Diese Suppeninterviews fangen an mir zu gefallen. Über die Suppen lernst Du sie kennen, Deine Mitmenschen, wie sie essen, miteinander umgehen und was sie umtreibt. Heute meldet sich eine IT-Fachfrau zum Suppenthema, Birgit Hüppmeier.
K.: Sag, Birgit, Du als IT-Fachfrau, wie hältst du´s mit den Suppen?
B.: Als Kind habe ich Suppen nicht gerne gemocht. Meine Mutter liebt Graupen- und Schnippelbohnensuppe. Ich fand es gräuselig … Aber heute esse ich, bzw., wir, mein Mann und ich, sehr gerne Suppen. Besonders wenn es einem mal nicht so gut geht oder man nur eine Kleinigkeit essen möchte, die leicht ist, aber warm sein soll. Mir geben Suppen dann immer sehr viel Energie.
Manchmal wird auch ein dicker Eintopf draus, der aus dem besteht was die Küche so hergibt. Mein Mann ist dann oft erst skeptisch, aber bisher hat er es immer gegessen und nie bereut. 🙂
K.: Was für Suppen kochst Du am liebsten?
B.: Ich koche eigentlich nur Gemüse- und Hühnersuppen. Gerne mag ich Tomatensuppen, die gibt es auch schon mal als Fertiggericht (Tipp: Bei dem DM-Märkten gibt es ne tolle Biomarke), die verfeinere ich dann etwas. Leider habe ich nur drei kleine Gefrierfächer.
Ich habe ein tolles Rezept für eine Tomatensuppe aus frischen Tomaten und Tomaten aus der Dose, das lohnt sich aber nur für viele Gäste oder wenn man Platz zum einfrieren hat, da die sehr lange kochen muss.Am liebsten koche ich mit frischen Sachen.
Leider lässt das mein Job nicht immer zu und da muss es dann mal schnell gehen. Zugleich ist Kochen aber auch ein Ausgleich zu meinem Job. Da kann ich kreativ sein und auch mal experimentieren. In meinem Job würden sich meine Kunden über Experimente nämlich nicht so sehr freuen.
K.: Was genau ist Dein Arbeitsgebiet als IT- Fachfrau?
B.: Ich bin freie IT-Beraterin und mein Spezialgebiet ist „Alles rund ums Web“. Dazu gehören webbasierten Anwendungen (in Fachkreisen Cloud Computing und SaaS genannt) sowie die gesamte Präsenz im Internet, vom professionellen Xing-Profil bis zur eigenen Webseite.
Bei mir steht immer der Mensch bei mir im Mittelpunkt, nicht die Technik! Meine Stärke ist es, in einem Analysegespräch zu ergründen, was genau der Kunde braucht und möchte.
Außerdem gehören Kooperationen und ein gutes Netzwerk für mich zu einem professionellen IT-Dienst dazu. Möchte ein Kunde über eine Webpräsenz hinaus auch gleich neue Flyer, Visitenkarten oder aussagekräftige Porträtfotos, dann ist es mir wichtig, gute Empfehlungen zu geben und den Kunden nicht allein damit zu lassen.
Diese Verfahrensweisen sind längst nicht üblich in meiner Branche, daher nenne ich mich „Die Andere IT-Beratung“ www.birgithueppmeier.de
K.: Kannst Du denn eine warme Mahlzeit, z.B. die frische Zubereitung einer Suppe und die anschließende Mittagszeit, in Deinen täglichen Arbeitsrhythmus einbauen?
B.: Durch meine und die Arbeitszeit meines Mannes, essen wir immer erst am Abend unsere Hauptmahlzeit, außer ich habe mal einen Abendtermin. Ich frühstücke immer und meistens gibt es am Nachmittag nur eine Kleinigkeit. In der Mittagszeit viel zu essen, macht mich auch recht träge und es würde auch, wie Du schon vermutest nicht in den Arbeitsrhythmus passen, da ich doch öfter mal unterwegs bin. Und das gemeinsame Essen ist uns sehr wichtig, daher freuen wir uns auch drauf und bereiten oft etwas zusammen zu.
K.: Bevor wir unser Gespräch beenden, gib uns bitte noch ein Rezept Deiner Lieblingssuppe.
B.: Ja, gern, meine Lieblingssuppe ist die klare Erbsensuppe:
Ein paar geschälte Kartoffeln in kleine Würfel schneiden und diese in Gemüsebrühe kochen. Ca. 5 Minuten bevor die Kartoffeln gar sind, eine Dose Erbsen dazu – wenn vorhanden, auch frische Erbsen, die Tiefgefrorenen schmecken nicht so gut. Dann abschmecken, neben Pfeffer z.B. Rosmarin, Fruchtminze und einen Stich Butter.
Und dann Grießklößchen – selbst gemachte- dazugeben. Diese, genau wie die Erbsen nur ziehen lassen und nicht mehr kochen. Man kann auch eine kleine geschnittene Möhre und etwas Lauch/Zwiebeln dazugeben. Wer es herzhafter mag, dazu passen Wiener oder angebratener Speck. Mir schmeckt aber die fleischlose Variante am besten.
Apropos fleischlos, kann mir jemand Tipps geben, wie man eine gute Gemüsebrühe selber macht? Ich scheitere da immer -wird zu fad – und greife dann doch zum Brühwürfel, wenn auch aus dem Bioladen.
K.: Dann verfolge sie weiter, die genugda Suppenwochen, Birgit, denn auch die Erstellung und Konservierung eines schmackhaften Gemüsefonds wird hier noch Thema sein. -Kleiner Aufruf an dieser Stelle, wer mag, kann sich gern in Kommentaren oder in einem Gastartikel zum Suppenglück äußern.- Dir, Birgit, lieben Dank für Deine Suppengeschichten und weiterhin viel Erfolg mit Deiner „anderen” IT-Beratung.




















Karl Heinz Lutsch, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. So haben wir auch mal die Gelegenheit ein wenig hinter die Kulissen einer Essensausgabe zu schauen. In meiner Schüler- und Studentenzeit habe ich das ein ums andere Mal als Aushilfe in Kantinen gearbeitet und wenn ich nicht gerade an der heißen Spülmaschine arbeiten musste, hat es mir viel Spaß gemacht. Besonders interessant und lehrreich empfand ich die Unterschiede in der Führung, den Umgang mit den Nahrungsmitteln und nicht zuletzt auch die Stimmung. All dies war in der Hauptsache abhängig vom Chef. Das war dann entweder auch der Koch oder, bei größeren Kantinen ein Kantinenleiter. Was ich, als Nordlicht, besonders reizvoll finde, ist, dass es hier um einen Betrieb im tiefsten Süddeutschland geht, bestimmt gibt es Brezen zum Frühstück … KM: Karl Heinz, Ihre genaue Berufsbezeichnung ist Betriebsverpflegungsleiter, wie Sie mir schon mitgeteilt haben und Sie arbeiten in einem Betrieb der Linde AG in Schalchen. Bestimmt fällt man als Betriebsverpflegungsleiter nicht vom Himmel, was haben Sie gelernt und wie war ihr Weg dahin? KHL: Nun, zuerst war da die Lehre als Koch und der Abschluss mit Auszeichnung und dann der Abschluss an der Gastronomie-Berufsfachschule. Es folgten lehrreiche Wanderjahre als Koch und Küchenchef durch die Gastronomie in Süddeutschland. KM: Ich habe vorab schon mal in Ihren Lebenslauf geschaut und dort auch etliche Auszeichnungen und Weiterbildungen entdeckt? KHL: Ja, für mich muss es immer weiter gehen, immer neue Ziele vor Augen, neue Erfahrungen machen, das ist für mich sehr wichtig!
KM: Ja, bestimmt müssen Sie das auch bei den Portionen berücksichtigen? Und bei der Zusammenstellung der Gerichte, achten Sie da auf die Kalorienanzahl? Auf die Nährwertzusammenstellung, Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß? KHL: Bei uns portionieren die Kunden selber, also ist eine Kalorien oder Nährwertberechnung gar nicht möglich. Ich betreibe Aufklärungs-, Schulungsarbeit nebenher. Ich hatte früher mal fest definierte Portionen, aber nein, das kam gar nicht gut an und das ist für meinen Umsatz schlecht! KM: Wie sieht denn so ein Arbeitstag als Betriebsverpflegungsleiter aus, Karl Heinz? KHL: Arbeitsbeginn ist um 6:50h. Zunächst die Vorbereitung für das Frühstück, d.h. also 300 Brezen backen, dann ab 8:15h portionieren der warmen Brotzeit, Leberkäse, Braten, Würste für die Kunden und für besondere Anlässe unserer Mitarbeiter … KM: aha, schon ein deutlicher Unterschied zu unserem Angebot hier im Norden… KHL: …danach die dazugehörige Ausgabe und Abrechnung. Dann bis kurz vor Mittag die Überwachung der Essenszubereitung, Essensplanung für die nächste Zeit, Mitarbeitergespräche, Bestellungen, Lieferantenverhandlungen, Besprechungen, Automatenverwaltung, Kassenprogrammierung, Kalkulationen, Angebotserstellungen, Betreuung des bargeldlosen Zahlungssystems und so weiter. Ab 11:40h bis 12:35h ist dann Essensausgabe. Überwachung, dass ständig nach produziert wird und möglichst keiner zu lange wartet; Kontrolle der Temperatur der Waren; wir braten Kurzgebratenes während der Ausgabe-Zeit immer frisch, es werden nur geringe Mengen warm gestellt, Speisen immer zwischendurch frisch regeneriert, gedämpft. Um 12:40h holen dann die Tachertinger Hauptschule und unser Kindergarten das Essen für die Mittagsbetreuung ab. KM: Wie kam es denn zu dieser interessanten Zusammenarbeit? KHL: Unser Pfarrkindergarten und die Hauptschule wählen aus dem Speiseplan aus und geben dann vormittags Bescheid was und wie viele Portionen sie brauchen. Der Schulbus-Dienst der Gemeinde macht das mit und holt bei uns ab. Die Bezahlung ist einmal monatlich je bezogenen Portionen zu einem etwas günstigeren Preis. Mir kam die Idee im Gespräch mit dem Pfarrer und Rektor hier im Dorf. KM: Das ist ja eine gute Idee gewesen und gleich umgesetzt, Respekt! Aber ich habe Sie im Tagesablauf unterbrochen … KHL: Ja, also von 13:00h bis 13:30h haben wir dann Mittagspause. Danach erledige ich Büroarbeit. Schaue nach, dass mein Personal für den folgenden Tag Ware bereitstellt, Automaten befüllt, für die Brotzeit aufdeckt, spült und alles sauber macht. Im Normalfall ist um 14:50h Schluss. Ab und an gibt es Sonderveranstaltungen, wo es bis nachts rund geht. Z.B. Jubilar-Ehrungen mit Menüs für bis zu 400 Personen. Einmal hatte ich ein Fest-Menü für 1200 Personen im Werk zu organisieren, mit Zeltaufbau, am folgenden Tag dann „Tag der offenen Tür“ mit 8500 Besuchern.
KM: Eine logistische Herausforderung! – Wie viele Gerichte stehen denn alltags zur Auswahl? KHL: Montag bis Donnerstag immer mindestens zwei, Freitag ein Gericht. Täglich gibt es Salatbuffet und zur Wahl, Salatteller einmal als Hauptgericht oder als Beilage. Sonderwünsche wie „ohne Milcheiweiß“, „Vegetarisch“ „ohne Fleisch“ gibt es auf Vorbestellung. Ich stelle immer einen aktuellen Speiseplan ins Linde Intranet und Internet unter
KHL: Stress gibt es nicht, gut geplant ist halb gekocht! KM: Welcher Typ Küchenchef sind Sie? KHL: Ruhig, vorausplanend KM: Ein Mitarbeiter kritisiert Ihr Essen, wie reagieren Sie? KHL: Ich versuche es zu erklären warum das so ist. Wenn es für die Masse gilt, wird es sofort geändert; wenn es nur für Ihn ist, versuchen wir den Wunsch zu erfüllen KM: Welche Mitarbeiter sind Ihnen die Liebsten? KHL: mit denen ich reden kann, die nicht einfach weg bleiben KM: Welche Ihrer Charakter Eigenschaften kommt in Ihrem Beruf am besten zum Tragen? KHL: meine Kompromissbereitschaft KM: Auf welchem Gebiet in der Küche, wachsen Sie über sich hinaus? KHL: bei der Organisation KM: Was dulden Sie in Ihrer Küche überhaupt nicht? KHL: unsauberes Arbeiten KM: Was essen Sie am liebsten? KHL: Krebse, Muscheln, Rindersteaks KM: Kochen Sie auch privat gern? KHL: für Gäste schon, für mich eher nicht KM: Gehen Sie gern auswärts essen? KHL: Ja, je nach Saison gibt es Lokale die ich wegen des Wildangebotes besuche, dann solche mit Fisch, im Biergarten dann natürlich zum Weißbier Weißwürste – gehe also nicht wegen dem Hunger oder weil ich keine Lust habe was zu kochen, sondern um mit Genuss die Gerichte der Kollegen zu würdigen. KM: Wenn Sie in allem, was Ihre Arbeit betrifft so schalten und walten könnten, wie Sie wollten, was würden Sie ändern, einführen oder abschaffen?
KHL: Die „Freiheit“ habe ich mir bereits erarbeitet: Kochen muss ich immer so, wie es meine Kunden wollen. Ansonsten ist kein finanzieller Erfolg möglich. Die Akzeptanz muss stimmen. Wie gesagt, Dialog mit dem Kunden. Und: Stillstand ist Rückschritt, es gibt immer was Neues zum Testen! Habe z.B. die Kassen ohne Kassier eingeführt, bargeldlose Bezahlung, Kunden bedienen sich und portionieren selber usw. Habe nur noch einen Vollzeit-Koch, eine Teilzeit-Köchin und eine Frau in Vollzeit als Mädchen für alles. Es funktioniert und der Betrieb wird immer noch in Eigenregie der Firma Linde betrieben, was heute nicht mehr ganz selbstverständlich ist! KM: Stimmt, immer mehr Betriebe vergeben Ihre Kantine aus Kostengründen an Fremdfirmen. Die Linde AG in Schalchen kann sich glücklich schätzen einen so engagierten, ich sags mal salopp, „Küchenchef“ zu haben. Wenn ich da nur an Ihre Versorgungsidee für Schule und Kindergarten denke, vielleicht regt das ja zur Nachahmung an! Vielen Dank noch mal Karl Heinz und weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Organisieren!
Zu den „guten“ Vorsätzen im neuen Jahr gibt es die kuriosesten Einstellungen und Stellungnahmen. Schauen wir mal, was es für unterschiedliche Meinungen gibt: gut, entweder man fasst neue Vorsätze oder nicht, aber interessant wird es in den Zwischentönen finde ich. Hör mal genau hin, in der Familie, im Freundeskreis oder hör Dir selbst einmal zu …

GK: Wir lernen uns während dieser Zeit genauer kennen. Wir können unsere Vorlieben und Abneigungen nicht mehr so leicht ignorieren, sondern müssen lernen, für uns selbst zu sorgen. Viele Dinge, die jahrelang selbstverständlich waren, lassen wir uns nun nicht mehr gefallen. Das hat eine Menge mit Selbstwert zu tun. Das Ende der Fruchtbarkeit ist für viele Frauen befreiend, sie entdecken ihre Sexualität oft neu. Der Auszug der Kinder bedeutet für einige von uns nicht nur einen Verlust, sondern auch eine Befreiung. Wir können wieder völlig selbst über unsere Zeit bestimmen. Viele von uns werden wieder berufstätig oder machen Dinge, die sie schon immer einmal tun wollten, zu denen aber nie Zeit war.
Gib zu, Du hast gerade reflexartig überlegt, wann Du das letzte Mal Kürbis gegessen hast. Nach solch einer Überschrift geht es dann weiter im Text: Laut einer amerikanischen Studie führt ein regelmäßiger Genuss von … So oder ähnlich lesen wir es jeden Tag in unseren Zeitungen.
Erst gestern hieß es bei uns wieder: “Olivenöl schützt gegen Alzheimer.” – Schau an! Wie? Solche Meldungen verunsichern Dich? „Kaffee ist gut gegen Brustkrebs!“ – „Rotes Fleisch verursacht Krebs!“- „Limos machen dumm!“ – „Honig macht taub!“ – Weißt Du, wie ich, als Ernährungsberaterin seit Jahren instinktiv damit umgehe? Das wurde mir gestern erst bei diesem Olivenölartikel bewusst. Ich halte es mit diesen kurzen Pressemitteilungen über Ernährungsstudien genau so wie mit den Horoskopen. Ich lese sie interessiert durch und je nach dem, ob es mir gefällt oder nicht, denke ich: „Klasse, passt doch!“ – oder: ich ignoriere. Verstehst Du was ich meine? Das Zeitungshoroskop dringt ja auch nicht tief bis in meine Planetenkonstellationen und Häuser zum sekundengenauen Zeit- und Lagepunkt meiner Geburt durch. Es ist demnach verdammt oberflächlich, genau wie diese Meldungen über Wirkungen und Nebenwirkungen unserer Nahrungsmittel. Also gehe ich logischerweise auch oberflächlich damit um. Gestern zum Beispiel dachte ich: „Prima, ich mag Olivenöl und nutze es häufig, bin ich vor Alzheimer geschützt!“– Hätte ich jetzt lesen müssen, dass Olivenöl Arteriosklerose mit allen Folgeschäden verursacht, hätte ich weitergeblättert, vielleicht bis zu meinem Horoskop.