Was die Natur da zu bieten hat ist einfach faszinierend! In Thailand noch einmal ganz besonders. Gefühlt gibt es kaum ein Blättchen, eine Wurzel oder Rinde, welche die Thais sich nicht in irgendeiner Form zunutze machen. Das meiste davon landet auf den Tellern und in die Schälchen dieser genussfreudigen, freundlichen Menschen.
In dieser Ausgabe möchte ich dir daher drei wunderbare Kräuter, jenseits von Thai-Basilikum und Koriander vorstellen. (Lustig, in Deutschland hätte ich geschrieben jenseits von Petersilie und Schnittlauch.)
On Top gibt es einen leckeren Booster-Tee inspiriert aus der Traditionellen Chinesischen Medizin sowie ein schnelles Cookie-Rezept direkt aus dem Spacelap. Wie gesagt, es geht um Leib und Seele.
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What nature has in store for us is simply fascinating—especially here in Thailand. It feels like there isn’t a leaf, root, or bark the Thais haven’t found a way to put to good use. Most of it finds its way onto the plates and into the bowls of these delightfully culinary and cheerful people.
This time, I want to introduce you to three incredible herbs—beyond the usual suspects like Thai basil and coriander. (Funny, if I were writing this in Germany, I’d probably say “beyond parsley and chives.”)
To top it all off, there’s a delicious booster tea inspired by Traditional Chinese Medicine and a quick cookie recipe straight out of the spacelab. Because, as promised, this is all about nourishing both body and soul.
Molchschwanz, weißer Beifuß und klarer Himmel
Drei Kräuter, die es faustdick zwischen den Blattrispen haben. Alle drei sickerten erst nach und nach in meinen thailändischen Alltag, oder besser, in meine innere Kräuterbibliothek ein.
Fish mint, White Mugwort, and Clear Skies
Three herbs, each packed with high potentials in their delicate leaves. These three dripped slowly into my Thai life and finally found their way into my inner herb library.
Murraya siamensis Craib, โปร่งฟ้า (prongfaa), Siamesische Murraya
Aus dem thailändischen übersetzt bedeutet das „klarer Himmel“, was fantasievoll interpretiert bereits Hinweise auf mögliche Verwendungszwecke gibt. Am wahrscheinlichsten trifft man die jungen Blätter dieses Strauches jedoch auf dem Esstisch (ผักกับลาบ) neben einem Larb moo, gai oder pla. Larb (Laab, Lab) ist ein typisch nordthailändischer „Salat“, der im Grunde nur aus gehacktem Fleisch, Huhn oder Fisch besteht. Das intensive, typische Aroma verleihen ihm diverse Kräuter, Limette, Knoblauch und Chili. Als Beilage werden mindestens zwei, mit Glück drei und mehr Kräuter gereicht. Das ist eine wahre Fundgrube für Kräuter-Freaks! Hier ist mir auch das Prongfaa zum ersten Mal begegnet und durch seine intensiven Anisaromen angenehm aufgefallen.
Meine Recherchen ergaben, dass die ätherischen Öle der Blätter gerne als Raumduft Verwendung finden. Wer sich das Rauchen abgewöhnen möchte, der möge anstatt zur Zigarette zu einem frischen Blättchen „Klarer Himmel“ greifen und es kauen. Auch bei Erkältungen ist das ein prima „Kaublatt“. Die Inhaltsstoffe, allem voran das Alkaloid Siamenol, wirken bakteriozid, antiviral und fungizid. Dazu gibt es einige Studien, die du auf der Internetseite „Pubmed ncbi“ in der National Library of medicine findest.
Der Geschmack ist wunderbar süß, lakritzig und wird gerne mit den bekannten „Hacks“ Kräuter-Bonbons aus Malaysia verglichen. (Notiz an mich: Hacks Candies probieren!)
Murraya siamensis Craib, โปร่งฟ้า (Prongfaa), Clear Sky
The Thai name translates to “clear sky” which, if you let your imagination wander, hints at its possible uses. Most commonly, though, the young leaves of this shrub appear on the dinner table (ผักกับลาบ) next to a plate of Larb moo, gai, or pla—a quintessential northern Thai “salad” of minced meat, chicken, or fish. Fragranted with a medley of bold herbs, lime, garlic, and chili. Alongside flavorful herbs are served, offering a treasure trove for any herb enthusiast. It was in one of such herb platter that I first encountered Prongfaa, instantly intrigued by its bold, sweet anise-like aroma.
Further research revealed that the essential oils in its leaves are often used as natural air fresheners. Interestingly, it’s recommended as a chewable alternative for those trying to quit smoking. Even for colds chewing on a young Prongfaa leaf doubles as an aromatic remedy. Rich in compounds like the alkaloid Siamenol, it boasts antibacterial, antiviral, and antifungal properties—backed by studies you can find on the PubMed NCBI platform.
Taste-wise, the licorice-sweet flavor is a delight and often likened to Malaysia’s famous Hacks candies (Note to self: must try Hacks!).
Artemisia lactiflora Wall., จิงจูฉ่าย (Jing ju chai), Weißer Beifuß
Dieses Kräutlein erinnert schwer an Sellerieblätter, rein optisch. Familiär und im Geschmack haben die beiden jedoch nichts gemeinsam. Vielleicht ist die Ähnlichkeit der Grund, warum ich diese Blätter in meiner Gao Lao (เกาลาว) kaum als etwas Besonderes wahrgenommen habe. Nur, wenn es sie mal nicht gibt, weil der Regen die Beete überschwemmt hat oder die neue Saat noch nicht aufgegangen ist, vermisse ich sie sehr in meiner Gao Lao. Gao Lao, das ist ein aromatischer, kräftiger, klarer Suppenfond mit Einlage nach Wunsch, den man zusammen mit Reis zum Frühstück isst. Ohne Jing ju chai schmeckt sie nahezu fad und sieht auch nicht so schön grün aus.
Dieses Wunderkraut besitzt neben seiner bitter aromatischen Würze auch antientzündiche, antiadipogene und antioxdative Potenziale. Dazu findest du bei „Pubmed ncbi“ nähere Infos.
Artemisia lactiflora Wall., จิงจูฉ่าย (Jing Ju Chai), “White Mugwort”
This herb looks strikingly like celery leaves at first glance, though the resemblance stops there. Neither in taste nor in lineage are the two remotely related. Perhaps that’s why I initially failed to appreciate the uniqueness of these leaves in my beloved Gao Lao (เกาเหลา)—a fragrant, hearty, clear soup with garnish as desired, enjoyed with rice for breakfast. When the rains flood the fields, or the new crop hasn’t sprouted yet, its absence is glaringly obvious. Without Jing Ju Chai, Gao Lao tastes dull and lacks that vibrant green appeal.
Beyond its distinct bitter-aromatic flavor, this wonder herb offers anti-inflammatory, anti-obesity, and antioxidant benefits. You’ll find more details about its medicinal properties in studies on PubMed NCBI.
Houttuynia Cordata, พลูคาว (Plu Khao), Molchschwanz
Auch diesem Kraut mit seinen herzigen Blättern begegnet man hin und wieder neben seinem Larb moo oder zu ähnlichen Gerichten. Beim Geschmack ist man sich häufig uneins am Tisch, weil es vielschichtig, unangepasst und säuerlich daher kommt.
Houttuynia Cordata findet wegen seiner beachtlichen Inhaltsstoffe (u. a. Quercetin, Campher, Houttuynoside, Eucalyprol, Linolsäure sowie diverse Mineralstoffe) pharmakologisch sehr viel Beachtung. Nachgeschaut bei pubmed nbci, stellt man fest, dass besonders im Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen im Darm sowie im Bereich von Lunge und Bronchien nachgeforscht wird.
Traditionell medizinisch schätzt man in Thailand die antibakteriellen und antiviralen Wirkungen der Plu Khao Blätter.
Gärtner würden den Molchschwanz (auch: Fischkraut, chinesischer Eidechsenschwanz) als feuchtigkeitsliebenden Bodendecker beschreiben.
Houttuynia cordata, พลูคาว (Plu Khao), Fishwort
This herb, with its heart-shaped leaves, occasionally pops up next to Larb moo or similar dishes. Its taste, however, can polarize the table—it’s saur, tangy, and quite complex.
Pharmacologically, Plu Khao deserves applause for its impressive content of compounds like quercetin, camphor, houttuynosides, eucalyptol, linoleic acid, and various minerals. Research (also PubMed NCBI) shows particular interest in its role in combating inflammatory conditions in the gut, lungs, and bronchial areas.
Traditionally, it’s prized in Thai medicine for its antibacterial and antiviral properties.
Gardeners, on the other hand, might describe the Fishwort (also known as Fish mint or Chinese Lizardtail) as a moisture-loving ground cover.
Heiteres Naschwerk für dunkle Winterabende
Auch für mein Vanillekipferl Rezept ohne Vanille steht wieder ein Kraut im Mittelpunkt und das ist Cannabis sativa. Falls du in Deutschland keine Pflanzen angebaut hast und keinem Cannabis-Club angehörst, musst du mal den Karl Lauterbach fragen, wie du zeitnah an das Zeug kommst. Vorausgesetzt du bist 21 Jahre und älter, klar. Es handelt sich um ein schnelles Keks-Rezept ohne Schnörkel und ohne dass du zuvor in die Produktion von Cannabis-Butter einsteigen musst.
Verwendet werden die getrockneten Blütenköpfe, auch Buds genannt. Die müssen vorab aktiviert werden, durch Hitze. Das nennt sich decarboxylieren, nur, dass du das schon mal gehört hast. Damit bringst du das THC darin ein wenig auf Trab.
Das geht so: Schreddere die Buds fein, breite alles auf ein mit Backpapier belegtes Blech aus, schalte den Herd auf 100 Grad und aktiviere sie für 30-45 Minuten. Keine Umluft, sonst fliegt das Zeug im Backofen herum!
Rezept:
- 300 g Mehl
- 50 g Puderzucker
- 50 g Rohrohrzucker
- 150 g gemahlene Mandeln
- 3-10 g vom aktivierten Cannabis (die Menge ist individuell zu handhaben, je nach Potenzial und wie du es verträgst)
- 250 g Butter (oder veganes Ersatzfett)
Misch zuerst alles was trocken ist gründlich durch. Den Zuckeranteil und die Sorten kannst du natürlich frei variieren. Statt Mandeln nimm irgendwelche Nüsse, wenn du das lieber magst. Dann gib die Butter kalt in Flöckchen dazu. Alles fix durchkneten, bis es zusammenhält. Forme zwei gleich dicke Rollen und pack sie eingewickelt für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.
Eine Rolle sollte ein Blech ergeben. Schneide gut fünf Millimeter dicke Scheibchen und forme sie geschickt (!) zu kleinen Hörnchen. Aufs Blech damit und für 12 Minuten bei 180 Grad in den Ofen schieben. Solange sie heiß sind, mit Puderzucker bestreuen und ganz vorsichtig behandeln, sie werden erst fest, wenn sie abgekühlt sind. Hab Spaß!
Cheerful Cookies for Long Dark Winter Nights
Enjoy my vanilla crescents recipe—without vanilla here—but with the herbal ingredient Cannabis sativa. Now, if you don’t have your own plants you might ask some consumers in your neighborhood how to get your hands on the goods—assuming, of course, you’re 21 or older.
This is a quick and fuss-free cookie recipe that doesn’t require you to prepare a batch of cannabis butter first. Instead, you’ll use the dried flower buds directly—but first, they need a little heat to activate their magic. This process, called decarboxylation, might sound complicated, but all it means is that you’re getting the THC ready to do its job.
Here’s how: finely grind the buds, spread them on a baking sheet, and bake them at 100°C (212°F) for 30–45 minutes. Skip the fan setting, or you’ll find yourself chasing your herbs around the oven.
Recipe:
- 300 g all-purpose flour
- 50 g powdered sugar
- 50 g raw cane sugar
- 150 g ground almonds (or any nuts you prefer)
- 3–10 g decarboxylated cannabis (adjust based on potency and your tolerance)
- 250 g cold butter (or vegan substitute)
Mix all the dry ingredients thoroughly. Feel free to tweak the sugar types or swap almonds for your favorite nuts. Add the butter in small flakes, then knead quickly until the dough comes together. Roll into two even logs, wrap them, and chill for about 30 minutes.
Each log makes one baking tray of cookies. Slice into 5 mm thick rounds and shape them into pretty crescents. Place them on a tray and bake at 180°C (356°F) for 12 minutes. Dust with powdered sugar while still warm, but handle them gently—they firm up as they cool. Enjoy responsibly!
Gesundheitselixier
Aus folgenden Zutaten habe ich ein Dekokt (Abkochung) hergestellt. Das Ergebnis lässt sich in allen Aggregatzuständen genießen.
Zutaten:
- 30 g getrocknete Jujube Red Date
- 30 g Goji Beeren
- 30 g Cordyceps (oder Reishi, Lion Mane, Wood Ear)
- 2-3- cm Ingwer in Scheiben
- 2-3 cm Kurkuma in Scheiben
Früchte und Pilze unter fließendem Wasser waschen. Alles in einem Topf mit einem Liter Wasser aufgießen und einige Zeit einweichen lassen (halbe Stunde bis über Nacht, kommt nicht so genau). Zehn Minuten köcheln lassen. Abgießen und noch einmal mit einem Liter Wasser zehn Minuten köcheln lassen. Den zweiten Abguss zum ersten Abguss schütten und fertig ist der rote Zaubertrank.
Er hält sich zwei bis drei Tage im Kühlschrank. Trink es kalt als Limonade, pur, mit Wasser gemischt oder als heißen, harmonisierenden Wohlfühltee vor dem Schlafengehen. Es schmeckt leicht süß-sauer. Wem das nicht süß genug ist, weiß was zu tun ist.
Die gesundheitlichen Benefits sind zahlreich, schau unbedingt mal bei jeder Zutat nach. Denn der Tee entfaltet seine Wirkung doppelt erfolgreich, wenn du weißt, was er alles Gutes bewirken soll. Nennt sich Placebo-Effekt und trägt zur Wirksamkeit bei.
Komm gesund und munter durch den Dezember, wir lesen uns im neuen Jahr wieder! 🌟
Elixir of Wellness
This magical brew, or decoction, is made from a selection of powerhouse ingredients. It’s versatile enough to enjoy hot, cold, or however you like.
Ingredients:
- 30 g dried jujube red dates
- 30 g goji berries
- 30 g medicinal mushrooms (Cordyceps, Reishi, Lion’s Mane, or Wood Ear)
- 2–3 cm ginger, sliced
- 2–3 cm turmeric, sliced
Rinse fruits and mushrooms under running water. Combine everything in a pot with one liter of water and let it soak for at least 30 minutes (overnight is fine too). Bring to a boil, then simmer for 10 minutes. Strain, add another liter of water to the solids, and simmer again for 10 minutes. Strain again and combine the two batches—your red potion is ready!
This brew keeps for 2–3 days in the fridge. Drink it cold as a refreshing lemonade, diluted or undiluted, or enjoy it hot as a soothing evening tea. Its flavor is gently sweet-tart—adjust sweetness as needed.
Each ingredient brings its own health benefits, from boosting immunity, clearing your mind to improving sleep. Read about the benefits of the single ingredients. Knowing what they do actually makes them more effective. Call it a placebo effect, awareness enhances impact.
Stay healthy and cozy through December, see you New Year again! 🌟