Digitale Suppeneinlagen

Diese Suppeninterviews fangen an mir zu gefallen. Über die Suppen lernst Du sie kennen, Deine Mitmenschen, wie sie essen, miteinander umgehen und was sie umtreibt. Heute meldet sich eine IT-Fachfrau zum Suppenthema, Birgit Hüppmeier.

K.: Sag, Birgit, Du als IT-Fachfrau, wie hältst du´s mit den Suppen?

B.: Als Kind habe ich Suppen nicht gerne gemocht. Meine Mutter liebt Graupen- und Schnippelbohnensuppe. Ich fand es gräuselig … Aber heute esse ich, bzw., wir, mein Mann und ich, sehr gerne Suppen. Besonders wenn es einem mal nicht so gut geht oder man nur eine Kleinigkeit essen möchte, die leicht ist, aber warm sein soll. Mir geben Suppen dann immer sehr viel Energie.
Manchmal wird auch ein dicker Eintopf draus, der aus dem besteht was die Küche so hergibt. Mein Mann ist dann oft erst skeptisch, aber bisher hat er es immer gegessen und nie bereut. 🙂

K.: Was für Suppen kochst Du am liebsten?

B.: Ich koche eigentlich nur Gemüse- und Hühnersuppen. Gerne mag ich Tomatensuppen, die gibt es auch schon mal als Fertiggericht (Tipp: Bei dem DM-Märkten gibt es ne tolle Biomarke), die verfeinere ich dann etwas. Leider habe ich nur drei kleine Gefrierfächer.
Ich habe ein tolles Rezept für eine Tomatensuppe aus frischen Tomaten und Tomaten aus der Dose, das lohnt sich aber nur für viele Gäste oder wenn man Platz zum einfrieren hat, da die sehr lange kochen muss.Am liebsten koche ich mit frischen Sachen.
Leider lässt das mein Job nicht immer zu und da muss es dann mal schnell gehen. Zugleich ist Kochen aber auch ein Ausgleich zu meinem Job. Da kann ich kreativ sein und auch mal experimentieren. In meinem Job würden sich meine Kunden über Experimente nämlich nicht so sehr freuen.

K.: Was genau ist Dein Arbeitsgebiet als IT- Fachfrau?

B.: Ich bin freie IT-Beraterin und mein Spezialgebiet ist „Alles rund ums Web“. Dazu gehören webbasierten Anwendungen (in Fachkreisen Cloud Computing und SaaS genannt) sowie die gesamte Präsenz im Internet, vom professionellen Xing-Profil bis zur eigenen Webseite.
Bei mir steht immer der Mensch bei mir im Mittelpunkt, nicht die Technik! Meine Stärke ist es, in einem Analysegespräch zu ergründen, was genau der Kunde braucht und möchte.
Außerdem gehören Kooperationen und ein gutes Netzwerk für mich zu einem professionellen IT-Dienst dazu. Möchte ein Kunde über eine Webpräsenz hinaus auch gleich neue Flyer, Visitenkarten oder aussagekräftige Porträtfotos, dann ist es mir wichtig, gute Empfehlungen zu geben und den Kunden nicht allein damit zu lassen.
Diese Verfahrensweisen sind längst nicht üblich in meiner Branche, daher nenne ich mich „Die Andere IT-Beratungwww.birgithueppmeier.de

K.: Kannst Du denn eine warme Mahlzeit, z.B. die frische Zubereitung einer Suppe und die anschließende Mittagszeit, in Deinen täglichen Arbeitsrhythmus einbauen?

B.: Durch meine und die Arbeitszeit meines Mannes, essen wir immer erst am Abend unsere Hauptmahlzeit, außer ich habe mal einen Abendtermin. Ich frühstücke immer und meistens gibt es am Nachmittag nur eine Kleinigkeit. In der Mittagszeit viel zu essen, macht mich auch recht träge und es würde auch, wie Du schon vermutest nicht in den Arbeitsrhythmus passen, da ich doch öfter mal unterwegs bin. Und das gemeinsame Essen ist uns sehr wichtig, daher freuen wir uns auch drauf und bereiten oft etwas zusammen zu.

K.: Bevor wir unser Gespräch beenden, gib uns bitte noch ein Rezept Deiner Lieblingssuppe.

B.: Ja, gern, meine Lieblingssuppe ist die klare Erbsensuppe:
Ein paar geschälte Kartoffeln in kleine Würfel schneiden und diese in Gemüsebrühe kochen. Ca. 5 Minuten bevor die Kartoffeln gar sind, eine Dose Erbsen dazu – wenn vorhanden, auch frische Erbsen, die Tiefgefrorenen schmecken nicht so gut. Dann abschmecken, neben Pfeffer z.B. Rosmarin, Fruchtminze und einen Stich Butter.
Und dann Grießklößchen – selbst gemachte- dazugeben. Diese, genau wie die Erbsen nur ziehen lassen und nicht mehr kochen. Man kann auch eine kleine geschnittene Möhre und etwas Lauch/Zwiebeln dazugeben. Wer es herzhafter mag, dazu passen Wiener oder angebratener Speck. Mir schmeckt aber die fleischlose Variante am besten.
Apropos fleischlos, kann mir jemand Tipps geben, wie man eine gute Gemüsebrühe selber macht? Ich scheitere da immer -wird zu fad – und greife dann doch zum Brühwürfel, wenn auch aus dem Bioladen.

K.: Dann verfolge sie weiter, die genugda Suppenwochen, Birgit, denn auch die Erstellung und Konservierung eines schmackhaften Gemüsefonds wird hier noch Thema sein.  -Kleiner Aufruf an dieser Stelle, wer mag, kann sich gern in Kommentaren oder in einem Gastartikel zum Suppenglück äußern.- Dir, Birgit, lieben Dank für Deine Suppengeschichten und weiterhin viel Erfolg mit Deiner „anderen” IT-Beratung.

man nehme Feuer, Erde, Metall, Wasser, Holz …

…und koche ein 5-Elemente Süppchen! – Ein Kurzinterview mit Alexandra Jungblut  

Schön, dass Du Lust hast, mir hier in meinen Suppenwochen, als Fachfrau der 5-Elemente-Ernährung, einiges aus Deiner Sicht zum Thema Suppe zu erzählen. Außerdem hoffe ich, Dir bei dieser Gelegenheit auch Dein Lieblings-Suppenrezept entlocken zu können.

Alexandra Jungblut ist unter anderem Ernährungsberaterin nach den 5 Elementen. Mit Freuden habe ich auf ihrer Webseite www.trust-in-taste.de gelesen, dass sie ebenfalls nichts am Hut hat, mit Vorschriften, Kalorien, Diätplänen und stattdessen, genau wie ich auch, Genuss bei ihr im  Vordergrund steht.

K.: Alexandra, kannst Du in wenigen Sätzen zusammenfassen worum es in der 5-Elemente-Ernährung geht?

A.: Bei der 5-Elemente-Ernährung steht das körperliche Wohlbefinden des Einzelnen im Mittelpunkt seines Handelns. Mit Hilfe von Nahrungsmitteln aus der Region, in der man sich aufhält und die nach Möglichkeit frisch zubereitet werden, soll der Körper genau das bekommen, was er in der jeweiligen Jahreszeit auch benötigt. Gerichte, die meist aus den Hauptbestandteilen Fett, Eiweiß und Kohlehydraten bestehen, werden beim Kochen mit Gewürzen und Kräutern veredelt und sind so wesentlich bekömmlicher, als wenn man z. B. Kartoffeln mit Quark ohne alles isst. Meist kommt beim Genuss von 5-Elemente-Gerichten ein wohliges Stöhnen aus der Tiefe des Bauches und ein zufriedenes Lächeln breitet sich über das ganze Gesicht aus! Das ist für mich das Ziel von Ernährung, ob ich mich jetzt ganz streng an die 5 Elemente halte oder nicht!
Die 5-Elemente-Ernährung geht aber noch einen Schritt weiter. Aus dem Wissen der traditionellen chinesischen Medizin betrachtet man die Wirkung der Nahrungsmittel auf den Körper:

–  Nahrungsmittel haben eine thermische Wirkung (heiß, warm, neutral, kühl, kalt)
–  Nahrungsmittel befeuchten oder trocknen aus
–  Nahrungsmittel bauen Energie auf
– Nahrungsmittel wirken aufgrund Ihres Geschmacks direkt auf unsere Organe und deren Funktionskreise und somit auf die Gesundheit

Es ist einfach faszinierend sich mit all dem näher zu beschäftigen. Hier würde es wohl den Rahmen sprengen.

K.: Was für eine Rolle spielen da Suppen?

A.: Suppen sind von Natur aus wärmend und bauen schnell Energie auf. Sie sind bekömmlich, weil die Zutaten durch das Kochen nicht mehr so schwer zu verdauen sind und belasten den Körper nicht unnötig. Gerade diejenigen unter uns, die abnehmen oder entschlacken möchten, sollten verstärkt auf Suppen setzen. Denn Suppen sind ideale Schlank- und Fitmacher:

– Sie sind leicht verdaulich, weil alle Zutaten gekocht sind.
– Sie schmecken auch ohne mächtige und fette Zutaten.
– Sie sind nicht langweilig und bringen jede Menge Abwechselung auf dem Tisch.
– Man kann sie gut zur Arbeit mitnehmen und muss sie nicht einmal erhitzen, wenn man einen Thermobehälter nutzt.

K.: Welche Suppen kenne man in der 5-Elemente Ernährung, gibt es eine bestimmte Art der Zubereitung?

A.: In der 5-Elemente-Ernährung kennt man genau wie beim alltäglichen Kochen leichte Brühen, Suppen mit Gemüseeinlage, cremige Suppen und deftige und nahrhafte Eintöpfe. Die meisten Suppenrezepte lassen sich problemlos in 5-Elemente-Rezepte umschreiben.

K.: Zu welcher Tageszeit genießt man eine Suppe am besten, auch morgens zum Beispiel?

A.: Suppen kann man zu jeder Tageszeit genießen. Natürlich auch zum Frühstück.
Ich selbst fühle mich nach einer Suppe am Morgen bereit für einen anstrengenden Arbeitstag – voller Energie und schön aufgewärmt, was gerade im Winter sehr von Vorteil ist. Meine Konzentrationsfähigkeit ist ebenfalls merklich besser. Daher kann ich nur jedem empfehlen, morgens schon ein Süppchen zu löffeln. Wer es ganz früh noch nicht über sich bringt, nimmt einfach die heiße Suppe im Thermobehälter (manche kennen den noch unter „Henkelmann“) mit auf die Arbeit und genießt sie dann als zweites Frühstück.
Das Gute an Suppen ist ja, dass man sie vorkochen, einkochen und aufwärmen kann. Die meisten Suppen schmecken aufgepeppt mit frischen Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum am zweiten Tag sogar noch besser. Geröstete Mandeln oder Pinienkerne machen sich übrigens gut in Cremesuppen.

K.: Zum Schluss verrate mir doch bitte noch Deine Lieblingssuppe, Alexandra, am besten gleich mit Rezept.

A.: Meine Lieblingssuppe ist eine Kürbissuppe:
Zutaten:
2 EL Öl, 2 Zwiebeln, 1 Hokkaido-Kürbis (ca. 1,2 kg), schwarzer Pfeffer, ½ TL Curry, 1 Prise Muskatnuss, 1 EL Sojasauce, 1 l Gemüsebrühe, 1 EL Weißweinessig, ½ TL Kurkuma, 100 Sahne oder Sojasahne
20 g Kürbiskerne, geröstet, 2 Frühlingszwiebeln oder Lauch
Die Zwiebeln schälen und fein hacken, den Kürbis waschen und in kleine Würfel schneiden (die Außenhaut kann man beim Hokkaidokürbis mit verwenden). Die Frühlingszwiebeln (Lauch) in feine Ringe schneiden.
Zubereitung:
Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Die Kürbiswürfel zugeben und mit Pfeffer, Curry und Muskatnuss würzen.
Die Sojasauce hinzufügen und alles mit Gemüsebrühe ablöschen. Weißweinessig und Kurkuma unterrühren. Danach ca. 30 Minuten köcheln lassen, bis der Kürbis ganz weich ist.
Danach wird die Suppe püriert.
Mit Sahne, Kürbiskernen und Frühlingszwiebeln (Lauch) verfeinern und servieren.
Der Kürbis liefert viel Energie, hilft dem Körper bei der Entschlackung und ich habe vor kurzem eine drohende Erkältung mit Kürbis einfach weggelöffelt! Abends Suppe – morgens fit ;-).

K.: Vielen Dank für Deine interessanten und genussvollen Einblicke, Alexandra.

einer Coachee in den Suppentopf geguckt

Bei Silke B., eine meiner Coachees, ist der Kochinspi-Funke übergesprungen, denn eines Tages schickte sie mir Fotos und Rezepte von ihren, mit Liebe zubereiteten, Speisen und schreib:

Liebe Konstanze, (…) Übrigens habe ich mein selbst gekochtes Essen (die Kürbissuppe und heute den Spitzkohl) fotografiert und werde mir einen Ordner anlegen. Fehlt nur noch ein Foto der Zutaten, dann mache ich deinen Kochinspirationen Konkurrenz.
(…) jetzt kannst du dir ein Bild machen, von den leckeren Dingen, die ich mir in der letzten Zeit gekocht habe ( …)

Hier weiteres Suppenimpressionen von Silke B.

Das gestrige Selberkochen hat mich unglaublich zufrieden gemacht, (…) . Ich tanke dadurch auch eine andere Art Energie, als sonst durch das Fast-Food, das ich nebenbei gegessen habe. (…) Meine Fotosammlung mit leckeren frisch gekochten Essen wächst und wenn ich mir die Fotos ansehe, bekomme ich Appetit.

Karotten-Kokos-Suppe mit Ingwer
1 Zwiebel und Knoblauch nach Geschmack anschwitzen, 3 Karotten, 1 Kartoffel und 1 Süßkartoffel in Würfel schneiden und ebenfalls anschwitzen. Mit 1 Ds. Kokosmilch ablöschen und würzen mit Pfeffer, Salz und gekörnter Gemüsebrühe. Ein ungefähr 2 Daumen großen Stück Ingwer schälen und in kleine Streifen schneiden und mit garen. Die Suppe braucht nicht lange, dann pürieren und mit Petersilie garnieren.
Als ich abends zuhause war, hätte ich mir gerne eine selbst gekochte Suppe gemacht, aber es war zu spät. Ich habe die letzte Tütensuppe von Maggie genommen (Champignon) sie hat geschmeckt. Aber halt im Einheitsstil, irgendwie schmeckt alles gleich von Knorr oder Maggie. Kaufe ich auf keinen Fall wieder. (…)
… und hatte heute Mittag Kabeljau unter Parmesankruste auf einer klaren Kartoffelsuppe. Sehr lecker und genau das Richtige für dieses Wetter.(…)

Gestern habe ich mir eine Lauchsuppe gekocht. Als ich meinen Joghurt gekauft habe, hat mich der Bund so angelacht. Ich hatte die Suppe nur mit dem Lauch, mit Zwiebeln angeschwitzt, 2 Kartoffeln dazu und kurz mit Brühe aufgeköchelt und mit Käse abgeschmeckt. Nicht schlecht, aber ich hätte mehr draus machen können. Die Chilischote hatte ich vergessen, habe stattdessen Chiliflocken hinein gerieben und frische Muskatnuss darüber. Ich wollte eigentlich mit Apfelsaft ablöschen, das habe ich aber auch vergessen, hatte aber eine Schorle zum Essen und habe gemerkt, wie sehr der Geschmack harmoniert.

Vielen Dank, liebe Silke B. , dass ich Deine Suppenerlebnisse, –rezepte und Fotos hier mit den Lesern teilen darf. Bestimmt wird es den ein oder die andere anregen, es Dir gleichzutun. 😉

und sie hat es wieder getan, hier das jüngste Suppenergebnis von Silke B.: Am WE habe ich wieder lecker gekocht, und zwar ein Süppchen:
Hier die Zutaten schon kochfertig vorbereit
2 Stangen Lauch, 1 großes Stück Sellerie, 2 Karotten, 3 Kartoffeln, 1 rote Zwiebel, ein gutes Stück Chilischote würfeln und in Olivenöl anschwitzen. Mit Apfelsaft ablöschen und Brühe dazu geben. Das Gemüse weich/bissfest köcheln lassen….
In der Suppe ein Stück Gorgonzola schmelzen lassen und mit Pfeffer und Muskat abschmecken.
Guten Appetit!

Die Spielverderber

Jedes Jahr, kurz vor Schluss, sind sie wieder da, die Spielverderber.
Jedes Jahr wieder, werden sie nicht müde zu betonen, dass gute Vorsätze zum neuen Jahr völliger Unsinn sind; dass man Umstellungen und Veränderungen dann angehen muss, wenn es an der Zeit ist und nicht, wenn ein neues Jahr anfängt; dass gute Vorsätze zum neuen Jahr sowieso nur bis höchstens Mitte Februar halten und dergleichen mehr…
So weit, so vernünftig – so langweilig.
Natürlich wissen wir, die wir es lieben, uns das neue Jahr als neues, weißes Blatt vorzustellen, das auch. Auch wir haben schon so manches Jahr gehen und kommen sehen.

Aber sie steckt eben ein bisschen in uns drin, diese Sehnsucht nach Neuanfang, eine Art Wunsch nach Ablasshandel.
Die freudig empfundene Chance auf einen Neubeginn. Alles was nicht so toll war, das lassen wir einfach hinter uns. Unsere bösen Geister, wir vertreiben sie mit lautem Geknall, prickelndem Gesöff und setzen noch mal neu auf, da, wo es für uns passend scheint.

Ich liebe dieses Gefühl! Auch einen neuen Kalender zu füllen gehört für mich dazu. Eifrig trage ich Termine ein, egal ob wiederkehrend, einmalig und vor allem lieber analog als digital, da bin ich altmodisch. Jedes Jahr ist bei mir der feste Vorsatz damit verbunden, im neuen Jahr wirklich alles dort hineinzuschreiben, damit mir keine Ideen und keine Ereignisse mehr durch mein “Lebens-Rost” rutschen. Immerhin habe ich das Gefühl, dies klappt von Jahr zu Jahr besser.

Ein neuer Kalender, ein weißes Blatt, das neue Jahr! Was gehe ich an, im neuen Jahr? Notieren, planen, priorisieren, präzisieren! Das macht doch Spaß! Natürlich werden wieder Pläne oder Vorsätze nicht umgesetzt, bleiben regelrecht auf der Strecke, weil sie allzu ehrgeizig in der Neujahrseuphorie gefasst wurden. Doch da phrasiere ich mal keck: „Mut zur Lücke!“ und „ein wenig Schwund ist immer!“ Ich greife Silvester lieber nach den Sternen und schaffe es so wenigstens aufrecht durchs Jahr. Und falls nicht, das nächste Jahr ist doch schon in Sicht! 😉

genugda wünscht gutes Gelingen für alle Vorsätze und Pläne ab 2011 und mitten in 2011!

Voll fett, mein Frühstück!

Da liegt wieder etwas in der Luft. Ich spüre es! Noch sind die einschlägigen Zeitungen mit der WM beschäftigt, aber sobald sie in den Sauregurkensommer eintauchen, bekommen wir unser Fett weg, wetten? In Kopfgroßen schwarzen Lettern könnte ich mir z.B. eine Titelzeile vorstellen: Fit durch fettes Frühstück! oder: Schlank aus dem FF! wobei dieses FF für Fettreiches Frühstück steht. Daneben ein Farbfoto mit verheißungsvoll, fetttriefenden Würsten und Schinken.
Oberflächlich fettig leger, die HIntergründe mag man den Fachbüchern entnehmen. Leider bleibt der Gesamtzusammenhang wieder irgendwo zwischen Würstchen und Speck stecken, was schade ist.
Der Leser liest oft das am liebsten, was ihn bestätigt und so werden am Tag danach, viele gestresste Manager ihre Teller in den Frühstücksräumen hochpreisiger Hotels am Buffet wieder so richtig aufladen: Man opfert sich gern für die gute Figur 😉
Nun aber zum ernsten Kern der Sache. Grundlage ist mal wieder eine Studie an unseren kleinen Nagetieren. Nein, dieses Mal waren es keine Ratten sondern Mäuse.
Hier nähere Infos zur Studie: https://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/310672 https://main.uab.edu/Sites/MediaRelations/articles/75217/
Demnach programmiert die erste Mahlzeit des Tages den Stoffwechsel für den Tag. Ist diese Mahlzeit sehr fettreich so hat man festgestellt, dass die weitere Energiezufuhr des Tages flexibler, in Bezug auf Verbrennung und Speicherung der zugeführten Nährstoffe,verstoffwechselt werden kann. Dies hat sich günstig auf das Gewicht der Mäuse ausgewirkt. Man vermutet ähnliche Auswirkungen auch bei uns Menschen. Untersuchungen dazu laufen.
Im Grunde klingen diese Studienergebnisse für mich durchaus beachtenswert. Umso mehr, als dass sie eine seit Jahrhunderten wohl bewährte Empfehlung wieder ans Licht holen:
„Frühstücke wie ein König, esse zu Mittag wie ein Edelmann und abends wie ein Bettelmann.“
Das heißt nun aber nicht, dass fette Wurstwaren und Co auf einmal zu hochwertigen, natürlichen Nahrungsmitteln werden.
Wir müssen unser leckeres Müsli nun nicht durch fette Kuchenteile, Würstchen und Speck ersetzen. Aber vielleicht greift der ein oder die andere nun wieder sorgloser und stressfreier zum Vollfettjoghurt, zur Rohmilch, Sahne oder zu einer leckeren Nussmischung! Vielleicht ermutigt sie nun einige unter uns, auf ihrem Buttercroissant, wenn schon, denn schon, die gute Butter statt Halbfettmargarine (brrrr) zu schmieren.
Also, bitte nicht gleich übertreiben, es gibt so unendlich viele gute Fettquellen, so dass wir Burger, Wurst, Schinken und Speck beim Frühstück auch gern weiter als Ausnahmesituation betrachten können. Ideen? Wie wär´s mal mit Antipasti, Kräuter- oder Krabbensahnerührei, Avocadocreme und fetten, griechischen Joghurt, Graved Lachs, Forellenfilet aus dem Rauch, eine leckere Nussmischung ins Müsli. Wichtig ist, dass man die erste Mahlzeit des Tages genießt.

Das hat mich bewegt

Bildquelle: The Nia Technique

Meine erste Nia Stunde bei Barbara Lenke!
Ständig drängen neue Sportarten und Bewegungs- formen auf dem Markt, mithalten kann ich da schon lang nicht mehr.
Zufrieden und altbacken klebe ich seit Jahrzehnten mit abwechselnden Schwerpunkten an meinen Lieblingen: Tai Chi, Yoga und Laufen. Aber neue Trends, vorausgesetzt man benötigt keine besonderen technischen Geräte dazu, interessieren mich immer. Allein schon um meinen Coachees eine möglichst breite Palette vorschlagen zu können. Wichtig ist eine dauerhafte Alltagstauglichkeit, Spaß und vor allem adäquate Körperhaltungen und –bewegungen.

Durch Zufall, Twitter oder anderes Netzwerk bekam ich einen Youtube-Spot über Nia zu sehen. Da sprang sofort ein Funken über und, dank sozialer Netzwerkverknüpfungen dauerte es keine 5 Minuten und ich hatte Kontakt zu Barbara Lenke, einer lizensierten Whitebelt Nia-Teacherin aus Hamburg. Schnell vereinbarten wir einen Schnupperstunden-Termin und schon kann ich Ihnen hier davon berichten. Fast noch mit dem Original-Nia-Schweiß an den Fingerkuppen.

Es ja kein Geheimnis, dass unser Körper, wenn er denn eine dauerhafte Wohlfühlform annehmen soll, bewegt werden will. Dabei ist es extrem wichtig, etwas zu finden, was einem persönlich passt und Spaß macht. Also ist es nur gut, dass es auf diesem Gebiet viele und immer neue Angebote gibt.

In normalem Wohlfühltrainingsoutfit hieß es, ab aufs Parkett! Zusammen mit 10 anderen bewegungswilligen Frauen ging es dann auch recht schnell zur Sache. Es gab eine Aufwärmphase, ein Hauptthema, eine „Routine“ und eine Cool-down Phase. Dazu immer passende und mitreißende Musik, eine Mischung aus Ethno, Funk, Chill und Jazz. Es gab einige Schrittformen, die es zu koordinieren galt und zwischendurch immer wieder Free Dance Phasen.
Nach dieser Stunde kann ich sagen, ich habe mich bewegt und zwar jeden Muskel und jedes Gelenk! Von innen massiert und von außen trainiert! Ich habe geschwitzt und fühlte mich angenehm ausgepowert nach dieser Stunde. Bestimmt werde ich Barbaras Nia-Stunde noch einmal besuchen, aber jetzt soll sie hier erst einmal selbst zu Wort kommen, denn ich habe, neugierwissensdurstig wie ich bin, doch noch einige Fragen zum Thema.

K: Schön, dass ich Dich (aus)fragen darf, Barbara! Wann hast Du das erste Mal von Nia gehört? Berichte mal von Deiner ersten Begegnung mit Nia.

Barbara Lenke

BL: Das war ein großer glücklicher Zufall: in einem Fitnesscenter konnte ich eine Nia-Stunde mitmachen. Ich war sofort begeistert: Als wenn diese Stunde für meinen Körper choreographiert worden wäre! Ich habe gelacht und geweint, mich ausgetobt und entspannt. Alles war da.
K: Wann und warum hast Du beschlossen, eine Ausbildung zur Teacherin zu machen?
BL: Es gab viele unterschiedliche Gründe für mich, die Ausbildung zu machen. Ich bin ja keine Fitnesstrainerin, sondern Pädagogin und Gestalttherapeutin und habe zunächst nicht daran gedacht, Nia auch zu unterrichten. Ich wollte die Ausbildung vor allem für mich selbst nutzen und mehr über Nia erfahren. Ich dachte allerdings auch, dass ich einige der energetisierenden Übungen für meine Elterntrainings nutzen könnte, in denen sich die Eltern den ganzen Tag mit Fragen zur Erziehung beschäftigen. Das ist oft anstrengend und Auflockerung und neue Energie wichtig.

K: Wie ist da die Vorgehensweise bei der Ausbildung, gibt es Stufen, Gürtel oder Zertifikate?
BL: Ja, im Nia gibt es unterschiedlich Grade, die du erwerben kannst, die „Belts“. Ich habe zunächst den White-Belt erworben. Sobald ich mindestens ein Jahr Erfahrung habe, kann ich den Blue-Belt machen. Und wenn ich mag, noch den Brown- und Black-Belt.
K: Gibt es da einen speziellen Vertrieb (ev. Strukturvertrieb) dahinter oder kannst Du, nachdem Du die Trainerlizenz hast, ganz eigenständig damit werben und arbeiten?
BL: Ich finde, das ist beim Nia sehr gut geregelt: ich habe eine Lizenz erworben, die mir unter Berücksichtigung einiger Richtlinien das eigenständige Unterrichten und Bewerben meiner Kurse erlaubt und mich gleichzeitig im Marketing unterstützt.

Bildquelle: The Nia Technique

K: Was heißt Nia oder wofür steht es?
BL: Nia heißt „Neuromuscular Integrative Action“ und ist ein ganzheitlicher und besonders gelenkschonender Ansatz, der es Personen aller Alters- und Fitnessstufen erlaubt, effektiv und mit Spaß die eigene Form zu verbessern. Über all dem steht das erste und wichtigste Prinzip im Nia – die Freude an der Bewegung. Fans sagen auch, dass Nia für „Now I Am“ steht.

K: Wo kommt Nia her und wer hat es erfunden?
BL: Die „Erfinder“ von Nia sind Debbie und Carlos Rosas aus Portland, USA. Auslöser für die Entwicklung von Nia war, dass Carlos als Fitnesstrainer bereits in jungen Jahren an chronischen Gelenkschmerzen litt. Die Beiden gingen auf die Suche, forschten und kreierten in den 80er Jahren dieses innovative Fitnesskonzept. Alles begann damit, dass sie die Schuhe auszogen und barfuss tanzten….

K: was ist das Ziel, der Spirit von Nia?
BL: Der Spirit ist: Freude an der Bewegung. In Amerika gibt es den Slogan: Through movement we find health. Und, was ich von mir sagen kann ist, ich gesunde auf jeder Ebene meines Seins.

K: Wie baust Du eine Stunde Nia auf?
BL: Jede Stunde enthält verschiedene Elemente der einzelnen Bewegungsformen, die Eingang in Nia gefunden haben, z.B., Modern Dance, Jazz Dance, Yoga, Feldenkrais , Tai Chi und Taek Won Do, letzteres bringt vor Allem das Kraftvolle in Nia hinein. In dem
Workshop, den du mitgemacht hast, sind dir vielleicht die vielen Drehungen aufgefallen: das waren Elemente aus dem Aikido, der Kunst, harmonisch mit der Energie in dir und der deiner Umgebung zu verschmelzen.
K: Was ist das für Musik, die Du dazu spielst. Hast Du sie selbst ausgesucht oder gibt es spezielle Nia-Musik?
BL: Zu jeder Routine (klassiche Nia Stunde), die Debbie oder Carlos entwickelt haben, haben sie auch die passende Musik ausgesucht.

K: Wem würdest Du Nia empfehlen?
BL: Jedem. Im Ernst: Jeder kann es tun. Das ist auch das, was mich so begeistert. Ich baue z.B. in Hamburg gerade eine Gruppe auf, die aus Frauen ab 40 besteht, die Lust auf Fitness haben, sich in den herkömmlichen Fitnessstudios aber nicht so wohl fühlen. Nia macht einfach Spaß und erlaubt jedem, sich nach seiner Art und in seiner natürlichen Zeit zu bewegen. Das liegt auch an dem Prinzip der 3 Level: Jeder kann die Bewegungen nach seiner Lust und seiner Beweglichkeit auf seinem Level ausführen. Du entscheidest selbst, wie intensiv du die Bewegung machst.

Barbara Lenke fotografiert von Thomas Schmitt

K: Wie lange übst und trainierst Du Nia schon und was hat sich für Dich dadurch verändert?
BL: Ich mache Nia jetzt seit 2 Jahren regelmäßig, d.h 3-4 mal in der Woche tanze ich in der Gruppe und bereite mich zusätzlich noch auf meine eigenen Stunden vor. Für mich hat sich sehr viel verändert. Einmal natürlich körperlich: ich bin fitter, mein Körper ist insgesamt gestrafft, ich fühle mich gesund und stark. Nachdem ich jahrzehntelang unter starken Migräneanfällen gelitten habe, habe ich kaum noch Beschwerden. Aber auch in meinem Alltag und im Umgang mit Menschen habe ich mich verändert. Wir arbeiten in den Stunden viel mit Bildern und Gefühlsausdrücken, um die Bewegung zu unterstützen, zu energetisieren und kraftvoll werden zu lassen. Dadurch bin ich auch im Alltag ausdruckstärker geworden, mein Bewegungsumfang hat sich erweitert, nicht nur auf körperlicher Ebene, auch emotional und mental. Nia begleitet mich in meinem Alltag.

K: Was sind Deine Zukunftspläne mit Nia?
BL: Auf jeden Fall werde ich noch weitere Belts machen, um tiefer in das Konzept von einzusteigen. Ich werde weiterhin Kurse anbieten und andere Menschen mit meiner Begeisterung anstecken. Zur Zeit arbeite ich auch an einem Konzept, Nia in meinen gestalttherapeutischen Ansatz im Coaching zu integrieren. Der Körperausdruck spielt in der Gestalttherapie wie in den ganzen humanistischen Therapieformen ja eine große Rolle.

K: Wenn jetzt jemand Appetit auf Nia bekommen hat, wie und wo können sich Interessierte in ihrer Region informieren?
BL: Ja, Appetit! Nia ist wie Schokolade: man kann es nicht beschreiben, sondern muss es schmecken. Es macht mir Spaß, über Nia zu reden aber etwas darüber erfahren kannst du erst, wenn du es ausprobierst. Auf www.Nianow.com findest du eine Liste aller Trainer und auch der Workshops und Kurse, die auf der ganzen Welt angeboten werden. Leider gibt es noch nicht in allen Regionen Nia, aber wer interessiert ist, kann mit mir Kontakt aufnehmen und wir finden eine Lösung. Es ist auch möglich, gleich mit einer White-Belt-Woche einsteigen. In meiner Ausbildungsgruppe war z.B. eine Frau, die nur ein You tube Video gesehen hat und sich spontan für die Ausbildung anmeldete. youtube – video
Auf der Homepage von meiner Ausbilderin Ann Christiansen kann man die Termine der nächsten Ausbildungen erfahren. www.anniann.de
Gern kannst du mich auch anrufen, wenn du noch weitere Fragen hast.
K.: und für die Region Hamburg? Wie sieht Dein Angebot aus?
BL: Wenn du Lust hast, in einer kleinen Gruppe Nia zu tanzen und auch etwas über die Prinzipien von Nia zu erfahren, dann komm doch Sonntags in das Körperzentrum in der Emilienstraße 78 in Hamburg. Z.Zt. finden die Workshops noch unregelmäßig statt. Der nächste Workshop ist am 25.04. um 13.30 Uhr und dauert 90 Minuten. Eine Probestunde ist kostenlos. Kontakt über: www.barbaralenke.com/
K: Prima, jetzt hast Du meine ersten schönen Erfahrungen mit Nia, in der Theorie ergänzt und positiv bestätigt! Vielen Dank, Barbara!

Ei äm wot Ei äm

Klaro, auch dieses Jahr zu Ostern ein Eier-Artikel! Schließlich ist das Ei ist nicht nur zu Ostern immer ein ergiebiges Thema. Noch immer zählt der Artikel über die „wachsweich gekochten Eiern“ zu den meist besuchtesten, man glaubt es kaum. Is aber so!

Deshalb möchte ich hier gern ein paar nette Eierrezepte notieren. Aber erst nachdem ich kurz den moralischen Zeigefinger gehoben habe:

Zeigefinger oben!
Jetzt zu Ostern (und überhaupt) kein Ei mit ner Drei! Es kann dieses Jahr zu Ostern zu Engpässen bezüglich der Eier kommen. Das hängt unter anderem mit dem Verbot der Käfighaltung (Code = 3 an erster Stelle) zusammen. Die Niederländer helfen uns hier gern aus mit ihren Käfigeiern(Code = 3-NL-… ), also aufgepasst! Dann lieber ein Ei weniger zu Ostern als solch ein Quälerei-Ei. Am besten es hat einen 0-DE- … Stempelaufdruck. Hier die Internetseite für die Code-Entschlüsselung: https://www.qualitrail.de/wsade/index.jsf
Zeigefinger wieder unten!

…  die Rezepte

ich weiß, alle Welt frittiert nun die pochierten Eier, selbst jene, die bisher bei jeder Art von frittierter Panade tüchtig die Nase gerümpft haben. Jetzt werden fleißig pochierte Eier paniert, frittiert und – zugegeben, es ist nicht ohne, diese Eier dann, weil innen noch weich, heil durch alle Stationen zu bewegen.
Nicht mein Thema.

Wie wär´s denn mal mit einer Bärlauch-Ei Kombi?

Das Ei dafür (nur) pochieren:
In kochendem Wasser, mit Salz und einem Schuss Essig, ein aufgeschlagenes Ei gleiten lassen. Das geht mit einer Kelle ganz geschmeidig. Einige Minuten stocken lassen, so dass das Eigelb noch wachsweich ist.

Nun ein Pesto zubereiten:
Dafür ein Bund Bärlauch zerrupfen und in den Mörser geben und mit einer handvoll gerösteter Pinienkerne und etwas grobem Meersalz zermörsern. Nun nach Belieben Olivenöl hinzugeben und geriebenen Parmesankäse. Das Ganze kann auch gut im Mixer zubereitet werden. Das Pesto ruhig etwas flüssiger, also mit einem Schuss mehr Olivenöl, zubereiten.
Nun das pochierte Ei auf einen gerösteten Chiabatta mit dem Pesto servieren oder mit Kartoffelstampf. Bestimmt finden Sie noch mehr Kombinationen!

Ei-in-gelb

Das ist ein schöner Eier-Maissalat! Gebraucht werden:
1 Tasse gekochter Reis, 1-2 Tassen gekochte, süße Maiskörner, 1 EL Kurkuma, 1 EL Lieblings-Curry, 1 EL Zitronensaft, 2-3 glasig gedünstete kleingewürfelte Zwiebeln und 3 zerhackte hartgekochte Eier! Dazu etwas Mayonnaise, fix selbstgemacht mit dem Mixer aus: 1 Ei, Salz, 1 TL Senf, Pfeffer und langsam 125ml Öl unterrühren. Von dieser Mayonnaise nach Geschmack hineingeben, alles zusammenrühren und ganz viel Kresse darüber streuen.

Kartoffeleiernester

und noch einen Vorschlag hab ich, auch hier kommen Eier wunderschön zur Geltung:
Zuerst einen schönen Kartoffelstampf zubereiten. Die Masse in eine eingefettete Auflaufform geben und je nach Platz kleine Löcher mit dem Holzlöffel buddeln. Dort hinein jeweils ein rohes Ei schlagen. In einem Pfännchen Butter zerlassen und Zwiebeln glasig dünsten. Dies über den Kartoffelbrei verteilen und in den Backofen schieben. Wer mag, kann auch noch geriebenen Käse darüber streuen. Bei mittlerer Hitze die Eier leicht stocken lassen und dann noch mal für kurze Zeit auf Grill oder Oberhitze stellen, damit die Zwiebeln leicht anrösten. Diesen lustigen Augenschmaus überschwänglich mit frisch gehackter Petersilie bestreuen.

Eine Schnitte für den Erfolg!

Es gibt Menschen denen möchte ich reflexartig, also ohne groß darüber nachzudenken, eine dicke Scheibe frisches, duftendes Brot in die Hand drücken oder einen Teller Spaghetti vor die Nase stellen. – Nein, nicht was Ihr jetzt vielleicht denkt! Ja, gibt es viele Bedürftige unter uns, die leider nicht jeden Tag satt werden und froh wären, eine Scheibe Brot oder einen Teller mit Nudeln zu haben. Nein, ich meine, Menschen, die alles andere als mittellos sind. Sie sind eher im Wohlfühlbereich unserer Gesellschaft und bei den Erfolgreichen aus Show-Bizz und Business anzutreffen. Es sind Menschen, die wirken wollen, die zielstrebig, erfolgreich sind, charmante Leistungsträger, sind authentisch, denken lösungsorientiert, sind jung oder jung geblieben und auf jeden Fall fit und gesundheitsbewusst. Alles keine schlechten Eigenschaften! Wenn da eben diese Scheibe Brot nicht wäre. Es ist auch nur ein Gefühl von mir, wie gesagt, ein Reflex. Insgeheim würden diese Menschen mir vielleicht auch Neid unterstellen, wenn sie es sich nicht verböten, weil sie ja tolerant sind und jedem zunächst ohne Vorurteile begegnen.
Wie gesagt alles tolle Eigenschaften. Wer mag solche angenehmen Menschen nicht gern um sich haben? – Das Bro-hot!! –Ja-ja, ok die Sache mit meinem Reflex also.
Ich musste einige Tage darüber nachdenken, warum das so ist, woher dieses Mangel-Gefühl kommt, dass ich bei manchen Menschen, quasi für sie empfinde. Ihr kennt so ein “Anstatt-Gefühl” vielleicht vom Fremdschämen.
Ich fühle für sie den Mangel an Kohlenhydraten. So würde das wohl ein Ernährungscoach ausdrücken. Aber ein Scheibe Brot, ein Teller Nudeln, eine Schale Reis, das sind nicht nur Kohlenhydrate: das ist Erdung, Bodenhaftung, Sinnlichkeit und vor allem gut verfügbare, pure Energie für einen klaren Geist.
Fast habe ich das Gefühl, dass sich einiges von diesem Mangel in unserer Gesellschaft widerspiegelt. Das Fatale daran ist, das auch viele, die nicht zu diesem Vorzeige-Typus gehören, nun ebenfalls versuchen, u.a. durch zeitweisen oder gänzlichen Verzicht auf Kohlenhydrate schlanker, fitter und erfolgreicher zu werden. – Ich halte diese Entwicklung für fragwürdig, eher ungünstig! Deshalb muss ich diesen Blogbeitrag schreiben! Meine Bitte: Achtet auf Euch! Genießt die Scheibe Brot! Auch nach Sechs. Pflegt und fördert Eure  eigenen Fähigkeiten, denn Ihr seid unvergleichlich! Unsere Gesellschaft braucht Euch, mit Bodenhaftung und bereit für geistige Höhenflüge! Für beides sind Kohlenhydrate unverzichtbar.

Mahlzeit! Interview mit einem Kantinenchef

Karl Heinz Lutsch Karl Heinz Lutsch, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. So haben wir auch mal die Gelegenheit ein wenig hinter die Kulissen einer Essensausgabe zu schauen. In meiner Schüler- und Studentenzeit habe ich das ein ums andere Mal als Aushilfe in Kantinen gearbeitet und wenn ich nicht gerade an der heißen Spülmaschine arbeiten musste, hat es mir viel Spaß gemacht. Besonders interessant und lehrreich empfand ich die Unterschiede in der Führung, den Umgang mit den Nahrungsmitteln und nicht zuletzt auch die Stimmung. All dies war in der Hauptsache abhängig vom Chef. Das war dann entweder auch der Koch oder, bei größeren Kantinen ein Kantinenleiter. Was ich, als Nordlicht, besonders reizvoll finde, ist, dass es hier um einen Betrieb im tiefsten Süddeutschland geht, bestimmt gibt es Brezen zum Frühstück … KM: Karl Heinz, Ihre genaue Berufsbezeichnung ist Betriebsverpflegungsleiter, wie Sie mir schon mitgeteilt haben und Sie arbeiten in einem Betrieb der Linde AG in Schalchen. Bestimmt fällt man als Betriebsverpflegungsleiter nicht vom Himmel, was haben Sie gelernt und wie war ihr Weg dahin? KHL: Nun, zuerst war da die Lehre als Koch und der Abschluss mit Auszeichnung und dann der Abschluss an der Gastronomie-Berufsfachschule. Es folgten lehrreiche Wanderjahre als Koch und Küchenchef durch die Gastronomie in Süddeutschland. KM: Ich habe vorab schon mal in Ihren Lebenslauf geschaut und dort auch etliche Auszeichnungen und Weiterbildungen entdeckt? KHL: Ja, für mich muss es immer weiter gehen, immer neue Ziele vor Augen, neue Erfahrungen machen, das ist für mich sehr wichtig!

KM: Seit wann arbeiten Sie bei Linde und wie setzt sich Ihre Kundschaft dort zusammen und vor allem, wie viele Menschen müssen Sie täglich satt kriegen? KHL: Seit 91 bin ich bei der Linde AG. Insgesamt sind es täglich ca. 200 Mitarbeiter. Davon bestimmt nur 5% Frauen, der Rest sind Männer und die meisten davon arbeiten körperlich. Vielleicht 1/3 Büroarbeiter. KM: Ja, bestimmt müssen Sie das auch bei den Portionen berücksichtigen? Und bei der Zusammenstellung der Gerichte, achten Sie da auf die Kalorienanzahl? Auf die Nährwertzusammenstellung, Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß? KHL: Bei uns portionieren die Kunden selber, also ist eine Kalorien oder Nährwertberechnung gar nicht möglich. Ich betreibe Aufklärungs-, Schulungsarbeit nebenher. Ich hatte früher mal fest definierte Portionen, aber nein, das kam gar nicht gut an und das ist für meinen Umsatz schlecht! KM: Wie sieht denn so ein Arbeitstag als Betriebsverpflegungsleiter aus, Karl Heinz? KHL: Arbeitsbeginn ist um 6:50h. Zunächst die Vorbereitung für das Frühstück, d.h. also 300 Brezen backen, dann ab 8:15h portionieren der warmen Brotzeit, Leberkäse, Braten, Würste für die Kunden und für besondere Anlässe unserer Mitarbeiter … KM: aha, schon ein deutlicher Unterschied zu unserem Angebot hier im Norden… KHL: …danach die dazugehörige Ausgabe und Abrechnung. Dann bis kurz vor Mittag die Überwachung der Essenszubereitung, Essensplanung für die nächste Zeit, Mitarbeitergespräche, Bestellungen, Lieferantenverhandlungen, Besprechungen, Automatenverwaltung, Kassenprogrammierung, Kalkulationen, Angebotserstellungen, Betreuung des bargeldlosen Zahlungssystems und so weiter. Ab 11:40h bis 12:35h ist dann Essensausgabe. Überwachung, dass ständig nach produziert wird und möglichst keiner zu lange wartet; Kontrolle der Temperatur der Waren; wir braten Kurzgebratenes während der Ausgabe-Zeit immer frisch, es werden nur geringe Mengen warm gestellt, Speisen immer zwischendurch frisch regeneriert, gedämpft. Um 12:40h holen dann die Tachertinger Hauptschule und unser Kindergarten das Essen für die Mittagsbetreuung ab. KM: Wie kam es denn zu dieser interessanten Zusammenarbeit? KHL: Unser Pfarrkindergarten und die Hauptschule wählen aus dem Speiseplan aus und geben dann vormittags Bescheid was und wie viele Portionen sie brauchen. Der Schulbus-Dienst der Gemeinde macht das mit und holt bei uns ab. Die Bezahlung ist einmal monatlich je bezogenen Portionen zu einem etwas günstigeren Preis. Mir kam die Idee im Gespräch mit dem Pfarrer und Rektor hier im Dorf. KM: Das ist ja eine gute Idee gewesen und gleich umgesetzt, Respekt! Aber ich habe Sie im Tagesablauf unterbrochen … KHL: Ja, also von 13:00h bis 13:30h haben wir dann Mittagspause. Danach erledige ich Büroarbeit. Schaue nach, dass mein Personal für den folgenden Tag Ware bereitstellt, Automaten befüllt, für die Brotzeit aufdeckt, spült und alles sauber macht. Im Normalfall ist um 14:50h Schluss. Ab und an gibt es Sonderveranstaltungen, wo es bis nachts rund geht. Z.B. Jubilar-Ehrungen mit Menüs für bis zu 400 Personen. Einmal hatte ich ein Fest-Menü für 1200 Personen im Werk zu organisieren, mit Zeltaufbau, am folgenden Tag dann „Tag der offenen Tür“ mit 8500 Besuchern. KM: Eine logistische Herausforderung! – Wie viele Gerichte stehen denn alltags zur Auswahl? KHL: Montag bis Donnerstag immer mindestens zwei, Freitag ein Gericht. Täglich gibt es Salatbuffet und zur Wahl, Salatteller einmal als Hauptgericht oder als Beilage. Sonderwünsche wie „ohne Milcheiweiß“, „Vegetarisch“ „ohne Fleisch“ gibt es auf Vorbestellung. Ich stelle immer einen aktuellen Speiseplan ins Linde Intranet und Internet unter www.haka-lutsch.de/linde KM: Was unterscheidet dann die beiden Gerichte? Also gibt es ein einfaches und ein anspruchsvolleres, ein vegetarisches oder kalorienreduziertes? KHL: es gibt eines mit Fleisch und das Zweite ist dann eher Gemüse oder eine Mehlspeise. Die Akzeptanz dieser Gerichte: 4/5 zu 1/5. Der Preis unterscheidet sich nur über Portionsgröße. KM: Was steht Ihnen pro Gang für ein Budget zur Verfügung? Und wie viel bezahlt der Mitarbeiter pro Gericht und übernimmt die Firma einen Teil davon? KHL: Wir rechnen einen Durchschnitt über´s Jahr von 2 Euro netto für Lebensmittel. 3,40 Euro kostet die Hauptkomponente mit Beilage, also zum Beispiel Schnitzel mit Kartoffelsalat, 3,80 Euro dann mit Nachtisch und Suppe oder Fruchtsaftschorle. 4,50 Euro kostet die Großportion „all inclusive“ aber mit nur einer Hauptkomponente sprich es gibt nicht 2 Schnitzel 😉 Die Kosten zur Produktion eines Essens betragen ca. 8 Euro, den nicht erwirtschafteten Anteil trägt die Firma also ca. 50% KM: Kommen Sie gut mit ihrem Budget klar? Sind Sie am Einkauf direkt beteiligt? KHL: Zweimal: Ja! KM: Kaufen Sie bewusst saisonal, regional? KHL: Ja, unbedingt. KM: Wie oft ändern Sie den Speiseplan? Wie oft nehmen Sie neue Gerichte hinzu? Wie groß ist der Wiederholungszeitraum der einzelnen Gerichte? KHL: jede Woche gibt es einen anderen Speiseplan. Natürlich müssen sogenannte „Renner“ alle drei Wochen drauf stehen KM: Nutzen Sie viele Fertigprodukte und falls ja, welche? KHL: Natürlich verwenden wir Convenience Food, also arbeitserleichternde Essenszutaten; ich sehe geschältes Gemüse, portioniertes Fleisch nicht als Fertigprodukt; es wird von uns zubereitet und individuell abgeschmeckt. Es gibt kein Essen aus der Dose, wir wärmen nichts an Fremdprodukten auf! KM: Bei welchen Gerichten ist der Ansturm der Mitarbeiter am größten? – ich glaub ich weiß die Antwort schon 😉 KHL: Currywurst, Schnitzel paniert, Schweinebraten, pommes frites … 😉 KM: Mit welchem Gericht haben Sie am meisten Stress in der Küche? KHL: Stress gibt es nicht, gut geplant ist halb gekocht! KM: Welcher Typ Küchenchef sind Sie? KHL: Ruhig, vorausplanend KM: Ein Mitarbeiter kritisiert Ihr Essen, wie reagieren Sie? KHL: Ich versuche es zu erklären warum das so ist. Wenn es für die Masse gilt, wird es sofort geändert; wenn es nur für Ihn ist, versuchen wir den Wunsch zu erfüllen KM: Welche Mitarbeiter sind Ihnen die Liebsten? KHL: mit denen ich reden kann, die nicht einfach weg bleiben KM: Welche Ihrer Charakter Eigenschaften kommt in Ihrem Beruf am besten zum Tragen? KHL: meine Kompromissbereitschaft KM: Auf welchem Gebiet in der Küche, wachsen Sie über sich hinaus? KHL: bei der Organisation KM: Was dulden Sie in Ihrer Küche überhaupt nicht? KHL: unsauberes Arbeiten KM: Was essen Sie am liebsten? KHL: Krebse, Muscheln, Rindersteaks KM: Kochen Sie auch privat gern? KHL: für Gäste schon, für mich eher nicht KM: Gehen Sie gern auswärts essen? KHL: Ja, je nach Saison gibt es Lokale die ich wegen des Wildangebotes besuche, dann solche mit Fisch, im Biergarten dann natürlich zum Weißbier Weißwürste – gehe also nicht wegen dem Hunger oder weil ich keine Lust habe was zu kochen, sondern um mit Genuss die Gerichte der Kollegen zu würdigen. KM: Wenn Sie in allem, was Ihre Arbeit betrifft so schalten und walten könnten, wie Sie wollten, was würden Sie ändern, einführen oder abschaffen? KHL: Die „Freiheit“ habe ich mir bereits erarbeitet: Kochen muss ich immer so, wie es meine Kunden wollen. Ansonsten ist kein finanzieller Erfolg möglich. Die Akzeptanz muss stimmen. Wie gesagt, Dialog mit dem Kunden. Und: Stillstand ist Rückschritt, es gibt immer was Neues zum Testen! Habe z.B. die Kassen ohne Kassier eingeführt, bargeldlose Bezahlung, Kunden bedienen sich und portionieren selber usw. Habe nur noch einen Vollzeit-Koch, eine Teilzeit-Köchin und eine Frau in Vollzeit als Mädchen für alles. Es funktioniert und der Betrieb wird immer noch in Eigenregie der Firma Linde betrieben, was heute nicht mehr ganz selbstverständlich ist! KM: Stimmt, immer mehr Betriebe vergeben Ihre Kantine aus Kostengründen an Fremdfirmen. Die Linde AG in Schalchen kann sich glücklich schätzen einen so engagierten, ich sags mal salopp, „Küchenchef“ zu haben. Wenn ich da nur an Ihre Versorgungsidee für Schule und Kindergarten denke, vielleicht regt das ja zur Nachahmung an! Vielen Dank noch mal Karl Heinz und weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Organisieren!

Guter Vorsatz mit bestem Einsatz!

Zu den „guten“ Vorsätzen im neuen Jahr gibt es die kuriosesten Einstellungen und Stellungnahmen. Schauen wir mal, was es für unterschiedliche Meinungen gibt: gut, entweder man fasst neue Vorsätze oder nicht, aber interessant wird es in den Zwischentönen finde ich. Hör mal genau hin, in der Familie, im Freundeskreis oder hör Dir selbst einmal zu …

…  eher der coole, konservative Typ:
Vorsätze im neuen Jahr? – Nein danke! Alles ist bestens wie es ist!

oder der vernünftige, therapeutische Typ:
Vorsätze in neuen Jahr? – Nein, ich fasse sie dann, wenn für mich die Zeit dafür gekommen ist, nicht wenn ein neues Jahr beginnt.

oder der vernünftige, trotzige Typ:
Vorsätze in neuen Jahr? – Nein, ich fasse sie dann, wenn für mich die Zeit dafür gekommen ist, nicht wenn ein neues Jahr beginnt, auch wenn dann die Zeit gekommen sein sollte.

oder nehmen wir den dogmatischen Typen:
Vorsätze im neuen Jahr? – Schon aus Prinzip nicht!

oder den resignierten Typen:
Vorsätze im Neuen Jahr? – Bringt ja eh nichts, hält nicht lange vor!

der resignierte, erfahrene Typ:
Vorsätze im Neuen Jahr? – Bringt ja eh nichts, hält bei mir nicht lange vor!

der optimistische, enthusiastische Typ:
Vorsätze im neuen Jahr! – Na klar, wie jedes Jahr! Da gibt´s ne ganze Menge! Du, und dieses Mal schaffe ich es!

oder der vom Typ „Hellseher“:
Vorsätze im neuen Jahr! – Na klar, auch wenn´s eh nichts bringt!

Typ trotziger „Hellseher“:
Vorsätze im neuen Jahr! – Na klar, auch wenn´s eh nichts bringt! – jetzt erst recht!

Ich könnte so seitenweise weiter schreiben, aber vielleicht magst DU ja noch einige Typen ergänzen? Die Zeit eignet sich gerade hervorragend dazu. Oder überlege mal, was Du selbst für ein Typ bist?
Bei näherer Betrachtung halte ich mich überwiegend für
den traditionellen, lässig realistischen Typen:
Vorsätze im neuen Jahr! – Na klar, gehört dazu, mal sehen wohin sie mich bringen dieses Jahr!

Falls Du nicht zu den dogmatischen, trotzigen Anti-Vorsätze-Typen gehörst und auch sonst mal gern ein wenig Pläne schmieden für´s neue Jahr, dann interessiert Dich vielleicht mein alljährliches kleines Ritual. Ich habe es wohl in den letzten Jahren schon einige Male erzählt und beschrieben.
Frei nach den Phrasen „Papier ist geduldig“ und „Wer schreibt, der bleibt!“ beginne ich mein neues Jahr zunächst mit einem weißen Blatt Papier. So ein Jahreswechsel ist nun mal eine Zäsur, ein neues Kapitel beginnt, ein weißes, unbeschriebenes Blatt liegt vor mir und genau das fasziniert mich, jedes Jahr aufs Neue! Es ist ein Rhythmus, wenn auch nicht so ein natürlicher, wie die Mondphasen, die Jahreszeiten oder Tag und Nacht. Aber der kalendarische Jahresrhythmus ist uns Menschen doch recht ähnlich, ist auch ein Mix aus Zivilisation und Natur, aus Bewusstheit und Instinkt, aus Regelwerk und Treibenlassen.
Es geht dabei um ein intuitives, lösungsorientiertes Erfassen der eigenen Fähigkeiten (auch der Grenzen der eigenen Fähigkeiten), aus positiven, wie auch aus negativen Erfahrungen heraus und darum, dies dann für die Vorsätze und Pläne im nächsten Jahr zu nutzen. Es bietet keine Anleitung für konkrete Umsetzungsmaßnahmen von Vorsätzen und Plänen, wie sie uns ja schon recht zahlreich in den Medien zur Verfügung stehen.

Begonnen hat es bei mir irgendwann einmal mit einer simplen Liste und inzwischen wird daraus in manchen Jahren ein regelrechtes kleines, buntes Kunstwerk mit Kringeln, Pfeilen und Bildern.

Die Frau – ein rätselhaftes Wesen …

Interview mit Wechseljahresberaterin Gaby Klob

… besonders in den Wechseljahren! – Schon immer sagt man(n) dem weiblichen Geschlecht eine gewisse Rätselhaftigkeit nach. „Versteh einer die Frauen!“ hört man oft ratlos aus Männermund. Fast eine Millionen Einträge erscheinen, gibt man bei Google das Stichwort „Frauen verstehen“ ein. Allerdings, richtig schlimm finde ich es nicht, vom männlichen Geschlecht nicht immer gänzlich verstanden und durchschaut zu werden.
Aber irgendwann kommt eine Zeit im Leben einer Frau, da kann es vorkommen, dass sie sich selbst plötzlich nicht mehr so recht versteht: Launen kommen und gehen, Hitze kommt und geht und wenn´s nur dabei bliebe, so ließe sich damit wohl noch ganz gut umgehen. Aber bei einigen bleibt es eben nicht dabei und genau dann ist es gut zu wissen, dass es inzwischen professionelle Hilfe jenseits des Gynäkologenstuhls gibt: an manchen Orten kann man eine Wechseljahresberaterin aufzusuchen. Dazu frage ich doch gleich einmal ganz neugierig die Fachfrau aus: Gaby Klob aus Köln ist Wechseljahresberaterin.

KM: Wann ist Dir dieses Berufsbild zum ersten Mal begegnet? Was trieb Dich an, diesen Weg zu gehen?

GK: Vor ein paar Jahren wurde mir bewusst , dass sich körperlich ziemlich viel veränderte und ich auch meine Ausgeglichenheit immer öfter vermisste. Ich kannte mich mit mir selbst nicht mehr aus. Meine Frauenärztin untersuchte mich ohne nennenswerten Befund. Leider hatte sie keine Zeit, auf meine Probleme einzugehen.
So googelte ich mich durch das Internet und suchte anhand meiner Symptome nach Antworten. Was mich vom Hocker riss, war die Tatsache, dass ich ziemlich oft das Wort „Wechseljahre“ in den Suchergebnissen fand. ICH IN DEN WECHSELJAHREN? Ich doch nicht!! Mit wem kann ich das besprechen? Wo gibt es Hilfe außerhalb der 10 Minuten pro Quartal, die der Gynäkologe für uns Kassenpatientinnen Zeit hat?
So stieß ich auf die Organisation „Care for Women“ aus Holland, die seit vielen Jahren dort für Frauen in jeder Lebenslage beratend tätig ist und eben auch Wechseljahresberatung anbietet. Das deutsche Pendant ist MenoCare, die auch Frauen mit Berufen im Gesundheitswesen zu Wechseljahresberaterinnen ausbilden. Das Konzept überzeugte mich, ich wollte möglichst viel über die tatsächlichen Vorgänge bei uns Frauen während der Wechseljahre wissen und das wollte ich auch ratsuchenden Frauen weitergeben können. So machte ich also im Januar 2008 die Ausbildung zur Wechseljahresberaterin (mittlerweile „Gesundheitsassistentin“ ) bei MenoCare.

KM: Was ist anders, wenn ich zu Dir komme, im Vergleich zu einem Besuch bei einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen?

GK: Meine Beratung ersetzt den Besuch beim Gynäkologen in keinem Fall, es ist so, dass wir uns ergänzen. Die körperliche Situation der Frau wird vom Arzt abgeklärt, es soll ja schließlich nichts übersehen werden. Eine regelmäßige Krebsvorsorge halte ich für unabdingbar, um gut und gesund durch die Wechseljahre zu kommen. Während der Arzt für jede Patientin ja nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat und in Zeiten der Fallpauschalen auch nicht beliebig oft im Quartal aufgesucht werden sollte, haben die Frauen bei mir die Möglichkeit, sich alle Zeit zu nehmen, die sie brauchen.

KM: Was sind die am häufigsten vorgetragenen Anliegen? Womit kommen die Frauen zu Dir? 

GK: Viele Frauen fragen ganz einfach: „Bin ich schon in den Wechseljahren?“ Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Figurveränderungen, all die Themen, die auch landläufig mit den Wechseljahren in Zusammenhang gebracht werden.

KM: Was kostet solch eine Beratung und übernehmen die Krankenkassen eventuell die Kosten oder einen Teil davon?

GK: Private Krankenkassen übernehmen die Kosten je nach Leistungskatalog auf Antrag bis zu 100%, die gesetzlichen Krankenkassen bisher leider nicht. Das ist schade, da informierte Frauen oft ihren Lebenswandel in Bezug auf Ernährung und Bewegung umstellen, gesünder leben und damit den Krankenkassen Kosten ersparen.
Mein Honorar für eine Beratungsstunde, die auch wirklich eine ganze Stunde dauert, beträgt 50 €.
Eine Klientin formulierte es einmal so: Die Beratung hilft mir durch eine schwierige Zeit, und wenn ich überlege was ich jeden Monat beim Friseur lasse, dann bin ich mir das auf jeden Fall wert.

KM: Wie ich Deiner ersten Antwort entnehme bist Du also bereits in den Wechseljahren? – Wie gehst Du, als Fachfrau durch Deine Wechseljahre?

GK: Seit ich weiß, was mit mir passiert und wie ich damit umgehen kann, gehe ich positiv durch meine Wechseljahre. Klar bin ich, je nach Tagesform, mal besser und mal schlechter drauf. Aber das ist doch normal, dass man sich nicht immer gleich gut fühlt. Ich höre, was mein Körper mir mitteilen möchte und reagiere entsprechend. Das, was „danach“ kommt, ist ja entgegen der landläufigen Meinung nicht mit Siechtum und Unattraktivität verbunden. Die Wechseljahre sind ein Entwicklungsprozess, den wir Frauen durchmachen und den wir dringend benötigen um danach durchstarten zu können. Dadurch gewinnen wir nämlich eine ganze Menge.

KM: Das klingt ja schon mal nicht so schlecht, erzähle mir mehr von den positiven Seiten die diese Zeit der Wechseljahre mit sich bringen kann.

GK: Wir lernen uns während dieser Zeit genauer kennen. Wir können unsere Vorlieben und Abneigungen nicht mehr so leicht ignorieren, sondern müssen lernen, für uns selbst zu sorgen. Viele Dinge, die jahrelang selbstverständlich waren, lassen wir uns nun nicht mehr gefallen. Das hat eine Menge mit Selbstwert zu tun. Das Ende der Fruchtbarkeit ist für viele Frauen befreiend, sie entdecken ihre Sexualität oft neu. Der Auszug der Kinder bedeutet für einige von uns nicht nur einen Verlust, sondern auch eine Befreiung. Wir können wieder völlig selbst über unsere Zeit bestimmen. Viele von uns werden wieder berufstätig oder machen Dinge, die sie schon immer einmal tun wollten, zu denen aber nie Zeit war.
Ich habe vor 5 Jahren endlich meinen Motorradführerschein gemacht, und ich liebe es, mit meinem eigenen Motorrad unterwegs zu sein. Mein Mann spricht schon von “meinem Motorbesen“…

KM: Gaby Klob ist auch im Internet unterwegs und spricht in Ihrem Blog www.wechseljahre-blog.de immer wieder interessante Themen rund um diese besondere Zeit im Leben einer Frau an. Hier finden Sie auch ihre Kontaktdaten, also unbedingt mal reinschauen und mitreden . – Vielen Dank für das Gespräch, Gaby!

Brüchige Nervenverbindungen im Gehirn durch Kürbis

Gib zu, Du hast gerade reflexartig überlegt, wann Du das letzte Mal Kürbis gegessen hast. Nach solch einer Überschrift geht es dann weiter im Text: Laut einer amerikanischen Studie führt ein regelmäßiger Genuss von … So oder ähnlich lesen wir es jeden Tag in unseren Zeitungen. Erst gestern hieß es bei uns wieder: “Olivenöl schützt gegen Alzheimer.” – Schau an!  Wie? Solche Meldungen verunsichern Dich? „Kaffee ist gut gegen Brustkrebs!“ – „Rotes Fleisch verursacht Krebs!“-  „Limos machen dumm!“ – „Honig macht taub!“ – Weißt Du, wie ich, als Ernährungsberaterin seit Jahren instinktiv damit umgehe? Das wurde mir gestern erst bei diesem Olivenölartikel bewusst. Ich halte es mit diesen kurzen Pressemitteilungen über Ernährungsstudien genau so wie mit den Horoskopen. Ich lese sie interessiert durch und je nach dem, ob es mir gefällt oder nicht, denke ich: „Klasse, passt doch!“ – oder: ich ignoriere. Verstehst Du was ich meine? Das Zeitungshoroskop dringt ja auch nicht tief bis in meine Planetenkonstellationen und Häuser zum sekundengenauen Zeit- und Lagepunkt meiner Geburt durch. Es ist demnach verdammt oberflächlich, genau wie diese Meldungen über Wirkungen und Nebenwirkungen unserer Nahrungsmittel. Also gehe ich logischerweise auch oberflächlich damit um. Gestern zum Beispiel dachte ich: „Prima, ich mag Olivenöl und nutze es häufig, bin ich vor Alzheimer geschützt!“– Hätte ich jetzt lesen müssen, dass Olivenöl Arteriosklerose mit allen Folgeschäden verursacht, hätte ich weitergeblättert, vielleicht bis zu meinem Horoskop.
Aber im Ernst, denk bei der nächsten Meldung einfach daran, dass eine wissenschaftliche Studie ein sehr komplexes Unterfangen ist. Die Vorgaben sind abhängig vom Auftraggeber. Dazu kommt, dass sich die Ergebnisse eben wegen der vielen Parameter fast immer so und anders interpretieren oder gewichten lassen, selbst bei genauester und kenntnisreicher Betrachtung.
Nun sind es aber meist keine wissenschaftlichen Aufsätze oder Zeitungen die wir da lesen. Es sind Tageszeitungen und bunte Illustrierte und diese Macher wissen, besonders gute oder schlechte Nachrichten über Ernährung gehen immer! Genau wie das Horoskop. Warum sollten wir dann diesen Meldungen mehr Bedeutung beimessen als unserem Tageshoroskop? 😉