werden. Mögen sie niemals ihre Hütten für westliche Gäste all zu komfortabel herrichten, niemals ihre Dorfstraße ausbauen, möge niemals ein 7/11 dort seine Pforten öffnen!

genugda-Doi-Inthanon-wasserfall
How deep is the water, can we pass easy or do we have to swim?
genugda-Doi-Inthanon-Tiger-Balm
From the rind of this tree they make the famous tiger balm. Lovely, strong smell!
genugda-Doi-Inthanon-Spielzeug
Every step a plant or tree from which you can eat something or just make funny toys or deco with.

 

Yeah, eating again! Tasty BBQ on the way …
... marinaded chicken and pork with rice- and pad thai-packages on bananaleaf-table and seat.
… marinaded chicken and pork with rice- and pad thai-packages on bananaleaf-table and seat.

 

Not to forget, everywhere my beloved giant trees
Not to forget, everywhere my beloved giant trees

In Thailand Longans ernten, essen und erleben

Longan: leckere, kleine Kügelchen, die es in sich haben
Longan: leckere, kleine Kügelchen, die es in sich haben

Die ersten Longans werden in Nordthailand jetzt, im Juli geerntet. Im August gibt es noch einmal eine späte Sorte. Ach ja, Longans, nie gehört? Kein Wunder, selbst unter den Exoten der Obst- und Gemüseabteilungen großer Supermärkte oder in asiatischen Geschäften wird man sie in Deutschland kaum entdecken. Ich habe sie jedenfalls erst in Thailand kennen- und lieben gelernt. Longans sind kleine gelb-beige Kügelchen. Ein leichter Druck, die dünne Schale platzt auf und eine weißliche, saftig-süße Kugel mit einem harten Kern in der Mitte, kommt zum Vorschein. Der Geschmack lässt sich noch am ehesten mit dem einer Litschi vergleichen, ist aber doch anders. Hier in Thailand heißen sie lamyai (ลำไย). In Europa sagt man auch Drachenauge-Frucht oder Dragoneye-Fruit.
longan-baum

Ein Festival der Longans

Chiang Mai Longan Festival: wer hat die Schönsten?
Chiang Mai Longan Festival: wer hat die Schönsten?

Longans wachsen an immergrünen Bäumen aus der Familie der Seifenbaumgewächse. Plantagen findet man in Südostasien nur in lokal begrenzten Gebieten, besonders im Norden Thailands um Chiang Mai, Lamphun und Chiang Rai herum. Aber auch in Südchina, Vietnam und Taiwan werden sie angebaut. Die lokale Nachfrage, besonders in China ist so groß, dass diese Früchte in frischer Form gar nicht weiter exportiert werden.
Jedes Jahr, in der zweiten Augustwoche, wird in Lamphun ein großes Longan-Festival gefeiert. Auch in Chiang Mai gibt es Anfang August einige Festtage rund um die leckeren Kügelchen. An vielen Ständen am Thapae Gate kann man dann Longans sehen, riechen und verkosten. Es werden Preise für die schönsten, leckersten und größten Früchte verliehen. Hier wird ausgestellt, was alles aus dieser Frucht gemacht wird. Besonders gut schmecken sie mir getrocknet ohne Kerne und natürlich am besten, frisch! Es gibt Säfte, Brände, Marmeladen, Cremes, Kapseln und Lotionen.

Gesunde Kost

Longan Forschung: Die besten Anbaumethoden - Was steckt drin und was lässt sich daraus machen?
Longan Forschung: Die besten Anbaumethoden – Was steckt drin und was lässt sich daraus machen?

Selbstverständlich sind die Longans auch gesund und wie! Ihr guter Mix aus Vitamin C, Magnesium, Kalzium, Eisen und diversen sekundären Pflanzenstoffen soll sich besonders positiv auf das Immunsystem und auf die Serotoninbildung auswirken. Also richtig gesunde Gute-Laune-Kügelchen.

Longan Ernte

Wen es hier zur Erntezeit einmal in die Gegend der Provinzen Lamphun oder Chiang Mai verschlägt, dem kann ich eine Tour mitten durch die Longan Plantagen nur empfehlen. Meistens verlaufen sie weitläufig rechts und links von kleinen Wasserkanälen. So zum Beispiel auf einer Nebenstrecke von Sankamphaeng aus nach Lamphun. Von der Straße aus sieht man die einfachen Stiegen über die Bäume herausragen und dann hört man auch schon munteres Geplapper. Es ist interessant, die geschickten Pflücker bei der Arbeit zu beobachten. Obendrein hatten wir, trotz einiger Sprachbarrieren, auch noch jede Menge Spaß mit der freundlichen Ernte-Truppe. Natürlich gab es dazu Longans satt. Vielleicht ist ja doch was dran und die Longans treiben den Serotonin-Spiegel in die Höhe. Jedenfalls sind wir nach einiger Zeit bestens gelaunt und beschwingt weiter gezogen.

Verwechslung möglich

Oberflächlich kann man sie leicht mit den Langsat- oder auch Longkong-Früchten verwechseln. Ebenfalls gelbe Kügelchen. Diese sitzen aber dichter zusammen, die Schale ist weicher und das Fruchtfleisch in Kammern aufgeteilt. Sie wachsen am Lansibaum, ein Baum aus der Familie der Mahagonigewächse. Die Ernte ist erst im Oktober und die Plantagen mehr im Süden Thailands und ganz besonders viele auf den Philippinen.

Seine Kollegen nennen ihn bewundernd " Monkiie", weil er so flink in die Bäume klettert
Seine Kollegen nennen ihn bewundernd “Monkiie”, weil er so flink in die Bäume klettert
Die Frauen zupfen die Kügelchen von den Ästen
Die Frauen zupfen die Kügelchen von den Ästen
Nachschub, frisch geerntete Äste


Aha, hier wird geerntet, also schnell hinein ins Grün
Aha, hier wird geerntet, also schnell hinein ins Grün
... denn wo geerntet wird, da geht es meistens sehr gesellig zu
… denn wo geerntet wird, da geht es meistens sehr gesellig zu

Doi Inthanon Nationalpark auf vier Rädern und in Flip Flops

Brütend heiß und feucht ist es heute in Chiang Mai. Das sind Tage, an denen man am besten in die umliegende Berglandschaft entflieht. Möglichst hoch. Unser letzter Ausflug in den Doi Inthanon National Park, südwestlich von Chiang Mai, liegt schon eine ganze Zeit zurück. Heute soll es nur eine kurze Tagestour werden, ohne geführte Wanderungen und Übernachtung. Ganz faul hineinfahren ins feuchte, kühle Grün, vielleicht sogar in die ein oder andere Wolke.

Hält man sich von Chiang Mai aus südwestlich, gelangt man früher oder später, mithilfe der Ausschilderungen, auf die 1009 und damit direkt hinein in den Nationalpark. Vor dem Eingang heißt es Tickets kaufen. Khon song farang (2 Personen Ausländer) je 300 Baht. Der in Thailand gekaufte Pick-up ist mit 30 Baht dabei.

Den Wachiratahn Wasserfall kann man schon nach wenigen Minuten anfahren und sich von der Gischt das erste Mal erfrischen lassen. Hier, wie auch an den beiden Königspagoden, weiter oben, ist ein geeigneter Platz, Menschen bei ihren Bemühungen zuzuschauen, jeweils sich selbst mit allem, was sehenswert ist, für die Nachwelt zu verpixeln. Das geschieht, je nach Ausrüstung, mal mit, mal ohne Selfie stick. Als Paar unterwegs, treffen wir an solchen Orten immer wieder auf mitfühlende Ausflügler, die sich anbieten, ein Foto von uns beiden zu machen. Vielleicht dort vorn, auf den Treppen vor den Pagoden? Eine dankende Ablehnung, bringt uns verständnislose Blicke ein. Haben sie es doch nur gut gemeint, mit dem älteren, technisch armselig ausgestattetem Pärchen. Wenn ich nicht gerade Menschen fotografieren möchte, stören sie mich eher auf meinen Bildern. Und ich selbst? Bin ich nicht da gewesen, wenn ich nicht mit drauf bin? So viel Misstrauen liegt außerhalb meiner Vorstellungskraft.

Den Doi Inthanon selbst, also den höchsten Berg Thailands, mit seinen stattlichen 2.565 Metern, kann man auch hochfahren. Hinauf auf den Gipfel, hinein in die kalten, feuchten Wolken. Sehr bequem das Ganze. Besonders wenn man ohne Führer und Trekkingschuhe unterwegs ist. Grandiose Natur und Aussichten inklusive. Weitere Eindrücke vom Tag:

Der erste Wasserfall "Washiratan" nach dem Eingang
Der erste Wasserfall “Washiratan” nach dem Eingang
Ein Blick auf die Wolken ...
Ein Blick auf die Wolken…
... auf Kaffesträucher
… auf Kaffeesträucher
... auf Hortensien
… auf Hortensien
und in das satte grün des Dschungels.
und in das satte Grün des Dschungels
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Die beiden königlichen Pagoden. Jeweils zu Ehren des sechzigsten Geburtstages des Königs (1987) und der Königin (1992) erbaut. Rechts im Hintergrund ist der Tigerkopf zu sehen (Doi Heo Soe)
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Pagode in der Wolke und im …
... und im nächsten Moment wieder klar zu sehen.
… nächsten Moment wieder klar zu sehen.
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Der Buddha in der Pagode des Königs
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Der Buddha in der Pagode der Königin
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Viel Arbeit steckt in den Gärten rund im die beiden königlichen Pagoden
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Das ist dann ja wohl der Gipfel …
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Ab und zu ein Stochern im Nebel, feucht und fröstelig, um die 13°C
Die Natur schafft viele große und kleine Kunstwerke.
Die Natur schafft viele große und kleine Kunstwerke
doi-inthanon-trombetenbaum
und Trompeten, die an Bäumen wachsen!
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Immer wieder schöne Aussichten auf terrassenförmig angelegte Reisfelder
doi-inthanon-dorf-2
Währenddessen ….
doi-inthanon-dorf-1
… geht das Dorfleben …
doi-inthanon-dorf
…. seinen gewohnten Gang
doi-inthanon-barista-stube-1
Ein Muss ist der Besuch eines Kaffeeladens. Dieser hier zum Beispiel ist zauberhaft …
doi-inthanon-barista
… mit der liebenswerten Barista …
doi-inthanon-barista-1
… bei der Arbeit.
106-grosse-baum-strasse
Zurück ging es dann über die 106 (die Große-Baumstraße). Tipp: Samstags ist dort Walking Street. Wer kommt schon gern mit knurrendem Magen zu Hause an?

Special weekend – Yoga, Qigong, Tai Chi

“In calmness be like a mountain, in motion like a big river.” 

 area doi sakret, chiang mai, thailand
We enjoy the nature around! For example the wonderful trees, like the Kapok tree, Red silk cotton Tree,
ดอกงิ้วหลวง, Dok Ngiuw loungm, Bombax ceiba. A wonderful amaizing tree!
The Thais dry the filaments inside the blossom and use it as a special spice.
Kapok tree, Bombax ceiba

Pampasgrasmountain view with pampasgras

MaeKuang, Doi-Saket

Tai Chi, Peking Form
breakfast-khaotom-genugdaWe exercise a lot, here: early in the morning on the damm of Mae Kuang, Doi Saket, Thailand. After exercise we enjoy our breakfast, of course: Khao Tom, Rice Soup. It was a great weekend! Wonderful nature! Perfect Treatment! Great company! Even with the four-legs-beings.

 

bougainvilleayoga dog

von der Schlange zum Pferd – from snake to horse

 

Happy new year! 新年好   –   สวัสดีปีใหม่   –
happy new year

 

Aus dem Schlangenjahr wird ein Pferdejahr. Letztes Jahr hatte ich schon einige Infos und Impressionen zum chinesischen Neujahrsfest eingestellt: year of the snake

Dieses lebensfrohe, bunte Familien- und Frühjahrsfest aus China ist verständlicherweise im feierfreudigen Thailand nur zu gern adaptiert worden. Zumal ungefähr 15% der Bevölkerung Chinesen oder chinesischer Abstammung sind.

Wer weiß, vielleicht ist es in einigen Jahren auch in chinese templeDeutschland üblich den chinesischen Jahreswechsel zu feiern. Halloween hat sich schließlich auch voll etabliert. Zudem gibt es eine Unmenge an Dekomaterial, Glücksbringern und kulinarische Köstlichkeiten, die sich bestens vermarkten lassen. Da freut sich der Einzelhandel und der deutschen Konsument kann seinen Haushalt wieder um einige Requisiten bereichern: Bunte Papierdrachen, rote Laternen und rotgoldene Glückskatzen sind nur die Grundausstattung. Ein ausgiebiges Feuerwerk, köstliche Kuchen und Dumplings erweitern das sinnliche Vergnügen.

Das alles scheint mir sogar noch reizvoller als grinsende Kürbisse, klappernde Skelette, Gespenster, die abends ihr Unwesen treiben und mit frechen Sprüchen Süßigkeiten erpressen.

Die 4000 Jahre alte Tradition kurz zusammengefasst: Das chinesische neue Jahr beginnt beim ersten Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Dieses Jahr ist das der 30. Januar. Für die Hauptfeierlichkeiten werden drei Tage veranschlagt (darunter geht hier in Asien anscheinend gar nichts). Das Neujahrsfest, oder wie es in China eher genannt wird, das Frühlingsfest selbst dauert allerdings 15 Tage. Jeder Tag ist mit bestimmten traditionellen Handlungen verbunden.

Kaum ein Ding oder eine Handlung ist ohne Bedeutung. So gilt es als schlechter Einstieg ins neue Jahr, wenn man neue Schuhe oder Bücher kauft, die Haare schneidet, beim Neujahrsessen den Fisch ganz auf isst, am ersten neuen Tag das Haus kehrt oder in dieser Zeit schwarze oder weiße Kleidung trägt.

dumplings

Was Glück bringt? Zum neuen Jahr das Licht anzulassen, Türen und Fenster aufzulassen, damit Glück und gute Geister den Weg hinein finden. In Pampelmusenblätter zu baden, für die Gesundheit. Für das Glück und gegen üble Nachrede sollte man mit neuen Pantoffeln, die im alten Jahr gekauft wurden, am ersten Tag des neuen Jahres im Haus, das noch im alten Jahr blitzeblank gefegt wurde, umherschlurfen. Logisch, oder?

Wenn es dann noch gelingt einen chinesischen Glückshund, den Chinese Foo Dog, in der Neujahrsnacht aufzutreiben und dessen weiße Flecken zu streicheln, dann hat man es wohl geschafft: Ein Jahr voller Glück steht bevor.

Nun noch einen allgemeinen Ausblick auf das Jahr des Pferdes: Es wird ruhelos, abwechslungsreich, temperamentvoll, beschleunigend und aufregend. Na, denn.

Unnütz zu wissen: einige Pferdejahresereignisse

  • 1810 fand das erste Oktoberfest in München statt.
  • 1822 wurde im mecklenburgischen Doberan das erste Galopprennen ausgetragen (Pferdejahr, aha …?!)
  • 1834 die erste Schlauchbootlippen OP – Geburt der Schönheitsoperationen  (Johann-Friedrich Dieffenbach)
  • 1846 die ersten deutschen Auswanderer erreichten Chile
  • 1858 erste erfolgreiche Verlegung eines Unterseekabels zwischen Europa und den USAchinese new year in Chiang Mai
  • 1870 in Berlin eröffnet die Deutsche Bank AG ihren Betrieb
  • 1882 da war die Sache mit Robert Koch und dem kleinen “Tuberkelbazillus”
  • 1894 Kriegserklärung Chinas an Japan – der erste Japanisch-Chinesische Krieg begann
  • 1906 die erste Alzheimer Diagnose von Alois Alzheimer
  • 1918 Gertrud, Karl, Hildegard und Werner waren die beliebtesten Vornamen in Deutschland
  • 1930 Konstantinopel erhält offiziell den Namen „Istanbul“
  • 1942 Japan erobert Singapur
  • 1954 Bundeskanzlerin Merkel wird geboren
  • 1966 Beginn der Kulturrevolution in China
  • 1978 Schnee in Norddeutschland, sehr viel Schnee
  • 1990 Homosexualität wird von der WHO aus dem Diagnoseschlüssel der Krankheiten gestrichen
  • 2002 von nun an klimpert der Euro in und an der Börse
  • 2014  …

Rezept für eine bunte Woche

Hier in Thailand ist die Woche kunterbunt und das aus gutem Grund:
Man nehme ein bisschen Aberglauben, eine Prise Hinduismus, Buddhismus, abgerundet mit Astrologie, wichtigen Gedenktagen und da ist sie, die farbenfrohe, thailändische Woche! Jeder Tag hat hier in Thailand seine eigene Farbe, jede Farbe hat ihre Geschichte.
Die Zuordnungen der einzelnen Farben stammen aus dem Hinduismus, jeder Gottheit ist ein Planet zugeteilt und jedem Planeten eine Farbe. Es soll Glück bringen, sich an den verschiedenen Wochentagen in der jeweiligen Farbe zu kleiden. Dieser Brauch schwindet zunehmend aus dem Straßenbild Thailands. Aber noch immer wird die Farbe des Geburtstages besonders geehrt. Prominentes Beispiel ist die Farbe Gelb, die Königsfarbe, weil Seine Majestät König Bhumibol Adulyadej an einem Montag geboren wurde. An seinem Geburtstag, am 5. Dezember und zu royalen Anlässen sieht man hier Gelb.
Die Sache mit den Farben ist nicht nur interessant, das macht auch Spaß, mit diesem Wissen im thailändischen Alltag wieder einiges neu zu entdecken. Habt Ihr Lust, mir durch die Farben der Woche zu folgen? Auf geht´s:

Montag – วันจันทร์ – (sprich: wan tchan) –  gelb –  สีเหลือง (si lüang) 
Der Montag ist dem “Planeten” Mond zugeordnet. Die Gottheit Phra Chan lenkt den Streitwagen und das ist der Mond. Hinten im gelben Streitwagen fährt ein Hase mit. Das Element ist die Erde. Der Montagsbuddha ist Paang Ham Yat, ein friedensstiftender Buddha, der Übel und Krankheit abwehrt. Er wird als stehende Figur dargestellt, seine Handflächen zeigen zum Betrachter.

Dienstag – วันอังคาร – (wan ankahn) – pink – สีชมพู (si chong fuh)
Phra Angkarn heißt der starke Gott, der auf einem Büffel reitet, dieser kriegserfahrene Gott, mit rosa Haut, wird dem Planeten Mars zugeordnet und der Farbe Rosa. Paang Sai-Yat, die liegende Buddhafigur gehört zum Dienstag.

Mittwoch – วันพุธ – (wan phut) – grün – สีเขียว (si kiau)
Phra Phut ist die Gottheit der Händler, er reitet auf einem Elefanten, seine Haut ist grün, sein Element das Wasser. Der Planet ist Merkur. Mittwochs gibt es zwei Grüntöne und auch zwei Buddhafiguren. Tagsüber grün, Paang Um Baat, ein stehender Buddha mit Almosenschale und abens, hellgrün, Paang Pa Le Lai, ein im Wald sitzender Buddha mit Elefant und Affe.

Donnerstag –  วันพฤหัสบดี – (wan pharühad sabadee) – orange – สีส้ม (si shum)
Die Gottheit Phra Paruhat reitet auf einem goldenen Hirschen, er gilt als die “personifizierte” Frömmigkeit. Der Planet ist der Jupiter. Sein Element die Erde. Die Buddhafigur Paang Samadhi, finden wir sitzend in Meditationshaltung.

Freitag – วันศุกร์ – (wan suk) – hellblau – สีฟ้าอ่อน (si fah ohn)
Phra Suk ist die Gottheit der Liebe und des Friedens. Sein Element ist das Wasser, der Planet ist die Venus und er reitet auf einem Bullen. Paang Ramphueng, das ist eine stehende Buddhafigur, nachdenklich und in Ruhe, die Hände über der Brust gekreuzt.

Samstag – วันเสาร์ – (wan sau) – violett – สีม่วง (si muang)
Phra Sao, der Gott des Ackerbaus und des Missgeschicks, kurz der Zivilisation(!). Er reitet auf einem Tiger, das Element ist Feuer und Saturn der Planet. Paang Naga-Prok ist ein sitzender Buddha, er wird von der siebenköpfigen Schlange Naga vor Regen beschützt.

Sonntag – วันอาทิตย์ – (wan atid) – rot – สีแดง (si deng)
Der Streitwagen von Phra Athit wird von Löwen gezogen. Arun (aufgehende Sonne) so heißt sein Wagenlenker. Das Element ist Feuer und der “Planet” die Sonne. Paang Thawai Net, das ist eine stehende Buddhafigur, ein Buddha der Achtsamkeit. Seine Hände berühren sich in Höhe der Oberschenkel.

Gebt´s zu, Ihr habt schon überlegt, an welchem Wochentag ihr geboren seid, stimmts? Hier kann man es schnell herausfinden  Viel Spaß! Übrigens, ich habe heute ein grünes T-Shirt an … und die Farbe meines Geburtstages ist Pink … 

 

Orange: lecker, hinreißend, gute Laune!

สีส้ม – Ja, so sieht das aus zur Zeit. Ich sehe nicht rot, ich seh´ orange! Ich liebe diese Farbe! Meine Fußnägel glänzen bereits in schönstem Orange und eine orangene Sonnenbrille habe ich auf dem letzten Night Bazar in Chiang Mai erstanden. Weitere Accessoires folg(t)en. Aber ich will Euch nicht so sehr mit intimen Details langweilen.

Rein kulinarisch gesehen ist orange ja auch wirklich der Bringer! Schaut Euch nur diese wundervolle Papaya an. Sich an leicht gekühlter Papaya sattessen, das ist fantastisch! Diese Papaya hier ist mindestens so groß wie ein Baseball, hatte auch ungefähr die Form.

Weiter unten seht ihr meine absolute Lieblingssuppe hier in Nordthailand, die Khao Soi. Ich habe sie Euch bereits im Artikel “Khao Soi, lecker Süppchen” genau beschrieben. Wenn sie gut gemacht ist, dann hat diese Suppe einfach alles und das in perfekter Harmonie: Haptisch, im Mund, ist alles dabei, von crispy, flüssig, weich und etwas fester. Geschmacklich auch,  salzig, süß, scharf und sauer, für mich, perfekt.  

Schon in Deutschland konnte ich mich nicht sattsehen, bzw. –essen. Z.B. wenn ich eine Möhren-Kokos-Orangen-Suppe zubereitet habe. Mit einem Hauch von  Ingwer und Safran. Oder eine Hokkaido-Orangen-Ingwer-Suppe! Hach, orange ist einfach umwerfend! Himmelhochjauchzend! Ist wie die Sonne, die morgens als orangene Scheibe über die Bergkuppen Nordthailands aufsteigt, wie die orangenen Kutten der Mönche, die vormittags durch die Gassen huschen und ihre Gaben einsammeln. – Aber nun genug geschwärmt, findet Euer eigenes Orange! – Viel Spaß dabei!


Happy new (chinese) year! The Year of the snake!

Ein frohes, neues (chinesisches) Jahr! Das Drachenjahr wird zum Schlangenjahr! Weisheit und Schönheit verkörpert die Schlange in Asien, kann aber auch gelegentlich für gute bis böse Überraschungen sorgen. Also fast wie jedes Jahr: alles ist möglich, wie schön!

Das chinesische, neue Jahr wird immer am ersten Neumond, nachdem  die Sonne in das Sternbild des Wassermanns eintritt, gefeiert. Dieses Jahr ist das vom 9. auf den 10. Februar der Fall gewesen.

Hier im chinesischen Viertel in Chiang Mai, Thailand, sieht man vor allen Dingen Rot! Es wird viel gegessen, was nicht weiter verwundert, denn Essen ist und bleibt nun mal ein vorrangiges Thema hier. Dim Sums dürfen genau so wenig fehlen, wie die chinesischen Glückskuchen. Das ist eine schwerwiegende, runde Köstlichkeit mit unterschiedlichsten Füllungen im Blätterteigmantel. Die Sorten, die ich bisher probiert habe, waren erstaunlich lecker und nie zu süß. (Dies ist ein Urteil von jemandem, der nicht gerade auf Süßes Zeugs steht.)

Klar, außer Essen ist da noch jede Menge Knallerei, von wegen Geister vertreiben und so! Ähnlich, wie man es an diesem Wochenende ja auch in Deutschland mit diversen Masken und kollektiven Verhaltensauffälligkeiten versucht.

Dies ist nun das zweite Mal in kurzem Zeitraum, dass wir ein neues Jahr begrüßen und ich weiß, es wird noch nicht der letzte Jahreswechsel sein. Im April wartet das thailändische Jahr 2556, Sonkran, auf uns.

 


 

Loi Krathong in Chiang Mai

Zunächst etwas Basiswissen über das thailändische Loi Krathong Fest, auch Loy Krathong, ลอยกระทง, das Lichterfest. Es wird jedes Jahr bei Vollmond im 12. Monat des thailändischen Lunisolarkalenders, das ist bei uns der November, gefeiert. Natürlich wird nicht nur am Vollmondtag selbst gefeiert, sondern mindestens einen Tag vorher und einen danach. Bei wichtigen Festtagen in Thailand sind drei Tage als Feiertage schon notwendig.

Seinen Ursprung hat dieses Fest im Hinduismus. „Loi“ heißt schwimmen und „Krathong“ ist eine Art kleines Floß. Diese, meistens selbstgebastelten und liebevoll geschmückten, Flöße werden mit Kerzen und Räucherstäbchen auf einen Fluss gesetzt. Aller Groll und Ärger wird damit losgelassen. Wie schön!
Alles was man für solch ein Schiffchen benötigt, liefert die Bananenpflanze. Die Scheibe aus dem Stamm ist superleicht und schwimmt perfekt. Aus den schönen Bananenblättern werden kleine Blattabschnitte zurechtgeschnitten, gefaltet und festgesteckt. Abschließend wird das Ganze noch mit Blüten geschmückt.

 


 
Viele Lichter, Fackeln, kleine Heißluftballons (Khom Loi) und Feuerwerk begleiten dieses Festival. Kaum ein Haus, dass nicht mit Laternen und Fackeln beleuchtet ist an diesem Abend. Auf den Dörfern werden die Fackeln, ebenso wie die Krathongs, selbst hergestellt, mit den kleinen Aufputschgetränke-Fläschchen, die sich in Thailand so großer Beliebtheit erfreuen. Sie werden mit Petroleum gefüllt, ein Filz wird hineingehängt und durch den Deckel gezogen. So säumen viele Lichter die Dorfstraßen.


 
In Chiang Mai und Ayutthaya wird Loy Krathong besonders aufwändig gefeiert. Es gibt festlich geschmückte Umzüge am Abend, mit Tänzern, Trommlern, Phantasiegestalten und
nachgebildeten Göttergestalten. Nicht nötig zu erwähnen, dass an diesen Tagen wieder ausgiebigst gegessen und getrunken wird. Kein Meter ohne Nahrungsangebot: köstliche Suppen, hunderte verschiedene Grillspieße, frittierte Fish-Cakes, Eier, Garnelen und Kartoffelspieße, frisch gebratenes Pad Thai (bekanntes Bratnudelgericht in Nordthailand) und Reisgerichte. Ach und noch so vieles mehr! Hier verhungert man höchstens, weil man sich nicht entscheiden kann, was man nehmen soll.

 

Schon Tage zuvor scheint die Bevölkerung aufgeräumter zu sein als sonst. Viele Häuser werden mit bunten Papierlaternen geschmückt. Wer, wann, was zu essen macht oder wo man isst, wird im Vorwege sorgfältig diskutiert und geplant, denn es ist auf jeden Fall auch ein Familienfest. In den Tagen davor wird zunehmend mehr und lauter geknallt. Böller und Kanonenschläge, die in Deutschland unter das Waffenschutzgesetz fallen würden, lassen hier noch nicht einmal die Öhrchen unserer halbwüchsigen Kater zucken. Die Gewöhnung daran, liegt wohl mit in den asiatischen Genen.

 

Gestern waren wir in Chiang Mai und haben hunderte, nein tausende von den kleinen Heißluft-ballons langsam aufsteigen sehen. Wir sind durch ein Lichter- und Menschenmeer gefahren und gelaufen. Es war ein faszinierender Abend! Wir standen am Ufer des Ping Rivers und schauten abwechselnd auf die Lichterschiffchen, die mit all dem Groll davon schwammen und auf das Feuerwerk und die Laternen, die den Himmel hoffnungsvoll hell erleuchteten. Was für ein schöner Anblick! Nach einer Weile sahen wir uns an und dachten dasselbe: ja, es wird langsam Zeit mal wieder was zu essen.